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Die Woche in Bild und Ton…


Damit ihr nicht vollkommen den Überblick über alle hörens- und sehenswerten Neuerscheinungen der letzten Woche(n) verliert, hat ANEWFRIEND hier wieder einige der Videoneuerscheinungen der letzten Tage für euch aufgelesen…

 

Pearl Jam – Sirens & ein Kurzfilm zum neuen Album „Lightning Bolt“

pearl jam - sirens

Wenn die eigene Lieblingsband ein neues Album veröffentlicht, dann ist es – Blog hin oder her – durchaus gestattet, ein gutes Stück der oft genug vorhandenen kritischen Haltung über Bord zu werfen und sich einfach mal der hemmungslos überbordenden Vorfreude hinzugeben… Zumindest sieht’s momentan so bei Pearl Jam und mir aus.

Wie bereits bekannt erscheint in gut zwei Wochen mit „Lightning Bolt“ Album Nummer zehn der ewig relevanten Grunge-Dinos. Nachdem die Band bereits das forsche „Mind Your Manners“ ins freudige Netzrund schickte, bekommt man nun mit „Sirens“ einen zweiten Song zu hören. Das Stück aus der Feder von Gitarrist Mike McCready ist zwar vergleichsweise ruhig geraten, aber – hach – irgendwie auch auf wunderbare Weise einfach… schön. Und wer mosert, dass das Video lediglich eine unspektakuläre Band-Performance im Gegenlicht zeigt, den darf ich gern daran erinnern, dass wir in diesem Punkt eine bandinterne Revolution im Kleinen erleben. Denn scheinbar haben Pearl Jam auch hier ein wenig Altersmilde walten lassen und zeigen sich, nach „Mind Your Manners“, bereits zum zweiten Mal in Folge selbst in einem Clip, nachdem man in den Neunzigern noch jegliche Zutraulichkeit den Medien gegenüber verweigerte…

Wer ein wenig mehr über „Lightning Bolt“ erfahren möchte, bekommt im neuen, knapp neunminütigen Kurzfilm (welcher, wie das Musikvideo zu „Sirens“ auch, von Musikregisseur Danny Clinch stammt) ein paar mehr Einsichten in die Inspirationen, Pearl Jams politisches wie soziales Bewusstsein, das Bandgefüge und den Zusammenhang zwischen Surfen und Songschreiben.

 

 

 

 

Junip – Walking Lightly

junip - walking lightly

Geradezu leichtfüßig und meditativ kommt „Walking Lightly“, die neue Single vom schwedischen Trio Junip, daher. Dass das dazugehörige selbstbetitelte Album durchaus große Qualitäten besitzt, weiß der regelmäßige Leser dieses Blogs natürlich. Trotzdem stehen diese von Regisseur Fredrik Egerstrand in Szene gesetzten Bilder der Band um Ausnahmestimme José González ausgezeichnet: Wald und Wiese, die Dämmerung kurz vor der Düsternis, schaler Lichtschein, Nebel. Die Band legt vor den Augen von Fuchs und Hase einen intimen Vortrag hin und bleibt am Ende in rot umleuchteter Fauna zurück…

 

 

 

Foals – Out Of The Woods

foals - out of the woods

A propos „Wald“, a propos „dem treuen Leser bekannt“: Das Unterholz trägt auch „Out Of The Woods“, seines Zeichens die nächste Auskopplung aus dem aktuellen, Anfang des Jahres erschienenen Foals-Album „Holy Fire„, im Namen. Doch wo bei Junip noch Ruhe und Gelassenheit herrschten, wartet hier auf die Protagonistin, welche auf ihren Wegen durchs triste Hochhauseinerlei auch Foals-Sänger Yannis Philippakis begegnet, am Ende eine vermeintlich böse Überraschung…

Übrigens: Wer nach drei bislang erschienenen Studioalben bereits auf eine neue Veröffentlichung des englischen Quintetts wartet, dem sei der ab Ende Oktober in den Regalen stehende Konzertfilm „Live at the Royal Albert Hall“ ans Hörerherz gelegt (den kurzen Trailer gibt’s ebenfalls hier und heute!)…

 

 

 

 

Arcade Fire – Reflektor

arcade fire - reflektor

Kaum eine Band hat in den letzten Jahrzehnten derart eindeutig ebenso Kritiker wie Hörer (also: die eigentlichen Endverbraucher) von der eigenen Qualität überzeugen können wie die Kanadier von Arcade Fire.  Mehr noch: Eventuell kam der kommerzielle Durchbruch gerade weil man sich bei all den tollen, eingängigen Melodien stets einen Schuss Kunst – in der Art, wie sie beflissene Hochschulabsolventen definieren würden – und Künstlichkeit bewahrt hat…

Da wundert es kaum, dass aktuell ein riesiger Bohei um den Nachfolger zum vor drei Jahren erschienenen und völlig zurecht mit massig Preisen dekorierten „The Suburbs“ gemacht wird: geheimnisvolle Graffitis zu Werbezwecken an Metropolen-Häuserwänden rund um den Globus, nicht weniger kryptische Twitter-Kurzformel, ein munteres Rätselraten um namenhafte potentielle Gastbeiträge, Albumtitel und Setlists… Ob „Reflektor“, Album Nummer vier von Win Butler, Régine Chassagne & Co., all die Aufregung wert ist, erfahren wir am 25. Oktober. Hier gibt’s schon einmal das Titelstück nebst würdevollem Schwarz-weiß-Video, für das kein Geringerer als Kultfotograf und Gelegenheitsregisseur Anton Corbijn die Verantwortung hinter den Kameras übernahm. Und: Ist im Stück da nicht irgendwo David Bowie zu hören? Arcade Fire bleiben rätselhaft…

