Schlagwort-Archive: Warpaint

Die Woche in Bild und Ton…


Damit ihr nicht vollkommen den Überblick über alle hörens- und sehenswerten Neuerscheinungen der letzten Woche(n) verliert, hat ANEWFRIEND hier wieder einige der Video- und Songneuerscheinungen der letzten Tage für euch aufgelesen…

 

Marcus Wiebusch – Was wir tun werden

Marcus-Wiebusch-Pressefoto-2014_articleimage

„Manche sagen, es wär‘ einfach / Ich sage, es ist schwer / Denn du, ja, du bist Audrey Hepburn / Und ich Balu, der Bär / Immer pläneschmiedend dastehen / So schön und stumm / Und ich, ich fang an zu tanzen / Werf‘ erstmal alles um“ – Anhand Zeilen wie dieser, die Marcus Wiebusch vor ein paar Jahren im Kettcar-Song „Balu“ sang, war wohl kaum zu erwarten, dass der Mann irgendwann einmal mit einem Tanzvideo (!) ums Eck biegen würde… Nun, er hat’s tatsächlich getan! Mit „Was wir tun werden“ schickt der Hamburger nicht nur ein weiteres Stück seines in wenigen Tagen erscheinenden Solodebüts „Konfetti“ ins Rennen, er hat sich für das Musikvideo auch Unterstützung von Tänzern der „HipHop Academy“ vor die Kamera geholt, die dem Stück mit einer Art „tanzenden Stillen Post“ eine ganz eigene Perspektive verleihen – nicht, dass dies der – mal wieder – tolle Song benötigt hätte… Wiebusch beweist, dass er es auch auf Solopfaden trefflich versteht, sich selbst nicht zu ernst zu nehmen, seine Musik und deren Botschaften jedoch dafür umso mehr. Und wenn „Konfetti“ auch nur im Ansatz das halten kann, was die ein oder andere Vorab-Review verspricht, dann darf man sich (weiterhin!) auf die Albumveröffentlichung am kommenden Freitag freuen…

 

 

 

Eels – Mistakes Of My Youth

eelsvideomistakes

Gleicher Veröffentlichungstag, identischer Sympathiefaktor (von meiner Seite): Ebenfalls am kommenden Freitag wird „The Cautionary Tales Of Mark Oliver Everett„, das neue Album der Eels, seinen Weg in die deutschen Plattenläden finden. Dem bereits bekannten Vorab-Song „Mistakes Of My Youth“ schicken Bandvorsteher Mark Oliver „E“ Everett & Co. nun ein Musikvideo hinterher, in welchem ein Teenager durch das trist-graue Hinterland (s)einer Kleinstadt zieht. Irgendwie nostalgisch, irgendwie: schön.

 

 

 

Queens Of The Stone Age – Smooth Sailing

QOTSA Smooth Sailing

Sex and drugs and Rock’nRoll – dieser Ruf eilte Josh Homme und seinen Mannen der Queens Of The Stone Age freilich seit Gründung der Band vor gut 18 Jahren voraus. In ihren „besten“ Zeiten wurden sie diesem Ruf im benebeltsten aller Sinne sogar in rauen Mengen gerecht. Doch selbst Rockmusiker werden – insofern sie sich nicht gerade im „magischen Alter“ von 27 Jahren in jenseitige Gefilde befördern – älter, gesetzter und familiärer. Insofern ist das neue Musikvideo der Wüstensöhne zum Song „Smooth Sailing“, welcher vom im vergangenen Jahr erschienenen Album „…Like Clockwork“ stammt, eher als augenzwinkernde Coolness-Referenz an frühere Tage zu verstehen. Regisseur Hiro Murai zeigt Josh Homme hier mit vier japanischen Partnern, mit denen er reichlich angetrunken um die Häuser zieht – Karaoke-Sessions und einen pöbeligen Schlägerzug durch die Nacht inklusive. Am Ende geraten die Dinge dann aber doch reichlich außer Kontrolle… They’re out fpr fun, they’re out for blood.

