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Song des Tages: Bear’s Den – „Heaven“ (live)


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Remember, remember – the 5th of November…

Ein kleiner, jedoch umso wichtigerer Auszug aus den Anfangstagen meiner Musiknerd-Vita, den wohl nur diejenigen kennen, denen meine Nase (sowie das seit eh und je schockschwer tonverliebte Hirn gleich dahinter) eine Begrifflichkeit ist – oder eben die, die ANEWFRIEND bis zum allerallerersten Post im Januar 2012 durchgeklicktscrollt haben:

„Mein erstes selbst gewähltes musikalisches Idol war jedoch Bryan Adams, der Kanadier mit der Knödelstimme und Songs wie ‚Run to You‘, ‚(Everything I Do) I Do It For You‘ und natürlich ‚Summer of ’69‘. Seine Texte waren der Beweggrund für mich, freiwillig Englisch zu lernen, zu seinen Refrains wurden meine ersten Luftgitarren vor dem Spiegel gestimmt und zertrümmert. Eine Liebe, die ganze fünf Jahre, vom Best of ‚So Far So Good‘ (für’s Zeugnis geschenkt gekommen) bis zum Album ‚On A Day Like Today‘ (dann schon selbst gekauft) hielt. Danach waren bei uns die besten gemeinsamen Zeiten vorbei und Luft raus. Ich schickte den kleinen Kanadier zusammen mit seinen stets ungleich größeren Lebensabschnittspartnerinnen wieder in die weite Welt, gab ihm jedoch den Ratschlag mit auf den Weg, es in Zukunft doch mal lieber mit dem Fotografieren als zweitem Standbein zu versuchen. Was er auch tat. Und sogar Topmodels wie Cindy Crawford oder Persönlichkeiten wie Mick Jagger oder Hilary Clinton vor die Linse bekam. Glückwunsch, geht doch.“

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Mag heißen: Ohne ebenjenen Mr. Bryan Adams gäbe es diesen (nunmehr auch bereits acht Jahre bestehenden) bescheidenen Blog und seine knapp 2.000 mal mehr, mal weniger gehaltvollen Beiträge über neue, tolle Töne und die Künstler dazu, über Film, Serien, Kunst und sonstigen Hirnschmalz wohl kaum – oder zumindest nicht in dieser Form. Allein dafür gehen drölfzig tief empfundene Knickse ins nordamerikanische Land, in dem tausende Mounties in schniek gebügelten Uniformen wohl gerade Ahornsirup verticken und Staatschef Justin Trudeau Elche und Grizzlybären streichelt!

Und damit hier gar nicht erst der Verdacht entsteht, ich würde all den Schmus lediglich aus reiner Nostalgie in die Tastatur tippen: Ebenjener Bryan Adams, der Kerl hinter zig Evergreens wie „Summer Of ’69“ (welches ich in meiner kindlichen Naivität damals freilich kaum mit frivolen Betttätigkeiten verband), „Everything I Do (I Do It For You)„, „Run To You„, „Please Forgive Me“ oder „Heaven„, feiert heute seinen 60. Geburtstag! Da wünsche ich natürlich, natürlich ebenso alles Gute wie – lustiger können Zufälle kaum sein – einem gewissen Herrn Ryan Adams, denn der vielseitige US-Singer/Songwriter, um den es in den letzten Monaten durch #MeToo und Vorwürfe von sexuellen Übergriffen leider etwas ruhiger geworden ist, feiert am heutigen 5. November seinen 45. Geburtstag! Auch da komme ich nicht umhin, zu gratulieren, schließlich begleiten mich seine Songs – Skandal hin, Skandal her – auch bereits seit gefühlten Ewigkeiten…

Und, last but not least: Grüße ins heimatliche Sachsen, wo meine liebste Frau Mama heute ebenfalls ihr alljährliches Ehrenfest begeht! Wie jung sie ist? Ich bitte euch – einer grauhaarigen stolzen Dame von Welt stellt man(n) diese Frage doch nicht, Kinners! Ja, dieser 5. November war auch abseits von Guy Fawkes schon immer ein besonderer Tag für mich. ❤️

 

Tatsächlich gibt es nicht allzu viele wirklich gelungene Coverversionen von Songs aus dem Oeuvre von Bryan Adams. Lustigerweise kann man – und das spricht wiederum direkt für dem Adams ohne das „B“ – Ryan Adams‘ Version von „Run To You“, die dieser 2017 für eine Radio-Session zum Besten gab, auf der Habenseite verbuchen. Oder eben die Bear’s Den-sche Variante des 1983 aufgenommenen Pärchen-Engtanz-Parkettfüllers „Heaven“ (somit ist – nächste biografische Überschneidung – der Song ebenso alt wie meine Wenigkeit!). Bear’s Den spielten ihren Take des Adams-Bryan-Stücks zwischen 2016 und 2017 recht oft bei ihren Konzerten (sowie bei einer BBC Radio 2-Session), und machten ihre Sache gar nicht mal so schlecht, wie ich meine:

(Für Pedanten sei erwähnt: diese Live-Version wurde im Februar 2017 im Brüsseler Club 69 für Studio Brussel aufgenommen.)

