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Flimmerstunde – Teil 36


Wer ANEWFRIEND auf Facebook folgt, dem dürften die unterstehenden Zeilen wohlmöglich bekannt vorkommen. Der Rest findet hier jeweils zwei Film- und Serien-Empfehlungen meinerseits aus der letzten Zeit…

Nomadland“ (2020)

Fern (Frances McDormand) hat vor einiger Zeit ihren Mann verloren, aber dennoch ist sie in dem gemeinsamen Haus in Empire, Nevada wohnen geblieben. Nun allerdings hat die United States Gypsum Corporation, ein Baustoffhersteller und der einzige große Arbeitgeber der Kleinstadt, dicht gemacht und es gibt keine Jobs mehr. Nicht einmal eine Postleitzahl hat Empire mehr, weswegen Fern sich schließlich dazu entscheidet, in ihrem kleinen Van zu leben, durch die Vereinigten Staaten zu fahren und sich von Gelegenheitsjob zu Gelegenheitsjob treiben zu lassen. Sie besteht allerdings darauf, dass sie nicht obdachlos, sondern einfach nur hauslos ist. Wohlmöglich könnte die Frau in ihren Sechzigern aufgrund ihrer Qualifikationen jederzeit wieder ein relativ „normales“ Leben führen, doch sie bevorzugt den Alltag auf der Straße mit seiner Freiheit, den anderen Menschen und den vielen Bekanntschaften, die man irgendwann wieder trifft. So arbeitet sie mal in einem Versandlager, hilft mal der Ernte, arbeitet in einem Diner oder in einer Wohnwagensiedlung, nie so ganz wissend, was die nächsten Tagen bringen werden…

Mit „Nomadland“ entwickelt „The Rider“-Regisseurin Chloé Zhao – trotz ihres zwischenzeitigen Marvel-Blockbuster-Gigs mit dem kommenden „Eternals“ – ihre ganz eigene Art des Filmemachens konsequent weiter. Der Film, welcher lose auf dem Sachbuch-Bestseller „Nomadland: Surviving America In The Twenty-First Century“ basiert, für den sich Autorin Jessica Bruder ein Jahr lang sogenannten „Arbeitsnomaden“ angeschloss, lebt nicht nur von seinen vielen Laiendarstellern, sondern vor allem vom konsequent uneitlen Mimenspiel der zweifachen Oscar-Preisträgerin Frances McDormand („Three Billboards Outside Ebbing, Missouri“), die selbst den kleinen, melancholisch-stillen Momenten eine erstaunliche Tiefe und Würde verleiht. Der bewusst „kleine“ Film, welcher bei seiner Premiere bei den Filmfestspielen in Venedig mit dem Goldenen Löwen ausgezeichnet wurde und somit als einer der Geheimfavoriten in die anstehende Oscar-Saison geht, stilisiert die modernen Nomaden weder zu Opfern noch zu Helden – und setzt ihnen und ihren klapprigen Heimat-Vehikeln gerade deshalb ein so eindringliches Denkmal, das den Zuschauer mitsamt seinen Protagonisten von Stop zu Stop, von Jahreszeit zu Jahreszeit treiben lässt. Ein berührendes, bildgewaltiges und trotzdem durch und durch bescheidenes Roadmovie voll von Poesie und flüchtigem Glück, das gerade deshalb so tief berührt, weil es nicht auf die Tränendrüse drückt (und somit quasi die Antithese zu klassischen Oscar-Projekten wie „Green Book“ & Co. darstellt). Ebenso toll auch: der einmal mehr wunderbar subtile Score des italienischen Komponisten Ludovico Einaudi.

