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Song des Tages: The Delines – „Little Earl“


Gute Songwriter gibt es zuhauf, quasi wie den Sandstrand am weiten Meer. Die besten von ihnen schaffen es jedoch, eine ganze Kurzgeschichte innerhalb weniger Musikminuten zu verewigen und in Einklang mit den dazugehörigen Tönen ein wahres Roadmovie vor dem inneren Auge ablaufen zu lassen. Der großer Bruce Springsteen etwa. Oder der ohnehin meisterliche Bob Dylan. Aimee Mann natürlich. Josh Ritter ebenso. Der seit Jahr und Tag sträflichst unter dem Radar des breiten Massengeschmacks musizierende Matthew Ryan. Neuerdings auch The Killers-Frontmann Brandon Flowers.

Oder Willy Vlautin. Eventuell dürfte der 55-Jährige vielen als Frontmann der US-Alternative-Rock-Band Richmond Fontaine ein Begriff sein. Diese lösten sich 2016 auf, nachdem ihnen in den immerhin zwanzig Jahren ihres Bestehens fortwährend der große Erfolg verwehrt blieb. Vlautin hatte sich da bereits zwei neue kreative Standbeine geschaffen. Einerseits hatte er bis dahin schon vier Romane veröffentlicht, in denen er das schriftstellerische Augenmerk auf die Loner und Loser, auf die von der Gesellschaft, Gott und Fortune Verlassenen richtete, andererseits bereits ein neues Band-Kollektiv am Start: The Delines. Für selbige rekrutierte er neben einigen ehemaligen Richmond Fontaine-Kollegen auch Sängerin Amy Boone, während Vlautin selbst sich nun fürs Gitarrenspielen und Texten verantwortlich zeichnete. Das 2014 erschiene Debütalbum „Colfax„, welches die neu formierte Band einspielte, nachdem sie gerade einmal eine Woche miteinander verbracht hatte, brachte der fünfköpfigen Truppe aus Portland, Oregon und ihrer Mischung aus Alt.Country, Americana und Soul einiges an Kritikerlob ein und bewies, dass Vlautins schreiberische Fähigkeiten nun noch mehr aufs musikalische Geschichtenerzählen abfärbten.

Noch besser wurde es auf dem 2019 erschienenen Nachfolger „The Imperial“ – obwohl es diesen beinahe nicht gegeben hätte. Drei Jahre zuvor hatte Amy Boone einen schlimmen Unfall, war über Wochen und Monate ans Krankenbett gefesselt, sodass Willy Vlautin mittlerweile ernsthafte Zweifel daran hegte, dass seine Frontstimme jemals wieder ans Mikro würde treten können. Doch Boone kämpfte sich ins Leben zurück – und klang auf den folgenden Stücken wohl auch deshalb kraft- und seelenvoller als je zuvor.

Böse Zungen mögen übrigens behaupten, dass es nicht schadet, für den Genuss der Songs von The Delines bereits das dreißigste, besser noch das vierzigste Lebensjahr vollendet zu haben (Don’t call it „Dad Rock“!), sprechen die Stücke doch vornehmlich all jene an, die auf die Wankelmütigkeit des Lebens nur noch mit einem routinierten Schulterzucken reagieren. Bestes Beispiel ist dieser „Charlie“ aus dem eröffnenden Stück von „The Imperial“: Die Frau ist weg, der Job bald auch, aber irgendein gutmütiger Freund wird sich finden, der ihm den nächsten Drink spendiert. In diesem Fall ist das Amy Boone, die, unterstützt von ihrer potenten Backing-Band, jenem „Charlie“ gleich noch ein paar nützliche Weisheiten in den biergetränkten Vollbart countryrockt. Dazu braucht es eine samtige Orgel und glitzerndes Fingerpicking auf der Vintage-Gitarre und ganz viel Balsam aus Boones Stimme. Wenn dann noch die gesamte Band zu einem leutseligen Chor anstimmt, scheint der gute, von allen verlassene „Charlie“ fürs Erste wohl gerettet.

Mit festem Blick und gewappneter Stimme berichtet Boone (beziehungsweise Vlautin, der ja die textliche Grundlage liefert) von den „ordinary people“, auch auf „The Imperial“ von ganz alltäglichen Zeitgenossen. Das vom Schicksal hart rangenommene Menschenkind „Holly The Hustle“ etwa weiß selbst nicht, was genau sie falsch macht. Dass sie bei einem angezählten Trunkenbold landet, scheint in der Erzählweise der Delines genauso tragisch wie unausweichlich. Im Titelsong wiederrum nimmt Boone die Rolle der erzwungenermaßen starken Frau ein, der Liebste sitzt im Knast, ausgestattet nur mit den Erinnerungen an diese magischen, gemeinsam verbrachten Nächte im namensgebenden Motel „The Imperial“. Die nüchternen Geschichten dieser Band sind das eine, was sie jedoch an anrührender Musik drumherum zaubern, scheint einfach unerhört. Besagter Titelsong schwebt erst arglos dahin, doch dann schält sich ein Über-Refrain in Technicolor heraus, der einen unumwunden ins Mark trifft. Selten wurde man derart durchgeschüttelt und gleichzeitig sanft gestreichelt. Oder wie sich in „Where Are You Sonny“ zunächst die sinistre Orgel voran tastet, im bluesigen Interieur dann jedoch Platz für herrschaftliche Bläser freigeräumt wird… Ein ganz zarter Erweckungsmoment, bei dem man nie genau weiß, ob es sich nun um einen Triumph oder einen finalen Abgesang handelt.

