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Auf dem Radar: Darcy


„Seine Liveshows spielte er früher in einer Uniform, die er sich bei Pete Doherty von den Libertines abgeschaut hat, er trägt die gleichen Stiefel wie Alex Turner von den Arctic Monkeys und spielt mit der gleichen Gitarre wie Bruce Springsteen. Und das alles wäre völlig zweitrangig, wenn Darcys Musik nicht haargenau so klingen würde wie die Mitte zwischen diesen drei Herrschaften.“

 

DARCY_EP-II_069_blog-editWenn man sich Xavier D’Arcy so anschaut – Vollbart, Zöpfchen am
Hinterkopf, Vintage-Klamotten und Skinny-Jeans -, dann kommt einem wohl unweigerlich das böse „H-Wort“ (Hipster! Hipster! Hipster!) in den Sinn. Wenn der 21-Jährige dann jedoch zu einem seiner durchaus formidablen Songs ansetzt, wird das Bild komplett, denn die Melodien von Darcy – britisch-französischer Herkunft, jedoch seit vielen Jahren in München lebend – pegeln sich irgendwo zwischen den „Sigh No More“-Mumford-And-Sons, ein wenig Moneybrother-Spirit und – sagen wir – folklastigen Mando Diaos ein. Ein klassischer „Newcomer“ ist D’Arcy allerdings kaum, denn, wenn man so will, fing seine „Karriere“ bereits vor gut zehn Jahren als Teil des Knabenchors der Münchner Frauenkirche an. In jedem Fall schwingt in seinen existenziell-melancholischen Stücken oft ein klein wenig (zu) viel Tiefe und Lebensweisheit für einen Anfangszwanziger mit – kids these days…

Insgesamt ist Darcys geradezu kosmopolitisch angehauchter, am Ende jedoch britisch verzierter Indiefolkpop mit nicht selten beinahe aggressiv geshufflten Gitarrenrhythmen gut anzuhören, gerade da Marcus Mumford und seine Bandkumpane sich mit ihrem letztjährigen Album „Wilder Mind“ fürs Stadion und gegen ihre Folk-Wurzeln entschieden haben. Dass es da vor ein paar Monaten in der zu recht untergegangenen ProSieben-Show „Mein Song – deine Chance“ (mit Reamonn-Ire Rea Garvey als Juror) nicht mit dem ganz großen Durchbruch geklappt hat, ist da schon fast ein Plus. Zu etwas mehr Airplay wird es den beiden bislang erschienenen „Extended Play„-EPs durchaus verholfen haben. Und wer weiß, was in den kommenden Monaten noch von Xavier D’Arcy zu hören sein wird – das Zeug zum Konsensmusiker hätte er…

 

Hier gibt’s das Musikvideo zur Single „Cape Of No Hope“…

 

…den gleichen Song noch einmal in einer Version live bei „Inas Nacht“…

 

…sowie die ein oder andere Live-Darbietung von Stücken seiner beiden im vergangenen Februar beziehungsweise Oktober erschienenen EPs…

 

Rock and Roll.

Getaggt mit , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , ,

Die Woche in Bild und Ton…


Damit ihr nicht vollkommen den Überblick über alle hörens- und sehenswerten Neuerscheinungen der letzten Woche(n) verliert, hat ANEWFRIEND hier wieder einige der Video- und Songneuerscheinungen der letzten Tage für euch aufgelesen…

 

King Krule – A Lizard State

king krule - a lizard state

Pechschwarz verstimmte Alltagsgeschichten wusste King Krule im vergangenen mit seinem (Pseudonym-)Debütalbum „6 Feet Beneath The Moon“ zu erzählen. Dafür heimste Archie Marshall völlig zu recht allerhand Lob und Lorbeeren ein, sowohl in der britischen Heimat als auch von der ausländischen Journaille und Hörerschaft. Und irgendwie passt es nur allzu gut zu seinen an klaustrophobischen Stimmungen nicht eben armen Songs, wenn er sich nun für das Musikvideo zur neusten Single „A Lizard State“ gemeinsam mit Videoregisseur Jamie-James Medina an die Hommage eines großen Meisters gewagt hat: Alfred Hitchcock.

Der selbstredend in Schwarz-weiß getauchte Clip, welcher deutlich vom Klassiker „Dial M For Murder“ (dt. Titel: „Bei Anruf Mord“) inspiriert ist, wird denn auch in Schrägstand und mit „Good evening, ladies and gentlemen…“ vom Suspense Thriller-Idol höchstselbst eröffnet, bevor Archie „King Krule“ Marshall ins Bild tritt und mit Gitarre und dem ihm eigenen Gesangstil die Regie übernimmt… Die Verbeugung ist ihm und Regisseur Medina, freilich beide große Hitchcock-Fans, zweifellos gelungen.

 

 

 

Slut – Remote Controlled

remote controlled

Zumindest auf rein emotionaler Ebene steht auch das im vergangenen Jahr erschienene siebente Slut-Album „Alienation“ nicht weit entfernt, schließlich nahmen sich die aus dem beschaulichen bayrischen Ingolstadt stammende Band auch für ihre neuen Songs Außen- wie Innenbetrachtungen von Seele und Gesellschaft zur Brust – und die konnten dann in nicht selten befremdlichen Zeiten wie diesen schonmal etwas düsterer geraten.

