„Born Slippy“ von Underworld – schlappe 22 Jahre alt und doch ebenso zeitgeistig wie zeitlos wie die Szenen aus jenem Film, der den Song und Sound der britischen Elektro-House-Pioniere berühmt gemacht hat (oder war’s doch andersherum?): „Trainspotting„. Ach, was waren das doch für Zeiten! Musik aus „Cool Britannia“ war – von Oasis über Blur, The Verve und wenhastenochnichgehört – in aller Ohren, Kunst und Mode aus London, Manchester oder Liverpool waren der heißeste Scheiß ever und Tony Blair noch kein Kriegstreiber, Heuchler und Arschkriecher, sondern ein (scheinbar) cooler Typ, der sich mit den Spice Girls fotografieren ließ und die (Rock)Stars von morgen bereits heute in der Downing Street hofierte. Längst vorbei, das alles…
Und trotzdem passt es doch nur zu gut, dass Mark „Rent Boy“ Renton, „Spud“ Murphy, Begbie und „Sick Boy“ kürzlich mit „T2 Trainspotting“ ihre Leinwandrückkehr feierten. Erneut von Kultregisseur Danny Boyle in Szene gesetzt, ist die ehemalige Heroin-Gang aus dem schottischen Edinburgh zwar etwas grauhaariger und mehr in der Lebensmitte angekommen als noch im ersten Teil (zu dem ein gewisser Irvine Welsh 1993 die Romanvorlage lieferte), doch mindestens noch genauso neben der Spur.
Was also würde zu diesem Revival besser passen als eine Coverversion von „Born Slippy“? Okay, okay – braucht kein Mensch. Das Londoner Duo Ten Fé hat’s trotzdem getan. Und kommen mit ihrer Idee, die geradezu ikonische Synthiemelodie mit beinahe romantischen Gitarrenrifflinien zu ersetzen, in einer Kulisse an, in der New Order mit den Killers vereint werden. Außerdem kann die Tatsache, dass Ben Moorhouse und Leo Duncan ihr Debütalbum „Hit The Light“ just am gleichen Tag, an dem „T2 Trainspotting“ seine UK-Premiere feierte, veröffentlicht haben (es war der 3. Februar diesen Jahres), kein Zufall sein, oder?
Rock and Roll.