
(gefunden bei Facebook)
Rock and Roll.
Von wegen billige Unterhaltung für Kinder: Dass ulkige Sockenpuppen auch ordentlich moshend in die Saiten hauen können, beweist der YouTube-Kanal „SockPuppetParody„, der seit vier Jahren umfunktionierte, zum Leben erweckte Fußwärmer zu allerlei Alternative-Rock- und Metal-Klassikern wie „Smells Like Teen Spirit“, „Wait And Bleed“, „Raining Blood“ und – logisch! – „Master Of Puppets“ absocken ähm… abrocken lässt.
Und neuerdings auch zu System Of A Downs „Chop Suey!„. Oder doch besser „Sock Suey!“? Schließlich tritt die kalifornische Alternative-Metal-Band hier ja als Strumpf-Reinkarnation auf und besingt in dem von und auf „SockPuppetParody“ angepassten Text das schwierige Verhältnis zwischen Socken und Hundewelpen. Die kleinen Vierbeiner wollen nämlich den hilflosen Zehenkleidern an den Kragen und lassen Puppen-Frontstrumpf Serj Tankian im Refrain schwermütig singen: „I cry / When puppies and socks collide“. Dazu: Gewohnt harte Riffs, dezent weich gespült. Ein durchaus fetter Sound, wenn man bedenkt, dass den Puppen zwar Ärmchen, jedoch keine Finger gegeben sind. Und mit der „Pommesgabel“ könnt das so auch etwas schwieriger werden…
Rock and Roll.
Coverbands gibt’s ja seit eh und je wie den Sand am schwülwarmen Südseestrand. Und die meisten sind? Mäßig interessant, mittelmäßig kreativ und kaum leidlich erfolgreich.
Dass es auch anders und in der Tat ungewöhnlich geht, bewiesen bereits in den Neunzigern die Finnen von Apocalyptica, die sich schon für ihr Debütwerk „Plays Metallica by Four Cellos“ die Songs ebenjener kalifornischen Metal-Ikonen vornahmen und in Gänze sowie höchsten Konzertsaal-Ansprüchen genügend instrumental auf vier Celli darboten. Man stelle sich nur einmal das dazugehörige Publikum vor, wie es in feinster, sündhaft teuerer Abendrobe zum überschwänglichen Headbang ansetzt…
Eine ganz ähnliche sympathische Verspultheit legen auch Apocalypticas Landmänner von Steve’N’Seagulls an den Tag. Doch anstatt von Celli bearbeiten die fünf Finnen bekannte Hardrock-Evergreens von AC/DC, Guns N’Roses, Iron Maiden, Deep Purple oder Metallica mit Akustikgitarren, Banjos, Waschbrettern und ähnlichen Instrumenten, welche man so im nordischen Hillbilly-Hinterländ finden könnte. Heraus kommen recht amüsante Bluegrass-Versionen von „Thunderstruck„, „You Shook Me All Night Long„, „Nothing Else Matters„, „Run To The Hills„, dem Foo-Fighters-Smasher „The Pretender“ oder eben dem ewig großen Guns N’Roses-Tränendrücker „November Rain“. Um nicht aus Versehen optisch mit den Originalen verwechselt zu werden, scheinen bei Steve’N’Seagulls, die das Wortspiel im Bandnamen denn mal auch bei ihren bisherigen zwei Alben „Farm Machine
“ und „Brothers In Farms
“ fortgesetzt haben, seltsame Hüte oder Kopfbedeckungen der Marke „überfahrenes Pelztier“ Pflicht zu sein. Die spinnen, die Polka-Finnen…
Rock and Roll.
Der französische Regisseur Michel Gondry ist für seine kreativen visuellen Ideen bekannt, die er seit den Neunzigern ebenso in Filme wie „Vergiss mein nicht!“ und „Science Of Sleep“ einfließen ließ wie in Musikvideos für Björk, Massive Attack, Daft Punk, die Foo Fighters, Radiohead oder die White Stripes. Nun hat sich Gondry wieder einmal seinem dritten Steckenpferd, den Werbeclips, zugewandt und einen Spot gedreht, der freilich ganz seine verträumt-irrsinnige Handschrift trägt.
Für das US-amerikanische Internet-Radio Pandora (welches bis jetzt lediglich in den US of A, Australien und Neuseeland zu empfangen ist) hat der 54-jährige Franzose einige der berühmtesten Schallplatten-Cover der Musikgeschichte nachgestellt – von den Rolling Stones über The Cure, Joy Division, Prince oder David Bowie bis hin zu Pink Floyd.
Im Mittelpunkt des kurzen Videoclips steht eine junge Frau, die eigentlich nur eine Runde joggen möchte. Dabei kommt sie jedoch an einer Reihe von Orten vorbei, die nicht nur Musik-Aficionados durchaus bekannt vorkommen dürften. Unter anderem rennt sie durch ein Feld aus weißen Kreuzen, das verdächtig an das Deckblatt von Metallicas „Master Of Puppets“ erinnert oder taucht gar in einen Pool ab und begegnet dort dem Baby von Nirvanas ikonographischer „Nevermind“-Platte…
Rock and Roll.
Allerorten findet man in den digitalen Weiten seit einigen Tagen die wahlweise „tollsten“, „besten“ oder „gruseligsten“ Songs zum heutigen All Hallows‘ Eve, der „Rolling Stone“ etwa präsentiert seine „13 besten Songs zu Halloween„.
Da will sich ANEWFRIEND freilich nicht lumpen lassen, legt noch zwei oben drauf und schickt seinerseits eine 15 Stücke starke Musikvideo- und Song-Playlist ins Rennen – ganz spontan und daher ohne Garantie auf Vollständigkeit. Und wem der ein oder andere Song fehlen sollte, der darf gern (s)einen süß-sauren Kommentar direkt hier oder via Facebook abgeben…
Michael Jackson – „Thriller“
Der Klassiker. Das dazugehörige Musikvideo ist beinahe süße 33 Jahre jung, und noch immer kommt da nix ran. Isso.
The Cure – „Lullaby“
Wo wir grad bei „Klassikern“ sind, sind Robert Smith und seine Jungs von The Cure, welche in diesem Jahr tatsächlich ihr Vierzigjähriges feiern dürfen, natürlich nie weit weg. Ebenso wie ihr spookiges Musikvideo zum Albtraum-Schlaflied „Lullaby“ von ihrem auf ewig besten Album „Disintegration“.
Patrick Wolf – „The Child Catcher“
Klar mögen spätere Werke von Patrick Wolf wie „The Magic Position“ weitaus bunter daher schunkeln als etwa das 2003 veröffentlichte Debüt „Lycantrophy“, das seine schaurig-verqueren kleinen Hymnen ja schon im Titel trägt. Besser war der Wolf-Junge nur auf dem Nachfolger „Wind In The Wires“…
The Faint – „Help In The Head“
Innerhalb der „Saddle Creek“-Mischpoke waren (und sind) die vier Typen von The Faint, welche unlängst mit „CAPSULE:1999-2016“ eine feine und durchaus repräsentative Werkschau auf den Markt geworfen haben (für alle, die die Band um Frontmann Todd Fink noch nicht kennen sollten), stets so etwas wie der war gewordene Halloween-Fiebertraum für die Indiedisco. Übrigens war selbst Indie-Darling Conor Oberst eine kurze Zeit lang Teil der Band…
Gus Black – „(Don’t Fear) The Reaper“
Im Original von den AOR-Rockern Blue Öyster Cult, kommt diese Coverversion von Singer/Songwriter Gus Black, welche seinerzeit passenderweise (auch) auf dem „Scream“-Soundtrack erschien, um Einiges schauriger daher…
Marilyn Manson – „Sweet Dreams (Are Made Of This)“
Jedes Jahrzehnt hat so eine personifizierte Schockgestalt. Was Alice Cooper für die Siebziger und Achtziger war, war Marilyn Manson für die Neunziger, in denen er mit Alben wie „Antichrist Superstar“ oder immer noch großen Coverversionen wie dieser (der Song stammt ja im Original von den Eurythmics) noch für handfeste Skandale sorgen konnte. Heutzutage lässt Mr. Brian Warner eher den dandyhaften Elder Statesman of Grusel raushängen, den seltsamen Onkel, von dem man jedoch noch immer seine Kinder fern halten möchte…
Black Sabbath – „Sabbath Bloody Sabbath“
Und was Marilyn Manson für die Neunziger war, waren Ozzy Osbourne und Black Sabbath für die Siebziger. Ganz klar: Heavy Metal wäre, so wie er später (und auch heute) gespielt wurde und wird, ohne die Band aus Birmingham undenkbar gewesen.