 

 

 

Warpaint – Disco//Very + Keep It Healthy

20140408-091146

Ähnlich wie Herrn Wiebusch muss wohl auch den vier Ladies von Warpaint der Sinn nach Tanzen gestanden haben… So zumindest ließe sich die erste Hälfte ihres Doppelmusikvideos zu „Disco//Very“ deuten, bei welcher sie ausgelassen über die – freilich sonnenbeschienenen – Asphaltstraßen ihrer Heimat Los Angeles tanzen, um am Abend zu den Klängen des zweiten Songs „Keep It Healthy“ mit einer Horde Skaterboys abzuhängen. Da kann man nur all zu gut verstehen, dass Laban Pheidias, der Regisseur der neuen acht Zelluloidminuten  der Warpaint’schen Medienwelt, seines Zeichens selbst Teil der kalifornischen Skaterszene ist. Ob der Vierer aus Emily Kokal, Theresa Wayman, Jenny Lee Lindberg und Stella Mozgawa bei all den Torneeterminen rund um das kürzlich erschienene selbstbetitelte Zweitwerk oft in der Genuss von chilligen Hang-loose-Situationen wie diesen kommt, darf gern bezweifelt werden…

 

 

 

William Fitzsimmons – Lions

467382426_640

Kaum weniger gut beschäftigt dürfte unser Lieblingsrauschebartbarde William Fitzsimmons sein, der im Februar sein mittlerweile fünftes Album „Lions“ veröffentlichte und dieses aktuell auf den spärlich-romantisch beleuchteten Konzertbühnen rund um die Welt vorstellt. Da kann man sich schon vor dem inneren Auge vorstellen, wie zu den berührenden Songs des aus Jacksonville, Illinois stammenden US-Singer/Songwriters die Pärchen näher zusammen rücken, während nicht wenige tätowierte Fanellhemdträger kleine Tränchen verdrücken… Schön ist das Ganze – auch wenn den Songs von Fitzsimmons, die auf „Lions“ von Death Cab For Cutie-Gitarrist Chris Walla produziert wurden, nichts ferner liegen würde als die Bezeichnung „spektakulär“. Und so kommt auch das Musikvideo zum Titelstück daher, sodass man beinahe denken könnte, Fitzsimmons wäre Hausmeister an einer US-amerikanischen High School und hätte sich in der Lunch Break mal eben fix in die Werkstatt verzogen, um ein YouTube-Video abzudrehen… Aber, hach: diese Stimme!

 

 

Wer ein wenig mehr über Fitzsimmons‘ neustes Werk erfahren möchte, der findet hier einen fünfminütigen „EPK“-Kurzfilm zu „Lions“:

 

 

Louise Distras – Love Me The Way I Am

louise love me

„Schön“ wäre wohl ein Ausdruck, der Louise Distras‚ aktuelle Single „Love Me The Way I Am“ nur unzulänglich beschreiben würde. Vielmehr packt die britische Singer/Songwriterin mit der kraftvollen Reibeisenstimme und dem Herzen voller Punkrock für den Song, welcher von ihrem im vergangenen Jahr erschienenen Albumdebüt „Dreams From The Factory Floor“ stammt, all ihre Energie in eine dreiminütige Ballade, der jedoch – und auch das darf bezeichnend für Distras stehen, die ANEWFRIEND bereits im vergangenen August „auf dem Radar“ hatte – alles andere als danach ist, einfach „schön“ und oberflächlich zu sein: „Open your eyes, what can you see? / Closing your heart won’t set you free / Love me the way that I am / Equal rights aren’t special rights / When you let go of who you are / You become who you will be“. Joe Strummer wäre stolz, Billy Bragg ist es.

 

 

 

Die Coverversion der Woche…

loutreesss

Wenn sich Lou Rhodes, ihres Zeichens On/Off-Frontfrau des aus dem englischen Manchester stammenden Elektro-Folk-Duos Lamb, Solo-Singer/Songwriterin im Stile eines Nick Drake und außerdem mit einer der schönsten und ergreifendsten Stimmen im Musikgeschäft gesegnet, einem Stück wie dem im Original von The xx stammenden „Angels“ annimmt, dann kann das Ergebnis eigentlich nur mit einem Wort adäquat beschrieben werden: großartig. Reduziert und ebenso filigran wie zerbrechlich wirkend – da bin ich fast geneigt, den noch immer und auf ewig großen Lamb-Song „Gabriel“ mal wieder auf Dauerschleife hören zu wollen…

Der Song soll Teil von Rhodes‘ viertem Soloalbum „theeyesandeye“ sein (das erste seit „One Good Thing„, Album Nummer drei von 2010), das demnächst erscheinen soll.

 

 

 

Rock and Roll.

