Es gibt so ein paar Themen, die stets hart an der Tabugrenze kratzen, über die niemand wirklich gern, viel, oft und ausführlich reden mag. Stickwort: das Ende.
Denn mal ehrlich: Wer mag schon gern an die Abschlussszene seines Lieblingsfilms denken, wenn man noch mittendrin in und völlig mitgerissen von der Handlung ist? Wer wird den Teufel tun, und beim zweiten Song eines Konzerts seiner Lieblingsband auf die Rausschmeißernummer hoffen? Wer sehnt in der 60. Minute eines wirklich geilen Fussballspiels den Schlusspfiff entgegen? (Okay, das wiederum käme darauf an, ob die eigene Mannschaft gerade in Führung liegt…) Merkt ihr was? Eben.
Oder auch: Wer spricht schon wirklich gern über den Tod?

Foto: von der Podcast-Seite
Und genau mit diesem Tabuthema will Eric Wrede brechen. Natürlich hat Wrede durch seinen Beruf – er arbeitet als Bestatter in Berlin – eine Art „Heimvorteil“ und ist so quasi tagtäglich mit diesem Thema, das sich das Gros seiner Mitmenschen wortwörtlich „bis zum Ende“ aufspart, konfrontiert. Trotzdem ist das, was er da mit ein paar Freunden ins Leben gerufen hat, aller Ehren wert.
Zum einen wäre das die „Bewegung“ namens „Hallo Tod!„, auf deren Website man sich „für den Tod interessieren, darüber informieren und sprechen“ kann – denn irgendwann müssen wir das alle einmal, oder? Zum anderen wäre da „the end – Der Podcast auf Leben und Tod„. Bei diesem wiederum lädt sich Eric Wrede seit Juni (mehr oder minder) bekannte Persönlichkeiten vors Mikro, um mit ihnen über Gott, die Welt, ihr Leben und vor allem den Tod zu sprechen. Bisher waren die Musikerin Balbina, H-Blockx-Frontmann und Casting-Show-Juror Henning Wehland, Pop-Folker Pohlmann, der Jennifer-Rostock-Bassist Christoph Deckert, Schauspieler Clemens Schick, der Radiomoderator, Autor und Journalist Torsten Groß sowie Moderatorin Jeannine Michaelsen (Traumfrau, by the way!) mit von der Partie. Eine spannende Mischung, die entspannte Unterhaltungen garantieren dürfte.
Oder wie es Eric Wrede selbst ausdrückt:
„Wieso wird eigentlich so selten über den Tod gesprochen? Weil jeder irgendeine traurige Geschichte zu erzählen hat? Weil es immer sofort bedeutungsschwer wird?
Wir ändern das einfach und unterhalten uns entspannt. Im Hier und Jetzt.“
Rock and Roll.