The Postcard Killings“ (2020)

Es ist ein grauenvoller Anblick, der sich Jacob Kanon (Jeffrey Dean Morgan) da bietet: Seine Tochter und ihr Ehemann wurden während ihrer Hochzeitsreise in London grausam ermordet, zerstückelt und auf bizarre Weise neu zusammengesetzt. Aber wer könnte eine solche furchtbare Tat begangen haben? Und aus welchem Grund? Als der New Yorker Polizist nach möglichen Hinweisen sucht, führt ihn die Spur nach Madrid, München und Stockholm, wo bald darauf ganz ähnliche Morde geschehen. Gemeinsam mit dem deutschen Kommissar Bubeck (Joachim Król) und der schwedischen Journalistin Dessie Leonard (Cush Jumbo) jagt er einem Phantom hinterher, das es zu seiner Methode gemacht hat, seine Verbrechen stets mit Postkarten anzukündigen…

Eines muss man „The Postcard Killings„, der filmischen Adaption eines Romans von Liza Marklund und James Patterson, lassen: Es gibt doch – dem blutigen Sujet zum Trotz – während der 104 Minuten den einen oder anderen Moment, über den man schmunzeln darf. Wenn etwa Kanon ganz frustriert ist, dass es in Europa Reisefreiheit gibt und die Menschen deshalb nicht ständig überwacht werden können, ist einer davon (während in seiner Heimat, genauer betrachtet, nicht einmal eine Meldepflicht herrscht). In einem anderen wird trocken entgegnet, dass es in den US of A eben üblich sei, erst zu schießen und danach zu fragen… Möglich gemacht wird beides durch eine Mörderjagd, die quer durch Europa führt und auch noch einen US-Polizisten mit hineinzieht. Das soll für internationales Flair sorgen und führt so zu dem ein oder anderen Konflikt, wenn sich Behörden und Mentalitäten gegenseitig in die Quere kommen. Und auch wenn der Mystery-Killer-Thriller an so einigen Stellen keinen gesteigerten Wert aufs kleinste Detail legt und eine Unstimmigkeit zugunsten des Kurzweils mal eben eine Unstimmigkeit sein lässt, unterhält der Film mit Jeffrey Dean Morgan (vielen wohlbekannt als Negan aus „The Walking Dead“) in der Hauptrolle. Daher: Tipp für alle Genre-Freunde. (Wer nicht gespoilert werden mag, der sollte übrigens die digitalen Griffel vom deutschen Trailer lassen…)

La Révolution“ (2020)

Frankreich im Jahr 1787: Das Volk hungert, die Unruhen auf den Straßen nehmen zu und eine Revolution bahnt sich an. Doch die adlige Elise de Montargis (Marilou Aussilloux) hat ganz andere Sorgen – seit ihr Vater vor Monaten nach Versailles gereist ist, beschleicht sie der Verdacht, dass ihm etwas zugestoßen sein könnte. Außerdem wird ihre kleine Schwester Madeleine (Amélia Lacquemant) von schlimmen Albträumen und Visionen geplagt, weswegen ihr Onkel sie in eine Nervenheilanstalt stecken will. Währenddessen häufen sich in der Bevölkerung die Fälle mysteriöser und brutaler Morde. Gefängnisarzt Joseph Guillotin (Amir El Kacem) untersucht einen Verdächtigen und kommt Unstimmigkeiten auf die Spur. Auf eigene Faust beginnt er zu ermitteln, damit der Verdächtige nicht unschuldig gehängt wird. Seine Wege kreuzen sich bald mit denen von Elise, die eine gemeinsame Vergangenheit mit Josephs Bruder Albert (Lionel Erdogan) hat. Sie stellen fest, dass die Dinge, die sie beide umtreiben, auf ungeahnte Weise zusammenhängen – und alle Spuren führen zu einer Infektion, die das Blut der Infizierten blau färbt und sie in mörderische Raserei verfallen lässt…

