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Der Jahresrückblick 2015 – Teil 1


Es gibt kein Entrinnen, nirgends! Wohin man auch blickt und klickt, wird man mit Resümees, Rekapitulationen, Highlights, Lowlights und Schlussstrichen geradezu überschüttet und kopftechnisch nahezu übersättigt. ANEWFRIEND stimmt nun auch in diesen Reigen ein und präsentiert, wie bereits in den vergangenen Jahren schon, einige höchst subjektive Glanzlichter aus Bild und Ton.

In guter Tradition startet die ANEWFRIEND‘sche Jahreszäsur auch 2015 mit den Serien…

 

 

„The Walking Dead“

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Dem treuen Jahresfazitleser erzähle ich wohl nix Neues wenn ich schreibe, dass die Zombieapokalypse-Serie seit fünf Jahren in schöner Regelmäßigkeit läuft. Freilich musste der TWD-Zuschauer über kurz oder lang auch den ein oder anderen Durchhänge überstehen (Staffel vier), aber spätestens seit der letzten Season ziehen die Macher der Comicbuch-Adaption die Spannungsschraube gekonnt an. Schön außerdem anzusehen, dass man selbst in Staffel sechs einen Hauptcharakter wie Rick Grimes (Andrew Lincoln) nie so ganz einzuschätzen weiß beziehungsweise einem noch immer nicht einhundertprozentig klar ist, ob man für sein Überleben die Daumen drücken oder ihn gern der nächsten Zombiehorde zum Frass vorgeworfen sehen würde. Und, klar – am Setting stimmt nach wie vor alles, die hundertfachen Untoten-Kostümierungen sind Hollywood-Qualitätswerk.

Ebenso klar auch, dass „The Walking Dead“ nach Staffel sechs, welche gerade die traditionelle Midseason-Pause bis Februar 2016 einlegt, noch weitergehen wird – wenn es nach Produzent David Alpert geht, gern noch bis „Staffel 11 oder 12“. Dass bei allem Erfolg auch ein Ableger kommen würde, hat im August diesen Jahres, als das TWD-Spinoff „Fear The Walking Dead“ in seine erste, sechs Folgen kurze Staffel ging, wohl auch niemanden verwundert. Erstes Urteil da: Obwohl die Serie ja im Grunde die Vorgeschichte zur großen Schwester liefern soll, hielt sich „Fear The Walking Dead“ lange, lange an Sentimentalitäten auf – und war ausgerechnet dann (vorerst) zu Ende, als es anfing, so langsam spannend zu werden… Clever? Warten wir’s ab.

 

 

„American Horror Story: Hotel“

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Ähnlich treu bin ich bin seit 2011 auch „American Horror Story„, hat die US-Horor/Mystery-Reihe doch ein ganz eigenes Konzept: ein Gros der Darstellerriege, welche aktuell aus – unter anderem – Kathy Bates, Evan Peters, Angela Bassett, Chloë Sevigny, Sarah Paulson, Wes Bentley und – Obacht! – Lady Gaga besteht, wird von Staffel zu Staffel übernommen und treibt sein nicht selten höchst perfides Spiel in einem ganz anderen Horrorambiente und Jahrzehnt. Nach einem Spukhaus in Staffel eins, einer Irrenanstalt in Staffel zwei und einem Südstaatenhexeninternat in Staffel drei, einer Freakshow-Zerkustruppe in Staffel vier sind wir nun, der Titel sagt’s bereits, in einem Hotel angekommen – dass es auch in diesem nicht ganz mit rechten Dingen zugehen wird, dürfte sich von selbst verstehen…

Doch neben dem Konzept lebt die Serie seit ihrem Start auch und vor allem von ihren ausgezeichneten Darstellern. Dass Lady Gaga da keine Ausnahme macht, wird der Fan der gelernten Popmusikern an deren wandelbarem Talent festmachen, der regelmäßige Zuschauer jedoch bemerken, dass die Serienmacher der Gaga ihre Rolle als Vampir-Countess auf den maßgeschneiderten Luxusleib geschrieben haben.

 

 

„Les Revenants“

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Die Handlung der französischen Mystery-Serie von 2012 ist im Grunde schnell erzählt: In einem kleinen, verschlafenen französischen Bergdorf kommt es zu mysteriösen Ereignissen. Verstorbene Personen tauchen plötzlich wieder im Kreise ihrer Familien auf. So etwa Camille, ein junges Mädchen, das vor ein paar Jahren bei einem tragischen Busunglück starb. Plötzlich findet sie sich selber an der Unfallstelle wieder. Ohne Erinnerung an den Unfall macht sie sich auf den Heimweg, wo sie alsbald für entsprechende Aufregung sorgt. Doch Camille bleibt nicht die einzige, die aus dem Jenseits zurückkehrt…

Viel spannender als das Was (was jedoch beim Mystery-Genre – allem Nebulösem zum Trotz – nie zu kurz kommt) ist das vielmehr das Wie. Denn die wahren Monster sind während der acht Folgen nicht die gerade noch Totgeglaubten, sondern die Lebenden. Das alles erzählt die Serie in (fast schon unwohl machend) ruhigen Bildern, langsamen Sequenzen, zu denen ausgerechnet die legendären Postrock-Schotten von Mogwai die grandiose musikalische Untermalung liefern. Staffel zwei übrigens wurde vom produzierenden Sender Canal+ jüngst im September und Oktober ausgestrahlt und dürfte wohl auch hoffentlich bald auf deutsch zu haben sein (während im März in den USA ein ebenso unvermeidliches wie unnötiges Remake der Serie lief)…

 

 

Und 2016?

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Dürfen wir uns auf neue Folgen der großartigen BBC-Serien „Luther“ (deren Hauptdarsteller Idris Elba mal sowas von der neue James Bond werden sollte!) und „Sherlock“ gefasst machen – wobei erstere ja vor wenigen Tagen bereits in die traditionell kurze vierte Staffel gestartet ist. Außerdem kehren – man sollte es kaum glauben – ausgerechnet unser aller Lieblings-FBI-Agenten Mulder und Scully zurück, um in „The X-Files“ ab Ende Januar – vorerst für sechs Folgen – wieder Aliens, mysteriösen Kreaturen und Geheimdienstverschwörungen hinterher zu jagen. Apropos Mystery: da passt es des Weiteren nur zu gut, dass selbst die große Schwester der Grand Dame des Mystery-Genres seine Schatten voraus wirft, denn auch David Lynchs „Twin Peaks“ wird 2017, eventuell jedoch sogar schon 2016 in eine nie für möglich gehaltene dritte Season gehen. Außerdem geht es im Januar – nach beinahe einem Jahr Sendepause – endlich wieder mit „Shameless“ weiter, und man wagt sich kaum auszumalen, was Frank Gallagher (William H. Macy) und seine Sippe in der sechsten Staffel der US-Sitcom-Dramaserie für Chaos stiften werden. Dass das Serienfach Hollywood in Punkto optischer wie erzählerischer Qualität längst den Rang abgelaufen hat (und die üppigen Serienbudgets längst mit denen der abendfüllenden Zelluloidstreifen mithalten können), brauche ich wohl nicht noch einmal erwähnen, oder? Für beste Serienunterhaltung dürfte also auch in den kommenden zwölf Monaten gesorgt sein…

 

Rock and Roll.

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Song des Tages: Bree Sharp – „David Duchovny“


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Die Neunziger, was war – fernsehtechnisch gesehen – jenes Jahrzehnt, in welchem sich Hans Meiser oder Ilona Christen durch alle möglichen tiefen und untiefen Themengebiete dailytalkten, Marijke Amado kleinen „Wonneproppen“ vorgaukelte, nach dem Gang durch ihre „Zaubertür“ pop-pop-populären Größen wie Michael Jackson, Madonna oder der Kelly Family (kennt die noch jemand?) quietschbunt playbackend nacheifern zu können, David Hasselhoff sprechende Autos und Bademeister-Föhnwellen salonfähig machte und Pamela Anderson als dessen „Baywatch“-TV-Kollegin zum weiblichen Sturm auf Schönheitschirurgien anregte. Anderswo sprossen Daily Soaps wie platt getretenes Debilunkraut aus der Sendelandschaft, amüsierten die „Simpsons“ auf höchstem Cartoon-Niveau, erklärten sich die „Friends“ Liebe und Leben im Big Apple und jagte das „Akte X“-FBI-Ermittlerduo Mulder und Scully unerklärlichen Morden, mysteriösen Fabelwesen, UFOs und der eigenen Regierung hinterher…

All das ist in dem immer schnelllebigeren Unterhaltungsgeschäft freilich längst TV-Geschichte und wirkt im Rückblick nicht selten seltsam befremdlich. Diese Klamotten, diese Farben, diese Dialoge! Manch ein einstiges TV-Duell verschwand (glücklicherweise) schon schnell wieder in der Sendeversenkung, nur wenige schafften es, sich dauerhaft zu etablieren. Zu Letzteren darf durchaus David „Fox Mulder“ Duchovny gezählt werden, der nach dem ein oder anderen Durstjahr abseits der großen Sendefläche vor nunmehr sechs Jahren in der Erfolgsserie „Californication“ sein großes Comeback als Rock’n’Roll-Autor Hank Moody feierte.

Dass der mittlerweile 53-Jährige auch in den Neunzigern – und trotz biederem Anzug, jedoch wohl vor allem seines traurigen Hundesblicks wegen – als äußerst populäres Sex-Symbol verschrieen war, beweist etwa der direkt „David Duchovny“ betitelte Song von Bree Sharp. Im dazugehörigen Musikvideo der 1999 auf dem Debütalbum „A Cheap And Evil Girl“ veröffentlichten Single der US-Musikerin, die inzwischen als Teil der Band der Band Beautiful Small Machines aktiv ist, zollen allerlei Neunziger-Größen von Brad Pitt über Melissa Etheridge, Sarah Michelle „Buffy“ Gellar, Whoopi Goldberg, George Clooney, Pamela Anderson oder Jerry Springer dem damaligen „Akte X“-Star Tribut und stellen – freilich augenzwinkernd – die ach so essentielle Frage: „David Duchonvy, why won’t you love me?“. Hach ja – die Neunziger…

 

 

Rock and Roll.

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