Schaut man sich Bilder dieser Band an, kommt man nicht umhin zu bemerken, dass hier das Leben ebenfalls bereits deutliche Spuren hinterlassen hat: Falten rahmen die wachen Augen, im männlichen Haupthaar dominiert – so denn noch vorhanden – sattes Grau. Dies scheint den Delines jedoch genau die Autorität zu verleihen, über die Eitelkeit in einer knospenden Teenagerliebe wie in „Eddie & Polly“ zu berichten. Die leidenschaftlichen Irrfahrten dieser Jungspunde werden mit Gelassenheit, jedoch ebenso viel Mitgefühl aufgezeichnet, ohne Hast, aber mit Herz. Überhaupt: das Herz. Was „The Imperial“ vor gut zwei Jahren einmal mehr zu einem allzeit wundervollen Begleiter machte, ist der Mut der Delines, ihr ganzen Vertrauen auf die Wirkmacht dieser Alltagsgeschichten und wundervollen Melodien zu legen. Man muss nicht zwanghaft modische Brüche oder Kanten einbauen, wenn das Erzählerische sowie das Grundgerüst mit seinem Schönklang so weit tragen. The Delines liefern in aller Abgeklärtheit Geschichten aus der Mitte, ohne diese Mitte betonen zu müssen. You may call it Folk Rock, Alt.Country or Americana, may even call it Dad Rock – in jedem Fall besitzen die Stücke ein unerschütterliches Fundament und geraten in ihren besten Momenten unheimlich anrührend. Es braucht keine kompositorischen Tricks – eine Band erzählt ihre Geschichten und spielt ihre Lieder, ganz einfach.

Und es muss schon mit dem Teufel zugehen, sollte das sich auf dem dritten, im Februar erscheinenden Album „The Sea Drift“ ändern. Nach „Past The Shadows“ haben The Delines mit „Little Earl“ bereits einen zweiten Vorboten daraus hören lassen. Und der wirft alle Zuhörer in medias res für gut vier Minuten hinein ein eine neue Roadmovie-Kopfkino-Kurzgeschichte zweier Brüder auf der Flucht. Little Earl sitzt am Steuer des Autos ihres Onkels auf einem Kissen, damit er die Straße sehen kann, auf dem Sitz neben ihm Bier und Pizza, auf dem Rücksitz der Bruder, weinend, blutend. Ohne Klimaanlage macht die Hitze den beiden schwer zu schaffen, kein Krankenhaus weit und breit, es wird bereits dunkel. Was passiert ist kann man ebenso erahnen wie all jene, die ihnen bereits auf den Fersen zu sein scheinen… The Delines befinden sich in dem neuen Stück einmal mehr ganz in ihrem cinematografischen Element, Amy Boone besingt die aussichtslose Lage ohne Pathos, und obwohl das Ende offen bleibt, ist an ein Happy End bei bestem Willen nicht zu denken.

“’Little Earl‘ war einer der ersten Songs, die ich zu den Proben für das neue Album mitbrachte, und wie sich herausstellte, derjenige, der dazu beitrug, den Sound und das Gefühl des gesamten Albums zu schaffen. Es ist ein von Soul und Tony Joe White inspirierter Groove, und Cory Grays Bläser- und Streicherarrangements geben den filmischen Ton für zwei Brüder vor, die in einem Mini-Mart außerhalb von Port Arthur, Texas, in einen missglückten Ladendiebstahl verwickelt werden. Ich liebe Songs, die einen einfach mitten in eine Szene versetzen, und genau das haben wir hier versucht zu erreichen.” (Willy Vlautin)

„Little Earl is driving down the Gulf Coast
Sitting on a pillow so he can see the road
Next to him is a twelve pack of beer 
Three frozen pizzas and two lighters as souvenirs

Little Earl’s brother is bleeding in the backseat 
It’s been twenty miles and he can’t stop crying
Passing the houses on stilts on Holly Beach 
The AC don’t work and Earl’s sick in the Gulf Coast heat

Little Earl’s uncle is gonna go through the roof
But he’s working out of town until the end of June
They ain’t supposed to use his car  
Or do anything that lets people know he’s gone

Little Earl don’t know what to do
He’s looking for a hospital even though his brother don’t want him to
He’s starting to panic he’s too scared to stop
He’s never driven at night and he keeps getting lost“

Rock and Roll.

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Sunday Listen: Typhoon – „Sympathetic Magic“


Die letzten Monate mit all ihren Corona-Lockdowns sowie der pandemiebedingten konzertfreien Zeit ließen so einigen Bands und Musikern wie Musikerinnen – zumindest im Idealfall – ungewohnt viel Freiraum für Kreativität. Doch wer sich, wie etwa Superdupermegamusiklegenden wie Paul McCartney, keinen Luxus eines eigenen Studio leisten kann (oder wie Billie Eilish und Produzentenbruder Finneas seit jeher alles vom Jugendzimmer aus zurechtbastelt), muss für dazugehörige Songaufnahmen manches Mal die ein oder andere zusätzliche Hürde überwinden. Bei Typhoon mit ihren bis zu elf Bandmitgliedern (je nach Lust, Laune und Bühne) scheint die Angelegenheit gar ungleich komplexer…

Umso überraschender, dass die vielköpfige Indie-Rock-Kapelle aus Portland, Oregon vor drei Tagen – ohne jegliche Vorankündigung und frei von jeglichem Werbe-Tamtam – ein neues (digitales) Album veröffentlichte. „Sympathetic Magic“ heißt die nunmehr fünfte Platte des Kollektivs um Frontmann Kyle Morton, welche unter erschwerten Corona-Bedingungen entstand und nun den von nicht wenigen freudigst erwarteten Nachfolger des 2018 erschienenen vielschichtigen Mammut-Werks „Offerings“ bildet. Zwölf neue Songs befinden sich darauf, die sich Songwriter und Sänger Kyle Morton in den letzten Monaten der Isolation zu Hause von der Seele schrieb. Die Demos schickte er an seine Band, bevor anschließend „eine improvisierte Prozession aus Freunden“ in seinem Keller stattfand, wie Morton mitteilt. „Einer nach dem anderen, natürlich mit Maske. Andere Freunde nahmen ihre Parts zuhause auf – als Sprach-Memo oder mit GarageBand in ihrem Wäscheraum“, so Morton weiter.

Trotz der ungünstigen Voraussetzungen präsentieren sich Typhoon auf „Sympathetic Magic“ als die Indie-Rock-Americana-Folk-Band, welche Fans bereits von den zurückliegenden, ebenso großartig wie bewegend tönenden Langspielern „Hunger And Thirst“ (2010) oder „White Lighter“ (2013) kennen. Gänzlich neu sind übrigens nicht alle Songs: „Welcome To The Endgame“, welches nun den Abschluss bildet, hatten Typhoon bereits im vergangenen Oktober, kurz vor der US-Wahl, veröffentlicht. Ihre Liebeserklärung an die schwer gespaltene US-amerikanische Heimat („America, I’m inside you / Kicking screaming at your sinews / It’s easy to blame you / But the guilt is as good as mine“) erklingt in seiner zeitlupenhaften Verlorenheit gleichsam schmerzhaft und intensiv – so intensiv wie die vermaledeite Zeit, in der wir leben, mit einem Virus, das unser aller Leben nun seit einigen Monaten auf den Kopf stellt. Das und die (zurückliegende) US-amerikanische Situation unter Ex-Präsident Donald Trump ließen Kyle Morton, der 2016 mit „What Will Destroy You“ sein Solo-Debüt veröffentlichte, als Songwriter einmal mehr nicht wenige Töne in pessimistischem Moll verfassen – obwohl sich jedes Stück dennoch ein klein wenig Hoffnung am Horizont bewahrt. So singt er in „Empire Builder“ gar von einer drohenden Apokalypse, beschreibt seine paranoid gewordene Heimat und beleuchtet ein zerrissenes Land. Weiche Fuzz-Gitarren, nachdenkliche Bläser sowie ein gewaltiges, lautes Crescendo schrauben den Song in ungeahnte Höhen, erzeugen binnen weniger Sekunden Gänsehaut in formvollendeter Reinkultur – und erinnern mit dieser Art von gepflegtem Hymnus – trotz (oder gerade wegen?) der Untergangsszenariofantasien – an die Feierlichkeit eines Conor Oberst und dessen großer Stammband Bright Eyes.

Überhaupt: Der Musik von Bright Eyes, respektive der von Conor Oberst, stehen Kyle Morton und Typhoon natürlich schon länger recht nahe. Auf „Sympathetic Magic“, welches man gern mit dem jüngsten Bright Eyes-Werk „Down in the Weeds, Where the World Once Was“ vergleichen darf, wird das noch deutlicher, wenn man etwa den blubbernd reduzierten Einstieg „Sine Qua Nonentity“, das sich in einen majestätischen Überschwang steigernde „We’re In It“ und das so gebrochen und doch so elegant wirkende „Time, Time“ hört, welches lange Zeit als gemächliche und dennoch forsche Folk-Idee umher schunkelt, bevor abermals die Bläser übernehmen. Von nicht minder beeindruckender Qualität sind das gen Euphorie aufbrausende „Masochist Ball“ oder der sanft-fragile Folk-Einschub „And So What If You Were Right“.

Beinahe genau drei Jahre nach „Offerings“ melden sich Typhoon damit fulminant aus der Funkstille zurück und lassen auf das (über)lange, komplexe Konzeptwerk eine Sammlung von Ideen und Impressionen, eine Art Indie-Collage mit präzise eingesetzten Sollbruchstellen, betonter Unvollständigkeit und drastischen Worten zum Status Quo ihrer Umwelt folgen. Das Überraschungsalbum ist – wenig überraschend – richtig gut und fängt trotz aller Widrigkeiten einmal mehr die schrullig-charmante Eigentümlichkeit des Indie-Kollektivs auf gelungene Weise ein. Man hört’s: Die Magie (um sich beim Albumtitel zu bedienen) ist nach wie vor vorhanden. Wer Typhoon bisher (noch) nicht auf dem musikalischen Zettel hat(te), darf die Band um Kyle Morton nun endgültig in dicken Lettern darauf notieren.

„My Dear Friend,

I hope you’re holding up. What a mess!

Small news in the big scheme, but we finished a record and I wanted to share it with you. I wrote all these songs while puttering around the house these past several months, because, what else was I going to do? The songs are about people – the space between them and the ordinary, miraculous things that happen there, as we come into contact, imitate each other, leave our marks, lose touch. Being self and other somehow amounting to the same thing.

Recording had to be adapted to the plague-times. I tracked the demos first and sent them out to the band. Then the improvised procession of friends dropping by my basement, one at a time, masks on. Other folks recorded their parts in their own homes with cell phone voice memos or GarageBand in the laundry room. Parts from the original demos remain intact. Like everything right now, it was all a little disjointed, but I think it came together in the end.

The record is called ‚Sympathetic Magic‘ and it’s a great joy to share it with you. To be honest, it’s a joy to share anything at all in these isolating times.

Yrs,

Kyle / Typhoon“

Rock and Roll.

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Song des Tages: Other Lives – „Lost Day“


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Die Musik von Other Lives zu beschreiben, fällt nicht ganz leicht. Da ist einerseits eine Verwurzelung im Folk und Country, da ist eine Nähe zu Indie (Rock), aber auch eine Affinität zu orientalischen Ornamenten. Leichter fällt es dagegen, die Besonderheit dieser Mischung zu erkennen. Die Band besetzt seit ihrem Debüt-Album „Tamer Animals“ von 2011 eine Nische, zu deren Erreichung nur sie den Weg zu kennen scheinen. Leider gilt das nicht nur für andere Musiker, sondern auch für den Großteil des Publikums. Und so blieb die große Anerkennung – prominente Fans wie unter anderem Thom Yorke oder Philipp Glass hin oder her – bislang aus. Wie man liest gibt es gar Musikkritiker, die behaupten, Other Lives seien die unterschätzteste Band ihrer Generation…

„I think it would be a wonderful world where countries supported their artists“, sagt Jesse Tabish, Sänger und Vordenker der Band, ein wenig niedergeschlagen – es wäre zwar eine wundervolle Welt, wenn Länder in Zeiten von Corona ihre Künstlerinnen und Künstler unterstützen würden, aber er selbst habe absolut keine Hoffnung, dass die US-Regierung (gerade jetzt) etwas unternehmen werde, um die Kunstszene zu unterstützen.

Wohl auch deshalb nimmt Tabish es mit ein wenig Galgenhumor: Vielleicht sollten er und seine deutsche Frau Kim einfach auswandern. Das neue Album seiner Band zu verschieben, wie viele Musikerinnen und Musiker es zurzeit tun, sei allerdings keine Option gewesen, sagt der Mittdreißiger. Im Gegenteil: Aus seiner Sicht sei es sogar eine gute Zeit, um Musik zu veröffentlichen. Weil Menschen auf einmal wieder Muße hätten, Musik nicht nur beiläufig zu hören.

5400863025595Vielleicht kann die Krise dazu beitragen, sich auf das Wesentliche zurückzubesinnen, hofft Tabish. Mit seiner Band hat der Musiker damit schon begonnen. Beim letzten Album, dem 2015 erschienenen „Rituals„, hatten Other Lives noch verstärkt mit Elektronik gearbeitet, auf der neuen Platte „For Their Love“ macht die Band das bewusst nicht – keine ewig frickelige Feinarbeit an elektronischen Texturen mehr, weniger Songs, weniger Overdubs, dafür eine bewusste Rückkehr zum Analogen.

