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Ein verbrieftes Hörspiel: „Die drei Hakenzeichen – Der verrückte Koch“


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Foto: DPA

Einfach nur großartig, dieser recht offene, jedoch stets humorige Brief an den Hirse-Hitler, den Rohkost-Rommel, den Gemüse-Goebbels, den Hafer-Heydrich, den Brokkoli-Bormann, den Spargel-Speer, den Reiskanzler, den Avocadolf, die SSiggurke… Den so ernst man doch die Bedrohung durch Wirrköpfe wie ebenjenen Vegan-Hetzer, aber auch durch Soulpop-Schwurmelbirne Naidoo oder meinetwegen auch Ken Jebsen (der schon vor seiner zweifelhaften Aufklärer-Karriere vor allem einen eindeutigen Ruf als glatt gegelter Radio-Unsympath inne hatte) nehmen sollte, so sehr sollte man ihnen jedoch nicht mit dem Hass, den sie alle schüren wollen, begegnen, sondern: mit einem herzhaften, allen Irrsinn übertönenden Lachen. Und dann? Weiterlaufen, nicht zuhören. Denn, liebe Kinder, die Trolle sterben erst, wenn keiner sie mehr füttert.

Deshalb und dennoch: Chapeau, verehrte Hogesatzbau… Nichts, aber auch nichts als Liebe für diese gut 13 Minuten!

— Hier als Text zum (Mit)Lesen —

Lieber Attila Klaus Peter Hildmann,

an dieser Stelle möchten wir einmal nicht auf das eingehen, was du so tagtäglich von dir gibst. Wir möchten nicht über deine „politischen“ Ansichten, deine wirren Thesen und Behauptungen sprechen. Es ist uns sogar an dieser Stelle egal, ob du damit Straftatbestände erfüllst, denn darum kümmert sich ohnehin nun die Staatsanwaltschaft.

Eigentlich ist es keine einzige deiner Äußerungen wert, sich inhaltlich mit ihr auseinanderzusetzen. Wohl aber lassen sich daraus Schlüsse ziehen, und um die soll es uns nun gehen. Also mach dir ’nen Daisho auf, du solltest nach Produzenten- und Händlerboykott ja gerade genug davon haben, kuschel dich an Akira, das einzige Lebewesen, was dir noch ehrlich, treu und liebevoll zur Seite steht, und lies.

Du bist ein kleiner, unbedeutender Wicht, und das weißt du auch. Tief in dir drin, spät Abends, wenn du nach einem langen Tag im Bett liegst und deinen Matcha-Pinsel streichelst, wissen wir, nagt es an dir. Es bohrt sich in dein (Rest-)Hirn wie eine Zecke (oh, wie passend), und dort saugt es sich fest: Das Gefühl, dass du ein Niemand sein könntest.

Ein Versager auf ganzer Linie, der droht in der Bedeutungsloskeit zu verschwinden, und dort noch den Rest seines einst mühsam erarbeiteten Seins zu verlieren. Ein Sein, das du bereits jetzt zum Großteil selbst zerstört hast und das dir unwiederbringlich abhandengekommen ist. Und während dir diese Zecke namens Angst im Nacken sitzt und sich die Selbstzweifel immer weiter ausbreiten, arbeitest du umso eifriger daran, dieses bedeutungslose Nichts aufzuhalten.

Jede deiner Veröffentlichungen schreit es förmlich heraus. „Seht her, ich bin Attila Hildmann! Seht alle her, los seht doch her! Wie könnt ihr es wagen, nicht herzusehen?!?“ Und du wirst lauter und lauter und unkontrollierter, Tag für Tag. Nicht, weil du besonders Wichtiges, Richtiges oder Interessantes zu sagen hättest (kurzer Einschub: Der ganze Unsinn, den du verbreitest, wurde ja nicht nur ein Mal faktisch und argumentativ widerlegt), sondern weil du dir beinahe in die fluffige Army- oder Jogginghose pinkelst, aus Angst, morgen nicht mehr beachtet zu werden.

Und darum kramst du alles Erdenkliche raus, womit du meinst, irgendwen beeindrucken zu können. Solche Typen nannte man früher in der Schule „Angeber“. Sie waren nie wirklich beliebt und es wurde sich höchstens an sie rangewanzt, weil man sie wunderbar ausnutzen und verarschen konnte. Wir würden dich zwar nie ausnutzen, aber verarschen war ja auch schon drin, ne? Das ist nicht wirklich nett – war es damals schon in der Schule nicht – aber irgendwie hat sich das mit Angebern eben so eingebürgert im Laufe der Evolution. Und das „Witzigste“ daran ist, dass fast alle diese Angeber der Geschichte irgendwann ganz und gar nichts mehr hatten, womit sie noch angeben konnten, und auch niemand mehr da war, der ehrlich an ihrer Seite stand.

