
Manchmal lassen sich zwischen den zahllosen Quatsch-und-Klickquoten-Videos auf TikTok und Co. tatsächlich kleine, mit ernsthaftem Augenzwinker-Hintersinn gedachte Highlights entdecken. Die Clips von corook etwa. co…wer?
Hinter diesem Allerwebs-Alias versteckt sich Corinne Savage, die sich schon optisch von all den perfekt geschminkten, zu irgendwelchen trendigen Choreographien tanzenden Social-Media-Püppchen abhebt. Vielmehr liegen die Talente der Sängerin, Songwriterin, Produzentin, Multi-Instrumentalistin und selbsternannten „huge fuckin dork“ (was auf Deutsch augenzwinkernd soviel wie „riesige Idiotin“ bedeuten mag) anderswo. So kann die Endzwanzigern – je nach Tagesform – etwa einen Rubiks-Würfel in weniger als einer Minute lösen. Aufgewachsen ist das „sommersprossige, pummelige Babe“ in Pittsburgh, Pennsylvania, wo sie im heimischen Kinderzimmer den Songs von Drake, Gwen Stefani oder Mac Miller lauschte. Sie besuchte eine High School für darstellende Künste, outete sie sich in ihrem letzten Schuljahr als „QUEERAF“, und danach das Berklee College of Music, welches sie mit zwei Abschlüssen beendete. Mittlerweile lebt Savage mit ihrer Freundin im vor allem unter aufstrebenden Musik-Talenten angesagten Nashville, Tennessee („howdy.“), wo sie seit 2021 die meiste Zeit mit dem Schreiben und Produzieren von Musik für ihr Künstlerprojekt corook verbringt und sich dafür nur allzu gern allein in ihrem Zimmer einschließt (und dafür in jüngster Vergangenheit dem Coronavirus die Schuld zuschob, aber eigentlich wohl einfach nur ihrer asozialen Ader frönt). Als corook ließ Savage etwa unlängst, im April, ihre Debüt-EP „achoo!“ hören, welche einige ihrer Lustige-Musikvieos-trifft-auf-Hintersinn-Songs bündelt.
Nun hat die vielseitige US-Künstlerin ihre emotional verletzliche und tröstliche neue Single „it’s ok!“ veröffentlicht. Als „Schlaflied für Erwachsene“, an Tagen, an denen einem einfach alles im Leben zu viel wird, erinnert das Stück die Hörer*innen daran, dass es total okay ist, nicht den Erwartungen und Normen zu entsprechen und ab und an Tage zu haben, an denen es einem bereits schwer fällt, aus dem Bett zu kommen, weil sich einfach alles überwältigend anfühlt. Mental Health und Body Positivity im unterhaltsam-eingängigen Drei-Minuten-Popsong-Format? Funktioniert hier tatsächlich bestens!
„Ich habe diesen Song mit der Absicht geschrieben, ein Schlaflied für mich selbst zu schaffen“, erzählt Corinne „corook“ Savage. „Einen Song für die Tage, an denen es mir schwerfällt, aus dem Bett zu kommen oder wenn meine Sorgen den Tag beherrschen. Als ich einen Clip von diesem Song auf TikTok gepostet habe, war ich mir nicht sicher, was mich erwarten würde. Ich glaube, die interessanteste Reaktion war die Anzahl der Leute, die sich selbst im Bett beim Singen des Liedes gefilmt haben. Es fühlte sich wie ein wirklich einfaches, aber bedeutungsvolles Zeichen der Solidarität an, nach dem Motto ‚Ja, das mache ich auch‘. Als ich diese Videos sah, fühlte ich mich mit diesem Gefühl nicht mehr so allein. Ich hoffe, dass dieser Song eine Erinnerung daran ist, dass die einzige Aufgabe des Tages darin besteht, das zu tun, was man kann, und sich selbst zu gefallen.“
Wie mit den Songs zuvor kreiert corook bei „it’s ok!“ einen ganz eigenen, unbestreitbar genresprengenden Sound, und behandelt in ihrer Musik und ihren Bildern obendrein zutiefst persönliche Themen durch ihre ebenso einzigartige wie schrullige und humorvolle Linse.
„Hey hey – it’s ok
Everybody feels kinda weird some days
Hey hey – it’s ok
Everybody feels kinda weird
I should get up outta bed, I should probably drink some water
I should, I should, I should
But I know that I’m not gonna
Do the things statistically that make me feel better
Get outside and out my mind, I know I’ll feel better
Scrolling, scrolling, scrolling through the videos and pictures
Scrolling, scrolling, scrolling like my eyes are drinking liquor
Feeling overstimulated, maybe it’s a sign
If I’m here any longer, I’ll get tan lines from the brightness
Nothing’s really wrong yet
Nothing’s really wrong yet
Nothing’s really wrong
Hey hey – it’s ok
Everybody feels kinda weird some days
Hey hey – it’s ok
Everybody feels kinda weird some days
You don’t have to try to please nobody
You just gotta try to please your own body
Hey hey – it’s ok
Everybody feels kinda weird some days
Na na na na na na na
Na na na na na na na
Na na na na na na na
Ok, ok, ok, I got banana socks on like could I get any cuter
Grab a cup of tea and I walk to the computer
Oh, you’re fucking kidding me – another school shooter?
Suddenly I’m cripple by the chances of my future
A parade or a concert or a theatre or a school
Can’t prove I’m any safer in the comfort of my room
Somewhere in Malaysia there’s a plane that disappeared
And no one talks about it and I think that’s pretty weird so
What if it was me?
My chances aren’t that far
What if the plane I take next week ends up where they are?
This isn’t making any sense and now I’m kinda spiraling
Take a deep breathe
And keep reminding
Hey hey – it’s ok
Everybody feels kinda weird some days
Hey hey – it’s ok
Everybody feels kinda weird some days
You don’t have to try to please nobody
You just gotta try to please your own body
Hey hey – it’s ok
Everybody feels kinda weird some days
Na na na na na na na
Na na na na na na na
Na na na na na na na
Nothing’s really wrong yet
Nothing’s really wrong yet
Nothing’s really wrong
Nothing’s really wrong yet
Nothing’s really wrong yet
Nothing’s really wrong“
Rock and Roll.