Wer hier eine tatsächliche Auseinandersetzung mit den Ereignissen im Frankreich des späten 18. Jahrhunderts erwartet, der wird schnell eines Besseren belehrt. Dafür bietet die Netflix-Serie „La Révolution“ ein ebenso faszinierenden wie kruden Mix aus Historiendrama und Fantasy-Elementen, der zuweilen auch in Richtung detektivischer Spurensuche sowie Horror-Slasher geht und an mancher Stelle sichtlichen Spaß an der gezielten Übertreibung hat. Das mag einerseits ziemlicher Schund sein, ist gleichzeitig aber eben auch faszinierend. Vor allem ist diese erste Staffel durchaus hübsch bebildert. Vieles sieht künstlich aus, zudem wird mal wieder ganz übertrieben mit Grautönen gearbeitet, sodass jeder Anflug von Farbe falsch und auffällig im Kontrast wirkt. Auch an diesen Stellen legte man also so gar keinen Wert auf Authentizität. Aber diese Kombination aus Noblesse und Trash, aus Blut, Dreck und Okkultem ist auf ihre Weise derart fesselnd in ihrer Kühnheit, dass man sich die acht Folgen doch ganz gut (am Stück) anschauen kann. Zwischenzeitlich kommt es zwar zu kleineren Hängern, wenn die Geschichte mal wieder derart konfus umherirrt, als befände sie sich selbst in einem Virus-Wahn. Zu sehen gibt es jedoch auch dann noch genug.

Zu viel sollte man an der Stelle nicht vorab verraten, da ein Teil des Spaßes bei „La Révolution“ darin liegt, dass die Geschichte immer und immer abstruser wird. Da gibt es Abarten gewohnter Genrekreaturen, Ausflüge in die Zauberwelt, garniert mit einer Prise Sherlock Holmes und etwas Pseudo-Wissenschaft. Geradezu prophetisch mag sein, dass hier ein Virus eine große Rolle spielt, welches höchst ansteckend ist und wofür eilig nach einem Heilmittel gesucht wird. So als hätte man das Jahr 2020 mal so eben rund 230 Jahre nach vorne verlegt. Polternde Populisten gibt es in der Serie zwar nicht, dafür andere Adelsschurken, denen minderwertige Menschen – sprich: alle aus dem schnöden Volk – herzlich egal sind.Unterm Strich ist „La Révolution“ also für Genre-Freunde durchaus empfehlenswert. Und aufgrund des Erfolgs kurz nach dem Serienstart im vergangenen Oktober ist – so Corona und Netflix es denn zulassen – eine 2. Staffel durchaus denkbar…

Years and Years“ (2019)

Es ist 2019, die Welt steht in Flammen. Die von BBC One und HBO produzierte sechsteilige Mini-Serie „Years and Years“ zeigt, wie eine Familie aus dem englischen Manchester – teils im Zeitraffer – ihren Weg aus dem globalen Übel sucht, und in den immer wirreren Zeiten versucht, nicht sich selbst (und einander) zu verlieren…

Auch wenn absurd Komisches die Serie glücklicherweise immer wieder auflockert, ist Wegschauen – besonders gen Ende – schlicht unmöglich: Das Szenario von „Years and Years“ mag zwar dystopisch und (noch) fiktiv sein, ist mit all seinen bitteren Konklusionen bis ins Detail jedoch so verdammt realitätsnah und gut vorstellbar, dass es richtig weh tut zuzusehen, wie die Welt von Jahr zu Jahr mehr vor die Hunde geht. Außerdem ist vor allem Nebendarstellerin Emma Thompson einmal mehr schlichtweg fabelhaft.

Wer übers Wochenende (oder an ein, zwei Abenden) nur eine Serie schauen mag, der sollte definitiv diese wählen – zudem flimmern sich die knapp sechs Stunden, welche man aktuell in der ZDF-Mediathek findet, quasi in einem Binge-Rutsch. Ohne viele Worte, kurzum: Unbedingte Empfehlung!

Rock and Roll.