All das „Schaut mich an, wie geil ich bin!“, „Bewundert, was ich alles habe!“, „Ich bin der geilste Ficker von allen!“ ist doch am Ende nichts wert, wenn man Abends allein in der traurigen, einsamen und stillen Wohnung (oder im Haus) sitzt und maximal zusehen kann, wie sich Akira selber im Schritt leckt, dass man neidisch werden könnte, auf diese göttliche Begabung. Siehst du, selbst dein Hund kann mehr für sein eigenes Wohlbefinden tun, ohne dabei den großen Zampano zu spielen, als du es je können wirst. (Kann er denn auch den Hitlergruß?)

Und dann kann man fast seine Uhr danach stellen, wann du wieder anfängst, deine unterdrückten Fantasien rauszulassen. Während die Zecke in deinem Nacken fleißig weiter an deinem Selbstbewusstsein saugt, musst du, getrieben vom Nicht-Wahrhaben-Wollen, der Welt versuchen, das Gegenteil zu beweisen. Dann postest du Bilder (angeblich) aktueller Bettgeschichten, Fotos aus vergangenen Fotoshootings deiner damals schon sexistischen Produktvermarktung und präsentierst deiner „Fan“-Gemeinde, wie geil doch alle deine „Bitches“ auf dich sind. Dann fällt dein Blick wieder auf Akira und dir kommen fast die Tränen, weil sie dich trotz deines aufgeblasenen Schein-Egos liebt, obwohl dir klar ist, dass du das in deinen eigenen Augen gar nicht wert bist.

Und da ist die Zecke wieder, und sie saugt und saugt und saugt.

Mmhhh… Saugen. „Habe ich da eben gerade an Schwänze gedacht? Nein! Das darf nicht sein! Ich… ich… ich bin doch keine Schwuchtel!“ Also schnell noch irgendetwas so dermaßen übertrieben Heterosexuelles und nach Möglichkeit Trans- oder Schwulenfeindliches veröffentlichen, dass niemand auf diese absurde Idee kommen könnte. Eier, Schwänze, irgendwas in den Arsch schieben. Deine Fantasie scheint da wirklich sehr rege zu funktionieren. Das verurteilen wir in keiner Weise (!) – aber dein Umgang damit ist wirklich erschreckend. Versuchst du doch offensichtlich irgendetwas zu kompensieren, was so tief und fest in dir verwurzelt ist, dass es dir sehr weh tun muss. Deine Versuche, deinen inneren Krieg gegen die Bedeutungslosigkeit, die Angst und Liebesentzug zu gewinnen, führst du dann mit den schmutzigsten Mitteln. Frauenverachtend und reduzierend, menschenfeindlich, vulgär und… niveaulos.

Und wieder ein Punkt, der so gar nicht zum Bild des großen, mächtigen, über allen Dingen stehenden Attila Hildmann passt, wie du es dir selbst ununterbrochen vorlügst. Wir bedauern dich wirklich sehr, denn es ist eine schier unfassbare Anstrengung, gegen sich selbst zu kämpfen und so einen Schein aufrecht zu erhalten.

Dabei hältst du doch andauernd Scheine in die Kamera. Ob es die letzten Scheine sind, die dir nach all den weggebrochenen Verträgen geblieben sind, interessiert uns nicht (höchstens das Finanzamt), aber auch hier musst du wieder mit aller Macht das Bild des Big Players zeichnen. Ein so unglaublich lächerliches und armseliges Bild, dass es uns schier das Herz zerreißt. Wie du deine Scheine zählst und deine Produkte in den Himmel lobst, alles eine einzige traurige Vorstellung im Theater des Attila Hildmann, für die sich niemand wirklich interessiert, weil sie eintönig und traurig ist.

Die einzigen Menschen, die sich noch wirklich für dich „interessieren“, sind die, die dir dein letztes Geld und deinen einstigen Fame abgreifen wollen. Seien es die „Bitches“, die „Bullterrier“ oder irgendwelche politischen Versager aus den Reihen der AfD, die meinen, über dich noch etwas Reichweite erhaschen zu können. Niemand sonst, wirklich niemand, gibt sonst einen feuchten Kehricht auf dich und deine möchtegern staatstragende Meinung.

