Song des Tages: Lucas Laufen – „I Know Where Silence Lives“


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Tolle Töne fürs auf Herbst und Winter geeichte Gemüt: „I Know Where Silence Lives“, nach „A Million Miles From Love“ die zweite Single aus dem in der vergangenen Woche erschienenen Debütalbums gleichen Titels des australischen Singer/Songwriters und Wahlberliners Lucas Laufen. Mit intimen Folk-Melodien und (s)einem zart gehauchten Säuseln nimmt der klischeemäßig bärtige Barde den Hörer mit an einen Ort, an dem wir unsere innere Stille finden und vielleicht, vielleicht sogar dem ewigen Lärm unserer Gedanken entkommen können…

911dKVMLFdL._SS500_Die Idee zum Song entstand, als Lucas Laufen, der ursprünglich aus Port Lincoln im Süden Down Unders kommt, auf einem Vogelbeobachtungsturm an der Grenze zwischen den Niederlanden und Deutschland stand und auf das Meer blickte: „Es war das erste Mal seit Monaten, dass ich den Ozean sah, und ich dachte mir: An diesem Ort lebt die Stille! Der Wind war sehr stark, sodass es in dem Moment eigentlich gar nicht so leise war. Aber ich fühlte mich sofort zuhause – alleine, umgeben von der salzigen Luft. Die Stille bezieht sich also mehr auf ein Gefühl des inneren Friedens, als auf die akustische Stille selbst.

Von diesem Gedanken ausgehend, strickte Lucas die Story mit persönlichen Details aus seinen zwischenmenschlichen Beziehungen weiter. Er erinnerte sich an seine Kindheit in Australien und daran, wie sein Vater immer früh morgens aufstand, um einen ruhigen Platz zu finden, an dem er innehalten konnte, bevor der Rest der Welt die Augen aufmachte. „Ich sehe ihn noch heute alleine hinunter zum Strand laufen und ich verstand nie genau, warum er dies tat. Erst mit dem Schreiben dieses Songs begriff ich es in Gänze und lernte, diese Momente der Stille ebenfalls zu schätzen. Das Komponieren des Songs zog sich über ein Jahr hin, was sehr unüblich für mich ist. Normalerweise ziehe ich es vor, ein Gefühl an Ort und Stelle in Musik zu verwandeln, da der Song sonst seine Bedeutung verliert, wenn man jenes Gefühl über die Zeit dahinziehen lässt. Es war also mein Versuch, sein Leben und seine Art besser erfassen zu können. So fand ich heraus, dass wir uns sehr ähnlich sind und das dient mir jetzt auch als Anker, wenn ich einmal nicht weiß, wie es weiter gehen soll.

Dennis Schischke, der Regisseur des wundervoll inszenierten dazugehörigen Musikvideos, setzt dabei eine junge Frau in Szene, die sich dazu entschließt, die „giftige Stadt“ zu verlassen, um ihre eigene persönliche Stille inmitten der norwegischen Natur zu suchen: „Der Clip startet in einem ernsten Setting, in dem die Schauspielerin Leona Grundig – offenbar gestresst vom Verkehr und Lärm – den Eindruck erweckt, das Gefühl zu haben, zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein. Doch ihre Stimmung scheint sich mit jedem Meter in Richtung ihres Ziels aufzumuntern. So verändern sich auch die Farben ihrer Kleidung. Innerhalb des Videos werden drei Portraits von ihr gezeigt, während das letzte davon ihr Reiseziel – ihre eigene Zufriedenheit – darstellt.

 

 

Rock and Roll.

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