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Song des Tages: Joe Strummer – „Fantastic“


Foto: Promo / Bob Gruen

Am 21. August wäre Joe Strummer, legendärer Gitarrist und Songwriter der britischen Punkrocker The Clash, 70 Jahre alt geworden. Passend dazu beleuchtet das unlängst erschienene Boxset „Joe Strummer 002: The Mescaleros Years“ sein musikalisches Schaffen zwischen 1999 und 2002. Die wahlweise 4 CDs oder 7 LPs umfassende Sammlung enthält remasterte Ausgaben aller drei Studioalben der Band, „Rock Art And The X-Ray Style“ (1999), „Global A Go-Go“ (2001) und das posthume „Streetcore“ (2003), sowie fünfzehn seltene und bisher unveröffentlichte Stücke. Darunter finden sich die ersten Demos, welche Joe Strummer für die Mescaleros schrieb, wie etwa „The Road To Rock ‚N‘ Roll“ oder „X-Ray Style“, sowie den Titel „Ocean Of Dreams„, bei welchem Steve Jones, der ehemalige Gitarrist der Sex Pistols, mitwirkte. Ergänzend dazu enthält der Nachfolger zum 2018 veröffentlichten Boxset „Joe Strummer 001„, bei dem Strummers übrige Karriere abgedeckt wurde, noch Outtakes von mehreren Songs wie „Get Down Moses“, „Coma Girl“ und „Fantastic“ von Joe Strummers letzten Aufnahmen mit der Band im Dezember 2002, welche nur wenige Tage vor seinem viel zu frühen Tod stattfanden. Alle Alben wurden vom dreifachen Grammy-Preisträger Paul Hicks speziell für diese Veröffentlichung neu gemastert und mit ausführlichen neuen Liner Notes versehen.

Wer nun schnöde Resteverwertung befürchtet, der darf beruhigt sein, schließlich wurde das reichaltig kuratierte Boxset von Lucinda Tait, der Witwe von Joe Strummer, und David Zonshine produziert. Es enthält exklusive neue Interviews mit seinen ehemaligen Mescaleros-Bandkollegen, vielen Freunden des Musikers und Leuten, mit denen er in diesen Jahren eng zusammenarbeitete. Dazu kommen nie zuvor gezeigte handschriftliche Notizen, Texte und Zeichnungen des Künstlers aus dem Joe Strummer-Archiv.

„Es gibt so viel großartige Musik, die Joe uns in seinem Archiv hinterlassen hat“, erklärt Lucinda Tait. „Wir haben diese Arbeit mit dem Boxset ‚001‘ begonnen, also war es der natürliche Schritt bei ‚002‘, sich auf Joes Arbeit mit The Mescaleros zu konzentrieren, weil diese Songs, die er mit ihnen gemacht hat, einfach so stark zu wirken schienen und seine Verbindung mit seinem Publikum auf einer Ebene wiederbelebten, die er seit seiner Zeit bei The Clash nicht mehr erlebt hatte.“

Obwohl Joe Strummer vielen vor allem als Sänger, Gitarrist und Songwriter von The Clash bekannt ist, schuf er mit The Mescaleros einige der aufregendsten Werke seiner Karriere. „Alles, was jetzt für mich passiert, ist nur ein Bluff“, sagte Strummer in dieser Zeit. „Ich habe gelernt, dass Ruhm eine Illusion ist und alles, was damit zu tun hat, nur ein Witz ist. Ich bin jetzt viel gefährlicher, weil es mich überhaupt nicht interessiert.“ Umso tragischer, dass der britische Musiker am 22. Dezember 2002 mit lediglich 50 Jahren viel zu früh an den Folgen eines Herzinfarkts verstarb

Zum tollen „Fantastic“ wurde außerdem ein durchaus emotionales Begleitvideo veröffentlicht, bei dem der renommierte Rock’n’Roll-Filmemacher Lance Bangs (Nirvana, Sonic Youth) Regie führte. Selbiges zeigt von Strummer, Dick Rude, Julien Temple, Don Letts und Josh Cheuse gedrehtes Archivmaterial und enthält einen kurzen Cameo-Auftritt von Eddie Vedder sowie eine gesprochene Einleitung von Strummer.

Apropos Eddie Vedder: Anlässlich des runden Quasi-Geburtstags von John Graham Mellor veröffentlichte der Pearl Jam-Frontmann, einerseits als The Who-Ultra, andererseits seit eh und je als Punkrocker by heart bekannt, eine gediegene Coverversion des Joe Strummer-Songs „Long Shadow“:

Rock and Roll.

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Zitat des Tages


(gefunden bei Facebook)

(Joe Strummer, 1952-2002, eigentlich John Graham Mellor, britischer Punk-Rock-Musiker, der als Mitbegründer, Sänger und Gitarrist der britischen Punk-Band The Clash bekannt wurde)

Rock and Roll.

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Der musikalische Flachwitz zum Freitag


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(gefunden bei Facebook)

 

Gepflegte Muschi-Entspannung – ungeniert direkte Anspielung an einen Clash-Klassiker inklusive…

 

Rock and Roll.

