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„Shredding For Satan“? – Ein Cover direkt aus der Artwork-Vorhölle…


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Zumindest früher lief’s ja so: Viele Bands und Künstler investierten eine Stange an Penunzen in die Konzeption eines einzigen Albumcovers, hielten sich gar einen eigenen Art Director oder buchten namenhafte Künstler oder Fotografen fürs Layout ihres neusten Langspielers – man denke etwa an Pink Floyd und Storm Thorgerson oder The Velvet Underground und Andy Warhol (ihr wisst schon – das Cover mit der Banane). Was wäre die Beatles-Platte „Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band“ ohne ihr ikonographisches, mit tausenden Fährten und Finten bestücktes Artwork? Wären Led Zeppelin ohne die sich im Absturz befindliche „Hindenburg“ auf der Plattenfront ihres 1969 erschienenen Debüts je zur damals größten Rockband der Welt aufgestiegen? Yup, those were the days…

Aber auch anno dazumal ließ sich – wer heutzutage in den Grabbelkisten düsterer Second-Hand-Plattenläden schon mal seine Fingerchen im Spiel hatte, der wird mir da durchaus beipflichten – das ein oder andere Gegenbeispiel finden, so nach dem Motto: Einfach mal machen. Los, nehmen wir ein ungestelltes Polaroidfoto oder lassen uns, ohne großen Aufwand zu betreiben, als Band ablichten – das Metal-Genre etwa hat da die dollsten Chosen zu bieten und auch sonst lassen sich im weltweiten Netz Dutzende von Cover direkt aus der Artwork-Vorhölle finden.

Jedoch lohnt es sich in der Tat, ab und an genauer hinzuschauen (und gegebenenfalls ein wenig Recherche zu betreiben). Bestes Beispiel: das obige Coverartwork. Man könnte denken: Okay, Yvette Oldemeyer mit „Shredding For Satan“ – eine derbe skurril betitelte Vinyl-Single, die die US-Musikindustrie in den Fifties oder Sixties hervorgebracht hat. Dabei existieren weder die einnehmend sympathisch grinsende Künstlerin noch der Song (welcher sich heutzutage recht gut in der Tracklist eines Mogwai-Albums machen würde). Vielmehr hat sich irgendein begeisterter Photoshop-Witzbold einen Spaß erlaubt und aus der Frontseite des „1957 Popular Electronics magazine“ ebenjenes angeblich dem Beelzebub huldigende Plattencover gebastelt (so zumindest die hier gefundene Info)… Lustig ist’s trotzdem.

 

Rock and Roll.

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Wenn die Popkultur stirbt – Fotoapokalypse von Filip Hodas


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Sie sind tot, endgültig und unwiederbringlich. Wer weiß, woran und wann sie gestorben sind… Das spielt keine Rolle mehr. Jedoch: sogar in ihrem Tod und Zerfall sind sie noch gut erkennbar, die einst so lustigen popkulturellen Gesellen, welche uns durch das Leben begleitet haben.

Da ist zum Beispiel der gute alte „Pac-Man“, jetzt verrostet und verloren inmitten einer weitläufigen Steppenlandschaft. Oder eine überdimensionierte rotgelbe „Happy Meal“-Packung von „McDonald’s“ in Form eines rostigen Schuppens oder einer verlassenen Fabrik. Oder die gigantischen „Lego“-Steine – bar jeglicher Farbe, vom Dschungel überwuchert. Nicht zu vergessen: ein gruseliger „Hello Kitty“-Kopf mit bedrohlich leuchtenden blinden Augen – womöglich eine todbringende radioaktive Quelle?

Die Apokalypse der Popkultur wurde von Filip Hodas alias Hoodass, einem 3D-Fotokünstler, Photoshop-Profi und Illustrator aus dem tschechischen Prag, kreiert. Auf die Frage nach dem tieferen Sinn seiner Werke meint Hodas, er wolle lediglich seine Kunst perfektionieren. Jedoch bringen die Bilder der Serie „Pop Culture Dystopia“ einen unweigerlich ins Grübeln, erzählen sie doch von der Vergänglichkeit der menschlichen Zivilisation und auch davon, dass die Natur letztlich immer das letzte Wort behält…

 

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(via StreetArtGlobe / Filip Hodas)

 

Rock and Roll.

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Moment! Aufnahme.


