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Gleichberechtigung vs. Gerechtigkeit – und die Macht des Bildes


Im Internet nichts Neues. Bilder haben noch immer die beinahe uneingeschränkte Macht, ihre Betrachter zu sensibilisieren, zu emotionalisieren – und so das Meinungsbild des Betrachtenden geschickt in die eine oder andere Richtung lenken zu können. Ein kleiner, fieser Enkeltrick, den Machthaber, Politiker, religiöse Führer, die „ach so bösen Medien“ (eure „Lügenkresse“ könnt ihr denn mal schön selbst mampfen) oder neuerdings auch diese selbstberufenen „Influencer“ seit eh und je anwenden, um dir ihre Meinung zu bilden…

Ich möchte das Thema auch keineswegs weitschweifend ausbauen, sondern euch das Ganze einfach einmal anhand eines Beispiels versinnbildlichen.

Man nehme folgende Illustration, gegen deren Kernaussage – Was zur Hölle bedeuten denn Begrifflichkeiten wie „Gleichberechtigung“ oder „Gerechtigkeit“ und wie schaut’s denn in der „Realität“ aus? – kaum etwas zu sagen ist. Und trotzdem kann man auch hier Meinung gewieft bilden. Etwa anhand von – zugegebenermaßen ausbaufähigen -Photoshop-Fähigkeiten, die die „Realität“ alsdann mit „Der Reiche baut sich einen gemütlichen Stuhl und sagt der Mittelklasse, sie solle sich um die Ärmeren kümmern“ beschreibt.

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(via)

Joa, kann man so machen.

Wer jedoch die Google-Bildersuche für nur ein, zwei mehr Freizeitminuten bemüht, der stößt schnell aufs Originalbild.

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(via)

Dessen Illustration der „Realität“ kommt zwar – auch ohne dogmatisch festgezimmerten Untertext – beinahe aufs selbe Urteil, lässt dem Ganzen mit dem vierten Bild der „Liberation“ („Befreiung“), in der der Zaun fallen und allen eine faire Chance zuteil werden darf, noch einen positiven Schluss folgen…

Was will uns der pappnasige Autor also sagen? Im Grunde nur, dass man nicht jedem Bild, jedem Foto und jedem fix zusammen geschusterten Facebook- oder Twitter-Post ad hoc seinen vollsten Glauben schenken sollte. Lieber noch einmal Googlen, sich parallel informieren, hinterfragen. Nicht mit rotäugig-starrer Paranoia, jedoch mit gesundem Menschenverstand. Denn gut informiert lebt sich’s gleich viel leichter…

 

Rock and Roll.

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