Schlagwort-Archive: Psychedelic Rock

Auf dem Radar: George Hennessey


Nee, George Hennessey macht beileibe keinen Hehl daraus, großer Fan des Britpops der seligen Neunziger zu sein, damals als Cool Britannia und schiere Heerscharen toller neuer Bands aus Good Ol‘ England die (Musik)Welt regierten. Mal ist der Sound des aus London stammenden 29-jährigen Newcomers psychedelischer Natur wie bei The Verve, mal eher ebenso hymnisch wie vollmundig poprockend wie weiland bei Oasis. Inhaltsleere muss trotzdem niemand befürchten, denn seine Songs sind im Kern persönlich, handeln unter anderem von der Desillusionierung junger Menschen – das hat durchaus seine Gründe: Auch Hennessey wusste vor ein paar Jahren noch nicht so genau, was er wollte. Die Musik war damals sein Anker: „Kreativ und produktiv zu sein, hat mich glücklich gemacht, mir Hoffnung gegeben. Ich fühle mich wohler in meinem Leben, ich bin recht optimistisch.“ Das kann er auch sein, denn am 3. Februar erscheint mit „If You Can’t Find What You’re Looking For Please Ask“ nach der 2021er „Purified EP“ sowie einigen Singles endlich sein Debütalbum. Und auch selbiges dürfte so einige in die Zukunft weisende Retro-Songs bieten. Irgendwann erlebt halt alles mal wieder (s)ein Revival…

Rock and Roll.

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Mach’s gut, zweiköpfiger Hund – Roky Erickson ist tot.


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Roky Erickson, in den 1960er Jahren Sänger und Vordenker der US-Psychedelic-Rock-Band 13th Floor Elevators (welche wiederum später großen Einfluss auf Bands und Künstler wie die Foo Fighters, R.E.M. über Okkervil River bis hin zu J Mascis, Janis Joplin oder ZZ Top hatte), ist am Freitag im Alter von 71 Jahren gestorben.

Ericksons Leben (welches Gegenstand der 2005 erschienenen Dokumentation „You’re Gonna Miss Me“ ist, die an dieser Stelle empfohlen sei) war seit dem 60ern geprägt von Drogenkonsum und zahlreichen Psychiatrie-Aufenthalten. Nachdem der ehemals gefeierte Rock-Musiker viele Jahre von der Bildfläche verschwand (und, um ehrlich zu sein, mehr ein trauriges, verwirrtes Häufchen Elend war denn ein virtuos-kreativer Saitenschwinger) erschien 2010 mit „“True Love Cast Out All Evil“ ein gemeinsam mit Okkervil River entstandenes Comeback-Album. Fünf Jahre später gab es in Austin auf dem Levitation Festival gar die von niemandem mehr für möglich erachtete Wiedervereinigung der 13th Floor Elevators. Es war der erste gemeinsame Auftritt seit mehreren Jahrzehnten.

Nun ist Roky mit einem Zombie gegangen – und kommt nicht mehr wieder…

Einen fein geschriebenen, recht ausführlichen Nachruf findet man etwa bei Spiegel Online (während sich der Rest der Musikmedien bedauerlicherweise ob dieser traurigen Nachricht und einflussreichen, tragischen Persönlichkeit noch recht bedeckt hält).

EDITH: Mittlerweile hat zum Beispiel VISIONS mit diesem Nachruf nachgezogen.

Mach’s gut, zweiköpfiger Hund. Fare thee well, Roky.

 

 

 

 

 

Rock and Roll.

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Song des Tages: Desert Mountain Tribe – „Take A Ride“


desert mountain tribe

Manchmal scheint beim Bandnamen bereits alles (und doch irgendwie nichts) gesagt: Desert Mountain Tribe. Da kann man den Fahrtwind, welchen das präferierte Fortbewegungsmittel über den Freeway aufnimmt, bereits spüren, das Salz des staubig-trockenen Wüstensandes bereits schmecken – sogar an einem kühlen Januarmorgen in Deutschland…

Doch das aus Jonty Balls (Gitarre, Gesang) sowie den Brüdern Philipp (Bass) and Felix Jahn (Schlagzeug) bestehende Trio kommt nicht etwa aus einem abgelegen Kaff dies- oder jenseits der US-amerikanischen Mojave-Wüste, sondern aus London. Trotzdem klingen die drei, die in dieser Bandformation seit 2012 gemeinsame Sache machen, als hätten sie in ihrem Leben nie etwas anderes gehört als die Lederkuttenträger vom Black Rebel Motorcycle Club, sämtliche Altvorderen und Epigonen des Psychedelic Rocks oder, sagen wir, Desert Rock von der Güteklasse von Kyuss oder den Queens Of The Stone Age – nur eben gepaart mit deutlich britischer Seventies-Rock-Schlagseite.

Am deutlichsten von allen Songs ihrer im vergangenen Jahr veröffentlichten, selbstbetitelten Debüt-EP (gibt’s weiter unten im Stream) kommen diese Einflüsse wohl bei „Take A Ride“ (der Titel allein bläst weiteren Fahrtwindstaub auf!) zum Tragen. Und wäre das nicht schon genug, unterlegen Desert Mountain Tribe das Musikvideo zu den schwer fuzz-rockenden dreieinhalb Songminuten mit Bildern aus dem legendären italienischen Sechsziger-Jahre-Pseudo-Dokumentarfilm „Mondo Cane“ – passender geht’s nun wirklich nicht…

 

 

„‚Take A Ride‘ was one of the earliest songs we wrote when we formed the band back in October 2012. We still love to play it live because of its energetic guitar and heavy rhythm.“

 

Hier gibt’s die im vergangenen Frühjahr erschienene selbstbetitelte Debüt-EP der Band im Stream:

(Wer mag, kann sich die aus „Take A Ride“ und „Riders To The Sea“ bestehende Debüt-Single der Band übrigens hier kostenlos aufs heimische Abspielgerät laden…)

 

Rock and Roll.

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