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Song des Tages: Asaf Avidan – „The Labyrinth Song“


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Seit jeher besitzt Asaf Avidan aufgrund seiner androgyn-hohen Stimmlage, welche in ihren Glanzmomenten an goldene Sixties- und Seventies-Rockröhrkehlchen wie Janis Joplin oder Robert Plant erinnert, einen nahezu einhundertprozentigen Wiedererkennungswert. Inspiriert von der heimischen Plattensammlung seiner Eltern kam der Sohn israelischer Diplomaten, der unter anderem in Jamaika aufwuchs, schon in seiner Kindheit mit Musik und deren Vielfalt in Verbindung. Dadurch setze sich der israelische Folk-Rock-Musiker auch schon früh mit so unterschiedlichen Größen wie Bob Dylan, Leonard Cohen, Nirvana oder Jimi Hendrix auseinander. Nach fehlgeschlagenen Unterrichtsversuchen auf der Gitarre gewann die Musik für Asaf Avidan dann während seines Wehrdienstes bei den Israelischen Verteidigungsstreitkräften enorm an Bedeutung. Auch wenn es sich noch so kitschig lesen mag: als er sich – auch nach der Trennung von seiner damaligen Freundin – einsam fühlte, gab ihm seine Gitarre wieder Halt. Also komponierte er erste Songs und nutzte die Musik als Ventil für seine Emotionen.

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Und irgendwie spielte ihm das Schicksal danach mehrfach in die Hände, denn nachdem der talentierte israelische Folk-Rocker zusammen mit seiner Band Asaf Avidan & The Mojos im Jahr 2008 das Debütalbum „The Reckoning“ veröffentlichte, ging plötzlich alles ganz schnell: Goldstatus im eigenen Land, Live-Auftritte in großen Hallen und schließlich auch ein ordentliches Maß an Bekanntheit in Europa. Nicht ganz unschuldig daran ist der Remix „One Day“ des Berliner DJs Wankelmut, in dem der „Reckoning Song“ des Durchstarter-Albums – wenn auch im Chill-Out-Lounge-Outfit – wiederzuerkennen ist. Seit der Auflösung von Asaf Avidan & The Mojos begeistert Asaf Avidan seit nunmehr acht Jahren – mal akustisch und reduziert, mal experimentell und im poppig-elektrischen Gewand – auch mit seinen Soloprojekten. Für den Herbst hat Avidan außerdem mit „Anagnorisis“ ein neues Album angekündigt.

Einen weiteren Bekanntheitsschub dürfte dem 40-jährigen israelischen Musiker außerdem „The Labyrinth Song“ geben, denn schließlich war das Stück, welches im Original vom 2015 erschienenen Album „Gold Shadow“ stammt, kürzlich in einer Episode der finalen 3. Staffel der weltweit überaus erfolgreichen deutschen Netflix-Serie „DARK“ zu hören. Scheint also ganz so, als würde das Schicksal Asaf Avidan erneut ein wenig in die Hände spielen…

 

 

„Evening rises, darkness threatens to engulf us all
But there’s a moon above it’s shining and I think I hear a call
It’s just a whisper through the trees, my ears can hardly make it out
But I can hear it in my heart, vibrating strong as if she shouts
Oh Ariadne, I am coming, I just need to work this maze inside my head
I came here like you asked, I killed the beast, that part of me is dead
Oh Ariadne, I just need to work this maze inside my head
If only I’d have listened to you when you offered me that thread
Everything is quiet and I’m not exactly sure
If it really was your voice I heard or maybe it’s a door
That’s closing up some hero’s back, on his track to be a man
Can it be that all us heroes have a path but not a plan?
Oh Ariadne, I’m coming, I just need to work this maze inside my mind
I wish I had that string, it’s so damn dark, I think I’m going blind
Oh Ariadne, I just need to work this maze inside my mind
For the life of me I don’t remember what I came to find
Now tell me princess are you strolling through your sacred grove?
And is the moon still shining? You’re the only thing I’m thinking of
The sword you gave me, it was heavy, I just had to lay it down
It’s funny how defenseless I can feel here when there’s nobody around
Oh Ariadne, I’m coming, I just need to work this maze inside my heart
I was blind, I thought you’d bind me, but you offered me a chart
Oh Ariadne, I just need to work this maze inside my heart
If I’d known that you could guide me, I’d have listened from the start
Somewhere up there there midnight strikes, I think I hear the fall
Of little drops of water, magnified against the barren wall
It’s more a feeling than a substance, but there’s nobody around
And when I’m in here all alone, it’s just enough to let me drown
Oh Ariadne, I was coming, but I failed you in this labyrinth of my past
Oh Ariadne, let me sing you, and we’ll make each other last
Oh Ariadne, I have failed you in this labyrinth of my past
Oh Ariadne, let me sing you, and we’ll make each other last“

 

Rock and Roll.

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Song des Tages: Matt Berninger & Phoebe Bridgers – „Walking On A String“


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Da sieh‘ mal an – The Nationals Matt Berninger und Indie-Singer/Songwriterin Phoebe Bridgers haben sich für ein Duett zusammengetan. Das Ergebnis, „Walking On A String“, ist Teil der neuen Netflix-Komödie „Zwischen zwei Farnen: Der Film“ und entstand in Zusammenarbeit mit Berningers Frau Carin Besser (sie schrieb ja bereits an vielen Songs des aktuellen The National-Albums „I Am Easy To Find“ mit), Mike Brewer (Brewer & Shipley) sowie The Walkmens Walter Martin und Matt Barrick an der Gitarre und den Drums.

Laut einer Pressemitteilung gab Regisseur Scott Aukerman Berninger freie Hand, um für seinen Film, der um Hauptakteur Zach Galifianakis herum der mittlerweile auch bereits eine Dekade zurückliegenden Kult-Internet-Sketch-Talk-Show „Between Two Ferns“ ein abendfüllendes Format spendiert, einen Song zu schreiben und aufzunehmen – egal mit wem, egal wie. Einzige Voraussetzung: der Song sollte in einer Barszene aufgeführt werden können.

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Matt Berninger meint über „Walking On A String“ sowie dessen Entstehungsprozess in einem Interview mit dem US-„Rolling Stone“: [Director] Scott Aukerman called and told me he and Zach had an important scene in a honky-tonk bar in middle America. They needed a band and a song and said I could do whatever I wanted. My wife Carin and I wrote the lyrics really quickly and I called Tony Berg to produce. I didn’t realize he was in the studio with Phoebe at the time but she graciously let me crash her sessions and that’s when we had the idea to turn it into a duet.”

“It’s a song about how our problems and anxieties can build up and feel like a tangled inescapable web. Sometimes all it takes is a friend with some perspective and patience to help us see our way out of our own messes. It’s also just a love song between a spider and a moth.”

walking-on-a-stringEntstanden sind sowohl der Song als auch das dazugehörige Musikvideo (welches wiederum an die Doku-Ästhetik von „Between Two Ferns“ andockt und somit eine Art Making Of darstellt) innerhalb von zwei Tagen in den legendären Sound City-Studios in Los Angeles.  Phoebe Bridgers dazu: “It’s also where Boygenius [ihr gemeinsames Band-Projekt mit den befreundeten Singer/Songwriterinnen Julien Baker und Lucy Dacus] recorded, so I’m very comfortable there, even with an entirely new band. The rest of the time Matt was trying to corral everyone to steal the couch on which Kurt Cobain wrote ‘Lithium.’” 

Mit der Zusammenarbeit mit dem ähnlich umtriebigen The National-Frontmann ging für die 25-jährige Indierock-Senkrechtstarterin ein lange gehegter Wunsch in Erfüllung: “He’s been a hero of mine since I was a teenager, but it’s easy to forget when hanging out with him. He treats everyone around him as a peer. I wouldn’t have been so comfortable co-producing without him.”

Leider durfte Phoebe Bridgers das pfirsichfarbene Cowboyoutfit, das sie im Film trug, nicht behalten: “I fucking wish. I do, however, have the belt ‚cuz it’s mine – you can’t even see it in the movie. When I was ten years old, I won a mutton-busting competition at the rodeo and they gave me a buckle with a sheep on it. I finally had a reason to wear it.”

 

 

"The things you've said are hanging in the middle of my mind tonight
I can't turn 'em off
I try to worry for your soul but I forget to all the time
I'm in a twisted web and I can't pull my head from it
I think about you walking on a string
It always brings me back here
Into the garden by the hand
You've always had me walking on a string
 
I knew that I was dead before you touched my lonesome skin
You're never running out of ways to worm your way back in
I hang my head and feel the oxygen drain
 
I think about you walking on a string
And it always brings me back here
Into the garden by the hand
Anyone who knows what love is will understand
You've always had me walking on a string
 
In a web, I can't escape it
You'll always worm your way back in
To my lonesome soul and take it
You've always had me walking on a string
In a web, I can't escape it
You'll always worm your way back in
To my lonesome soul and take it
You've always had me walking on a string"

 

Rock and Roll.

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Song des Tages: David O’Dowda – „The World Retreats“


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Gerade während der zweiten (im Übrigen erneut großartig mindfuckenden) Staffel der deutschen Netflix-Serie „DARK“ drauf gestoßen: „The World Retreats“, ein Song aus der Feder des aus Manchester stammenden Indie-Folk-Singer/Songwriters David O’Dowda und erschienen auf dessen EP selben Titels, der – scheinbar und leider, leider – seit 2015 nichts Neues mehr nachgefolgt ist. File under und für Freunde von Bon Iver, Fink und Co.

 

 

„Hold by confide among the stars
We could be the lucky ones
If we could only never take
Fly low dear
Dance beneath the trees
If only we had oxygen
And we begin to breath

And we can watch
While the beauty takes it’s toll
And we can stop
While the world retreats

Fly low dear
Fix yourself alive
We could be the wealthy ones
If we could only emigrate
These walls could close in by the light
Everything is down again
And everything can fly

And we can watch
While the beauty takes it’s toll
When we can stop
While the world retreats“

 

Rock and Roll.

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Song des Tages #2: Billie Eilish – „Bellyache“


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“I thought that I feel better, but now I got a bellyache…”

Billie Eilish beschreibt hier nicht die Art Bauchschmerzen, die man wohlmöglich bekommt, wenn man sich unlängst und im Hauruck-Verfahren eine komplette 32-Zentimeter-Durchmesser-Pizza mit extra Käse reingezwängt hat. Die Kalifornierin, deren voller Name so simpel wie markant Billie Eilish Pirate Baird O‘ Connell lautet, textet auf ihrer Single „Bellyache“ aus der Sicht einer Psychopathin, die soeben ihre (wohlmöglich unliebsam gewordenen) Freunde umgebracht und im hinteren Teil ihres Autos abgeladen hat. Den Song hat sie zusammen mit ihrem Bruder Finneas geschrieben – Pugsley und Wednesday von der Addams Family wären stolz auf die beiden…

41y6ZoSg3nL._SS500Auf Facebook etwa posiert die Newcomerin im Bademantel auf einem Friedhof, darüber steht „me n my future friends“. Ganz klar: Billie Eilish steht auf Bunt-verqueres, steht auf Horror. Trotzdem klingen ihre Songs keineswegs nach sinistrem Death Metal, sondern nach juvenil-zartem, mit Beats versetztem Pop. Mehr sogar: Der Refrain von „Bellyache“, welches wiederum Teil von Eilishs im vergangenen August erschienener „dont smile at me„-Debüt-EP ist, hat schlussendlich etwas beruhigend Hypnotisches. Ach ja: das LA-Girl, das – man hätte sich’s wohl denken können – aus einer Künstlerfamilie stammt und vor allem durch den Einsatz ihres Songs „Bored“ in der viel diskutierten Netflix-Serie „13 Reasons Why“ erste Bekanntheit erlangte, ist gerade einmal süße 16 Jahre alt. Und weil Billie Eilish mit ihrem Auftreten wie die kleine, fiese Schwester von Lady Gaga und Lana Del Rey daher spaziert und schon jetzt mehr Style-Potenzial als so manche möchtegern-relevante Mittzwanzigerin hat, feiert sie die „Vogue“ bereits als „das nächste It-Girl des Pop“. Na denn…

 

 

„Sittin‘ all alone
Mouth full of gum
In the driveway
My friends aren’t far
In the back of my car
Lay their bodiesWhere’s my mind
Where’s my mind

They’ll be here pretty soon
Lookin‘ through my room
For the money
I’m bitin‘ my nails
I’m too young to go to jail
It’s kinda funny

Where’s my mind?
Where’s my mind?
Where’s my mind?
Where’s my mind?

Maybe it’s in the gutter
Where I left my lover
What an expensive fate
My V is for Vendetta
Thought that I’d feel better
But now I got a bellyache

Everything I do
The way I wear my noose
Like a necklace
I wanna make ‚em scared
Like I could be anywhere
Like I’m wreck-less

I lost my mind
I don’t mind
Where’s my mind?
Where’s my mind?

Maybe it’s in the gutter
Where I left my lover
What an expensive fate
My V is for Vendetta
Thought that I’d feel better
But now I got a bellyache 

Maybe it’s in the gutter
Where I left my lover
What an expensive fate
My V is for Vendetta
Thought that I’d feel better
But now I got a bellyache“

 

Rock and Roll.

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Song des Tages: Fever Ray – „Keep The Streets Empty For Me“


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Zwar keineswegs neu ist dieser Song von Karin Dreijer Andersson aka. Fever Ray. Trotzdem ist es immer wieder erstaunlich, zu welchen Gelegenheiten einem das Stück vom 2009 erschienenen Debütalbum gleichen Namens über den musikalischen Weg läuft. Etwa zwei Jahre darauf in der kanadischen Horror-Romanze „Red Riding Hood“ (welche wohl allein schon wegen Amanda Seyfried als Möchtegern-Rotkäppchen lohnenswert sein dürfte).

FeverrayOder nun wieder in der kürzlich veröffentlichten ersten Staffel der Netflix-Mystery-Serie „Dark„, die zwar in dem ein oder anderen Moment an das – zumindest von den meisten Kritikern ins Vergleichsfeld geführte – US-Vorbild „Stranger Things“ (oder meinetwegen auch „Twin Peaks“) erinnern mag, mit ihrer beklemmend-mysteriösen Atmosphäre, zu der die hervorragende Darstellerriege und das regengraue Setting im deutschen Hinterland nur noch erschwerender mit beitragen, durchaus überzeugt – und definitiv Bock auf eine zweite Staffel macht…

Eine bessere Wahl als die Musik von Karin „Fever Ray“ Dreijer Andersson, die ja ansonsten mit ihrem Bruder Olof das schwedisch-verquere Electro-Duo The Knife bildet, hätten die Serien-Macher um Regisseur Baran bo Odar und die Drehbuch-Autoren Jantje Friese und Martin Behnke übrigens kaum treffen können, schließlich ist auch das komplette 2009er Fever-Ray-Debüt von einer ganz ähnlichen atmosphärischen Bedrohlichkeit, die sich nie ganz Bann bricht, jedoch stets ums Eck lugt, gekennzeichnet (und ganz nebenbei im Längen besser als das kürzlich überraschend veröffentlichte zweite Album „Plunge„).

 

 

 

Rock and Roll.

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