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Auf dem Radar: HAIM


Haim (banner)

Blut schweißt bekanntlich zusammen. Dass dies auch für’s Musikgeschäft gilt, haben bereits – wenn auch mit Verfallsdatum – singende, klingende Kollektive wie die Jackson 5, die Bee Gees, Kings Of Leon oder Oasis bewiesen – klar, man(n) zofft sich schonmal, aber am Ende ist da immer wieder diese gemeinsame musikalische Sozialisation, um die man weiß, und die kindlich verklärten Erinnerungen, an die man mit süßem Wohlwollen gern zurückdenkt…

Auch die aus Los Angeles stammenden Schwestern Danielle, Alana und Este Haim denken wohl noch gern an Erlebnisse aus frühester Kindheit zurück, als sie ihren Vater bei Konzerten seiner Coverband „Rockinghaim“ begleiteten, sich im zartesten Alter mit seinem Schlagzeug vertraut machten oder den vor Classic Rock-, Folk- oder Americana-Künstlern beinahe überquellenden Plattenschrank der Eltern plünderten. Und da ihnen Musik sprichwörtlich in die Wiegen gelegt wurde, machte das bis heute unzertrennliche Trio alsbald die Nachbarschaft mit – wie man hört – nicht eben ungraziösen Coverversionen von prägenden Künstlern von Fleetwood Mac über Patti Smith bis zu den Rolling Stones unsicher – stets unterstützt von den stolzen Eltern. Als die drei wenig später noch tanzbare Sounds der Hausmarke Destiny’s Child oder TLC für sich entdeckten, entschieden sie sich, zusammen mit dem Schlagzeuger Dash Hutton eine gemeinsame Band zu gründen und den Genrespagat zwischen traditionell verankertem Folk, R’n’B und Soul zu wagen.

HAIM (promo)

Als erste größere Bewährungsprobe diente das diesjährige „South By Southwest“-Festival (kurz: „SXSW“) in Austin, Texas, welches als eines der größten, vitalsten und vielseitigen Festivals der Welt gilt und neuen Künstlern wie Bands als interaktive Visitenkarte bei der Bewerbung ihrer Musik hilft, da nahezu jedes Label, das etwas auf sich hält, während des „SXSW“ findige Talent Scouts in Umlauf hat. Natürlich fanden auch die Songs des simpel wie logisch benannten Quartetts HAIM Gehör und die Drei-Schwestern-und-ein-Typ-Band konnte im Spätherbst mit der „Forever EP“ ihre erste Veröffentlichung verbuchen.

Und hört man die ersten Lieder, so verwundert es kaum, dass HAIM durch virale Blog-zu-Blog-Propaganda allerwebs auf offene Ohren stießen: hier klingt so ziemlich alles an, von unschuldigem Sixties-Pop über – vor allem live – schrammeligen Garagenrock, zeitgenössisch groovenden R’n’B und eine „guilty pleasure“-Prise Achtziger – man könnte fast meinen, ein findiger Musikmanager würde sich ob seiner Runaways-mäßigen Schöpfung im Hintergrund selig grienend die Hände reiben. „Die Songs stecken voller Sonne, Lebenslust und Energie. Wir können gar nicht anders. Dieses West-Coast-Feeling steckt einfach in uns drin.“ Klar, dass sich die Adoleszenz im „Golden State“ in der luftig-frischen Musik und den Videos widerspiegelt… Auch „good old Europe“ haben HAIM bereits für einzelne Konzerte mit Gesang, Gitarre, Bass, Keyboard und allerlei Schlaginstrumenten einen Besuch abgestattet (den Auftritt beim diesjährigen Londoner „iTunes Festival“ findet man beispielsweise im – logisch! – iTunes Store), das Debütalbum soll 2013 erscheinen…

 

Hier kann man sich anhand der Videos zu „Forever“…

 

…oder „Don’t Save Me“ ein wenig ‚Summer Feeling‘ während der kalten Jahreszeit gönnen…

 

…und bei diesem gut zwölfminütigen „Red Bull Soundstage“-Portrait etwas mehr über HAIM erfahren:

 

Und da HAIM vor allem live besondere Qualitäten an den Tag legen, hier ein Mitschnitt des Songs „Let Me Go“, welcher vom Auftritt im September 2012 im Londoner Roundhouse stammt:

 

Wer darüber hinaus noch weitere Hörbeispiele möchte, findet diese auf der Soundcloud-Seite der Band, anhand einer im July 2012 aufgenommenen Daytrotter-Session oder anhand dieser beiden Songs, welche im Zuge einer „BBC Maida Vale“-Session mitgeschnitten wurden:

HAIM – Let Me Go (Maida Vale Session)

HAIM – Forever (Maida Vale Session)

(via ohmyrock.net)

 

Rock and Roll.

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