Der Angeber ist einfach allen zu peinlich geworden. Selbst den Hardcore-Nazis bist du nicht arisch genug und ziehst dir ihren Hass auf dich (da würden dir dann im Zweifelsfall auch Leute helfen, wenn es da mal Ärger gibt), weil du Blödsinn mit Fantasieflaggen verbreitest und dich für das Zentrum dieses Landes hältst. Im Grunde machst du dich immer mehr zum Narren, doch es wird auch dir irgendwann das Licht aufgehen, dass es hier keine Narrenfreiheit gibt. Wenigstens nicht eine solche, die deine öffentlich aufgeführte Tragödie in Gänze abdeckt.

Zum Beispiel dann, wenn deine hasserfüllten, beleidigenden und aufheizenden Worte andere dazu bemächtigen, schlimme Dinge zu tun. Dann ist das Saubermann-Image doppelt im Eimer und du trägst nicht nur Selbstzweifel, sondern auch eine untilgbare Schuld auf deinen Schultern.
Spätestens dann wird die Zecke in deinem Nacken dir den letzten Funken Selbstwertgefühl ausgesaugt haben und du wirst zusammenbrechen. Zusammenbrechen, genau wie dein Selbstbild.

Wir wünschen dir, genau wie niemand anderem auf dieser Welt, etwas wirklich Schlechtes. Ok, ein Ordungsgong (manchmal helfen Schellen) hat noch niemandem, der es sich so hat erarbeitet, wirklich geschadet – aber muss es soweit wirklich kommen? Muss wirklich noch Schlimmeres passieren, bis du „aufwachst“?

Attila, such dir Hilfe! Das meinen wir ehrlich und ernst. Die Welt (und unseretwegen auch Deutschland, wenn es dir wichtig ist) werden dir vergeben und dich mit offenen Armen empfangen, denn jeder Mensch macht Fehler. Jeder Mensch muss sich selbst finden. Jeder Mensch verdient es, eine faire zweite… dritte… vierte Chance zu bekommen. Auch du! Lass dir dabei helfen, lass dich beraten oder einweisen – das ist alles keine Schande!

Eine Schande ist es, was du aktuell abziehst, und wir rufen all den Medien zu:

Hört auf, Attila und seine Äußerungen zu überhöhen! Hört auf, seinen Scheinriesen noch größer zu machen! Hört auf, dieses kaputte und tieftraurige Ego zu befeuern, indem ihr ihm Macht zusprecht, die er nicht hat! Fangt an, kritisch zu sein, seine Egomanie und seine Armseligkeit in die Headlines zu setzen! Liefert ihm die „Argumente“, von denen er vorheuchelt, dass wir sie nicht hätten! Liebe investigativen Journalist:innen, steigt ins Thema ein und forscht nach: WAS genau sagt die Polizei, WIEWEIT gehen bisher die Ermittlungen, WIE sieht es mit seinen geschäftlichen Partner:innen aus, wie hoch waren seine Einnahmen, was sagen die Bilanzen? Schreibt über das Häufchen Elend und gebt euren Überschriften diese Namen.

Denn im Grunde ist er noch nicht mal eine arme Wurst, selbst zu der reicht es bei ihm nicht, sondern nur ein armseliger Tofu-Wurstersatz…

Alles Gute und gute Besserung wünschen dir deine

Die drei Hakenzeichen von #HoGeSatzbau

 

Rock and Roll.

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Eine ungehörte Warnung – wie die „Simpsons“ vor 16 Jahren Trumps Wahlsieg vorhersahen


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Der Wahlsieg Donald Trumps war vorhersehbar. Glauben Sie nicht? Dann hätte man vor 16 Jahren einfach den „Simpsons“ Glauben schenken sollen, denn bei denen hatte man dieses auf den ersten Blick für unwahrscheinlich befundene historische Ereignis schon viel früher auf unglaublich exakte Weise vorhergesagt…

„Das gab’s schon bei den Simpsons!“ lautet der Titel einer Folge von „South Park“. Damit spielte die rüde Animationsserie darauf an, dass der seit 1989 laufende Zeichentrickdauerbrenner aus der Feder von Matt Groening nicht nur das eigene Genre maßgeblich geprägt, sondern mit geradezu unheimlichem Spürsinn gesellschaftliche, kulturelle und technologische Entwicklungen vorweggenommen hat.

Nun gibt es einen weiteren (traurigen) Fall, in dem die „Simpsons“ die Zukunft vorausgesagt haben. In der Episode „Barts Blick in die Zukunft“ (Bart to the future) aus der 11. Staffel – im März 2000 im US-Fernsehen ausgestrahlt – wird die Zukunft der Gelben im Jahr 2030 angedeutet. Natürlich erwartet Bart auch als Erwachsener ein Leben als ewiger Verlierer. Doch seine Schwester Lisa steigt zur Präsidentin der Vereinigten Staaten auf.

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Interessant ist aber, wen sie dabei beerbt – nämlich keinen Geringeren als den Republikaner Donald Trump. Der hatte, so die visionäre Story, das Land in eine tiefe Wirtschaftskrise geführt und Lisa muss nun die USA mit großem Geschick vor dem Ruin bewahren. Dan Greaney, der Autor der geradezu hellsichtigen Folge, teilte dem „Hollywood Reporter“ vor einigen Monaten in einem Interview mit, dass dies eine „Warnung an Amerika“ gewesen sei. Für ihn passte dies damals schon zu der Prognose, dass Amerika langsam verrückt würde: „It was a warning to America. That just seemed like the logical last stop before hitting bottom. It was pitched because it was consistent with the vision of America going insane.“

„Die Simpsons haben immer schon die Auswüchse der amerikanischen Kultur behandelt. Und Trump ist genau das“, ergänzte Greaney. Völlig abwegig war eine Präsidentschaft Trumps im Jahr 2000 übrigens nicht. Der Milliardär war 1999 in den Kampf um die Präsidentschaftskandidatur eingestiegen und wollte für die Reform Party antreten. Doch zum Zeitpunkt der Ausstrahlung ebenjener „Simpsons“-Episode hatte er seine Kampagne bereits beendet.

Nun wurde Donald Trump, trotz vieler Wahlumfragen, welche die demokratische Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton beinahe den gesamten Wahlkampfzeitraum über vorn sahen, tatsächlich zum 45. Präsidenten der USA gewählt. Die größte Satiresendung in der Geschichte des US-amerikanischen Fernsehens wurde also (einmal mehr) von der Realität überholt. Es wollte ja anscheinend niemand auf Matt Groening und Co. hören…

Übrigens: Auch die dreiteilige Sci-Fi-Filmreihe „Zurück in die Zukunft“ bewies im zweiten Teil, welcher 1989 in den Kinos startete, Einiges an prophetischem Gespür, denn Bösewicht Biff Tannen nahm den heutigen Donald Trump – quasi der welterste Horrorclown im Oval Office – gut vorweg.

 

 

Rock and Roll.

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Tommy Krappweis hat den „Dunning-Kruger-Blues“


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Tommy Krappweis. Gut, der Name allein wird wohl den wenigsten sofort etwas sagen. Dabei war der gebürtige Münchner, Jahrgang 1972, Mitte der Neunziger Teil des Ensembles der erfolgreichen RTL-Comedy-Reihe „RTL Samstag Nacht“ und etwas später auch quasi „Bäcker“ der stets mies gelaunten KiKa-Figur „Bernd, das Brot„, für welche er 2004 gar den renommierten Adolf-Grimme-Preis erhielt (und deren subtil nihilistische Lebenshaltung wohl nicht nur so manches Kind nachhaltig verstört haben mag). Und auch sonst ist der Mann als Komiker, Autor, Regisseur, Produzent und Musiker bis heute äußerst umtriebig und wohl nur höchst selten von Langeweile geplagt.

Trotzdem hat Krappweis nun den Blues. Und das nicht wegen sich selbst oder seiner vielen Projekte wegen, sondern beim Blick auf die (deutsche) Gesellschaft. Denn er hat eines festgestellt: Ganz egal, ob du AfDler bist oder Zecke, Skeptiker oder Netzfrau, ob du Journalist bist, Troll oder „Lügenpresse!“-Schreihals, wir alle unterliegen dem Dunning-Kruger-Effekt.

„Als Dunning-Kruger-Effekt wird eine kognitive Verzerrung bezeichnet, bei der relativ inkompetente Menschen die Tendenz haben, das eigene Können zu überschätzen und die Kompetenz anderer zu unterschätzen.“ (Wikipedia)

Also singt uns Tommy Krappweis seinen „Dunning-Kruger-Blues“ und brennt damit sowohl auf textlicher wie musikalischer Ebene kleine Feuerwerke ab, die zwar kurzfristig zum Schmunzeln anregen, jedoch auch gern zum Nachdenken. Aber hören Sie selbst…

 

 

Rock and Roll.

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