
Foto: Lucja Romanowska
Anfang 2019 brodelt es im Hamburger Punkrockindie-Untergrund: Unter dem Namen Trixsi stehen erst in der Astra Stube, dann wenige Wochen später im Molotow fünf Gestalten auf der Bühne, die an anderer Stelle bereits für Aufmerksamkeit gesorgt hatten. Als „Zusammenrottung Hamburger Gewohnheitstrinker“ beschreibt sich das Kollektiv, das man mit etwas mehr Superlativ im Sinn schlicht und ergreifend auch „Indie-Supergroup“ nennen könnte. Am Mikrofon steht nämlich Jörkk Mechenbier, bekannt für seine Aktivität als Sänger von Love A sowie Schreng Schreng & La La, hinter ihm bauen sich Paul Konopacka und Torben Leske von der Indie-Band Herrenmagazin an Schlagzeug und Gitarre auf. Außerdem sind Kristian Kühl von Findus an der Gitarre und Klaus Hoffmann von Jupiter Jones am Bass dabei. Dass diese Namen spannende Musik verheißen könnten, dachte sich wohl auch das renommierte Label Glitterhouse Records und nahm die Gruppe deshalb im vergangenen Jahr noch auf der Bühne des Orange Blossom Special Festivals unter Vertrag.
Ebenfalls 2019 standen dann bereits die ersten beiden Songs von Trixsi zum Streamen bereit: „Ab Morgen“ und „Trauma“ geben einen wunderbaren Einblick in eine Welt, die von eingängigem Indie-Punk, melancholisch-treibenden Gitarrenriffs und kritisch-humoristischen Texten geprägt ist. Sänger Jörkk Mechenbier, seines Zeichens ohnehin seit Jahren einer der Lieblingskrakeler vieler Deutsch-Punks, scheut sich keineswegs, das Ganze einfach „Deutschrock“ zu taufen und erklärt: „Torben besteht darauf, dass wir eine Rockband sind. Warum nicht? Deutschrock ist ja besser als sein Ruf. Deutschrock scheitert nur daran, dass die Leute keine Subkultur und keinen gesellschaftskritischen Auftrag haben, wohingegen wir ja wegen unserer Weltanschauung und politischen Haltung überhaupt erst angefangen haben Musik zu machen.“
Umso schöner, dass der hanseatische Gelegenheitstrinker-Fünfer auch in den letzten Monaten auch in den letzten Monaten nicht ganz untätig war, wie wir nun hören dürfen: „Alles für’n Arsch in der Wannabe-Demokratie / Die Jungen sterben online, die Alten sterben nie“ stellt Jörkk Mechenbier mit gewohnt meckernd-keifender Stimme in der neuen Single „Wannabe“ fest. Zusammen mit dem begleitenden Musikvideo, das von Regisseurin Lucja Romanowska umgesetzt wurde (die Dame ist nebenbei auch verantwortlich für alle Band-Fotos), bildet der Song die erste Auskopplung aus dem Trixsi-Debütalbum „Frau Gott„, das am 26. Juni – freilich bei Glitterhouse Records – erscheinen soll. Gespannt? Wie ein Flitzebogen!
Rock and Roll.