„Wir haben so viel Zeit am Computer verbracht. Ich habe wirklich das menschliche Element vermisst und wollte zurück zu uns als Band kommen. In einem Raum, wie wir an den Songs arbeiten. Das war einer der ersten Gedanken, als wir anfingen mit der neuen Platte: ‚Lasst uns den Computer nur als Aufnahmegerät nutzen!‘ Ich wollte nicht, dass die Musik aus dem Computer kommt, sie sollte wieder von uns als Band kommen.“

Vor ein paar Jahren waren Jesse Tabish, Jonathan Mooney und Josh Onstott, die drei Kernmitglieder der Band, welche ursprünglich aus Stillwater, Oklahoma stammen, an die Westküste nach Portland, Oregon gezogen. Die Aufnahmen zu „For Their Love“ entstanden jedoch in Tabishs recht einsam gelegenen (und nun auch auf dem Cover abgebildeten) Haus, etwa eine halbe Stunde von der linken Künstlermetropole der USA entfernt – Thoreau meets Neoklassizismus. Das Konzept der allzeit zum Jam bereiten Hippie-Kommune ist längst ein altbekannter Pop-Topos, und zumindest bei der Entstehung ihres neuen Werks schien sich dem auch die US-Indie-Band verpflichtet gefühlt zu haben, denn nicht nur vom Sound, sondern auch der äußeren Erscheinung nach könnte man bei Bärten, langen Haaren und Röhrenjeans an eine Rockband aus den Sechziger- oder Siebzigerjahren denken. Hippies, aber uneitel und stylish-lässig dabei. Mit Folkrock hatte die Band um Sänger Jesse Tabish einmal angefangen. Mit der Zeit wurde der Sound jedoch ausladender – und Other Lives eine Mischung aus Rockband und Kammerorchester mit Streichern, Bläsern und Pauken.

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Auf „For Their Love“ festigen Other Lives nun ihren typischen Sound: Die Songs verlaufen nicht linear wie gängige Popsongs mit ihren bekannten Abläufen, mit Strophe, Refrain und hier und da mal einer Bridge. Stattdessen entsteht eine detailverliebte Klanglandschaft – ohne Anfang, ohne Ende, in der sich Ohr und Gemüt verlieren können. Wie der epische Filmsoundtrack à la Ennio Morricone zu einem Western mit dem jungen Clint Eastwood. Sehnsucht schwingt mit, etwas Melancholisch-Mitreißendes. Trotz Streichern und Pauken klingt die Songs dabei nie überladen, sondern strahlen – ähnlich wie einst bei Scott Walker und den frühen Fleet Foxes – Weite und Erhabenheit aus, während der Gesang von Frontmann Jesse Tabish über den cineatischen Melodien schwebt. Fast ist die Musik, deren Flair einen wohl unweigerlich an eine Melange aus Lee Hazlewood, The Doors oder Spaghettiwestern-Soundtracks denken lässt, etwas zu schön und gefällig. Den Bruch, der in den Songs oftmals zu fehlen scheint, schaffen jedoch die Texte.

„Für mich ist es ein sehr persönliches Album, bei dem ich mich mit Ängsten auseinandersetze. Wie gehen wir damit um? Wie überwinden wir sie?“ – solche Fragen beschäftigen Tabish. Im Song „We Wait“ zum Beispiel singt er über den Tod eines Freundes, der erschossen wurde, als er noch ein Teenager war (und in einer frühen Formation der Band The All-American Rejects spielte). Ein Verlust, der ihn bis heute umtreibt. Es geht aber auch um Ängste allgemeinerer Art. Ängste, die er mit anderen Menschen seiner Heimat teilt, oder gesellschaftspolitische Zustände, die auch ihm Kopfzerbrechen bereiten.

„Wenn du jeden Tag aufwachst, arbeiten gehst und deine Steuern zahlst, sollte eigentlich alles okay sein. Wir leben nur unglücklicherweise in einem Land, das seine ‚Working Class‘ nicht wertschätzt und keinen Sinn darin sieht, für die Bedürftigen zu sorgen. Die Regierung hilft ihren Bürgerinnen und Bürgern leider nicht, und deshalb gibt es eine echte Angst in Amerika. Menschen sind teilweise nur ein Monatsgehalt von der Obdachlosigkeit entfernt. Wenn ihr Kind krank wird, und sie die Miete nicht mehr bezahlen können, was können sie dann noch machen? Diese Angst ist existenziell.“

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Songs wie „Hey Hey I“ sprechen diese Missstände an. Streckenweise klingt das Album so wie ein Abgesang auf den amerikanischen Traum. In Zeiten von Corona scheint sich dieser „Traum“ sowieso überlebt zu haben, wenn gesellschaftlich benachteiligte Menschen besonders vom Virus betroffen sind. Zum Beispiel Alte, Obdachlose und People of Color – nicht nur in den USA. Trotzdem klingt auch Hoffnung auf dem neuen Album von Other Lives an, so Tabish: „Ich denke, es kann auch etwas Gutes aus der Krise heraus entstehen. Vielleicht ist es eine Reset-Taste für uns als Gesellschaft und überholte Ideen unseres früheren Zusammenlebens werden wegspült. In diese Richtung habe ich Hoffnung.“

Und so gibt es beinahe nichts, was sich in diesen kraftvoll heraufgeschraubten, dramaturgisch mit feiner Nadel inszenierten Songs nicht am rechten Platz befände; und kaum etwas, was einem in diesen ebenso opulenten wie melancholischen Geisterbeschwörungen, die sich mal dramatisch aufbäumen und während der knapp 37 Minuten oft genug zwischen kammerfolkenem Americana-Lagerfeuer und weltoffenem Konzerthaus pendeln, vor dem Hintergrund eines in sich zusammengesackten hohlen American Dream nicht direkt unter die Haut fahren würde…

 

 

Rock and Roll.

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Song des Tages: Johanna Warren – „Only The Truth“


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Das Cover von Johanna Warrens fünftem Studioalbum „Chaotic Good“ zeigt die US-amerikanische Singer/Songwriterin in Fötushaltung gehockt, ihr verschwommenes Selbstbild aus Gram und Andacht spiegelt sich in den glänzenden Dielen. In seiner Vieldeutigkeit mag dies wohl die nahezu perfekt verbildlichte Darstellung des Albums als Ganzes und ein Hinweis auf das, was in den darauf enthaltenen zehn Songs noch folgen mag – ein Werk der Innenschau, übers Introspektive und Alleinsein. Warren selbst sagt, dass es bei „Chaotic Good“ darum ginge, zu lernen, wie man nach vielen semi-abhängigen Beziehungen zu sich selbst findet, mit sich selbst zusammen sein könne, und beschreibt jene Erkenntnis als ihren „Phönix-Moment“. Aus rein klanglichen Aspekten stellt das Werk eine zwar nicht radikale, jedoch hörbare Abkehr von Warrens früherem, mit weicher Stimme gesungenem Folk dar, und während einige Spuren dieses Sounds durchaus noch vorhanden sein mögen, ist „Chaotic Good“ oft schon in ganze andere Richtungen unterwegs…

a2248220859_16Ein großes Plus ist dabei Johanna Warrens Fähigkeit, ihre Wut und ihre Unruhe so zu lenken, dass diese bei langsameren, leiseren Songs lediglich dezent an der Oberfläche brodeln, um schon bald darauf, bei etwas schnelleren, lauteren Songs, über den Rand schwappen. So besitzt etwa „Part Of It„, passend zum Text, welcher von einer Trennung berichtet, einen eingängigen, gemächlich voran trabenden Rhythmus. Im Gegensatz dazu schaukelt sich Warrens Gesang bei „Twisted“ zu einem vor Schmerz nur so triefenden Kreischen herauf, und lässt das grungy Endergebnis wie ein recht unentspanntes Neunzigerjahre-Alanis-Morissette-Stück klingen – muss man mögen, sowas. Am besten gelingen der vielseitigen Künstlerin aus dem US-Hipster-Mekka Portland, die ab und an auch schonmal in kleineren Indie-Produktionen vor der Kamera steht, noch immer die Balladen. Vielschichtig tönender Gesang, Gitarren und Klavier schweben in meditativer Versunkenheit wie Morgennebelschwaden durch „Rose Portion“, „Only The Truth“ und „Bed Of Nails„, wo Warrens Gesangsorgan und -muster an eine moderne Joan Baez oder Joni Mitchell, machmal gar an ewig große Feen-Sängerinnen wie Tori Amos oder Amanda Rogers erinnern. Auch mit „Every Death“ ist Warren ein herausragender Song, eine eindringliche Ballade, gelungen, die sich auf ihrem unheimlichen melodischen Weg ein ums andere Mal biegt und windet.

„Chaotic Good“, der Nachfolger zum 2018 erschienenen „Gemini II„, mag sicherlich zu Johanna Warrens bisher rohesten Werken zählen, und ihre präzise Melange aus Zart- und Wildheit lässt die schnöde Menschlichkeit eines gebrochenen Herzens ebenso zu Tönen werden wie das Lernen, auf eigenen Füßen zu stehen. (Wer mehr wissen mag, findet auf gaesteliste.de ein ausführliches mit der Indie-Singer/Songwriterin…)

 

„Das Video handelt von einer zeitreisenden Zaubererin, die sich für Hunderte von Jahren schlafen legte, um in die Zukunft zu blicken.“ (Johanna Warren über das von V Haddad gedrehte Musikvideo zu „Only The Truth“)

 

 

„The wound in me picked out the knife in you
Shadows find where shadows meet, like shadows do
The edge that lacerates all lovely things
And perforates the loftiest of dreams
Before they get a chance at coming true
They punctuate our sighs of pleasure with their shadow screams

I’d been told, but to believe it
I had to see it with my own two eyes

I see love everywhere I go
I see the light inside of all of you
What more can I do?

All my words are little incantations
And I wish to invoke only the truth
Though it may ring false at first inside the echo chambers
Of my past, the labyrinth that holds the remnants of the embers,
The sacred well of pain 
That I’ve returned to time and time again
To fill my vessels with the nectar-torture-poison
That my thirsty muse took a liking to

I’d been told, but to believe it
I had to see it with my own two eyes

I see love everywhere I go
I see the light inside of all of you
What more can I do?“

 

Rock and Roll.