Getaggt mit , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , ,

Die Woche in Bild und Ton…


Damit ihr nicht vollkommen den Überblick über alle hörens- und sehenswerten Neuerscheinungen der letzten Woche(n) verliert, hat ANEWFRIEND hier wieder einige der Video- und Songneuerscheinungen der letzten Tage für euch aufgelesen…

 

Johnny Cash – She Used To Love Me A Lot

cash-11006

Johnny Cash – da haben die meisten sicherlich das gebrechliche Bild jenes Mannes in Erinnerung, der sich im Musikvideo zur großartigen Nine Inch Mails-Coverversion von „Hurt“ über die Tasten des vor ihm stehenden Pianos schaut und auf (s)ein langes Leben zurückblickt… Nicht umsonst gelten Cashs letzte Jahre, für die er sich mit Erfolgsproduzent Rick Rubin zusammentat, um mit der Aufnahmereihe der „American Recordings“ sein eigenes, in all den Jahren leicht country’esk angestaubtes Image aufzupolieren, als seine wohl besten und produktivsten.

Doch der „Man in Black“ war auch vor (und nach) seiner Zeit der Alternative Credibility äußerst umtriebig und veröffentlichte in seiner Karriere zwischen 1954 und 2003 nahezu 100 Alben auf diversen Labels. Dass bei dieser Masse freilich so einiges unters Mischpult rutscht, dürfte nicht verwundern. Dass nun, elf Jahre nach Cashs Tod im Alter von 71 Jahren, nach und nach all die „verschollenen Aufnahmen“ plötzlich (?) das Licht der Plattenläden entdecken, gehört wohl dazu. „Out Among The Stars„, das in Deutschland am 21. März, erscheint, enthält nun Songs, die Johnny Cash zwischen 1981 und 1984 (also in den Jahren seiner Popularitätsflaute) mit dem Country-Produzenten Billy Sherrill aufgenommen hatte. Weil sich sein damaliges Label Columbia Records jedoch weigerte, das Album zu veröffentlichen, verschwanden die Songs und tauchten erst kürzlich wieder auf, als sich Cashs Sohn John Carter Cash deren annahm und ein wenig auf Zeitgeist „polierte“.

Im Musikvideo zur Auskopplung „She Used To Love Me A Lot“ stellt der verantwortliche Film- und Musikvideoregisseur John Hillcoat in eleganten, schwarzweiß und matt farbig gehaltenen Bildern der romantischen Vorstellung des amerikanischen Traumes die Entfremdung und soziale Zwiespältigkeit der Realität entgegen: Ur-amerikanische Landschaftsaufnahmen reihen sich an Bilder von Naturzerstörung, Symbolen des Kapitalismus – auf zwei kämpfende Bisons in der Steppe folgt beispielsweise der Stier der New Yorker Wall Street – und vom Leben gezeichneten und geprüften Menschen mit traurigen Augen. „Der Text des Liedes klang für mich, als hätte er ihn an das heutige Amerika gerichtet“, erklärt Hillcoat seine Interpretation des Cash-Songs. „An die Nation, die ihn liebte, und gegen deren Spaltung er immer gekämpft hat. Diese Spaltung hat sich seit seinem Tod nur noch extrem verstärkt, deshalb wollten Amerika in diesem krassen Licht zeigen, als Hommage an den Grund, aus dem Cash immer schwarz getragen hat: weil es beschämenderweise immer mehr Entrechtete und Ausgeschlossene gibt.“

Gleichzeitig ist das Musikvideo laut Hillcoat auch ein Kommentar zu Cashs persönlichem Leben – nicht umsonst sind immer wieder Bilder des Musikers im Hintergrund auf Wänden zu sehen. „Wir wollten auch den Kampf und die Reise dieses großen Mannes zeigen, von der Liebe seines Lebens hin zu den verbrannten Ruinen seines berühmten Hauses am See, persönliche Fotos, die Höhle, wo er versuchte, sich das Leben zu nehmen und dann sein Leben umkrempelte, den Ort wo er zuletzt aufnahm und das letzte Foto von ihm vor seinem Tod.“ Letzteres bildet denn auch eindrucksvollen Schluss des Videos…

 

 

 

Editors – Sugar

editors_jpg_630x274_q85

Im krassen Gegensatz zu den weiten Landschaften des Cash-Clips stehen die Bilder des neuen Musikvideos zu „Sugar“, der aktuellen Singleauskopplung aus dem im vergangenen Juni veröffentlichten vierten Editors-Studioalbum „The Weight Of Your Love„. Darin finden sich Sänger Tom Smith & Co. inmitten grauen Betons und kühler Neonbeleuchtung wieder. Und während geradezu aggressive Basslinien und Textzeilen wie „You swallow me whole / With just a mumbled hello / And it breaks my heart to love you / It breaks my heart to love you“ mal wieder ordentlich Melancholie ins Hörerherz pumpen, verlieren Schwerkraftgesetze ihre Gültigkeit und kommen die Wände immer näher…

 

http://vimeo.com/88059114

 

 

Yesterday Shop – Trees & Games

Yesterday-Shop

Ähnliches Setting inmitten verlassener Industriebauten und den nagenden Zähnen der Zeit, identisches Gespür für schwebende Indie-Schwermütigkeit: Das aus dem schwäbischen Reutlingen stammende und sich mittlerweile auf Hamburg und Berlin verteilende Quintett Yesterday Shop gewährt mit „Trees & Games“ einen ersten Vorgeschmack aufs kommende Album „Parodos“, welches ab dem 9. Mai in den Plattenläden stehen wird. Ob das ähnlich gut wird wie der Ende 2012 erschienene selbstbetitelte Erstling? ANEWFRIEND bleibt am Ball!

 

 

 

Warpaint – Love Is To Die (live at Conan O’Brien)

warpaint_conan-500x280

Indie? Melancholisch? Schwebend? Faszinierend? All diese Attribute treffen freilich auch auf den All-Female-Vierer von Warpaint und deren aktuelles Album zu. Dass die Band aus Los Angeles bei allem Touren rund um die Welt und all den Vorband-Aufritten für The National, Nick Cave & The Bad Seeds oder die Queens Of The Stone Age das heimische (TV-)Publikum nicht vergessen hat, bewiesen Emily Kokal, Theresa Wayman, Jenny Lee Lindberg und Stella Mozgawa kürzlich bei Late Night-Talker Conan O’Brien, bei dem sie eine tolle Live-Version der aktuellen Single „Love Is To Die“ zum Besten gaben…

 

 

 

Joan As Police Woman – Holy City

Joanie

Für den hartnäckigsten Ohrwurm in den ANEWFRIEND’schen Gehörgängen sorgte in der vergangenen Woche übrigens Joan „Joan As Police Woman“ Wasser mit „Holy City“, der aktuellen Single aus dem neuen Album „The Classic„. Dabei sei betont, dass sich der dazugehörige Rest von Platte Nummer fünf der 43jährigen Wahl-New Yorkerin ebenso lohnt, immerhin lässt sich laut.de in seiner knappen Review zu dem euphorischen Urteil hinreißen, das in den zehn neuen – und absolut zeitgemäß mit Elementen aus Soul, Blues, Swing und Sixties-Doo-Wop spielenden – Stücken „das echte Leben tobt“…

 

 

 

Die Coverversion(en) der Woche…

heart-shaped-box

…stammt von der jungen Musikerin Kawehi, die im Rahmen ihrer Kickstarter-Kampagne für das Musikprojekt Robot Heart Cover-Wünsche annahm. Einer dieser Unterstützer-Vorschläge war Nirvanas „Heart-Shaped Box“, das die Künstlerin mit Beatboxing intoniert und nach und nach – mittels Loop-Maschine – Gesangs- und Keyboard-Schleifen einfügt, bis am Ende eine komplett eigene Variante des Kurt Cobain-Angstkleinodes entsteht.

Auch gut ist Sarah Stones A Capella-Handclap-, Tischklopf- und Becherknall-Variante von „Royals“ (das Original von Neuseelands 17-jährigem Shooting Star Lorde dürfte wohl hinlänglich bekannt sein), während Meytal Cohens Drum-Cover des Tool-Evergreens „Forty Six & 2“ beweist, wie *hust* ansehnlich und leichtfüßig weibliches Schlagzeugspiel inmitten schöner Sonnenlandschaften daher kommen kann. Das Auge hört ja bekanntlich auf YouTube mit, oder?

 

 

Rock and Roll.

Getaggt mit , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , ,

Die Woche in Bild und Ton…


Damit ihr nicht vollkommen den Überblick über alle hörens- und sehenswerten Neuerscheinungen der letzten Woche(n) verliert, hat ANEWFRIEND hier wieder einige der Video- und Songneuerscheinungen der letzten Tage für euch aufgelesen…

 

