Schlagwort-Archive: Mental Illness

Song des Tages: Aimee Mann – „Suicide Is Murder“


Foto: Promo / Sheryl Nields

Vier Jahre nach Langspieler Nummer neun, „Mental Illness„, hat Aimee Mann ihr neues Album „Queens Of The Summer Hotel“ angekündigt und bereits die erste Single nebst Musikvideo geteilt.

Das Pianostück „Suicide Is Murder“ setzt sich dabei, wie auch schon das vorangegangene 2017er Werk, mit psychischer Krankheit und ihren oft genug schlimmsten Folgen auseinander. „Picture yourself / Blood from a cut on your wrist / Checking for veins that you missed / ‚Cause suicide is murder / You’ve got to have motive, means and opportunity / Suicide is murder / Premeditated, rehearsed tragedy“, singt Mann, um an anderer Stelle den Bogen zu den Hinterbliebenen zu spannen. „But beware ‚cause anyone who knew you / Will be cursed and part of them will also die / There’s no end to the asking of the question / Why?“, heißt es in der Bridge des Songs. In den Sozialen Medien wurde „Suicide Is Murder“ für seinen Inhalt sowohl gelobt als auch kritisiert. „Ich habe angefangen den Song zu schreiben, weil ich Menschen kannte, die Selbstmord begangen haben und Freunde habe, die geliebte Menschen durch Selbstmord verloren haben“, kommentiert die 60-jährige Singer/Songwriterin. „Der Satz ‚Suicide is Murder‘ hat für mich eine Bedeutung gewonnen, weil es das schlimmste ist, mit dem man im Nachhinein zu kämpfen hat. Es ist einfach schlimm. Denn jede Person, die die Person, die Selbstmord begangen hat kannte, wird sich selbst auf die eine oder andere Weise die Schuld geben, weil sie nichts gemerkt hat, nicht eingeschritten ist oder nichts getan hat. Sie werden sich bis zum Ende ihrer Tage fragen: ‚Hätte ich etwas tun können?'“

„Queens Of The Summer Hotel“, dessen Songs entstanden, während Aimee Mann an der Musik zur Theater-Adaption von „Girl, Interrupted“ arbeitete (und vor allem im Zuge der letztjährigen Pandemie, als auch viele ihrer Pläne auf Eis gelegt wurden), ist das zehnte Album der US-Musikerin und wird am 5. November über Manns eigenes Label SuperEgo erscheinen.

Für das dazugehörige Musikvideo zeichneten sich einmal mehr Manns langjährige Kreativpartner Rob Hatch-Miller und Puloma Basu verantwortlich:

(INFO: Solltet ihr suizidgefährdet sein oder jemanden kennen, der suizidgefährdet ist, könnt ihr jederzeit bei der Telefonseelsorge Hilfe suchen, Telefon: 0800 – 111 0 111 oder 0800 – 111 0 222, und im Internet unter telefonseelsorge.de. Hilfsangebote gibt es auch unter suizidprophylaxe.de.)

Rock and Roll.

Getaggt mit , , , , , , , , , , , , , , , ,

Song des Tages: Aimee Mann – „Drive“


aimee2017_photo_gal__photo_496561084_lr

Aimee Mann ist eine von den ganz Großen.

Wie meinen?

Klar, nicht „groß“ im Sinne einer Taylor Swift, Rihanna oder Beyoncé. Aimee Mann kann – und will wohlmöglich auch gar nicht – mit deren erfolgreichem a-la-mode-Radiopop mithalten. Nicht deren Tabloid-Leben im Blitzlichtgewitter erdulden müssen. Hat Aimee Mann überhaupt einen Instagram-Kanal? Weiß irgendjemand Privates? (Wen es interessiert: Sie ist seit über zwanzig Jahren mit Michael Penn, dem Bruder von Schauspieler Sean Penn, verheiratet.)

Aimee-Mann_400-f4edffdf22Nein, die mittlerweile auch schon 57-jährige Musikerin ist eine Große, wenn es um tiefes, oft genug auch ergreifendes Songwriting geht. Man denke nur an das durch Mark und Bein gehende „Wise Up„, welches Mann – nebst vielen anderen Stücken – 1999 zum Soundtrack des starbesetzten Paul Thomas Anderson-Melodramas „Magnolia“ beisteuerte. An so tolle Alben wie das im gleichen Jahr erschienene „Bachelor No. 2 or, the Last Remains of the Dodo„, oder das drei Jahre darauf veröffentlichte „Lost In Space„. Dass Mann sich einerseits selbst – und auch ihrem Stil, in klein aufgezogenen Folk- und Alt.Countryrock-Songs große, bedeutende Geschichten vom Leben zu erzählen – treu blieb, mag ihr zwar mehrere potentielle Weltkarrieren gekostet haben, hat der US-Musikerin über die Jahrzehnte jedoch auch eine treue Fanbase beschert, die die Lieder der umtriebigen Songwriterin als grimmig lächelnde Lebensretter zu schätzen wissen. Und es könnte kaum ironischer und bezeichnender sein, dass Mann ausgerechnet für ihr neuntes, im März 2017 veröffentlichtes Album „Mental Illness„, welches sie selbst – wohl nur halb im Scherz – als ihr „saddest, slowest and most acoustic album“ beschrieb, kürzlich mit dem längst überfälligen Grammy für das „Beste Folk-Album“ ausgezeichnet wurde…

Dass Aimee Manns Diskografie neben so vielen großartigen eigenen Songs auch bereits die ein oder andere kaum minder tolle Coverversionen vorzuweisen hat, dürfte nicht erst seit „Magnolia“, in dem sie Harry Nilssons Trauerkloß-Hymne „Onezu neuen Ehren verhalf, klar sein. Oder seit dem Film „I Am Sam„, für dessen Soundtrack sie sich – gemeinsam mit Ehemann Michael Penn – die Beatles-Nummer „Two Of Usvornahm.

Dass sie die hohe Schule, einem Evergreen ihre ganz eigene Seele einzuhauchen, immer noch beherrscht, bewies Aimee Mann kürzlich erneut, als sie sich – dieses Mal für die TV-Reihe „The Assassination of Gianni Versace: American Crime Story“ – ausgerechnet den 34 Jahre jungen verträumten Synth-Poprock-Schunkler „Drive“ von The Cars schnappte, und die Nummer allein mit ihrer Akustischen einerseits ins 21. Jahrhundert, andererseits auch in zeitlose Folk-Sphären transportiert (in einer Episode der Serie spielt sie ihre Version des Cars-Gassenhauers auch in einer Bar).

Auch ohne eine Weltkarriere, ohne große Villen und dicke Protzkarossen bleibt es dabei: Aimee Mann ist eine von den ganz Großen…

 

 

Rock and Roll.

 

Getaggt mit , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , ,
%d Bloggern gefällt das: