Schlagwort-Archive: Musical

Klassiker des Tages: Meat Loaf – „Bat Out Of Hell“


Schon mit seinem Debüt gelingt Meat Loaf, der im Januar im Alter von 74 Jahren verstarb, eine unfassbare Sensation: „Bat Out Of Hell„, welches dieser Tage sein 45. Jubiläum feierte, wird aus dem Nichts zu einem der erfolgreichsten Alben aller Zeiten. So weit, so bekannt. Dennoch lohnt ein Blick auf die durchaus interessante Geschichte hinter dem Klassiker…

Alles beginnt mit Peter Pan. Denn eigentlich hat Komponist Jim Steinman vor, eine futuristische Variante des Kinderbuchklassikers auf die Bühne zu bringen. Schon 1974 schreibt er die Songs dazu, führt die Rock-Oper 1977 auch auf. Da haben er und sein Kumpel Marvin Lee „Meat Loaf“ Aday aber längst eine andere Idee: Weil ihnen drei der Songs als außergewöhnlich auffallen, entschließen sie sich dazu, ein ganzes Album darum zu stricken. Steinman schreibt die Songs, Meat Loaf singt sie ein. So weit, so gut, schließlich haben tausendundein Geschichten davor auf ganz ähnliche Weise begonnen, tausendundzwei Geschichten nahmen seither ebenjenen Anfang. Doch diese hier ist anders – und bringt eines der erfolgreichsten Alben aller Zeiten hervor: „Bat Out Of Hell„, die vom ROCK beseelte Fledermaus direkt aus dem Höllenschlund, von welchem bis heute mehr als 43 Millionen Exemplare davon verkauft wurden.

Wie so etwas passieren kann, ist ja nie so ganz genau zu erklären. Bei manchen Platten dieser Größenordnung stecken lange und erfolgreiche Karrieren dahinter (siehe Eagles), bei anderen wiederum gigantische Marketing-Kampagnen (siehe Michael Jackson). Aber bei dieser hier? Eigentlich weder noch. Meat Loaf kennen damals ein paar wenige Eingeweihte als talentierten Darsteller aus Musicals wie „Hair“ oder „Rocky Horror Picture Show“, Steinman schreibt Songs für Theater und Bühne. Zwei Menschen aus der Theaterwelt, die plötzlich die beinharte, etablierte Welt des Rock’n’Roll auf den Kopf stellen? Im Grunde unerhört!

Und lange Zeit sieht es, zugegebenermaßen, auch nicht danach aus. Das Jahr 1975 wird überwiegend für Aufnahmen verwendet, danach verbringen die beiden zwei geschlagene Jahre damit, eine Plattenfirma für die Songs zu finden. Niemand will sie, niemand nimmt sie ernst, niemand sieht in dem Theaterschauspieler, der eben nicht das enigmatische Antlitz eines Jim Morrison vorzuweisen hat, einen probaten Rockstar. „Die Songs sind viel zu theatralisch und aus diesem ‚Meat Loaf‘ wirst du nie eine Berühmtheit machen“, hieß es von zahlreichen Seiten. Es ist quälend, enervierend, die beiden stehen ständig kurz vorm formvollendeten Resignieren.

Am Ende ist es Steven Van Zandt, der Gitarrist von Bruce Springsteens E Street Band, der die beiden zu Cleveland International Records bringt. Kohle gibt es keine, Produzent Todd Rundgren muss das Album gar binnen einer Nacht mixen – man merkt: auch bei dieser Plattenfirma will man nicht so recht an die Idee, das Werk und seine Songs glauben. Als das Album schließlich am 21. Oktober 1977 erscheint, nimmt zunächst niemand groß Notiz davon und es scheint, als würden all die ablehnenden Stimmen Recht behalten. Dann, ganze sechs Monate nach Veröffentlichung, strahlt die BBC einen Live-Clip von Meat Loaf und Jim Steinman aus. Und von England aus geraten Dinge ins Rollen, die fortan kaum mehr aufgehalten werden können, denn noch heute verkauft sich „Bat Out Of Hell“ immer noch etwa 200.000 Mal pro Jahr.