The Afghan Whigs – Algiers

afghan whigs algiers

1998… scheinbar ewig her ist das. Damals standen die Twin Towers des World Trade Centers im „Big Apple“ noch, Bill Clinton war noch Präsident der US of A (und mitten im Straucheln der „Lewinsky-Affäre“ begriffen) und Gerhard „Gert“ Schröder hatte soeben Helmut Kohl, die bundesrheinische Wiedervereinigungsverdienst“birne“, im Amt des Bundeskanzlers abgelöst. Und: 1998 war auch das Jahr, in dem Greg Dulli und seine Afghan Whigs ihr bislang letztes Album „1965“ veröffentlichten. Drei Jahre später ließ die Band aus Cincinnati, Ohio – nach 15 gemeinsamen Jahren – offiziell ihre Auflösung „auf Zeit“ verlauten, um sich ihren Familien oder anderen Dingen widmen zu können. Danach war es vor allem Reibeisenstimme Greg Dulli, der solo oder – vor allem – in anderen Formationen und Konstellationen für gespitzte Ohren sorgte.  So knüpften ebenso die fünf bislang erschienenen Alben seiner neuen Stammband, den Twilight Singers, mit ihren schummrig-schönen Southern Soul Alternativrockern da an, wo die Afghan Whigs offene Enden hinterließen, wie sein Zusammenschluss mit Lieblingsbuddy Mark Lanegan als The Gutter Twins. Dass man den Afghan Whigs bei all den Dulli’schen Aktivitäten trotzdem ein klein wenig nachtrauerte, dürfte wohl nur für deren einstige Qualitäten sprechen…

Das Schöne: Alle jene, die 2006 nach Meldungen über vereinzelte Aufnahmesessions (etwa für zwei neue Songs als Beitrag zur Best Of-Retrospektive „Unbreakable: A Retrospective 1990–2006„) und Konzerte gehofft haben, dass Greg Dulli und seine sechs Afghan Whigs-Kumpel doch noch einmal mit einem komplett neuen Album um die Ecke biegen würden, haben seit einigen Wochen Gewissheit: „Do To The Beast„, seines Zeichens Album Nummer sieben und das erste seit – eben! – ganzen 16 Jahren, wird am 16. April beim ehrwürdigen Indielabel Sub Pop Records erscheinen. Und wie immer wird auch zu den neusten Ergüssen aus Greg Dullis bislang verlässlich qualitativ hochwertigen Klangfeder seitens der Presstexte kaum mit großen Zitaten gespart: „Viele Alben die ich gemacht habe, stammten von epochalen Erlebnissen in meinem Leben – und diesmal habe ich sie alle benutzt“, so Dulli. „Diese neuen Songs sind sehr visuell für mich. Sie kommen aus den Nachbarschaften meines Verstands. Es ist wie Rashomon, wobei die Geschichte aus verschiedenen Winkeln des Gedächtnisses erzählt wird.“ Kryptische Worte, die – zumindest klanglich – bald aufgelöst werden…

Whigs_cover_nobandTracklisting und Cover des zu Großteilen im Studio von Queens Of The Stone Age-Kopf Josh Homme aufgenommenen „Do To The Beast“ sehen übrigens folgendermaßen aus:

01. Parked Outside
02. Matamoros
03. It Kills
04. Algiers
05. Lost In The Woods
06. The Lottery
07. Can Rova
08. Royal Cream
09. I Am Fire
10. These Sticks

Schon jetzt kann man sich mit „Algiers“ den ersten Song des neuen Albums zu Gemüte führen. Für das dazugehörige Musikvideo setzte Langzeit-Afghan Whigs-Kollaborateur Phil Harder die Band um Greg Dulli in einer stimmungsvollen Wildwest-Szenerie aus Booze’n’Violence ins Bild.

 

(Just in case: einen Alternativlink zum Musikvideo auf Vimeo gibts hier…) 

 

 

Kate Nash – Sister

k. nash sister

Ebenfalls neue bewegte Bilder gibt’s von Englands „Riot Grrrl“ Numero uno, Kate Nash. Das Musikvideo zu „Sister“, der neusten Auskopplung aus Nashs aktuellem Album „Girl Talk„, wird die nicht eben komplikationsfreie Geschichte einer engen Freundschaft zwischen zwei Frauen erzählt, während die Künstlerin den Song im Proberaum zum Besten gibt…

„She wanted to be my lover / But my heart was with another and / Yeah, I really wish that we could be friends / But I know I’m never gonna get you back again / I just wish that you would answer the phone / ‚Cause, I could really do with talking to you right now…“

 

 

 

Rob Lynch – My Friends And I

rob lynch

Auch der Song und das dazugehörige Musikvideo von „My Friends And I“ handeln – schon vom Titel her: offensichtlicherweise – von Freundschaft. Dabei geht Rob Lynch, seines Zeichens einer von Thees Uhlmanns Lieblingsbuddies und, wenn man so will, der „artverwandte kleine Bruder von Frank Turner“ aus dem englischen Städtchen Lincolnshire, bei der neusten bierseligen Singalong-Auskopplung aus seinem im vergangenen Jahr veröffentlichten Debütalbum „All These Nights In Bars Will Somehow Save My Soul“ doch um einiges zugänglicher zu Werke als etwa Kate Nash. Der Titel des Albums sagt dabei ebensoviel über den Sympathiecharakter aus wie die Tatsache, dass es (in Deutschland) bei Uhlmanns Indie-Label Grand Hotel Van Cleef erschien…

