Schlagwort-Archive: Jimi Goodwin

Die Woche in Bild und Ton…


Damit ihr nicht vollkommen den Überblick über alle hörens- und sehenswerten Neuerscheinungen der letzten Woche(n) verliert, hat ANEWFRIEND hier wieder einige der Video- und Songneuerscheinungen der letzten Tage für euch aufgelesen…

 

Brandon Flowers, Father John Misty & Local Natives – Johnny Cash-Tribute auf  „La Blogothèque“

brandon-flowers-johnny-cash-blogotheque

Zur Feier der Erscheinens des „neuen“ Johnny Cash-Albums „Out Among The Stars„, welches Fertigstellungen von zwölf Songs beinhaltet, die die Country-Legende Anfang der Achtziger gemeinsam mit Produzent Billy Sherrill in Nashville, Tennessee und Los Angeles, Kalifornien aufnahm (ANEWFRIEND berichtete bereits), hat die französischsprachige Musikseite La Blogothèque die LA-Indierocker Local Natives, Ex-Fleet Foxes-Schlagzeuger Father John Misty (aka. Josh Tillman) und Killers-Frontbirne Brandon Flowers zur gemeinsamen Tribute-Jam-Session in die staubige Wüste geladen. Herausgekommen ist ein gut 15-minütiger Kurzfilm, in dem die Künstler Stücke aus dem „neuen“ Cash-Album zum Besten geben und sich so auf ihre Weise vor der Musikikone geneigen…

 

 

 

Jimi Goodwin – Oh! Whiskey

Jimi Goodwin

Keine Frage: Nach dem Erscheinen ihres letzten Albums „Kingdom Of Rust“ im Jahr 2009 und der – beinahe obligatorischen – Best Of-Sammlung „The Places Between: The Best Of“  ist es ein klein wenig still um die drei Britrocker der Doves geworden. Dass zumindest Frontmann Jimi Goodwin recht fleißig im heimischen Studio gewerkelt hat, belegt sein Solodebüt „Odludek„, das nach langer Ankündigung nun endlich erscheint. Und obwohl der Musiker für seinen Erstling das polnische Wort für „Einsiedler“ als Titel wählte, war er beim ersten offiziellen Alleingang wohl kaum so oft einsam im Studio, immerhin schaute sein Kumpel und „fellow Mancunian“ Guy Garvey – seines Zeichens auch Herz und Stimme von Elbow – ab und an vorbei, um beim ein oder anderen Song von „Odludek“ mitzuwirken. Freilich stehen einige der zehn neuen Stücke nicht so fern vom Bandsound der Doves weg (was freilich auch an Goodwins markantem Gesangsorgan liegt), andererseits hätte Jimi Goodwin elektronische Sperenzchen, Gameshow-Jingles („Man v Dingo“) oder gar Manchester Rave-Anleihen (wie im Song „Live Like A River“), mit denen die Spannbreite des Singer/Songwriter-Indierocks deutlich verbreitert wird, wohl schlecht ins Dove’sche Bandkonstrukt integrieren können. Interessant ist’s allemal – auch, da Jimi Goodwin seine Buddies von Elbow – als Konzert-Eröffnungsact – auf deren Tour zum neuen Album „The Take Off And Landing Of Everything“ begleiten wird…

 

 

 

Marcus Wiebusch – Der Tag wird kommen

M. Wiebusch

Ich werde nicht müde zu betonen, dass Marcus Wiebusch seit etlichen Jahren einer der größten und – oft genug und stets gewollt – unbequemsten Lyriker der deutschen Musiklandschaft ist. Ob nun mit den 1999 ad acta gelegten Politpunks von …But Alive, mit seiner Stammband Kettcar oder – aktuell – auf Solo-Pfaden – Wiebusch legt die salzigen Finger in persönliche wie gesellschaftliche Wunden und findet Worte für Gefühle, die jeder kennt und den aufmerksamen Hörer trotz aller Allgemeingültigkeit stets ins Mark treffen.

Nach dem großen „Nur einmal rächen„, welches im vergangenen Jahr Teil der Drei-Song-Solo-EP „Hinfort ! Feindliche Macht“ war, lässt der Hamburger Labelgründer nun mit „Der Tag wird kommen“ einen weiteren Song seines in knapp drei Wochen – endlich! – erscheinenden Soloalbums „Konfetti“ hören. Darin nimmt sich Wiebusch erneut einem Thema an, das aufgrund seiner Aktualität und Brisanz – nicht zuletzt seit dem unlängst erfolgten Outing des Ex-Nationalspielers Thomas Hitzlsperger – die Gesellschaft spaltet: Homosexualität und Homophobie im Profifussball. Dass der erklärte Freizeit-Kicker und Fan der Millerntor-„Chaoten“ des FC St. Pauli dabei nicht eben auf einen populistischen Zug aufspringt, sondern dem Song durch die Freundschaft zu einem homosexuellen Fussballprofi, der, um seine Profi-Karriere nicht zu gefährden, seine Sexualität verleugnen muss, autobiografische Züge zurechnet, wird im Text klar: „Es war uns vollkommen egal, ob er straight oder schwul war / Wir spielten zusammen seit der F-Jugend Fußball“. Im Refrain – und überhaupt dem ganzen siebenminütigen Stück, das von basslastigen Beats bis zu einem Piano-Zwischenteil Einiges parat hält – fiebert Wiebusch kämpferisch sprechsingend dem Tag entgegen, an dem Homosexualität – auch und vor allem in den Machologen des Profifussballs – endlich als etwas völlig Normales gilt, gibt dann jedoch auch seinem alten Fußballfreund eine resignierte Stimme: „Du bist dann der Erste, der Homo, der Freak/ Es gibt dann keinen, der in dir nur den Fußballer sieht / Aber ja, es wird besser und der Tag ist in Sicht / Einer wird es schaffen, aber ich bin es nicht“

Ganz klar: zeitgeistiger als bei Marcus Wiebusch geht es 2014 kaum. Weitere Hörproben von „Konfetti“ deuten außerdem auf eine Abkehr vom rockigen Bandsound seiner Stammband und hin zu elektronischeren Gefilden. Mein Ohr hat der Mann auf jeden Fall.

 

 

 

Die Coverversionen der Woche…

london grammar

…stammen diesmal von London Grammar und Furns.

Ersteres Trio (Bild oben), bestehend aus Sängerin Hannah Reid, Gitarrist Dan Rothman und Keyboarder Dominic Major, gilt spätestens seit dem Erscheinen des Debütalbums „If You Wait“ im vergangenen November als eine der gelungensten Alternativen zu den minimalistischen Elektro-Atmosphäre-Indierockern von The xx. Nun haben sich London Grammar den Song „Devil Inside“, dessen 1988 erschienenes Original von der australischen Band INXS stammt, vorgenommen, um das Stück perfekt in ihren melancholischen Klangkosmos einzuweben. Freunde der Mittelalter-Spektakel-Serie „Game Of Thrones“ wird der Song übrigens bekannt vorkommen, immerhin war er kürzlich in einem Trailer zur kommenden Staffel zu hören…

 

Ganz ähnlich geht das dänische Duo Furns bei ihrer Coverversion des Kashmir-Songs „Ether“ zu Werke: Rocksound wird in minimale Sythesizer-Elektrobegleitung umgewandelt, über welche sich eine sphärische weibliche Stimme legt. Und so ist das Stück ihrer Landsleute von Kashmir, das 2005 als Teil des Albums „No Balance Palace“ erschien, am Ende kaum wiederzukennen…

 

 

Rock and Roll.

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