Und Meat Loaf? Der geht durch die Decke, wird – entgegen aller Unkenrufe – zum veritablen Rockstar. Und das mit einem aufgeblasenen, theatralischen Rock-Leviathan voller Pomp und Pathos, mit einem Hang zur melodramatischen Überlänge und -größe – und zum Auftritt im alsbald ikonischen Rüschenhemd. Kaum verwunderlich, dass dieses Gesamtpaket bei der – vor allem damals, in den Siebzigern, noch – verdammt hochnäsigen Presse nicht eben gut ankommt. Führende Blätter zerpflücken das Album mit spöttischer Leichtigkeit in der Luft, der „Rolling Stone“ betreibt Fat-Shaming, indem er eine Live-Kritik mit „Fat Out Of Hell“ betitelt. Nicht eben charmant, wenngleich damals keine Seltenheit (im Zweifel frage man mal bei Led Zeppelin nach).

Was vielen bis heute jedoch nicht ganz bewusst ist: Auch wenn Meat Loaf und Jim Steinman, der im April 2021 im Alter von 73 Jahren verstarb, „Bat Out Of Hell“ keineswegs als reine Parodie konzipiert haben, so sind die Songs in ihrer bewussten Überzeichnung tatsächlich überwiegend als augenzwinkernde Humoreske gemeint. Wohlmöglich kommt hier einmal mehr die Musical-Erfahrung des kreativen Duos zum Tragen, schließlich sind in diesem Genre derbe Klischees, hanebüchene Plattitüden und Tropen nicht eben unüblich – und finden so ihren Weg auf eine der erfolgreichsten Rock-Platten aller Zeiten, garniert mit jeder Menge doppelbödiger Texten. Daher mag man es allen Kritikern, die ob dieser überbordenden Melange überfordert sind, nachsehen, ebenso wie allen, die die Doppelbödigkeit des Albums zunächst nicht wahrnehmen – ganz im Gegensatz zu etwa Todd Rungren, der sich nur basierend auf dem Humorfaktor dazu entschließt, das Werk zu produzieren.

Heute, beinahe ein halbes Jahrhundert später, macht genau das „Bat Out Of Hell“, dem Meat Loaf und Jim Steinman 1993 und 2006 noch zwei weitere Teile folgen lassen, aus: Es ist eine wagnerianische Rock-Oper von ausladender Üppigkeit und übertriebener Fülle, herrlich anachronistisch und so zielgenau an allen Trends vorbei, dass es eine schiere Freude ist. Geschrieben in einer heruntergekommenen WG in New York City, aufgenommen mit kaum einem Dollar in der speckigen Tasche – und genau deswegen eine dieser unglaublichen Antiheldenstorys, die der Rock’n’Roll nunmal braucht. „Bat Out Of Hell ist echter als 95 Prozent aller Alben“, sagte Meat Loaf einmal. Dem gibt es im Grunde nichts hinzuzufügen.

Apropos Rock’n’Roll: Der erste große Höhenflug endet für Meat Loaf allerdings schnell in einem fast tödlichen Desaster, denn eine stets sehr wirkungsvolle – und im Rock-Zirkus hinlänglich beliebte – Mischung aus extensivem Touren, Alkohol und Drogen raubt ihm noch vor Ende des Jahrzehnts seine Stimme. Die Musik, die Entstehung, der Lifestyle: Alles eben ein wenig exzessiver, wilder und ungewöhnlicher als bei vielen anderen.

Rock and Roll.

Getaggt mit , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , ,

„The Bat Out Of Hell“ – Meat Loaf ist tot.


Foto: Meat Loaf / Facebook

Wenn man annimmt, dass der Rock’n’Roll ein Tummelplatz der Außenseiter ist, dann war Marvin Lee Aday in bestimmten Momenten wohlmöglich verdammt nah dran am Ideal eines Rockstars. Seine Geschichte ist wie ein Märchen, und Adays Doppelgänger Meat Loaf ist eine Märchenfigur, die Erweckung eines Helden aus dem Geist der Kränkung. Es gab eine Zeit, da nahezu jeder jenen Meat Loaf kannte. Vielleicht konnten sie nicht sagen, woher sie ihn kannten und welche Songs er sang, aber sie wussten, wer Meat Loaf war. Er war ein Archetyp: die Urgewalt.