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Auf dem Radar: Louise Distras


Louise Distras #1

Man führe sich einmal folgendes – natürlich rein fiktives – Verwandtschaftsverhältnis vor Aug‘ und Ohr: Uneheliche Tochter des ewig guten Punkgewissens Patti Smith und Billy Bragg, dem stets mit einer Gitarre bewaffneten Sozialmahner Englands, Nichte von The Clash-Ikone Joe Strummer, Schwester vom kumpeligen Punkrock-Sympathikus Frank Turner. Dabei klingt sie wie Ex-Distillers-Röhre Brody Dalle, bevor diese sich entschloss, das tägliche Rotz-und-Blut-Rock’n’Roll-Leben gegen jenes gemeinsame mit Queens Of The Stone Age-Frontmann Josh Homme zu tauschen und fortan die Kinder zu hüten. Oder wahlweise wie Courtney Love (auf eine gute Art und Weise!). Ganz klar: Louise Distras ist ein Kind der Neunziger!

Foto: Mike Distras

Foto: Mike Distras

Dabei ist die Mittzwanzigerin aus dem englischen Wakefield ebenso mit Nirvana wie mit üblichen musikalischen Verdächtigen jener Zeit – man denke nur an selige „Nu Metal“-Tage á la Korn oder Deftones zurück – aufgewachsen, und entdeckte danach, Album für Album, Bands wie Hole, Screaming Trees, Butthole Surfers, Mudhoney, Pearl Jam, Alice In Chains, Silverchair, Black Flag, die Sex Pistols oder The Clash für sich. Distras war angefixt! Bald schon schrieb sie eigene Stücke über ihr Leben und ihre Alltagsbeobachtungen, über Recht und Unrecht, über persönliche Gefühle und soziale Missstände. Im Alter von 14 Jahren spielte sie ihre erste Show, schloss sich mal hier, mal da diversen Bands an, zog mit 22 Jahren nach London und entschloss sich dort, fortan im Alleingang aufzutreten. Für ihren weiteren Weg machte sie sich die Vorzüge des weltweiten Netzes zunutze und veröffentlichte 2011 zwei erste Solo-EPs mit Demos im Internet. Und die blieben keineswegs unbemerkt! Doch das beständig steigende Interesse an ihrer Person und jedem neuen Stück dürfte wohl keineswegs nur in der puren Qualität von Songs wie „The Hand You Hold“ begründet liegen, sondern auch und vor allem, dass Louise Distras seit 2010 nicht müde wird, sich in Großbritannien und dem europäischen Festland einen Namen als junge Künstlerin „zum Anfassen“ zu machen – als eine, die gleichsam Herz und Hirn auf jede noch so winzige und verrauchte Kellerclubbühne bringt. Als eine, die eben nicht den schnellen Aufzug hinauf zu den Einweg-Verwertungsmechanismen der großen Plattenfirmen nehmen möchte. Dass England eben solche Künstlerinnen fernab von Castingeinerlei á la „X Factor“ bitter nötig hat, zeigte in der Vergangenheit bereits das gesteigerte Interesse an Musikerinnen wie Kate Nash. Und auch Louise Distras verdiente sich bereits Lob von Tageszeitungen wie dem Guardian, während das ein oder andere erste Stück auf BBC Radio 1 landesweit gespielt wurde. Dabei steht ihre erste kleine Sternstunde noch vor der Tür: Das gemeinsam mit Produzent Steve Whale (Ex-The Business) in den Londoner Perry Vale Studios aufgenommene Debütalbum „Songs From The Factory Floor“ erscheint am 30. September.

Louise Distras #2

Was man in Zukunft von Louise Distras erwarten darf? Vor allem wohl eine Musikerin, die „den Mund aufmacht“, markigen Worten wie „never let the hand you hold, hold you down“ (aus dem nicht zufällig am 8. März 2012, dem internationalen Weltfrauentag, veröffentlichten Song „The Hand You Hold“) auch Taten folgen lässt. Denn unter Distras‘ vermeintlich harter, von den typischen Punkrock-Tattoos überzogener Haut, schlägt ein Herz, dass nicht anders kann, als für Ideale zu kämpfen. Und so schlägt sich die wahlweise als „weiblicher Joe Strummer des 21. Jahrhunderts“ (Shattered Glass Media) oder als „neues Gesicht des Akustikpunk im UK“ (Street Sounds Magazine) bezeichnete Künstlerin Nacht für Nacht in Vans oder auf Sofas in den Backstagebereichen kleiner Clubs um die Ohren. Und will am Ende doch nur eins: Spielen. Für sich, für andere, für „DIY“-Ideale. Und um damit die Welt ein kleines bisschen besser zu machen. Klingt altmodisch? Ist es auch! Doch solange dabei tolle Songs und hehre Absichten herauskommen, sind Patti Smith, Joe Strummer, Frank Turner, Brody Dalle oder Courtney Love sicher stolz auf sie. Und Billy Bragg? Mit dem durfte sich Louise Distras sogar schon eine Bühne teilen…

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Hier gibt’s die 4-Track-EP „Shades Of Hate“ auf die Ohren, welche ihr euch auf Louise Distras‘ Homepage auch – im Tausch gegen eine E-Mail-Adresse – aktuell (noch) herunterladen könnt – natürlich punkrockig kostenlos…

 

Wer’s visuell mag, bekommt hier die Videos zu den Songs „The Hand You Hold“…

(Wer muss hier noch an die Distillers denken? Egal, verdammter Hit, das Ganze! Und einer von ANEWFRIENDs Songs des Jahres…)

 

…dem bereits zwei Jahre alten Kleinstadt-Abgesang „Blue On Black“…

 

…und dem Anfang 2013 veröffentlichten, gemeinsam mit Oi!-Punk-Ikone Jenny Woo eingesungenen Stück „Stand Strong Together“:

 

Rock and Roll.

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