Schlagwort-Archive: Trent Reznor

Song des Tages: Ryan Culwell & Aubrie Sellers – „Head Like A Hole“


Die in Nashville, Tennessee ansässigen Künstler Ryan Culwell und Aubrie Sellers haben sich für ein Cover des Nine Inch Nails-Ervergreens „Head Like A Hole“ zusammengetan – und rufen damit recht berühmte Vorbilder wach. So bezeichnete der US-„Rolling Stone“ das zwischen Nashville und Los Angeles aufgenommene Ergebnis als „düsteres, gespenstisches Duett“ und meinte: „Wie Johnny Cash und Rick Rubin vor ihnen, interpretieren Ryan Culwell und Aubrie Sellers einen Nine Inch Nails-Song neu – mit Gänsehaut erzeugendem Ergebnis.“

„Letzten Sommer war ich länger wach und versuchte, einen neuen Song zu schreiben. Dabei kam mir ‚Head Like A Hole‘ immer wieder in den Sinn und ließ mir keine Ruhe“, erzählt Culwell. „Ich machte also eine Sprachnotiz und schickte sie an [Produzent] Ethan Ballinger und Aubrie Sellers, die beide in L.A. lebten. Sie ermutigten mich, die Idee weiterzuverfolgen und wir holten Megan McCormick mit ins Boot, so dass zu diesem Zeitpunkt viele meiner Lieblingskünstler mit mir daran arbeiteten. Wir fingen an, Tracks aufzunehmen und sie zwischen Nashville und L.A. hin und her zu schicken, wobei jeder verschiedene Elemente in seinen Kellern, Küchen, Schlafzimmern usw. produzierte. Aubrie steuerte eine Strophe bei und hob die Gesangsproduktion damit auf ein anderes Level, was wiederum den Rest des Tracks in neue Richtungen gelenkt hat. Da die meisten von uns vorher schon so viel zusammen gearbeitet hatten, war es wirklich einfach, aus der Ferne zu kooperieren. Ethan mischte den Song in L.A. mit Hinweisen von Aubrie und Megan ab und ich bin wirklich begeistert, was bei der Zusammenarbeit mit solch talentierten Künstlern bei der Neuinterpretation von Trent Reznors Meisterwerk herauskam.“

Aubrie Sellers kann die Komplimente nur erwidern: „Ich war ein großer Bewunderer von Ryans letzter Platte [„The Last American“ von 2018], daher war ich sehr aufgeregt, als er mich bat, mit ihm an diesem Song zu arbeiten. Als er mir das erste Mal eine Aufnahme schickte, auf der er den Song spielte und sang, wusste ich, dass es eine einzigartige Interpretation werden würde und etwas, an dem ich gern teilhaben wollte. Es ist immer toll, mit jemandem zu arbeiten, dem man gerne zuhört, und es ist ein großartiger Zeitpunkt, um diese Hymne wiederzubeleben.“

„Head Like A Hole“ erschien auf „Pretty Hate Machine„, dem 1989er Debütalbum von Nine Inch Nails. Der US-„Rolling Stone“ bezeichnete das Werk, welches Elemente aus Pop und Hair Metal mit der damals recht typischen Achtzigerjahre-Produktion kombinierte, seinerzeit als „Lärm von industrieller Härte, über den ein Pop-Rahmen gespannt“ sei – wenn man so mag die Geburtsstunde des Industrial-Genres. Ryan Culwell und Aubrie Sellers haben den mehr als drei Jahrzehnte jungen Song nun in ihrem eigenen Stil neu interpretiert und verwandeln Trent Reznors verquere Mittelfinger-Stadionhymne in eine unheilvoll nachhallende country’eske Beschwörung…

Rock and Roll.

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Song des Tages: Mad Hatter’s Daughter – „Hurt“


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Natürlich besteht auch auf fastrillionen Jahre hin keinerlei Zweifel daran, dass dem auf ebenso lange Zeit großartigen Nine Inch Nails’sche Original des endzeitlichen Junkie-Abgesangs „Hurt“ nur noch die – im Grunde so andere, jedoch gleichsam die Tränendrüsen bewegende – Version von Johnny Cash entgegen gestellt werden darf (und schlussendlich nur in Verbindung mit dem kompletten, dazugehörigen seelenkaputtgrößenwahnsinnigen Album-Meilenstein „The Downward Spiral“ laufen sollte). Zweifel? Keine? Verbindlichsten Dank!

Trotzdem ist die Variante, die Mad Hatter’s Daughter bereits vor etwa zwei Jahren von Trent Reznors Songvermächtnis abgeliefert haben, durchaus aller Ehren wert und besitzt – Newcomer und die heimatliche Hansestadt Hamburg hin oder her – beileibe internationales Format.

Über das Indiefolk-Duo, das seinen Sound selbst als „Urban Acoustics“ beschreibt, steht hier Folgendes zu lesen:

„Mad Hatter’s Daughter, das sind Kira und Basti, durch und durch Hanseaten, wettererprobt und sturmfest. Kira studierte in Hamburg Modedesign und Basti Tontechnik, denn schon in jungen Jahren wurde erst das Klavier und später die Gitarre sein ständiger Begleiter. Seit über 10 Jahren spielt er in Bands und arbeitet als Engineer und Produzent in den Nemo Studios von Frank Peterson. Während Kira an Stoffen, Schnittmustern und Formen feilte, war die Musik auch bei ihr ein permanenter Gefährte, denn gesungen hat sie schon immer, allerdings niemals vor anderen Leuten. Durch Zufall lernten sie sich über die Musik kennen, denn Bastis damalige Band holte sich Styling-Beratung – von Kira.“

 

 

Rock and Roll.

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„Let’s end the song with creepy piano“ – „This Is A Trent Reznor Song“ als Entschlüsselungsparodie des Nine Inch Nails-Kosmos


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Preisfrage: Woran merkt ein in den seligen Neunzigern sozialisierter Alternative Rock-Musiknerd, dass er so langsam aber sicher alt wird?

Antwort: Wenn eine der einstigen Lieblingsbands, welche vor ewig langen zwanzig Jahren noch mit markigen Zeilen wie „I want to fuck you like an animal / I want to feel you from the inside / I want to fuck you like an animal / My whole existence is flawed / You get me closer to God“ zu schockieren wusste, mittlerweile auf den biederen roten Samtläufern großer Preisverleihungen (to name it: the Oscars) angekommen ist und ihre x-te „Comeback-Tournee“ (obwohl man eigentlich nie ganz weg vom musikalischen Fenster war) plötzlich groß und breit im Vorabendreklameprogramm namenhafter Privatsender beworben wird. Also: zum Beispiel…

So geschehen bei den Nine Inch Nails, deren Vorsteher, Mastermind, konstanter Pol und Vordenker, Trent Reznor, heute um gefühlte 250 Prozent stabiler und vitaler wirkt als jenes physische und psychische Wrack, das jedoch aus den Untiefen all jener Abgründe so zeitlose wie stilbildende Industrial Rock-Klassiker wie „The Downward Spiral“ (1994) oder „The Fragile“ (1999) hervorbrachte. Standen Reznors Chancen auf plötzliche (drogenbedingte) Todesmeldungen Ende der Neunziger noch deutlich höher als die auf Gesundung, so ist der heute 48-Jährige als verheirateter Familienvater, strikter Drogenabstinenzler, Oscar-prämierter Soundtrackschreiber (für den Score zu David Finchers Facebook-Film „The Social Network“), Bandleader und umtriebiger musikalischer Kooperationspartner der lebende Beweis dafür, dass ein ehemaliges „Schreckgespenst aus dem musikalischen Untergrund“ durchaus Kredibilität sammeln kann, ohne diese vollends bei seinen „alten“ Fans von „damals“ einzubüßen.

Und so umtriebig Reznor in den zwanzig Jahren seit Erscheinen oben zitierter Textzeile (aus dem Song „Closer“ von 1994er Konzeptwerk „The Downward Spiral“) auch unterwegs war, so wenig hat sich der Stil seiner Stammband Nine Inch Nails – allen Personalwechseln und kleinen Experimenten zum Trotz – doch verändert. So, oder so ähnlich, könnte das Fazit jener Parodie lauten, die der US-Comedian Frederick „Freddy“ Scott dem Grundkonstrukt einer „typischen“ Nine Inch Komposition unterzieht. Im dazugehörigen Musikvideo schildert Scott, als Reznor selbst verkleidet und im Stile der typischen und bekannten Nine Inch Nails-Videoästhetiken, die (seinem Verständnis nach) übliche Vorgehensweise beim Schreibprozess eines neuen NiN-Songs:

 

I am Trent Reznor this is how I write songs

Make all my verses sound like this

Then I throw in some random percussion

So that you can dance to it

Weird guitar!

Then my voice starts getting louder

Then I bring it back down

It’s almost time to hear the chorus

But first let’s listen to this weird sound

…what the hell was that?

This is a Trent Reznor song

Sometimes it’s very long

It can go on and on

But it’s very awesome

This is a Trent Reznor song

Yeah, it’s still going on

Seriously, it’s the same song

But it’s very awesome

Let’s end the song with creepy piano

Now it sounds like a haunted house

Let’s end the song with creepy piano

Yeah, that sounds really awesome…

 

Ob am Ende loser Jux oder eine tiefergehende Persiflage dahinter steckt, ist nicht näher bekannt. Schenkt man den Worten des Comedian selbst Glauben, so ist „This Is A Trent Reznor Song“ vielmehr als „Ehrung“ zu verstehen: „This is a song I made about the songwriting process of one of my musical heroes, Trent Reznor.“.

 

 

Rock and Roll.

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Song des Tages: Dave Grohl, Josh Homme & Trent Reznor – „Mantra“


"Mantra" recording

Heute bin ich im Zuge meines Resümees des in wenigen Tagen zu Ende gehenden Musikjahres 2013 wieder auf diesen Song gestoßen: „Mantra“ – dieses Monster, eingelegt in Rock und Groove… Klar, wenn man einmal die Summe seiner Teile nimmt – Dave Groll (Foo Fighters, Nirvana), Josh Homme (Queens Of The Stone Age, Kyuss) und Trent Reznor (Nine Inch Nails) -, dann dürfte relativ schnell klar werden: da kann ja gar nichts schief gehen, da sind ja Kenner des Fachs am Werk! Und so ist es denn auch. Das Stück, als solches der Abschluss des Soundtracks zu Grohls Filmregieerstling „Sound City„, in welchem er die Geschichte des legendären Los Angeles-Tonstudios „Sound City Studios“ (profaner Name, dafür umso mehr Historie!) aufarbeitet, erspielt sich während seiner Länge von gerade einmal knapp acht Minuten sämtliche Aufmerksamkeit. Groß und vereinnahmend? Genau das!

Wer also Dave Grohls fabelhafte Filmdokumentation und deren – natürlich hochkarätig besetzte – Begleitmusik noch nicht kennt, der sollte bei Gelegenheit dafür sorgen, dass diese Lücke geschlossen wird. Oder dem Rock abschwören.

 

Hier gibts das Video zum Song, in welchem Grohl, Homme und Reznor nicht eben lange fackeln und dafür ein umso größeres Rockfeuerwerk abbrennen…

 

…und ein kurzes Making Of aus der Dokumentation „Sound City“:

 

Sound City

 

Rock and Roll.

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Für die Harten, für die Zarten – Das neue Nine Inch Nails-Album „Hesitation Marks“ im Stream, die Proben als kostenloser Download…


Foto: SPIN

Foto: SPIN

Mal hin, mal her – aber am Ende war einem doch irgendwie klar, dass Trent Reznor es bei allem Erfolg und aller Anerkennung als Soundtrack-Komponist nie auf Dauer ohne seine Herzensband Nine Inch Nails aushalten würde… Und so wird mit „Hesitation Marks“ am kommenden Freitag das achte Studioalbum der stets wegweisenden US-Industrialrocker in die (bundesdeutschen) Plattenregale wandern.

Auf der Seite des britischen Guardian kann man das neuste Werk von Reznor & Co. nun bereits in Gänze im Stream hören, weiter unten bekommen Gelegenheitshörer kurze 90-Sekunden-Eindrücke der 14 neuen Stücke. Erster Eindruck: Freunde des mittlerweile 24 (!) Jahre jungen Debüts „Pretty Hate Machine“ kommen dabei ebenso auf ihre Kosten wie jene der letzten Klangästhetik- fingerübungen (wie dem Mammutwerk „Ghosts I-IV“ von 2008). Der noch immer visionäre Frontmann setzt einmal mehr klare klangliche Maßstäbe (und bietet das Album für Sound- fetischisten etwa in einer „Audiophile Mastered Version“ an), kontert eingängige, beinahe poppige Strukturen mit Soundloops, harten Riffs und atmosphärischen Endlosschleifen. „Hesitation Marks“ ist also keinesfalls eine Neuerfindung des Nine Inch Nails-Bandrads, und kann im Vergleich zu ewigen Großtaten wie „The Downward Spiral“ oder – gerade – „The Fragile“ eigentlich auch nur verlieren. Aber Freunde der Ranglisten und Einordnungen sind bei Trent Reznor und den Nine Inch Nails eh seit jeher am falschen Platz…

Und: Es kommt sogar noch besser, denn Reznor setzt seine seit einiger Zeit gehegte Freude am Teilen mit Fans und Hörern nun fort und verschenkt einen gut zweistündigen Mitschnitt der Bandproben. Unter den 26 (!) zu hörenden Songs befinden sich ebenso Favoriten und Setlist-Klassiker wie „Hurt“, „March Of The Pigs“, „Head Like A Hole“ oder „The Hand That Feeds“ wie neue Stücke wie „Copy Of A“ oder „Came Back Haunted“ – in bester Soundqualität, selbstverständlich. Wer also schon immer mal ein Ohr in den Proberaum der Band stecken wollte, der sollte zugreifen!

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Hier kann man also für jeweils 90 Sekunden in alle Songs von „Hestitation Marks“ hinein hören…

 

…und sich noch einmal das von Kultregisseur David Lynch – selbstredend höchst weird – in Szene gesetzte Video zu „Came Back Haunted“ zu Gemüte führen:

 

Rock and Roll.

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Die Woche in Bild und Ton…


Damit ihr nicht vollkommen den Überblick über alle hörens- und sehenswerten Neuerscheinungen der letzten Woche(n) verliert, hat ANEWFRIEND hier wieder einige der Videoneuerscheinungen der letzten Tage für euch aufgelesen…

 

Nine Inch Nails – Came Back Haunted

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„Came Back Haunted“, der erste Song aus dem am 3. September erscheinenden neunen Nine Inch Nails-Album „Hesitation Marks“ hat nun auch ein amtliches Musikvideo bekommen. Und Regie führte hier kein Geringerer als David Lynch, mit dem NIN-Frontmann Trent Reznor bereits seit den Neunzigern befreundet ist. Kein Wunder also, dass man bei den verstörenden Bildern an selige „Lost Highway“- oder „Twin Peaks“-Zeiten denken muss…

 

 

 

Yeah Yeah Yeahs – Despair

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Einmal ein Musikvideo auf dem des Empire State Building drehen – davon träumen wohl viele Künstler… Für Karen O, Nick Zinner und Brian Chase, unter dem Bandnamen Yeah Yeah Yeahs seit Jahren wohl eine der musikalischen New Yorker Vertonungsinstitutionen, wurde dieser Traum – übrigens als erste Band überhaupt – nun Wirklichkeit. Im Video zu „Despair“, der nächsten Single des aktuellen Albums „Mosquito„, folgt Regisseur Patrick Daughters der Band vom der diskokugelbeschienenen Club über Subwayfahrten bis aufs Dach des Empire State Buildings, wo die Yeah Yeah Yeahs ihrem melancholischen Song den euphorisch betanzten Ausklang geben. Schöne Bilder, schöner Song.

 

 

 

Stars – Hold On When You Get Love And Let Go When You Give It 

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Nicht weniger Lebensfreude dürfte auch der neuste Videobeitrag der kanadischen Indiepopper Stars versprühen. In „Hold On When You Get Love And Let Go When You Give It“, welches vom im vergangenen Oktober erschienenen Album „The North“ stammt, ist eine Menge Dragqueens bei den Vorbereitungen für eine Modenschau zu sehen. I’m easy like Sunday morning…

 

 

 

Dear Reader – Took Them Away

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Südafrika stand ja in den vergangenen Tagen und Wochen mehr als einmal im Fokus der medialen Weltöffentlichkeit – Stichwort: Oscar Pistorius, Stichwort: Nelson Mandela, Stichwort: Staatsbesuch von Barack Obama. Wer mehr über die Geschichte und das Lebensgefühl des Landes am südlichen Ende des afrikanischen Kontinents erfahren möchte, der sollte sich „Rivonia„, das aktuelle Album von Dear Reader, zu Gemüte führen. Darin spürt Frontfrau Cherilyn MacNeil, welche wiederum seit Jahren in Berlin lebt, den Geschichten und Traditionen ihrer südafrikanischen Heimat nach – und das hört und fühlt man auf dem durchaus tollen und faszinierenden Album dann auch, im besten Sinne…

Zu „Took Them Away“, laut MacNeil der Schlüsselsong auf „Rivonia“, lässt sich seit wenigen nun auch ein Musikvideo im weltweiten Netz finden. Regisseur Rob Savage wird dazu wie folgt zitiert: “The video tells the story of a young girl who misinterprets something she sees and inadvertently causes tragedy to ensue. We wanted the visuals to have a theatrical quality, taking place in a black void representing her over-dramatized view of the events, almost as though the action was taking place on an empty stage.”

 

 

 

Rock and Roll.

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