Marvin Lee Aday wurde am 27. September 1947 in Dallas, Texas, geboren. Die Mutter sang im Gospelchor, der Vater war ein alkoholsüchtiger Prügler. Die Legende will es, dass er den übergewichtigen Marvin im Alter von zwei Jahren „Meat“ nannte. Ein Sportlehrer machte später „Meat Loaf“ daraus, als der damals 13-Jährige ihm auf den Fuß trat. Und Marvin selbst? Der strickte eine ganze Karriere aus jenem wenig schmeichelhaft gemeinten Spitznamen.

Im Jahr 1967 floh er mit einem One-way-Ticket im Gepäck nach Los Angeles, trat verschiedenen Bands bei, sang als Anheizer im Vorprogramm von The Who, Joe Cocker, Janis Joplin, Grateful Dead oder Iggy and The Stooges, später von Bon Seger, Alice Cooper und Richie Havens. Da die angepeilte Karriere lange Zeit nicht wirklich abhob, arbeitete er nebenbei als Parkplatzwächter. Schließlich ermöglichte ihm ausgerechnet das berühmte Soul-Label Motown die erste Platte, die er 1971 aufnahm. Motown erkannte schon damals, dass der Mann ein Genie war und sein Gesang purer, feinster Soul. Das Problem war nur: sonst erkannte das kaum jemand. Also schlug Meat Loaf einen neuen Karrierehaken, sang 1973 in einer Inszenierung von „Hair“ am New Yorker Broadway und bewarb sich für ein Musical des Komponisten Jim Steinman, „More Than You Deserve“. Steinman war zwar beeindruckt, Meat Loaf jedoch wurde derweil von der „Rocky Horror Picture Show“ engagiert, für die er wieder nach Los Angeles zog. Dann spielte er auch in dem Film, der 1975 in die Kinos kam (und als vollumfänglicher Allzeit-Klassiker noch immer dort gezeigt wird).

Mittlerweile hatte Pianist und Produzent Steinman eine Oper komponiert, in der er den frühen Rock’n’Roll und Soul Music, Richard Wagner und Horror-Schundfilme zu einem unerhörten Spektakel verband – eine Sci-Fi-Version von Peter Pan, eine als Rockoper getarnte Teenager-Horrorkomödie. „Bat Out Of Hellbrauchte Meat Loaf. Und Meat Loaf, der gerade bei einigen Stücken von Ted Nugent mitgesungen hatte, wurde der Sänger. Wenn man so mag, war dieses Zusammenspiel ein Match made in Hell, schließlich schrieb Steinman dem kräftig gebauten Musical-Darsteller das Album quasi auf den Leib und die sagenhafte vier Oktaven umfassende Stimme. Ein Großwerk mit von Steinmans frenetischem Piano getriebenen, atemlosen Songs, die das Jungsein feierten, indem sie die Unsicherheiten des Erwachsenwerden zum heroischen Bombast überhöhten – und in denen nicht zuletzt so unverhohlen von Sex die Rede war, dass man es auch mit mittelmäßigem Schulenglisch verstand. Cleveland International Records veröffentlichte das Werk 1977 ohne allzu große Erwartungen. Im Laufe des folgenden Jahres – dem besten Jahr der Schallplattenindustrie – explodierte „Bat Out Of Hell“. Dass bis heute mehr als 41 Millionen Exemplare jenes Albums, das sich stolze 88 Wochen in den US-Charts hielt, verkauft wurden, zeigt vor allem eins: wie großartig diese Songs waren – und bis heute geblieben sind. Das tolle Duett „You Took The Words Right Out Of My Mouth“, der hysterische Titelsong, das epische „Paradiese By The Dashboard Light“, eine eigene Mini-Oper zwischen Hardrock und Disco, oder „Two Out Of Three Ain’t Bad“ mit der hinterlistigen Liebeserklärung, die den eigenen überbordenden Kitsch unterwandert und demaskiert: „I want you, I need you, but I’m never gonna love you / But don’t be sad – two out of three ain’t bad.“ Jim Steinman und sein Sänger, der auch hier mit Rüschenhemd und Seidentuch, mit dem er sich beständig den Schweiß aus dem Gesicht wischt, immer Darsteller einer Rolle blieb, schafften den eigentlich unmöglichen – oder ja vielleicht gefährlich naheliegenden – Spagat zwischen Andrew Lloyd Webber und Bubblegum-Pop, so nostalgisch wie durchgedreht. Kurz darauf ging Meat Loaf auf Welttournee. Er hatte so lange darauf gewartet, nun genoss er in vollen Zügen. Er stürzte sich in die Konzerte, inszenierte in Rüschenhemd und Bratenrock Rock’n’Roll als Rokoko. Die Rock-Kritik überschlug sich. „Ein Libretto, das wirkt , als wäre es mit Clearasilstift auf den Badezimmerspiegel geschrieben worden“, so etwa der Rolling Stone. Und so war es – so großartig.

Seitdem blieben die Lebenswege von Aday und Steinman, auf gerade unheimliche Art und Weise und beinahe bis ans Ende, miteinander verknüpft – nur zusammen konnten die beiden wirklich große Erfolge feiern. Vor allem der Sänger wurde immer wieder arg gebeutelt. Schon 1976 wurde das Broadway-Musical „Rockabye Hamlet“, das nicht zuletzt auf Meat Loafs neue Popularität setzte, nach nur sieben Vorstellungen wieder abgesetzt. So ging es weiter: Drogen und Alkohol und exzessives Touren ruinierten zwischenzeitlich seine Stimme, er kämpfte mit Depressionen, wurde von ehemaligen Managern verklagt und trennte sich von Steinman. Dieser arbeitete dennoch an „Bad For Good“ und sang die Songs schließlich selbst. Meat Loaf kam zurück und veröffentlichte 1981 „Dead Ringer“. Zwar kannte ihn nahezu jeder, aber die Platte verkaufte ein Hundertstel von „Bat Out Of Hell“. Und „Midnight At The Lost And Found“ verkaufte 1983 noch weniger. Im Jahr darauf erschien „Bad Attitude“, die Plattenfirma trennte sich von Meat Loaf, er wurde alkoholsüchtig und erlitt einen Nervenzusammenbruch. Und kehrte zurück. „Blind Before I Stop“ ließ er 1986 von dem Boney-M.-Magier Frank Farian (!) produzieren. „Frank hat einige komische Sachen mit den Songs gemacht“, sagte er später (und drückte sich damit wohl noch diplomatisch aus). Die beinahe logische Folge: Meat Loaf verschwand einmal mehr aus der Öffentlichkeit.

Der Erfolg als Musiker kehrte erst zurück, als er sich mit Steinman versöhnte, das kongeniale Gespann die alte Erfolgsformel reaktivierte und als Team an einer Platte arbeitete, die 1993 das potentiell größte Comeback nach Elvis Presley auslöste. „Bat Out Of Hell II: Back Into Hell“ reproduzierte allen Bombast und allen Kitsch des ersten Albums, wurde noch im selben Jahr Nummer Eins nicht nur in den USA, sondern in allen wichtigen Märkten, auch in Deutschland. Vor allem Stücke wie „I’d Do Anything For Love (But I Won’t Do That)“ setzten in Punkto bombastische Rock-Ballade neue Maßstäbe und, ganz nebenbei, ein Denkmal für den Songtitel mit Klammer.

Abseits des Rock-Zirkus fand Aday ein zweites Standbein als Schauspieler, spielte etwa einen Busfahrer in dem Film der Spice Girls, hatte einen Auftritt als „Tiny“ in Mike Myers Kultfilm „Wayne’s World“ und später eine denkwürdige Rolle als Teil der Therapie-/Terroristengruppe in David Finchers „Fight Club“, war zudem in kleineren Rollen von TV-Serien wie „Monk“, „Dr. House“ oder „Glee“ und insgesamt in mehr als 65 (!) Filmen zu sehen. So wundert es kaum, dass er von sich selbst meinte, dass er eigentlich eher Schauspieler als Sänger sei. Auch aus gutem Grund schien dieser zweite Karriereweg gar nicht mal unklug, denn Meat Loafs Platten gingen – erneut – nur noch mäßig gen Decke (und schon gar nicht mehr durch selbige).

