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Song des Tages: I Have A Tribe – „Cuckoo“


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I Have A Tribe – der Bandname klingt schwer nach Künstlerkollektiv. So ähnlich – oder eben nicht – ist es denn auch, denn hinter I Have Tribe steht eigentlich Patrick O’Laoghaire ganz allein. Ungefähr so, wie hinter Bon Iver Justin Vernon ganz allein steckt. Für seine Musik holt sich der aus Dublin stammende Ire, der sich vom Wort „Tribe“ auf einer Plakatwand zum Bandnamen inspirieren ließ, jedoch offenbar gern Unterstützung von Freunden und Bekannten, nachzusehen etwa im Musikvideo zum Song „Cuckoo“. Selbiges ist nicht etwa standesgemäß in einem irischen Pub entstanden (das wäre denn wohl des Klischee zuviel gewesen), sondern wurde an einem sonnigen Tag in der Reichenberger Straße in Berlin-Kreuzberg gedreht, als O’Laoghaire seine Akustikballade in einem Hinterhof-Loft am Klavier zum Besten gab. Da begleitet ihn ein Buddy an der Gitarre, ein anderer am Kontrabass, plötzlich vernimmt man betörende Backing Vocals von irgendwo her. Und selbst wenn das anwesende Publikum scheinbar nur zuschaut und -hört – es wirkt, als entfalte O’Laoghaires „Cuckoo“ erst durch die Stille seiner Zuhörer seine ganze fragile Kraft.

Patrick O’Laoghaire sagt über Song und Video: „Another lovely experience making a music video with Myles, this time surrounded by the beautiful paintings of David Hedderman in Berlin, where the song Cuckoo was written, after listening to Bruce Springsteens ‚Nebraska‘, perched in a hammock in this inspiring city“, und der Regisseur Myles O’Reilly stimmt ein: „It was a thrill to visit beautiful Berlin from Ireland and make this video with Patrick in his friend David Heddermans studio. Like the other videos I have been fortunate to make recently for I Have A Tribe, we were able to include very strong themes of culture, craft and creativity.“

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Zu finden ist „Cuckoo“ auf dem bereits im Mai erschienenen Debütalbum „Beneath A Yellow Moon“ auf dem von Herbert Grönemeyer ins Leben gerufenen Label Grönland (sic!) – und damit mindestens sechs Monate zu früh, denn die elf Stücke, welche vor allem mithilfe von Produzent Paul Savage (Mogwai, Aereogramme, Arab Strap) in Glasgow, aber auch zusammen mit Villagers-Frontmann Conor O’Brien im heimischen Dublin aufgenommen wurden, passen ebenso gut zur sommerlichen Jubel-Trubel-Heiterkeit wie ein Schneemann an die Copacabana. Vielmehr webt O’Laoghaire sich in seinen Songs eine geradezu intim-meditative Atmosphäre der Schatten, durch welche immer wieder einzelne Sonnenstrahlen brechen. Eine ganz bewusste Reduzierung aufs Nötigste, wie der singende, songwritende Bartträger bestätigt: „Ich denke, ich wollte ein bisschen mit der Stille spielen, mit kleinen Fehlern. Vielleicht habe ich auch einfach gelernt, hingebungsvoller zu spielen. Also wollte ich bei den Aufnahmen mehr Raum haben, um wie ein Kind damit herumzuspielen.“ Ganz bewusst hat O’Laoghaire, der sich selbst „irgendwo zwischen Anna Calvi und Alvo Pärt“ einordnen würde, somit auch die kleinen Fehler, die ihm bei den Aufnahmen unterlaufen sind, eben nicht herausgeschnitten. Das gut 50-minütige Gesamtbild steht klanglich in guter Gesellschaft von Künstlern wie den bereits erwähnten Conor „Villagers“ O’Brien oder Bon Iver (die reduzierte Variante á la „For Emma, Forever Ago“), aber auch von William Fitzsimmons oder Keaton Henson – allesamt Folk-Leisetreter, die nicht viel Brimborium benötigen, um ein intensives Feuerwerk zu entfachen.

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Auch toll: der Song „After We Meet“…


 
 

…oder „Buddy Holly“:

  

Rock and Roll.

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Song des Tages: Glen Hansard – „Wedding Ring“


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Nein, geahnt haben konnte er es freilich nicht, dennoch erstaunlich, dass ausgerechnet Glen Hansards neustes Musikvideo zum Song „Wedding Ring“ (vom im vergangenen September erschienenen zweiten Solowerk „Didn’t He Ramble„) eine Bowie-Reminiszenz und -Ehrerbietung an zentraler Stelle enthält. Obendrein wird in fünf Minuten eine kleine, berührende Geschichte von junger Liebe und dem Drang auszubrechen erzählt.

Regisseur Myles O’Reilly, mit dem der Singer/Songwriter bereits einige Male zuvor zusammenarbeitete, hat Folgendes zum Video-Kurzfilm zu sagen: „Working with Glen on this video was the closest Ive ever felt to being a film maker, a teller of fiction. I’m proud to have facilitated his idea. It was Glens description of the girl whispering to her poster of Bowie, that stayed with me for months before the shoot. The powerful image of handing down of her icon to her little sister. Glen is master storyteller in sound and in vision. He needs to make a film.“ Glen Hansard, der am 19. Februar mit der „A Season On The Line EP“ bereits neue Stücke veröffentlichen wird, nutzt das Musikvideo seinerseits als Tribut an den vorgestern verstorbenen David Bowie: „Thank you David, for being a signpost for our growth and boldness, you gave us the courage to become..“ Toll anzusehen ist’s in jedem Fall.

 

 

„Where you running to now, baby?
Running all the time.
Where you running to now, darlin‘?
Running to all the time.
Well, I sure hope it’s to your sister
And not that mean brother of mine.

I’ve been trying to reach you, darlin‘.
I try, I try in vain.
I’ve been trying to reach you, darlin‘.
Though I try, I try in vain.
I always end up losing you
And walking home in the rain.

Wedding ring, wedding ring;
Little band of gold.
Wedding ring, wedding ring;
Little band of gold.
Will you be strong enough to keep her,
Keep her love from going cold?

There’s a wildcat in you, woman,
A wildcat on the prowl.
There’s a wildcat in you, woman,
A wildcat on the prowl.
Every time I put my arms around you
I can hear that wildcat growl.

I remember when I met you
There was something about the moon.
I remember the night I met you
There was something about the moon.
I don’t know if it was waxing or waning,
But I knew that you’d be leaving soon.

Wedding ring, wedding ring;
Little band of gold.
Wedding ring, wedding ring;
Little band of gold.
Will you be strong enough to keep her,
To keep her love from getting old?

Wedding ring, wedding ring;
Little band of gold.
Wedding ring, wedding ring;
Little band of gold.
Will you be strong enough to keep her,
To keep her love from going cold?

Will you be strong enough to keep her,
To keep her love from getting old?
Will you be strong enough to keep her,
To keep her love from going cold?“

 

Übrigens: Wer sich Glen Hansards zweites Soloalbum „Didn’t He Ramble“ in ein paar ruhigen Momenten (denn die braucht das Werk) in Gänze zu Gemüte führen möchte, der findet es unter anderem via Bandcamp im Stream…

 

Rock and Roll.

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