„Just a reflection of a reflection of a reflection of a reflection of a reflection / But I see you on the other side / We all got things to hide…“

 

 

 

Sun Kil Moon – Richard Ramirez Died Today Of Natural Causes

kozelek

Wenn man aktuell wohl „Produktivität“ in Wikipedia nachschlägt, so könnte es gut sein, dass man unter der Entsprechung im musikalischen Sinn ein Foto von Mark Kozelek wiederfindet. Immerhin hat der ehemalige Red House Panters-Frontmann in diesem Jahr bereits drei Studioalben – das Soloalbum „Like Rats“, die fantastische Zusammenarbeit mit The Album Lear-Kopf Jimmy LaValle, „Perils From The Sea„, und zuletzt das ebenfalls tolle, gemeinsam mit Desertshore zustande gebrachte „Mark Kozelek & Desertshore“ – sowie etliche Livealben in die digitalen wie haptischen Plattenregale gestellt. Dabei kam jedoch seine derzeitige Quasi-Stammband Sun Kil Moon zu kurz, liegt doch deren letztes Album „Among The Leaves“ bereits über ein Jahr zurück (es erschien im Mai 2012 – im derzeitigen Kozelek’schen Veröffentlichungsrhythmus beinahe eine halbe Ewigkeit).

Das holt der umtriebige 46-jährige US-Songwriter nun nach und hat für Anfang 2014 mit „Benji“ Sun Kil Moon-Album Nummer sechs in Aussicht gestellt, zu welchem unter anderem Sonic Youth-Schlagzeuger Steve Shelley, Will Oldham (aka. Bonnie ‚Prince‘ Billy), Owen Ashworth (Casiotone For The Painfully Alone) und Jen Wood (Postal Service) musikalische Gastbeiträge geben werden. Mit dem ungewohnt spröden, unterschwellig aggressiven „Richard Ramirez Died Today Of Natural Causes“ gibt es hier bereits einen kleinen Vorgeschmack auf „Benji“…

 

 

 

Haim – Wrecking Ball

haim - live lounge

Gut, Miley Cyrus‘ Fremdschäm-Moment bei den VMAs ist ausreichend diskutiert worden, ihr Musikvideo zu „Wrecking Ball“ hat für nicht weniger pikierte Blicke und massig Nachahmer gesorgt – wenn man heutzutage als ehemaliger Disney-Star noch für Imagewechsel und Aufmerksamkeit sorgen möchte, dann muss man schon All In gehen, wie’s scheint… (siehe auch: Lindsey „Exzess“ Lohan. siehe auch: Britney „It’s Britney, bitch!“ Spears. siehe auch: Xtina „Latina-Rollmops“ Aguilera.)

Die drei jungen Rockhühner von Haim, die mit ihrem Debütalbum „Days Are Gone“ zufälligerweise auch ANEWFRIENDs aktuelles „Album der Woche“ stellen, haben das wohl derzeit – und auch in Zukunft – kaum nötig. Trotzdem haben sie sich im Rahmen ihres Besuchs bei der Radioshow des BBC-Senders Radio 1 nicht nehmen lassen, den Miley Cyrus-Gassenhauer „Wrecking Ball“ von der Nudisten-Abrissbirne zu kratzen und das Stück in eine amtliche Rocknummer verwandelt…

 

 

 

Rock and Roll.

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Wüstensöhne – Neues Foals-Video zu „Bad Habit“


still of Foal's "Bad Habit"

Von der rumänischen Unterwelt direkt in die Wüste… Schenkt man den Musikvideos der britischen Band um Frontmann Yannis Philippakis Glauben, dann haben es die Foals, deren aktuelles Album „Holy Fire“  im Februar ANEWFRIENDs „Album der Woche“ war, derzeit nicht leicht. Zum Glück (?) jagt Philippakis im Video zur neuen Single „Bad Habit“, für das sich erneut Regisseur Nabil verantwortlich zeichnet, einer ansprechenden Gestalt hinterher…

Und mal so nebenbei: kommt es nur mir so vor, oder hat die Band am Wüstenmotiv einen Narren gefressen?

 

 

Rock and Roll.

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Wir ficken, wir leben und sterben… – Neues Foals-Video zu „Late Night“


Foals - Late Night

Gute Wahl, gutes Video! Mit „Late Night“ veröffentlichen Foals die nächste Single aus „Holy Fire“, welches ANEWFRIEND unlängst zum „Album der Woche“ wählte.

Im dazugehörigen – und gleichsam krassen wie großartigen – Video (Regie führte Nabil) spielt die englische Band als Hausband in einem rumänischen Hotel, in dessen Zimmern sich spätnachts das beinahe komplette Spektrum menschlicher Emotionen – vom animalischen Sex über Selbstmord und gar eine Geburt  – spiegelt. Schon auf dem aktuellen Album stellt „Late Night“ das gefühlte Herzstück dar, und dieses Video unterstreicht noch einmal alle von Sänger Yannis Philippakis & Co. auf Band gebrachten intensiven Gefühle…

 

 

Rock and Roll.

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