 

Rock and Roll.

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Song des Tages: Ryan Adams – „Karma Police“


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Der seit Jahr und Tag nimmermüde Ryan Adams tingelte kürzlich durch Radiostationen, Hotelzimmer, Redaktionen und mutmaßlich gar Spielzeugabteilungen, um sein im Februar erschienenes neues, sechzehntes Album „Prisoner“ zu bewerben, auf welchem er seine Trennung von Ex-Pop-Sternchen Mandy Moore verhandelt und in 43 Minuten Herzschmerz-Heartlandrock presst. Mein erstes Fazit: solides Handwerk des 42-jährigen US-Musikers, das seine Wurzeln aus dem Classic Rock zieht. Jedoch reichen die zwölf neuen Songs mit ihrer teilweise doch recht cleanen und überfrachteten Produktion (für die konnte Adams Regelschieber-Koryphäe Don Was gewinnen) kaum an all die Großtaten der Nuller-Jahre – von „Heartbreaker“ über „Gold“ und „Love Is Hell“ bis hin zu „29“ – heran. Trotzdem werden Rocker aus Adams‘ Feder (wie etwa der unmißverständliche Album-Opener „Do You Still Love Me?„) immer gern genommen.

Dass sich Ryan Adams auch ausgezeichnet aufs Reininterpretieren von Fremdkompositionen versteht, weiß man nicht erst seit dem vor zwei Jahren erschienenen „1989„, das – jawollja! – seine mit Akribie neu zusammen gewürfelte Komplett-Variante des Taylor-Swift(!)-Millionensellers von 2014 darstellte. Wir erinnern uns: Anno 2003 lieferte Adams auf dem ersten Teil der beiden „Love Is Hell“-EPs (s)eine fast schon gespenstische Version des Oasis-Gassenhauers „Wonderwall“ ab, welche im Nachgang sogar den lobenden Segen von Oasis‘ Chef-Grantler Noel Gallagher erhielt.

ryan-adamsUnd eben kürzlich hat er’s wieder getan: Ende Januar war Ryan Adams in London bei „BBC Radio 2“ zu Besuch und gab dort ein paar Akustiknummern zum Besten. Darunter nicht nur den neuen Song „Doomsday“, sondern auch eine Coverversion von Radioheads „OK Computer“-Klassiker „Karma Police„. Die Auswahl, die er erst am Morgen des Promotages getroffen habe, begründete Adams wie folgt: „Ich habe keine Ahnung, ob ich dem Song etwas Neues und Interessantes hinzufüge, doch ich dachte, es passt sehr gut. Wegen dieser ziemlich schrecklichen Person, die gerade in den Vereinigten Staaten zum Präsidenten gewählt wurde. Ich weiß nicht genau weshalb, aber heute Morgen hatte ich diesen Song im Kopf.“

In „Karma Police“ geht es im weitesten Sinne um Obrigkeitshörigkeit, Irrsinn, Populismus und Kapitalismus – 1997 erschienen, doch diese Themen verlieren wohl nie an Aktualität. Adams könnte bei Textzeilen wie diesen also sehr wohl geahnt haben, warum ihm dieser Song einfiel, als er an Donald Trump und Co. dachte:

„Karma police
Arrest this man
He talks in maths
He buzzes like a fridge
He’s like a detuned radio

Karma police
Arrest this girl
Her Hitler hairdo
Is making me feel ill
And we have crashed her party…“

 

Hört hier die von „BBC Radio 2“ mitgeschnittenen Akustik-Varianten von „Doomsday“ und „Karma Police“ im Stream:

 

Damit übrigens nicht genug, denn Adams hat sich auf seiner Radio-Promotour auch zwei weitere Künstler zur Neuinterpretation vorgenommen, die ihn wahrscheinlich bereits seit Ewigkeiten verfolgen: Bei den „Spectrum Sessions“, welche in Norwegen aufgezeichnet wurden, covert er den Evergreen „Run To You“ von Kanada-Rockurgestein Bryan Adams (sic!), mit dem ihn nicht nur 90 Prozent des Namens verbindet (deshalb wurde der Adams-Ryan in der Vergangenheit mehr als einmal mit dem Adams-Bryan verwechselt, was ersteren nicht selten auf die Palme brachte), sondern – glauben Sie’s oder nicht – auch derselbe Geburtstag am 5. November (Bryan kam 1959 in Kingston, Ontario zur Welt, Ryan 1974 im US-amerikanischen Jacksonville, North Carolina). Kurios? Sicher. Zufall? Achwo!

 

Außerdem unterzog Adams beim britischen „6 Music“ ausgerechnet „Streets Of Philadelphia„, Bruce Springsteens 1994 mit einem Oscar ausgezeichneten Titelsong zum AIDS-Drama „Philadelphia“, einer Cover-Behandlung. Und macht auch das mit gewohnter Brillanz.

 

Rock and Roll.

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