Umso besser, dass Frontmann Chris Neuburger und seine Bandkumpane im Musikvideo zur neuen Single „Remote Controlled“ ein wenig Licht in den kahlen Proberaum lassen, das dann sogleich die Nebelschwaden umspielt – und scheinbar auch spontane Besucher mit Tiermasken anzuziehen scheint… Die Singleauskopplung ist in digitaler EP-Form inklusive Coverversion und Remixen am vergangene Freitag erschienen. Und wer die Jungs auf ihren vorerst letzten Tourneeterminen live, in Farbe, echt, bunt und laut erleben möchte, der hat während dieser Januartermine noch die Gelegenheit zum Konzertbesuch…

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Hier gibt’s das Musikvideo…

 

…sowie diesen…

 

…und den ebenfalls vom aktuellen Album „Alienation“ stammenden Song „Anybody Have A Roadmap“ in der öffentlich-rechtlichen „PULS Live Session“-Variante:

 

 

A Perfect Circle – By And Down (live at Red Rocks)

a perfect circle

In den letzten Wochen des vergangenen Musikjahres wussten Maynard James Keenan und seine zweite Reihe von A Perfect Circle mit der Werkschau „Three Sixty“ und dem überaus umfangreichen (digitalen) Konzertpaket „Stone And Echo: Live at Reck Rocks / Trifecta“ all jene darüber hinweg zu trösten, dass sie es a) nicht zu den Bandreunion-Konzerten der US-Alternativerocker vor gut zwei Jahren geschafft hatten und b) nicht an eine der streng limitierten „Stone And Echo“-Boxen heran gekommen waren. Als kleines Trostpflaster bekamen eben all diese die geballte Ladung aus den Live-Varianten aller A Perfect Circle-Studioalben für Heim, Hirn und Gehörgang…

Einen kleinen Ausschnitt aus der ebenfalls in der Box enthaltenen „Stone And Echo“-Live-DVD liefert die Band nun mit dem neuen Song „By And Down“, mitgeschnitten im Red Rocks Amphitheatre in Morrison, Colorado:

 

 

Und all jenen, die noch immer sehnsüchtigste auf ein Lebenszeichen von Keenans Hauptband Tool hoffen (die Zeichen stehen ja seit einigen Wochen eher auf Tendenz zu einer neuen Platte), sei die Coverversion des 1996er Tool-Klassikers „Stinkfist“ der im kanadischen Toronto beheimatenden Alternative Rockband Most Non Heinous ans Hörerherz gelegt:

 

 

Warpaint – Love Is To Die / Biggy

Warpaint

Zweifellos: Das Musikjahr 2014 ist kaum zwei Wochen alt, schon überschlagen sich ein- und ausschlägige Musikpresse, ach so fachkundige Besserwisser und findige Schnellhörer mit Lobeshymnen auf eine Band, dass sich im Hinterkopf wohl automatisch die „Hype!“-Blase aufblähen muss: Warpaint. Denn die All Female-Band aus dem sonnigen Los Angeles veröffentlicht in wenigen Tagen – und nach gut drei Jahren Warte- und Entstehungszeit – mit dem selbstbetitelten „Warpaint“ den Nachfolger zum 2010 erschienenen Debüt-Ausrufezeichen „The Fool„. Von der „elegantesten und filigransten weiblichen Platte seit Langem“ (Vsions) ist bereits die Schreibe, während Emily Lokal, Theresa Wayman, Jenny Lee Lindberg und Stella Mozgawa andererwebs als die größte Musikhoffnung des noch jungen Jahres ausgerufen werden. Wenn ihr mich fragt, sind diese Lorbeeren wohl nicht ganz unangebracht, immerhin war das Debüt vor ein, zwei Jahren auch eine meiner Lieblingsplatten. Jedoch denke ich, dass sich auch das neue Warpaint-Album dem Hörer nicht sofort – und gänzlich freiwillig – erschließen wird. Nein, die vier Damen werden wohl auch 2014 in Klangbereichen operieren, die sich stets irgendwo zwischen Mysterium, Sexyness und Sprachlosigkeit bewegen. Oder wie es im ersten Vorabdruck „Love Is To Die“ heißt: „Come around, let’s go found / There’s no words to call / Tonight, you really see nothing of this girl / They work, they don’t know the roots behind / ‘Cause I got a knife to cut out the memories / So carefully, too carefully, it’s not necessarily / To be so dark / Got to give in /…/ Love is to die / Love is to dance…“

 

Hier gibt’s den bereits im vergangenen Jahr voraus geschickten Vorboten „Love Is To Die“ in der Albumversion…

 

…und der Proberaum Session-Variante…

 

…sowie mit „Biggy“ (eine Assoziation mit dem 1997 bei einer Schießerei in L.A. ums Leben gekommenen US-Rapper The Notorious B.I.G. erscheint in der Tat irgendwo um die Ecke Sinn zu machen) einen zweiten Song vom neuen Album:

 

 

Rock and Roll.

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