Metallica – „Enter Sandman“
Von daher haben James Hetfield und Co. Black Sabbath eine Menge zu verdanken. Die Inspiration zu „Enter Sandman“ in jedem Fall…
Foo Fighters – „Everlong“
Klassiker. Die mittlerweile auch nicht mehr ganz so jungen Jungs um Frontmann Dave Grohl schaffen es bis heute, dass jedes ihrer Musikvideos zu einer visuellen Augenweide wird.
Deftones – „This Place Is Death“
Die Band aus Sacramento, Kalifornien hat wohl als einzige das heute im besten Fall milde belächelte Nu-Metal-Genre unbeschadet überstanden. Eben, weil sich Chino Moreno und Mannen immer selbst treu geblieben sind, ohne jedoch Innovationen im Sound außer Acht zu lassen.
My Chemical Romance – „Welcome To The Black Parade“
Jüngst feierte „The Black Parade“, das dritte Album der Band aus New Jersey, sein zehnjähriges Jubiläum. Nie waren die mittlerweile aufgelösten My Chemical Romance größer, cineastischer (und wohl auch: besser)…
Nick Cave & The Bad Seeds – „Where The Wild Roses Grow“ (feat. Kylie Minogue)
Mordstyp, dieser Nick Cave. Aber Wortspielspaß beiseite, der Mann ist wohl der besteste Mörderballadenschreiber der Welt (falls es diesen Titel braucht) – siehe das 1996 veröffentlichte Meisterwerk „Murder Ballads“ (sic!).
The Dresden Dolls – „Coin Operated Boy“
Kein Halloween ohne meine heiß geliebte Crossdresserbande um Pianistin und Sängerin Amanda Palmer und Drummer Brian Viglione. Und ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass uns das Duo irgendwann noch einmal mit einem gemeinsamen Album beglücken wird…
David Bowie – „Lazarus“
Kurz vor seinem Tod hat der große David Bowie mit „Blackstar“ noch einmal ein enigmatisches Großwerk rausgehauen. Allein seinem von Krankheit gezeichnetem Mienenspiel im Musikvideo zu „Lazarus“ noch einmal zuzusehen, lässt einen in Ehrfurcht erstarren. Legende.
Die Ärzte – „Monsterparty“
Muss ein.
Rock and Roll.
Was halten Kinder und Teenager von Elektronik und Musik aus den Achtzigern oder Neunzigern? Wie reagieren Heranwachsende auf seltsame Musikrichtungen? Was denken sie etwa von Donald Trump? „Kids React To“ ist ein recht simples, seit 2010 bestehendes und wöchentlich produziertes Format, das auf YouTube immer wieder mit großem Interesse – und hohen Klickzahlen – belohnt wird (und auf ANEWFRIEND bereits Erwähnung fand). Auf Nachfrage von Zuschauern wurde nun eine Episode umgesetzt, in der Kinder im Alter zwischen 5 und 14 Jahren mit Musik der kalifornischen Metal-Rocker Metallica konfrontiert werden.
Die meisten Kinder können mit „Hardwired“, dem Vorboten zum im November erscheinenden zehnten Metallica-Album „Hardwired… To Self-Destruct“ (dem ersten seit acht Jahren), indessen nicht so viel anfangen. „Das sind wahrscheinlich die Rolling Stones und ich weiß es nicht“, kommentiert ein Junge (nun, ganz so alt sind James Hetfield und Co. auch wieder nicht). Nach etwa einer Minute stellt ein Mädchen fest: „Der kann echt ganz gut Gitarre spielen.“ (Ja, Kirk Hammett hat seine Saiten „ganz gut“ im Griff.) Ein niederschmetterndes Urteil gibt es dann aber von einem weiteren Kind: „Ich glaube, das kann man nicht mal als Musik bezeichnen.“ Immerhin können zwei der elf Milchzahnträger das Genre – Heavy Metal – identifizieren. Zum Schluss durften sich Metallica sogar optisch beurteilen lassen und die Wertungen fallen – welch‘ Wunder – nicht immer positiv aus, aber seht selbst:
Bereits vor drei Jahren konfrontierte man die Kiddies mit der Musik der Beatles. Wen wundert’s, dass John, Paul, George und Ringo weitaus besser davon kamen als etwa Metallica oder Nirvana – auch wenn ein Mädchen im besten Boygroup-Zielalter voller Ernst und Selbstvertrauen zu verstehen gibt: „We all know pretty clearly that Justin Bieber is the best person of all time.“ Wer möchte da nicht nochmal jung sein?
Rock and Roll.