„My friends and I/ We got a lot to life for/ My friends and I / We lived a good life/ At least just for tonight…“

 

 

 

Warpaint – No Way Out

warpaint

Für mich selbst gibt es, in gewisser Hinsicht, zwei Arten von faszinierender Musik. Über die eine könnte ich seitenlange Geschichten und Erläuterungen verfassen, zur anderen fällt mir, bei aller Schönheit und Tiefe, nichts ein, fehlen mit sprichwörtlich die Worte. Wieso? Keine Ahnung…

Warpaint und ihre Songs gehören zu zweiterer Kategorie. Eventuell liegt es am emotionalen Mahlstrom aus repetitiven Klängen und Kopfkinobildern, welchen das fulminante, vor vier Jahren erschienene Debüt „The Fool“ ebenso gekonnt zu entfachen wusste wie der kürzlich veröffentlichte selbstbetitelte Nachfolger. Vielleicht lässt der mystische Schleier des All Female-Quartetts aus Emily Kokal, Theresa Wayman, Jenny Lee Lindberg und Stella Mozgawa auch keinerlei hart umfassten und fest gezurrten Sätze zu. Soll die Musik, die da mal sonnenreich rockend, mal nachtschwarz psychedelisch aus dem Bandproberaum im irrlichternden Los Angeles strömt, auch weiterhin für sich selbst sprechen…

Allen, die auch nach den zwölf neuen Songs des zweiten Albums nicht genug bekommen können, lieferten Warpaint nun Nachschub. Während einer Radiosession für den englischen Sender „BBC Radio 1“ gab die Band den bislang unveröffentlichten und nur auf Konzerten gespielten Song „No Way Out“ zum Besten. Eine ungefähre Antwort darauf, wieso Warpaint dem gut siebenminütigen Stück bislang eine Studioaufnahme verweigerten, lieferte Sängerin Emily Kokal übrigens kürzlich in einem Interview: „Als meine Freundin Theresa aus meiner Band begann, den Song ‚No Way Out‘ zu schreiben, den wir zwar noch nicht aufgenommen, aber schon live gespielt haben, konnte ich ihn mir nicht anhören, ohne weinen zu müssen“, so Emily Kokal. „Der Song macht mich zudem so stolz darauf, wie weit sie als Songwriterin gekommen ist – und wir sind befreundet, seit ich elf Jahre alt war. Jeder soll selbst entscheiden, um was es in dem Song geht, aber die letzte Zeile lautet: ‚She said: I’m sorry.'“

 

 

 

John Frusciante – Scratch

JohnFrusciantealt-wide

Damn, der Mann ist echt ’ne Naturgewalt! Erst kürzlich hatte ich mich, der eine oder die andere mag sich eventuell erinnern, hier ebenso öffentlich wie betrübt von John Frusciante und seinen aktuellen kreativen „Ergüssen“ verabschiedet, immerhin war das im vergangenen Jahr veröffentlichte Album „PBX Funicular Intaglio Zone„, mehreren Anläufen zum Trotz, so gar nicht meins. Also: so komplett und überhaupt nicht und in keinster Weise. Und was macht der elektronikverliebte Saitenvirtuose und Ex-Chili Pepper-Gitarrero nun? Veröffentlicht mit „Scratch“ ein dermaßen geil zwischen Beats und Rock-Gefrickel hin und her pendelndes Biest von Sechsminüter, dass man doch tatsächlich geneigt ist, sich auf den 8. April zu freuen, wenn Frusciantes dazugehöriges neues Album „Enclosure“ erscheint. Der Künstler selbst, der mit Kimono Kult, der neusten gemeinsamen Band mit (unter anderem) Gitarrenkumpel Omar Rodriguez-Lopez, noch ein weiteres heißes Klangeisen in der Feuerstube hat, äußert sich zum kommenden Solwerk wie folgt: „Zum Zeitpunkt der Fertigstellung von ‚Enclosure‘ erreichte ich mit den Aufnahmen alle meine angestrebten Musikziele der vergangenen fünf Jahre. Es wurde gleichzeitig mit Black Knights ‚Medieval Chamber‘ aufgenommen, doch so unterschiedlich die beiden Alben zu sein scheinen, vertreten beide denselben untersuchenden und kreativen Denkprozess. […] ‚Enclosure‘ ist derzeit mein letztes Wort zu der musikalischen Aussage, die mit ‚PBX‘ begonnen hat.“ Sollte sich der Mann auch nur ansatzweise in mein Hörerherz zurückspielen – ich würde nur allzu gern mein schamvolles Haupt neigen wollen…

johnfrusciante_enclosureDie Trackliste und das Cover von „Enclosure“ gestalten sich wie folgt:

01.  Shining Desert
02.  Sleep
03.  Run
04.  Stage
05.  Fanfare
06.  Cinch
07.  Zone
08.  Crowded
09.  Excuses
10.  Scratch

Hier kann man sich „Scratch“, welches Frusciante auf seiner Homepage aktuell als freien Download (und im Tausch gegen die obligatorische E-Mail-Adresse) verschenkt, anhören:

 

 

Black Rebel Motorcycle Club – God’s Gonna Cut You Down / Some Kind Of Ghost (Acoustic Mix)

brmc-black-rebel-motorcycle-club

A propos „Geschenke“: Auch die beiden Herren und die Dame vom Black Rebell Motorcycle Club verteilen aktuell digitale Präsente und schicken auf ihrer Homepage dem im vergangenen Jahr erschienenen siebenten Album der mittlerweile sechszehnjährigen Bandhistorie, „Specter At The Feast„, mit dem Cover des dunklen Johnny Cash-Evergreens „God’s Gonna Cut You Down“ und einem Mix des Albumtracks „Some Kind Of Ghost“ zwei kostenlose B-Seiten hinterher. Tolle Band, tolle Aktion – zugreifen, bitte!

Ersteres Stück kann man sich auch hier zu Gemüte führen:

 

 

Rock and Roll.

Getaggt mit , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , ,

Die Woche in Bild und Ton…


Damit ihr nicht vollkommen den Überblick über alle hörens- und sehenswerten Neuerscheinungen der letzten Woche(n) verliert, hat ANEWFRIEND hier wieder einige der Video- und Songneuerscheinungen der letzten Tage für euch aufgelesen…

 

King Krule – A Lizard State

king krule - a lizard state

Pechschwarz verstimmte Alltagsgeschichten wusste King Krule im vergangenen mit seinem (Pseudonym-)Debütalbum „6 Feet Beneath The Moon“ zu erzählen. Dafür heimste Archie Marshall völlig zu recht allerhand Lob und Lorbeeren ein, sowohl in der britischen Heimat als auch von der ausländischen Journaille und Hörerschaft. Und irgendwie passt es nur allzu gut zu seinen an klaustrophobischen Stimmungen nicht eben armen Songs, wenn er sich nun für das Musikvideo zur neusten Single „A Lizard State“ gemeinsam mit Videoregisseur Jamie-James Medina an die Hommage eines großen Meisters gewagt hat: Alfred Hitchcock.

Der selbstredend in Schwarz-weiß getauchte Clip, welcher deutlich vom Klassiker „Dial M For Murder“ (dt. Titel: „Bei Anruf Mord“) inspiriert ist, wird denn auch in Schrägstand und mit „Good evening, ladies and gentlemen…“ vom Suspense Thriller-Idol höchstselbst eröffnet, bevor Archie „King Krule“ Marshall ins Bild tritt und mit Gitarre und dem ihm eigenen Gesangstil die Regie übernimmt… Die Verbeugung ist ihm und Regisseur Medina, freilich beide große Hitchcock-Fans, zweifellos gelungen.

 

 

 

Slut – Remote Controlled

remote controlled

Zumindest auf rein emotionaler Ebene steht auch das im vergangenen Jahr erschienene siebente Slut-Album „Alienation“ nicht weit entfernt, schließlich nahmen sich die aus dem beschaulichen bayrischen Ingolstadt stammende Band auch für ihre neuen Songs Außen- wie Innenbetrachtungen von Seele und Gesellschaft zur Brust – und die konnten dann in nicht selten befremdlichen Zeiten wie diesen schonmal etwas düsterer geraten.

Umso besser, dass Frontmann Chris Neuburger und seine Bandkumpane im Musikvideo zur neuen Single „Remote Controlled“ ein wenig Licht in den kahlen Proberaum lassen, das dann sogleich die Nebelschwaden umspielt – und scheinbar auch spontane Besucher mit Tiermasken anzuziehen scheint… Die Singleauskopplung ist in digitaler EP-Form inklusive Coverversion und Remixen am vergangene Freitag erschienen. Und wer die Jungs auf ihren vorerst letzten Tourneeterminen live, in Farbe, echt, bunt und laut erleben möchte, der hat während dieser Januartermine noch die Gelegenheit zum Konzertbesuch…

slut_alienation_tour_2014_banner

 

Hier gibt’s das Musikvideo…

 

…sowie diesen…

 

…und den ebenfalls vom aktuellen Album „Alienation“ stammenden Song „Anybody Have A Roadmap“ in der öffentlich-rechtlichen „PULS Live Session“-Variante:

 

 

A Perfect Circle – By And Down (live at Red Rocks)

a perfect circle

In den letzten Wochen des vergangenen Musikjahres wussten Maynard James Keenan und seine zweite Reihe von A Perfect Circle mit der Werkschau „Three Sixty“ und dem überaus umfangreichen (digitalen) Konzertpaket „Stone And Echo: Live at Reck Rocks / Trifecta“ all jene darüber hinweg zu trösten, dass sie es a) nicht zu den Bandreunion-Konzerten der US-Alternativerocker vor gut zwei Jahren geschafft hatten und b) nicht an eine der streng limitierten „Stone And Echo“-Boxen heran gekommen waren. Als kleines Trostpflaster bekamen eben all diese die geballte Ladung aus den Live-Varianten aller A Perfect Circle-Studioalben für Heim, Hirn und Gehörgang…

Einen kleinen Ausschnitt aus der ebenfalls in der Box enthaltenen „Stone And Echo“-Live-DVD liefert die Band nun mit dem neuen Song „By And Down“, mitgeschnitten im Red Rocks Amphitheatre in Morrison, Colorado:

 

 

Und all jenen, die noch immer sehnsüchtigste auf ein Lebenszeichen von Keenans Hauptband Tool hoffen (die Zeichen stehen ja seit einigen Wochen eher auf Tendenz zu einer neuen Platte), sei die Coverversion des 1996er Tool-Klassikers „Stinkfist“ der im kanadischen Toronto beheimatenden Alternative Rockband Most Non Heinous ans Hörerherz gelegt:

 

 

Warpaint – Love Is To Die / Biggy

Warpaint

Zweifellos: Das Musikjahr 2014 ist kaum zwei Wochen alt, schon überschlagen sich ein- und ausschlägige Musikpresse, ach so fachkundige Besserwisser und findige Schnellhörer mit Lobeshymnen auf eine Band, dass sich im Hinterkopf wohl automatisch die „Hype!“-Blase aufblähen muss: Warpaint. Denn die All Female-Band aus dem sonnigen Los Angeles veröffentlicht in wenigen Tagen – und nach gut drei Jahren Warte- und Entstehungszeit – mit dem selbstbetitelten „Warpaint“ den Nachfolger zum 2010 erschienenen Debüt-Ausrufezeichen „The Fool„. Von der „elegantesten und filigransten weiblichen Platte seit Langem“ (Vsions) ist bereits die Schreibe, während Emily Lokal, Theresa Wayman, Jenny Lee Lindberg und Stella Mozgawa andererwebs als die größte Musikhoffnung des noch jungen Jahres ausgerufen werden. Wenn ihr mich fragt, sind diese Lorbeeren wohl nicht ganz unangebracht, immerhin war das Debüt vor ein, zwei Jahren auch eine meiner Lieblingsplatten. Jedoch denke ich, dass sich auch das neue Warpaint-Album dem Hörer nicht sofort – und gänzlich freiwillig – erschließen wird. Nein, die vier Damen werden wohl auch 2014 in Klangbereichen operieren, die sich stets irgendwo zwischen Mysterium, Sexyness und Sprachlosigkeit bewegen. Oder wie es im ersten Vorabdruck „Love Is To Die“ heißt: „Come around, let’s go found / There’s no words to call / Tonight, you really see nothing of this girl / They work, they don’t know the roots behind / ‘Cause I got a knife to cut out the memories / So carefully, too carefully, it’s not necessarily / To be so dark / Got to give in /…/ Love is to die / Love is to dance…“

 

Hier gibt’s den bereits im vergangenen Jahr voraus geschickten Vorboten „Love Is To Die“ in der Albumversion…

 

…und der Proberaum Session-Variante…

 

…sowie mit „Biggy“ (eine Assoziation mit dem 1997 bei einer Schießerei in L.A. ums Leben gekommenen US-Rapper The Notorious B.I.G. erscheint in der Tat irgendwo um die Ecke Sinn zu machen) einen zweiten Song vom neuen Album:

 

 

Rock and Roll.

Getaggt mit , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , ,