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Song des Tages: Fynn Kliemann – „Zuhause“


fynn-kliemann_photo_credit_nikita-teryoshin

„Fynn Kliemann (* 1. Mai 1988 oder 1990) ist ein deutscher Webdesigner, Unternehmer, Musiker, Autor, Schauspieler und YouTuber. Er ist vorwiegend für seine drei YouTube-Kanäle ‚Fynn Kliemann‘ (Der Heimwerkerking), das ‚Kliemannsland‘ und ‚Fynn Kliemann Musik‘ (ursprünglich ‚fimbim‘) bekannt. Er ist Geschäftsführer und Webdesigner in seiner eigenen Agentur Herrlich Media sowie Inhaber, Gesellschafter und Geschäftsführer einiger weiterer Unternehmen.“ Schon ordentlich, was man da auf Wikipedia über die bisherige Vita des passionierten Kopfbedeckungsträgers Fynn Kliemann erfährt. Zumal der Endzwanziger scheinbar als ernsthafte Alternative zu all den Moneten scheffelnden, bei jungen YouTube-Junkies für Kreischorgien sorgenden Dagi Bees, LeFloids, Lochis und Bibis taugt: „Alle Kanäle von Fynn Kliemann sind werbefrei und werden nicht durch bezahlte Produktplatzierungen unterstützt.“

61KKBajsk4L._SS500Und wenn Kliemann, der – natürlich – vor einiger Zeit auch schon bei Böhmermann zu Gast war, nicht gerade versucht, als „Heimwerkerking“ oder in (s)einem eigenen „Kliemannsland„, einem weitläufigen Hof im niedersächsischen Rüspel, seine kreativen (Schnaps)Ideen zu verwirklichen, so scheint der stets etwas hyperaktiv wirkende Tausendsassa noch ausreichend Zeit fürs Musikalische zu finden. Und hat nun sein Debütalbum „Nie“ veröffentlicht.

Doch auch da geht Fynn Kliemann die Sache etwas anders an:

„Ich werde das Album nur ein einziges Mal physisch produzieren, weil ich die verschwenderische Produktion von Musik nicht so geil finde und nicht möchte, dass die Platte wegen Überproduktion irgendwann bei nem Discounter in der Grabbelschütte liegt.“

Soll heißen: Bis zum Erscheinungstermin am 28. September konnten geneigte Kliemann-Fascinados die Platte physisch – ob nun auf Vinyl oder Compact Disc – beim eigens gegründeten Selbstvertriebslabel „TwoFinger Records“ vorbestellen, und genau diese Anzahl (welche immerhin bei stolzen 80.000 Vorbestellungen lag) ließ der gar nicht mal so neue Newcomer, der bereits seit der Jugendzeit mal hier, mal da Musik macht, dann produzieren. Somit wird das Album, das laut eigener Aussage „eigentlich nie fertig werden“ sollte, „nie“ in Massen in irgendwelchen Elektroketten-Regalen zu finden sein oder „nie“ von Online-Versandriesen verramscht werden. Dem Digitalen gehört ja ohnehin längst ein guter Teil des Musikmarktes… Ein Schelm mit Sinn für Doppeldeutungen, der Fynn Kliemann.

500x500 zuhauseUnd wie klingen die Songs? Nun, weitaus weniger spektakulär als man zunächst vermuten dürfte. Das Grundgerüst der elf Stücke zimmert „Bastel-Brother“ Kliemann aus elektronischen Laptop-Beats, und akzentuiert dieses – wie aus dem Farbeimer des Albumcovers – hier und da mit handgemachten Tupfern (etwa durch Piano und Bläser). Heraus kommen Songs, die weder liedermacher’esk (á la Clueso) noch wirklich im HipHop beheimatet sind – vielmehr Indiepop, vorgetragen mit einer Stimme, so windschief, rau und whiskey-rauchig wie die Nordsee (was ja bei artverwandten Künstlern wie Casper, Faber oder Marteria schon nicht geschadet hat). Kliemann singt meist von kleinen, melancholisch-optimistischen Alltagsbeobachtungen,  sendet Grüße an den traurigen Säufer ums Eck („Dunkelblau„), seine Freundin („Zuhause“), die Freunde vom erinnerungswürdigen Sommerurlaub („Sardinien„) oder seinen Vater („Der Mann und das Meer„). Die Endergebnisse geraten zwar nicht immer großartig, aber stets dann am besten, wenn der umtriebig-authentische Indie-Multimedia-Star ins balladeske Downtempo-Fach wechselt – etwa bei den erwähnten „Sardinien“ oder „Zuhause“.

Zu letztgenanntem Song hatte Fynn Kliemann – wen wundert’s – denn auch eine weitere feine (Schnaps)Idee fürs Musikvideo: er brachte sich selbst das Tätowieren bei und fand tatsächlich 43 Freunde, die sich dazu bereit erklärten, vom singenden Tausendsassa-Künstler vor laufender Kamera die Songzeilen unter die Haut stechen zu lassen.  Toll anzusehen, aber darauf kommt wohl nur der nonchalante Herr des „Kliemannslandes“…

 

 

 

 

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Musik zum In-die-Haut-fahren…


Let It Be Tattoo

„Drum prüfe, wer sich bindet…“

Vielleicht noch mehr als in der Liebe, gilt dieser Spruch für die Auswahl potentieller neuer Tätowierungen. Unterwäsche, Autos, Versicherungen, Banken, den Arbeitgeber, gar den Partner oder die Partnerin – so ziemlich alles kann man schnell und nahezu problemlos wieder und wieder wechseln, beinahe, wie es einem gerade in den Kram passt. Nur eben die „Kunst auf der Haut“ (die erstmal nicht wenig schmerzvoll unter selbige muss) – für den einen die schönste Körperverzierung, für den anderen schlicht unästhetisch, für einige wenige ewig Gestrige noch immer die Brandmarkung von Seemännern und Knastgängern -, die bleibt (bestenfalls) ewig bestehen. Ich spreche da aus mehrfacher eigener Erfahrung: Die Wahl des richtigen professionellen und qualifizierten Nadelschwingers ist im Vorfeld genauso wichtig wie das gründliche Nachdenken über das Motiv – bestenfalls über die Bedeutung für einen selbst. Wer will schon ewig an eine längst Verflossene erinnert werden, wenn man allmorgendlich in den Spiegel schaut? Oder die Modesünde „Arschgeweih“ vor jedoch Schwimmbadbesuch peinlich berührt verstecken müssen? Ähnlich verhält es sich mit Körperschmuck und Statement gewordenen Songtexten der Lieblingsband (auch hier kann ich mitreden/-schreiben). Nicht alles, was man im Hier und Jetzt als schönste Poesie titulieren würde, würde man schließlich auch morgen – geschweige denn in zehn Jahren – noch so unterschreiben. Wer’s nicht glaubt, der darf sich gern mal an die eigenen juvenilen und adoleszenten Musikvorlieben (von Boybandwahn bis Thunderdome, von Girlgrouppower bis Hair Metal) zurückerinnern…

Das Thema „Songtexte, die unter die Haut gehen“ (beziehungsweise, hier: „Songzeilen, die du dir als Indie-Kind tätowieren lassen solltest„) greifen auch die Schreiberlinge von „Noisey – music by Vice“ auf und unterziehen einige potentielle Tattookandidaten einer kleinen psychologischen Hintergrundanalyse – wenn auch nicht ganz ernst zu nehmen, dann jedoch zumindest mit einem popkulturellen Augenzwinkern…

 

Rock and Roll.

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Moment! Aufnahme.


Foto: Reuters

Foto: Reuters

Ich lege mich hiermit fest: Der – rein optisch – potentiell coolste Weihnachtsmann der Welt stammt nicht aus „üblich verdächtigen“ Ländern wie Schweden, Finnland oder Grönland, sondern aus – tadaa! – Brasilien und lebt dort unter dem Decknamen „Vitor Martins“. Das schreibt zumindest die Onlineredaktion von spiegel.de

 

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