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Song des Tages: Dizzy – „Joshua“


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Die digital recht Geheimtipp-sachkundigen Damen- und Herrschaften von plattentests.de meinten letztens, Dizzy klängen, „als würde Julien Baker bei Beach House singen. Oder so.“  Spleenige Chill-out-Melancholie also? Hm… irgendwie bringt das die ersten Songs des jungen Quartetts aus dem kanadischen Oshawa, Ontario ganz gut auf den Punkt. Oder wie der Pressetext nun meint:

https---images.genius.com-d06461e778d0245d049ed5d241240139.1000x1000x1„Jede musikalische Geschichte, die sich um ein paar Freunde aus den kanadischen Suburbs dreht, kann gar nicht schlecht enden: Dizzy sind die drei Brüder Charlie, Alex und Mackenzie Spencer und deren Schulfreundin Katie Munshaw, gemeinsam drehen sie die Coming of Age-Story der Dorfis um, um zu berichten, wie viel Positives sie aus der High School Zeit – traditionell eher als undankbarste Umgebung für Teenager verschrien – mitgenommen haben. ‚Dass ich Musik mache, lag schon immer an meiner emotionalen Überempfindlichkeit gegenüber allem. Wenn du so eng auf so vielen Leuten hockst, ist es nur eine Frage der Zeit, bis du auf die Leute triffst, die dich genug verstören, um Songs über sie zu schreiben‘, fasst Sängerin Katie zusammen.“

Mit dem feinen „Joshua“ präsentierten Dizzy vor wenigen Tagen einen weiteren Vorboten aus dem am 17. August erscheinenden, von Damian Taylor (Arcade Fire, Björk, The Killers) produzierten Debütalbum „Baby Teeth„. Schenkt man Katie Munshaw Glauben, so ist der Song ihr „Lebewohl an eine Person, die unerwartet aus meinem Leben verschwunden ist“. Und hüllt für knapp vier Minuten fein perlendes E-Gitarren-Picking in Elektro-Beats und eine Stimme wie Stimmung, bei der nicht nur bereits erwähnte Julien Baker, sondern viel eher auch Daughter-Frontsirene Elena Tonra, ähnlich gelagerte Galore-Melancholikerinnen wie Hannah Reid (London Grammar) oder – meinetwegen – auch sich stets juvenil frei fliegende Gesangsvögelchen wie Lorde nicht ganz fern scheinen. Solle man in Auge und Ohr behalten, diese junge Band…

 

 

Rock and Roll.

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Song des Tages: Scott Ruth – „Are You There“


scott ruth - jack rose

Foto: Jack Rose / Facebook

Wenn Plattentests.de-Chef Armin Linder über das im vergangenen Jahr veröffentlichte Debüt „The Weight Of It All“ mal so mir nichts, dir nichts Sätze wie „Mehr nach Damien Rice klingt nur Damien Rice.“ via Twitter ins digitale Netzrund orakelt, dann setzt sich in der Hirnrinde des erwartungsfrohen Singer/Songwriter-Aficionados natürlich schnell eine gewisse Messlatte fest. Und da diese – immerhin hat Linder gerade – nebst Glen Hansard – einen der größten und besten irischen Herzschmerz-Barden ever (ever ever ever) ins Vergleiche-Feld geführt – nicht gerade niedrig gesetzt ist, werden die Hoffnungen schnell enttäuscht…

 

 

Klar, eine gewisse stimmliche Nähe zwischen Scott Ruth und Damien Rice lässt sich kaum leugnen. Doch wo die Songs des einen (Rice) Bilder voll irischer Herbstmelancholie vors innere Augenrund rufen, klingen in den Stücken des anderen (Ruth) zwar immer noch nachdenkliche Untertöne an, jedoch werden diese viel eher in die staubige Einsamkeit des US-amerikanischen Westens geführt als auf grün-satte Weidewiesen. Ein um einiges näher liegender Vergleich, Herr Linder, fürs nächste Mal: Noah Gundersen.

Denn die Parallelen zwischen Ruth und Gundersen ergeben gleich aus so einigen Gründen Sinn: zum einen nahm Noah Gundersen den aus Southern California stammenden Newcomer als Support Act unlängst mit auf Tour, zum anderen lud er ihn anschließend in sein eigenes Studio im heimatlichen Seattle ein, um an neuen Songs zu arbeiten.

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Heraus gekommen ist unter anderem das Stück „Are You There„. Und spätestens mit diesem dürfte sich der Vergleich zu Damien Rice endgültig erledigt haben, klingen doch die neusten drei Minuten aus der Feder Ruths vielmehr nach herzerwärmendem Roots Rock, wie er amerikanischer kaum sein könnte: das antreibende Piano ruft den allmächtigen Bruce Springsteen und seine E Street Band ins Gedächtnis, die ausladenden Gitarren lassen an den kürzlich verstorbenen Tom Petty denken, der dezente Pop-Faktor und die Americana-Anleihen wiederum an Ryan Adams, während der nächste Highway vor Augen liegt und endlos scheint. Und wenn man Scott Ruth Glauben schenken mag, dann waren die Springsteen-Petty-Verweise auch genauso beabsichtigt:

“The song is about that feeling you get when someone who was once a huge part of your life, suddenly isn’t there anymore and all the things that go through your head. Wondering what they’re doing, if they’re feeling what you’re feeling. That kind of thing. I’ve been on a huge Tom Petty and Springsteen kick lately, so I think that had some impact on the song. Not exactly saying that’s where I’m going with all the new material, but you’ll be able to hear those influences sprinkled in here and there. I’m very excited to get the rest of these songs out.”

 

 

 

Rock and Roll.

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