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Song des Tages: Joseph – „Green Eyes“ (Live Session)


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Handgemachte, einfache, bodenständige Musik. Eigentlich. So könnte man den musikalischen Stil von Joseph umreißen, der Geschwister-Folkband aus Portland, Oregon.

Natalie Closner Schepman sowie ihre jüngeren Zwillingsschwestern Allison und Meegan Closner bilden gleichberechtigt Gesicht und Stimme(n) der Band, stehen – mal mit GitarreSchlagzeugBass bewaffnet, mal einträchtig-harmoniesingend vorm Mikro – gemeinsam auf der Bühne – und stellten im September mit „Good Luck, Kid“ schon ihren vierten Album-Langspieler seit 2014 in gut sortierte Plattenregale. Vergleiche zu der All-Female-Familenbande von Haim? Zunächst einmal angebracht, zunächst einmal berechtigt.

5400863014957Doch gerade als Musikhörer diesseits des Atlantiks, der normalerweise recht selten die Highways und Interstates zwischen Ost- und Westküste entlang rauscht und so edengleich selten in den mal zweifelhaft-trögen (da die Tendenz zum Einheitsbreieinerlei ja auch in den Vereinigten Staaten kaum Halt macht), mal unterhaltsamen Genuss größerer US-Formatradiostationen kommt, muss man beim Lauschen der dreizehn neuen Stücke der Closner-Sisters über kurz oder lang zugeben: „Einfach“ und „bodenständig“ wohnen meist lediglich einen Katzensprung weit entfernt von „gewöhnlich“ und „durchschnittlich“. Aus dem vierten Joseph-Longplayer ist ein unaufgeregtes, nettes Folkpop-Album geworden, es ist aber leider auch nicht mehr als: nett. Das Gros der Songs ist so klassisch geschrieben, wie es das Lehrbuch für biederen Radio-Folk vorgibt: Intro – Refrain – Strophe – Refrain – Bridge – Refrain. Locker, poppig, optimistisch. Mal dezent wuchtig, mal übertrieben auf Hymne getrimmt rauscht die knappe Dreiviertelstunde an den Gehörgängen vorbei. Da hilft es natürlich auch nicht wirklich, dass die Stücke oft unter drei Minuten und nie über vier Minuten kurz sind – und somit kaum Zeit haben, sich überhaupt zu entwickeln, irgendeine Form prägnanter Spannung aufzubauen. Nett, nett – aber auch nur die vierte Schwester von *gähn*.

Glücklicherweise – so fair sollte man sein – gibt es auf „Good Luck, Kid“ doch ein paar positive Ausnahmen: „Revolving Door“ ist eine gefällige Singer/Songwriter-Ballade, in der die drei Stimmen von Natalie, Allison und Meegan in der Tat wunderschön miteinander harmonieren. „Enough In Your Eyes“ fällt mit (s)einer federleichten Studio-Soundfläche aus dem Rahmen, in die man sich fallen lassen kann wie auf Watte. Und „Green Eyes“ zieht seine Kraft aus einem treibenden Sechsachteltakt – und entwickelt sich vor allem in der Live-Session-Variante zu einem feinen Ebbe-und-Flut-Rocksong. Davon hätten Joseph gern mehr aufs neue Album packen können…

 

The through-line of the album is this idea of moving into the driver’s seat of your own life—recognizing that you’re an adult now, and everything’s up to you from this moment on, […] You’re not completely sure of how to get where you need to go, and you don’t have any kind of a map to help you. It’s just the universe looking down on you like, ‘Good luck, kid.’

(Natalie Closner Schepman)

 

 

„Could’ve been the way
The moonlight hit the dashboard
Passenger window rolled down
That got me thinking
There’s something we should talk about
It’s not worth waiting out

I can give you space if you need it
You can walk away, I’m not leaving

There’s pride in my mouth
I got used to the taste
But I’ll swallow it now
And I’ll be first to say

Those green eyes are my green light
Giving up on control
You see red lights
I see me blowing straight through to you
If we’re headed for the cliffside
I’m ready for the fall
If you know me at all
You know I don’t need lights to decide
I’m not changing my mind

We could both play the pretender
Circling round this parking lot
While one of us still remembers
We’re lucky to have what we’ve got

We’re taking a room for breathing
You can walk away, I’m not leaving

There’s pride in your mouth
You got used to the taste
Can you swallow it now
When you hear me say

Those green eyes are my green light
Giving up on control
You see red lights
I see me blowing straight through to you
If we’re headed for the cliffside
I’m ready for the fall
If you know me at all
You know I don’t need lights to decide
I’m not changing my mind

Thought I could read you
But I lost my place
Now we’re on different pages
I need you…

Those green eyes are my green light
I’m giving up on control
You see red lights
I see me blowing straight through to you
If we’re headed for the cliffside
I’m ready for the fall
If you know me at all
You know I don’t need lights to decide
I’m not changing my mind“

 

Rock and Roll.

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Song des Tages: Ages And Ages – „Divisionary (Do The Right Thing)“


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Es gibt ja diese Bands und Künstler, die nur mit der Macht ihrer Stimme(n) wahre Orkane und (innerliche) Jubelstürme entfachen können. Der abseits der Bühne eventuell leicht spinnert und versucht wirkende Einar Stray und sein vielköpfiges Einar Stray Orchestra etwa. Sufjan Stevens natürlich, der es seit beinahe zwanzig Jahren (und gefühlt ebenso vielen stilistischen Richtungswechseln) kaum weniger gut versteht, gleichsam zu verwirren und verzücken. Die (leider) auf Eis gelegten PHOX um Ausnahmestimme Monica Martin. Oder meinetwegen – wer’s poppiger, leichter und etwas zugänglicher mag – auch Lake Street Dive. Und natürlich Ages And Ages.

Klar, die vor zehn Jahren gegründete Band aus dem US-amerikanischen Portland, Oregon hat es trotz immerhin vier ebenso feiner wie unterschiedlicher Alben (zuletzt erschien im April „Me You We They„) bislang nicht zur „großen Nummer“ der Marke Mumford & Sons geschafft, und findet ihre Bühnen auch nach einer gemeinsamen Dekade noch immer eher in kleinen Indie-Clubs denn in den großen Stadien – was der Indiefolk-Band ja andererseits auch mehr künstlerische Freiheiten lässt…

71MXs6K5mCL._SS500_.jpgUnd die nehmen sich Bandleader Tim Perry (Gesang, Gitarre) und seine mal vier, mal fünf, mal sechs, mal noch mehr Mitmusiker-Ladies und Gentlemänner in der Tat. Bestes Beispiel: Der Song „Divisionary (Do The Right Thing)“ vom zweiten, 2014 erschienen Werk (fast) gleichen Titels, „Divisionary„. In diesem bietet das recht lose Band-Kollektiv aus dem Nordwesten der US of A lebendigen, pastoralen Folk-Pop, der mit seinem mehrstimmigen Gesang und seiner weihevollen Würze wahlweise als beinahe als kirchlicher Kanon oder dezent hippie’esker Choral von der himmelsstürmenden Güteklasse der Mamas & The Papas durchgehen könnte. Dass all das – gerade heutzutage – mit seinem entrückten Charme der Sechziger (oder wahlweise Siebziger) leicht aus jeglichem Zeitgeist gefallen wirkt, dürfte – übrigens ebenso wie der Fakt, dass die vornehmlich fröhlichen Melodien nicht selten in derben Kontrast mit oftmals traumatischen, ernsten Themen treten – wohl nur die verwundern, denen nicht bewusst ist, dass die Ages And Ages’sche Homebase Portland (und deren Kulturszene) ohnehin im Gros schrägere Leute als im Rest der Vereinigten Staaten beheimatet. Da passen denn auch Selbstbeschreibungen wie „Raw Choral Pop“ und „Brisk Indie Folk“ recht gut ins Gesamtbild…

Schlussendlich bleiben feine Songs mit noch feineren Melodien, die sich hier und da über Tage hinweg in den Gehörgängen festsetzen. Wieso es Ages And Ages nichtsdestotrotz noch nicht über den Status der Kritikerlieblinge und des geflüsterten Geheimtipps hinweg geschafft haben? Nun, große Bands müssen nicht „groß“ sein, um großartig zu sein. Isso.

 

Hier gibt’s das Musikvideo…

 

…sowie eine Live-Version, die zeigt, welche Kraft der Song gerade im (vergrößerten) Kollektiv und außerhalb irgendwelcher recht klinischen Studio-Türen entwickeln kann:

 

„Do the right thing
Do the right thing
Do it all the time
Do it all the time
Make yourself right
Never mind them
Don’t you know you’re not the only one suffering

I see you up again wandering so diligent
Y‘ crossing your T’s as though it weren’t irrelevant
They say formality, this is what they really meant:
They can be the walk
We can, we can be the pavement

Do the right thing
Do the right thing
Do it all the time
Do it all the time
Make yourself right
Never mind them
Don’t you know you’re not the only one suffering

So what you’re up against all the disingenuous
They wave you along and say there’s always room for us
But we know better then, than to take ‚em serious.
Still don’t let’em make you bitter in the process

And when the light is up, this is how it oughta be
We’ll make it alright, they’ll come around eventually
They say it’s nothing, but that ain’t the reality
They may take us on but they can never take us easy

They ain’t moving, they’re just moving around
So if you love yourself, you better
Get it out
Get it out
Get it out
Get it out
Now

Do the right thing
Do the right thing
Do it all the time (do the right thing)
Do it all the time (do it all the time)
Make yourself right
Never mind them (do it all the time)
Don’t you know you’re not the only one suffering

Do the right thing
Do the right thing (I hear a higher calling)
Do it all the time (Better here than there, I guess)
Do it all the time
Make yourself right (some time)
Never mind them (some time)
Don’t you know you’re not the only one suffering…“

 

Rock and Roll.

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