Vor allem nach der Jahrtausendwende forderten das jahrelange Tourleben und sein früherer Lebenswandel zunehmend ihren Tribut. So musste Meat Loaf immer wieder Konzerte abbrechen, brach etwa im Jahr 2003 bei einer Show in der Wembley-Arena zusammen. Er wurde am Herzen operiert, man diagnostizierte das Parkinson-Syndrom. Große, Rockstar-gerechte Welttourneen konnte Meat Loaf nicht mehr unternehmen. Bei einem Interview vor einigen Jahren waren Fragen zum Gesundheitszustand ebenso tabu wie zur US-Politik, in der sich Aday für die Republikaner engagierte – auch wenn er sich nur einmal offen für Donald Trump aussprach, in dessen Casting-Show „The Apprentice“ er aufgetreten war. „Mich interessiert die Perspektive eines 68-Jährigen nicht“, sagte der damals 68-Jährige, „lassen Sie mich damit bloß in Ruhe.“

Dem Motto „The show musst go on“ blieb er dennoch treu, denn trotz seiner Vielzahl an gesundheitlichen Problemen arbeitete Meat Loaf weiter. Er sang mit einem Philharmonieorchester, der natürliche Klangkörper für seine Songs, und brachte 2006 „Bat Out Of Hell III: The Monster Is Loose“ heraus, geschrieben und arrangiert von Desmond Child und ihm selbst. Aber der Zauber hatte sich aufgelöst. Die „Last At Bat Farewell“ -Tournee 2013 war sein finaler Abschied von den größeren Bühnen. Er zog von Kalifornien in seine Heimat Texas zurück und arbeitete 2016 für „Braver Than We Are“ noch einmal mit Jim Steinman zusammen, bevor dieser im April 2021 verstarb.

Am gestrigen 20. Januar ist nun auch Marvin Lee Aday, der begnadete ewige Heldentenor der Rock’n’Roll-Operette, der Großmeister der überlebensgroßen Power-Ballade, der gar nicht so ein „Fleischberg“ war, wie es sein Künstlername und sein Image behaupteten, im Alter von 74 Jahren gestorben (wohlmöglich an den Folgen einer Corona-Infektion). Aber Meat Loaf, diese kraftstrotzende Kunstfigur voller althergebrachter – heute würden man vielleicht sogar meinen: toxischer – Männlichkeit, die dem Publikum auf übergroßen Bühnen so einige Larger-than-life-Inszenierungen, weit ausladende Gesten und bis ins Klischee überzeichneten Rockismus-Gefühle servierte, stirbt natürlich nie. In diesem Sinne: His name was Robert Paulson!

Rock and Roll.

Getaggt mit , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , ,

Song des Tages: Ane Brun – „You’ll Never Walk Alone“


295_7f146757a07c5439_1280box-e1550336500862

In Deutschland wohl vor allem distinguierten Kammerfolk-Connaisseuren, die auch nicht davor zurück scheuen, in feiner Abendrobe zum schnieken Bestuhlt-Konzert zu watscheln, bekannt, in ihrer norwegischen Heimat längst ein mit Gold-, Platin- und mehreren Nummer-eins-Alben dekorierter Star: Ane Brun.

Und in der Tat kann die 43-jährige Indiefolk-Popperin mit der so besonderen, so speziell wie elfenhaften Stimme, die mittlerweile ihre privaten wie kreativen Zelte im schwedischen Stockholm aufgeschlagen hat, auf eine recht beeindruckende Karriere zurückblicken, die einst, 1998, mit einer Akustikgitarre in den Fußgängerzonen von Barcelona und San Sebastian sowie später in der zwar kleine, jedoch recht umtriebigen Künstlerszene im norwegischen Bergen ihre ersten zarten Gehversuche hinein ins Musikgeschäft unternahm. Seitdem hat sich viel mit Leben von Ane Brunvoll, die 1976 im norwegischen Molde das Licht der Welt erblickte, getan: acht Alben (zuletzt 2017 das feine Cover-Album „Leave Me Breathless„), eine knappe Handvoll Live-Werke (die aufgrund der gesanglichen Stärken Bruns durchaus auch für Diskografie-Einsteiger empfehlenswert sind), ein einiges Plattenlabel (Balloon Ranger Recordings) – mal widmet sich Ane Brun Duetten (etwa mit Ron Sexsmith, Madrugada, Teitur, Syd Matters, José González, Wendy McNeill oder Peter Gabriel), mal ihrer eigenen, von ihrer auf Eindringlichkeit und die Unmittelbarkeit gemünzten Stimme garnierten Version des Folk Noir-Pop, mal eben Coverversionen (auch hier ist die Palette mit Neuinterpretationen von Foreigner über Radiohead, Bob Dylan, a-ha, Mariah Carey, Nick Cave, Tom Petty oder Joni Mitchell recht breit). Klar, Ane Bruns Kreativität mag zuweilen ebenso fordernd wie einnehmend sein. Schlussendlich bekommt man Norwegens wohl schönste Antwort auf artverwandte Künstlerinnen wie Björk, PJ Harvey, Florence and the Machine, Feist oder Emiliana Torrini.