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(via sadanduseless.com)

 

Wozu Photoshop doch alles gut ist, Teil 3.547: Den Verwandten einem Herzinfarkt nahe bringen. Das dachte sich wohl auch Stephen Crowley, und bildbearbeitete seine kleine Tochter Hannah mal eben in die ein oder andere *hust* „marginal gefährliche Situation“. Der ganze Spaß ist – zumindest für Außenstehende – natürlich vor allem deshalb lustig, weil man weiß, dass der aus dem irischen Dublin stammende Designer den eigenen Nachwuchs nie wirklich in Gefahr bringen würde – und durchaus eine ernsthafte (und zu Herzen rührende) Botschaft im Hinterkopf hatte…

Was wir also demnächst gern sehen würden: den Kanonenflug, einen Drahtseilakt zwischen zwei Hochhäusern, den olympiareifen Skisprung oder die Fütterung eines weißen Hais (gern auch vom sicheren Käfig aus). Und wer weiß – vielleicht revanchiert sich die Kleine irgendwann, indem sie Daddy frühzeitig ins Altenheim photoshopt?

 

Rock and Roll.

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Väter aller Länder, traut euch was! – Oder: Von der Schwierigkeit, sich eine Tasse mit der Aufschrift „World’s Best Father“ zu verdienen…


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Den Anfang machte ein ebenso lustiges wie hintersinniges Spontanfoto. Ein Vater hält gedankenverloren seine kleine Tochter im Arm, während er sich ein wenig Milch in den Morgenkaffee gießt. Doch halt! Hält er das Baby tatsächlich wie einen Football?!? Und ist es nicht das Babyfläschchen mit der Muttermilch, das da gerade das koffeinhaltige Heißgetränk des Vaters weißt?!? In der Tat – Dave Engledow traf mit diesem kreativen Schnappschuss vor gut zwei Jahren einen Nerv. Und auch er selbst und seine Frau fanden recht schnell an dem Fortsetzungsgedanken Gefallen und lichteten ihre Tochter Alice Bree fortan nicht einfach so in alltäglichen Posen ab, sondern präsentier(t)en das Vater-Tochter-Gespann als chaotisches Doppel par excellence. Und zu allem Überfluss taucht ausgerechnet immer wieder eine Kaffeetasse mit der Aufschrift „World’s Best Father“ in den Bildern auf…

„Das allererste Bild, das meine Frau und ich mit Alice machten, war, als sie vielleicht acht oder zwölf Wochen alt war, und es war nur als einzelnes Bild bestimmt. Ich wollte mich über meine neue Rolle als Vater lustig machen – an Schlafentzug leidend und irgendwie ratlos“, wie der Hobbyfotograf in einem Interview mit der Huffington Post erzählte. „Der Charakter, den ich in den Bildreihen darstelle, ist als Parodie eines Vaters gedacht, zu dem ich hoffentlich nie werde – abgelenkt, selbsteingenommen, verwahrlost, planlos oder ab und an sogar überheblich.“ Doch auch wenn das ein oder andere oder andere Bild wohlmöglich im ersten Augenblick bedrohlich wirken möge, so sei doch „die oberste Regel, sicherzustellen, dass Alice“ während der Aufnahmen „nie in Gefahr gerate“.  So posieren er und seine Tochter immer separat, und Engledow schneidet erst darauf via Photoshop beide Bilder zum fertigen Endprodukt zusammen.

Mittlerweile haben es der aus dem US-amerikanischen Maryland stammende selbsternannte „Teilzeit-Fotokünstler und Vollzeitvater“ (Zitat des Facebook-Auftritts Engledows, der jedoch auch einen Abschluss in Fotojournalismus besitzt) und die kleine Alice Bree schon zu kleinen Internetberühmtheiten gebracht. Dabei sei es ihm wichtig, zu vermitteln, dass die Bilder einzig und allein „witzig“ gemeint sind, und dass ebenso Mütter wie Väter und Nicht-Eltern über diese lachen können. Außerdem wolle er seine Freunde auf die etwas andere Art und Weise am Heranwachsen seiner Tochter teilhaben lassen. „Doch schlussendlich,“ sei es, wie er zugibt „doch ein Projekt für Alice. Ich möchte in der Lage sein, ihr etwas geben zu können, anhand dessen sie zurück blicken und es wertschätzen kann“. Keinesfalls die schlechteste Intention, oder?

Mittlerweile hat sich der „World’s Best Father“ bereits – wie zeitgemäß – via Kickstarter im Geben-und-Nehmen-Wechselseitigkeitsprinzip einen Bilderkalender finanzieren lassen, und auch ein eigener Bildband mit den besten Aufnahmen von Vater und Tochter steht für die nächsten Monate in den Startlöchern…

 

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Mehr Bilder findet ihr auf dem Facebook-Auftritt von Dave Engledow, in diesem Artikel der Huffington Post und in diesem Beitrag der Fotografie-Seite „Bored Panda“, während ihr euch hier einen kurzen TV-Beitrag der „Today Show“ ansehen könnt.

 

Rock and Roll.

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