43562433_500_500Dass Ane Brun das Covern nicht eben kleiner Nummern aus dem Effeff versteht, zeigt sich einmal mehr an ihrer nun veröffentlichten zart besaiteten Version von „You’ll Never Walk Alone„, ebenjenes 1945 im Broadway-Musical „Carousel“ uraufgeführten und in den Sechzigern von Garry & The Pacemakers populär gemachten Songs, der mittlerweile vor allem an der Anfield Road des Liverpool FC oder im Signal-Iduna-Park (oder eben dem Westfalenstadion), der Heimstätte meines geliebten BVB, aber auch überall sonst, wo guter, traditionsbewusster Fussball gespielt wird, seine Heimat gefunden hat (wer mag, findet hier einen interessanten Artikel). Und auch bei Brun ist die Wahl ebenjenes Fussball-Gänsehautstücks eine persönliche, wie sie via Facebook zu verstehen gab:

„I don’t really follow sports on a daily basis but I enjoy watching a great football match!! And when I really love someone who really loves Liverpool FC ⚽️ then I just had to record the team’s most famous song ‚You’ll Never Walk Alone‘ for this person’s birthday! And now I wanted to share it with you all. Recorded in a hotel room in Hamburg missing my ❤️“

Keine drei Minuten Spielzeit, in denen ein bestens bekanntes Gänsehautstück auf eine der außergewöhnlichsten Gänsehautstimmen trifft. Passt wunderbar.

 

 

„When you walk through a storm
Hold your head up high
And don’t be afraid of the dark
At the end of a storm is a golden sky
And the sweet silver song of a lark

Walk on through the wind
Walk on through the rain
Tho‘ your dreams be tossed and blown
Walk on, walk on with hope in your heart
And you’ll never walk alone
You’ll never, ever walk alone

Walk on, walk on with hope in your heart
And you’ll never walk alone
You’ll never, ever walk alone“

 

Rock and Roll.

Getaggt mit , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , ,

Song des Tages: Glen Hansard & der Cast des „Once“-Musicals – „The Auld Triangle“


once-the-musical-poster Eine nette Überraschung dürften kürzlich alle Zuschauer des Musicals „Once“ erlebt haben, als die Darsteller nach dem offiziellen Ende der Show samt obligatorischem Verbeugungsknicks noch eine Zugabe ankündigten…

Eine Zugabe bei einem Musical? So wenig dies üblich sein mag, so besonders war darauf auch der die Bühnenbretter betretende Gast. Denn niemals anderes als Glen Hansard himself, der ja als hauptverantwortlicher Songschreiber, hauptdarstellender (Laien)Schauspieler und unerwarteter Oscar-Preisträger (alles in Verbindung mit dem wunderbaren Film „Once“ beziehungsweise im Zusammenspiel mit seiner nicht minder tollen Exfreundin Markéta Irglová – wer die Geschichte noch nicht kennt, der sollte sich in jedem Falle die Songs und den Film zu Gemüte führen und bei Interesse den Rest im weltweiten Netz recherchieren!) im Prinzip sämtliche Vorlagen der Musical-Zweitverwertung geliefert hatte, gab sich die Ehre, um mit der Besetzung der bereits mehrfach preisgekrönten Bühnenbrett-Variante von „Once“ die 60 Jahre junge irische Protestsong-Ballade „The Auld Triangle“ in eine gut zehnminütige Gänsehaut-Variante zu verwandeln, nach der dann wohl wirklich jeder Zuschauer zufrieden nach Hause geschlendert sein dürfte. Ich für meinen Teil habe dank dieser Songversion seit einigen Stunden einen – zugegebenermaßen recht angenehmen – Ohrwurm in den Gehörgängen sitzen…

 

 

Rock and Roll.

Getaggt mit , , , , , , , , , , , , ,
%d Bloggern gefällt das: