Schlagwort-Archive: iTunes

Song des Tages: Vance Joy – „Fire And The Flood“ (acoustic)


maxresdefault

Normalerweise kommen meine Freundin und ich höchst selten auf einen gemeinsamen musikalischen Nenner. Bei ihr im Auto läuft der immer selbe Mischmasch aus Radiogedudel, R’n’B, enervierenden Pseudo-Spanisch-Strandgebrüll à la Enrique Iglesias, bei welchem der leicht abzählbare Wortschatz von „Bailando“ bis „Te Quiero“ reicht, Allerweltshiphop oder Neunziger-Jahre-Rumms’n’Bumms-Technohits, bei mir eben – wenn’s ich gut mit ihr meine – gitarrenlastige „depressive Musik“ (so empfindet sie’s zumindest). Da kann man nichts machen…

Fire_and_the_Flood_by_Vance_Joy_coverManchmal jedoch können wir uns in der Tat auf einen tollen Song einigen. So mag sie etwa das zum Heulen schöne „Have You Forgotten“ der Red House Painters (wohl aber, weil ich es liebe) oder „Freebird“ von Lynyrd fuckin‘ Skynyrd (hey, größter Song ever – wie kann man den nicht mögen?) – trotz Gitarren, trotz Solo. Und als wir letztens bei Sonnenschein in einem Café in Eindhoven saßen und die Akustik-Version von „Fire And The Flood“, welches wiederum im Original auf der Deluxe Edition von „Dream Your Life Away„, dem Debütalbum des australischen Pop-Singer/Songwriters Vance Joy (ihr wisst schon – der mit „Riptide„, welches man 2015 ob seiner Ohrwurmigkeit kaum mehr aus dem Gehörgang bekam), zu finden ist, hörten, mussten wir beide zugeben, dass das gerade doch ein sehr, sehr schönes Lied ist. Auf Albumlänge mag diese gefühlte Melange aus clever getexteten Mumford & Sons und dem biederen Liebchen-Aussehen eines James „Schwiegermutter mag mich“ Blunt eventuell nerven, doch zumindest „Fire And The Flood“ ist ein derart naiv in den Moment gestelltes Liebeslied, wie es schöner kaum geht. Reicht ja auch, manchmal.

 

Da die von mir angesprochene Akustik-Version von „Fire And The Flood“ leider nur auf iTunes oder Spotify zu finden ist, gibt’s hier das offizielle Musikvideo…

 

…und eine Live-Session-Variante:

 

„I was only walking through your neighborhood
Saw you out loud, honey, in the cold I stood
Anywhere I go there you are
Anywhere I go there you are

I been getting used to waking up with you
I been getting used to waking up here
Anywhere I go there you are
Anywhere I go there you are

There you are
There you are

You’re the fire and the flood
And I’ll always feel you in my blood
Everything is fine
When your hand is resting next to mine
Next to mine
You’re the fire and the flood

Since we met I feel a lightness in my step
You’re miles away but I still feel you
Anywhere I go there you are (anywhere)
Anywhere I go there you are
Late at night when you can’t fall asleep
I’ll be lying right beside you, counting sheep
Anywhere I go there you are (anywhere)
Anywhere I go there you are (anywhere)

There you are
There you are

You’re the fire and the flood
And I’ll always feel you in my blood
Everything is fine
When your hand is resting next to mine
Next to mine
You’re the fire and the flood

‚Now, listen here‘ she said
‚Boy, when you know you’ll know
And I know

You’re the fire and the flood
And I’ll always feel you in my blood
Everything is fine
When your hand is resting next to mine
Next to mine
You’re the fire and the flood'“

 

 

Rock and Roll.

Getaggt mit , , , , , , , , , , , , , , , ,

„Wer kauft sowas?“ – So reagieren Kinder auf den ersten iPod


2015-07-24-kids-react-to-ipod

Kinder lästern über unseren früheren Wegbegleiter: Nach dem Walkman fällt auch der erste iPod im Test bei den Kleinen durch. Kein Internet, kein Telefon, nicht mal Lautsprecher – was zur Hölle soll das?

Freilich, 2001 sah die Welt noch anders aus. Als Apple den ersten iPod im Oktober vor 14 Jahren (im digitalen Zeitalter also vor einer halben Ewigkeit) vorstellte, konnten wir noch nicht Telefon, Internet und Musikbibliothek in einer kleinen Elektronikbox überall hin mit uns herumtragen.

Völlig verrückt also, für so ein vermeintlich „nutzloses“ Teil, das dazu lediglich fünf Gigabyte Speicher mitbrachte, schlappe 400 US-Dollar auszugeben (in Deutschland waren es seinerzeit sogar um die 500 Euro). Natürlich hatten wir damals unsere Gründe: Der iPod gab uns die Möglichkeit, unsere liebsten Songs erstmals bequem mit uns herumzutragen, und verglichen mit anderen Modellen war der Speicher enorm. Dass es in der ersten Generation weder iTunes Store noch Lautsprecher gab, war uns da doch herzlich egal. Für die dreikäsehohen Knirpse der „Kids React To…„-Reihe ist das hingegen unvorstellbar.

Ein Mädchen glaubt sogar, dass damals noch Dinosaurier gelebt haben könnten und ist erstaunt, als man ihr erzählt, dass es ihre Eltern zu Zeiten des ersten iPods schon gegeben hat. Selbst das legendäre Click-Wheel fällt bei den Kindern durch, ihnen fehlt schlicht und ergreifend der heutzutage omnipräsente Touchscreen. Gerade ich komme mir da, selbst jenseits der Vierzig, vor wie einer dieser erwähnten „Dinosaurier“, die sich noch an Zeiten erinnern können, als (noch) nicht nahezu jeder Song nur einen Klick entfernt war, alles rund um die Uhr verfügbar zu sein hatte, als man noch Musikvideos im Fernsehen zu festen Sendezeiten und in fester Reihenfolge vorgesetzt bekam, man sich Musik noch auf Tonträger im Geschäft kaufte (ode gar: via Mailorder bestellte) und… naja, lassen wir das. Ich spinne denn noch einmal selig das Click-Wheel an meinem treu geliebten iPod Classic (mit customizter 240GB-Festplatte! *hach*)…

 

Das neue „Kids React To…“-Video, in dem Kinder über den ersten iPod lästern, seht Ihr hier:

 

 

Rock and Roll.

Getaggt mit , , , , , , , , , , , ,

Saint Eddie strikes again – Eddie Vedder covert „Imagine“ für einen guten Zweck


vedder-lennon-846

Saint Eddie strikes again…

Wie auf ANEWFRIEND zu lesen, hatte Pearl Jam-Frontmann Eddie Vedder im vergangenen Juli mit (s)einer Anti-Kriegswutrede während eines Konzerts im englischen Milton Keynes einen Sturm der Empörung losgetreten. Vor allem israelische „Fans“ der Band fühlten sich durch Vedders Rede angegriffen, obwohl dessen Ansprache allgemein gehalten und explizit nicht an ein bestimmtes Land adressiert war. Schützenhilfe hatte Vedder dabei von einigen Musikerkollegen wie Nirvana-Bassist Krist Novoselic erhalten.

Nun meldet sich Eddie Vedder zwar ohne Rede und große Worte, dafür jedoch mit seiner Live-Coverversion von John Lennons Song „Imagine“, mitgeschnitten bei einem Konzert des Sängers in Portugal im Juli diesen Jahres, zurück. Der Erlös des Covers, das man für gewohnt schlanke 99 Cent bei iTunes kaufen kann, geht an die Organisation Heartbeat.fm, die junge israelische und palästinensische Musiker zusammenbringt. Vedder selbst habe schon immer die Bedeutsamkeit des Lennon-Klassikers geschätzt: „Ich dachte immer, dass dieses Lied vielleicht das kraftvollste ist, das je geschrieben wurde. Was wiederum der Grund dafür war, dass ich es zuvor noch nie gespielt habe“, so der hauptberufliche Pearl Jam-Fronter. Doch für die Organisation Heartbeat.fm, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, die verfeindeten Staaten Israel und Palästina durch Musik endlich zu einen, nahm er den Song jetzt (offiziell) auf. „Es scheint so, als gäbe es nun einen Grund, ihn zu spielen“, schildert der Sänger seine Meinungsänderung – und spendet die Einnahmen der iTunes-Verkäufe, im Glauben an den Frieden…

„Imagine there’s no countries / It isn’t hard to do / Nothing to kill or die for / And no religion, too / Imagine all the people / Living life in peace…“

 

 

eddie-vedder-imagine

 

Rock and Roll.

Getaggt mit , , , , , , , , , , , , , , ,

Das Album der Woche


The Rolling Stones – Hyde Park Live (2013)

Hyde Park Live (Cover)-erschienen bei iTunes-

Es soll ja Bands geben, die – längst, überhaupt und sowieso – über jeglichen Zweifel erhaben sind. Die Beatles sind eine davon, die Rolling Stones eine andere. Natürlich mag manch scharfzügiger Kritiker nun notorisch die Hand des Einwands erheben und herumkritteln, dass auch diese Gruppen lediglich aus leidlich inspirierten Kopisten bestanden. Aber mal ehrlich: Wenn man hier schon Steine des Anstosses setzt und John and Paul (also: Lennon und McCartney) und Mick n’Keef (also: Jagger und Richards) als mäßig begabte Rhythm-and-Blues-Diebe tituliert, was bitteschön hält eben jene Nörgler dann noch davon ab, sich nach Sekunden des Lauschens von Beispielen der heutigen popmusikalischen Szene die Trommelfelle ein für alle Mal taub zu pusten? Nein, selbst bei Wahrung von größtmöglicher Objektivität (insofern so etwas in künstlerischen Gefilden je existiert haben sollte) muss man neidlos feststellen, dass – von allen Bands und Künstlern des 20. Jahrhunderts – wohl eben diese „Big Two“ die Zeit überdauern werden. Väter spielen Alben wie „Exile On Main Street“ oder „Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band“ vertrauensvoll ihren Kindern vor. Großväter lauschen mit ihren Enkel Klassikern wie den unvermeidlichen „(I Can’t Get No) Satisfaction“ oder „Yesterday“, und erzählen mit stolzgeschwellter Brust und einem Funkeln in den Augen von den fernen, großartigen Tagen ihrer Jugend. Bach? Beethoven? Beatles! Stones! Doch wo Erstere sich 1970 trennten und spätestens zehn Jahre darauf mit dem gewaltsamen Tod ihres – freilich inoffiziellen – kreativen Masterminds John Lennon alle Reunion-Pläne ad acta legten, spielen die Rolling Stones noch heute. Freilich nagt selbst an Mick Jagger, Keith Richards, Ronnie Wood und Charlie Watts der stete Zahl von Zeit und Alter, aber deshalb verstummen? Keinen Bock darauf, ehrlich!

rolling-stones-release-live-hyde-park-album

Und wieder meldet sich der stete Kritiker: Was bitte haben die Stones denn noch zum musikalischen Kanon des 21. Jahrhunderts beizutragen? Ist es nicht so, dass dieser „Altherrenverein des Rock’n’Roll“ seit gefühlten drei Jahrzehnten alle paar Jahre eine Welttournee ankündigt, von der flux behauptet wird, dies sei „nun definitiv ihre allerletzte Abschiedstournee aller Zeiten“? Ist es nicht so, dass das rockende Greisenquartett mittlerweile in privater Dysharmonie ausschließlich getrennte Wege geht und nur noch für den großen Bühnenreibach, der ihnen das sündhaft teure Lotterleben finanzieren soll, zusammen findet? Ist es nicht so, dass „Mick’n’Keef“ seit dem letzten, 2005 erschienenen Studioalbum „A Bigger Bang“ kein einziges gemeinsames Werk mehr zustande gebracht haben, und sich nun wieder ausschließlich auf das Veröffentlichen von „Greatest-Hits“-Zusammenstellungen beschränkt haben? Ist es nicht so, dass man Songs wie „(I Can’t Get No) Satisfaction“, „Angie“ oder „Jumpin‘ Jack Flash“ aufgrund ihres möglicherweise belastenden „Heavy Rotation“-Status‘ mittlerweile in eine Reihe mit akustischen Folterwerkzeugen wie „We Will Rock You“, „We Are The Champions“ oder „Smoke On The Water“ stellen könnte? Nun, zunächst einmal mag hinter all diesen oberflächlichen Vorwürfen ein Fünkchen Wahrheit stecken… Doch um einfach Mick Jaggers Revoluzzer-Alter-Ego aus „Street Fighting Man“ zu zitieren: „Well, then what can a poor boy do / Except to sing for a rock ’n‘ roll band?“ – diese Herren spielen seit den frühen Sechzigern (Jagger, Richards und Watts) beziehungsweise Siebzigern (Wood) zusammen, sie können gar nicht(s) ander(e)s. Sex, drugs and Rock ’n‘ Roll? Sind sie, durch und durch. Nicht umsonst ranken sich um wohl keine andere Rockband so viele Mythen, Geschichten und Gerüchte (okay: fairerweise seien an dieser Stelle noch The Who und Led Zeppelin erwähnt). Nicht umsonst gilt Mick Jagger trotz keineswegs blendendem Aussehen – nebst Jim Morrison – bis heute als Personifizierung des männlichen Rockstars. Lässt Keith Richards‘ Rauschmittelkonsumhistorie zwar Romane wie Hunter S. Thompsons „Fear and Loathing in Las Vegas“ wie das Tagebuch einer Klosterschülerin erscheinen, doch bricht sich „Ol‘ Keef“ anderseits beim Klettern auf eine Südseepalme fast das Genick. Erkrankt 2004 ausgerechnet der – verhältnismäßig – am gesündesten lebende Charlie Watts an Kehlkopfkrebs. Sieht man den alten Schwerenöter Ronnie Wood nie ohne die obligatorische Kippe im Mundwinkel und die deutlich jüngere Begleitung im Arm (mittlerweile ist er in dritter Ehe mit der 31 Jahre jüngeren Theaterproduzentin Sally Humphreys verheiratet). Die Rolling Stones – die fleischgewordene Vier-Mann-Show aus Rock’n’Blues’n’Pop. Ein Orkan aus Mythen, Rhythmen und Erfolgen, der vor mehr als fünf Jahrzehnten – von England aus – begann, um die Welt zu kreiseln. Jahreszeiten, Regierungen und Trends kommen und gehen – die Stones spielen. Und so viel auch dran sein mag am seit jeher schwierigen Spannungsverhältnis von „Mick’n’Keef“, so sehr darf man vermuten, dass Jagger auch noch in den kommenden Jahren seine bekannte große Klappe über die Bühne tragen wird, während Richards in gewohnter Lässigkeit die Riffs raushaut und Watts und Wood bedächtig grinsend für’s musikalische Grundgerüst sorgen – neues Studioalbum hin oder her, Hits sind auf alle Zeit vorhanden. Und über allem strahlt dieser blutrote Mund mit ausgestreckter Zunge… Bis dass der Tod sie scheidet.

Wer nach der im vergangenen November anlässlich des fünfzigjährigen Bandjubiläums veröffentlichten „Greatest-Hits“-Zusammenstellung „Grrr!“ (eine Diskussion über die Sinnhaftig- wie Sinnlosigkeit würde speziell bei den Rolling Stones wohl den Rahmen sprengen) ein weiteres aktuelles Medium der Stones’schen Relevanz benötigt, dem sei das jüngste Live-Album „Hyde Park Live“ ans Herz gelegt. Dieses wurde während der beiden Konzerte der Band am 6. und 13. Juli diesen Jahres im – klar! – Londoner Hyde Park mitgeschnitten und nur wenige Tage darauf – am 22. Juli – exklusiv im iTunes Store zum digitalen Verkauf angeboten (bis zum 19. August!). Und obwohl vor allem Liveauftritte nach mehr oder minder fünfzig gemeinsamen Jahren für diese Band so routiniert ablaufen wie kaum etwas sonst, spricht allein die Tracklist, unter deren neunzehn Stücken sich übrigens lediglich sieben Überscheidungen zum 2008 veröffentlichten Livealbum „Shine A Light“ finden, bereits für sich:

TRACKLISTING
1. Start Me Up
2. It’s Only Rock ‘N’ Roll
3. Tumbling Dice
4. Emotional Rescue
5. Street Fighting Man
6. Ruby Tuesday
7. Doom And Gloom
8. Paint It Black
9. Honky Tonk Women
10. You Got The Silver
11. Before They Make Me Run
12. Miss You
13. Midnight Rambler
14. Gimme Shelter
15. Jumpin‘ Jack Flash
16. Sympathy For The Devil
17. Brown Sugar
18. You Can’t Always Get What You Want
19. (I Can’t Get No) Satisfaction

The Rolling Stones

Außerdem traten die Rolling Stones – man glaube es kaum – 44 Jahre nach ihrem ersten Auftritt im ehrwürdigen Londoner Hyde Park, als die Band am 5. Juli 1969 – und damit nur zwei Tage, nachdem der damalige Leadgitarrist Brian Jones in (s)einem Swimmingpool ertrank – ein kostenloses Konzert gab, wieder an gleicher Stätte auf. Natürlich weiß der kundige Stones-Hörer bereits im Voraus, was einen erwartet: Hits, Hits, Hits – garniert mit ein paar Blues-Mätzchen seitens Richards oder ein paar launigen Ansagen seitens Jagger. Anders als bei vielen anderen Auftritten der unlängst absolvierten, 18 Konzerte kurzen „50 & Counting“-Tournee durch Nordamerika und Europa hält sich der knapp zweistündige Zusammenschnitt der beiden London-Konzerte mit prominenten Gastauftritten zurück, lediglich das langjährige Bandmitglied Mick Taylor ist beim zwölfminütigen „Midnight Rambler“ zu hören. Bei anderen Auftritten begrüßten Jagger & Co. unter anderem Bruce Springsteen, Lady Gaga, Dave Grohl, die Black Keys, Gwen Stefani, Eric Clapton, Florence Welch (Florence and the Machine), Mary J. Blige, Tom Waits, Sheryl Crow oder Taylor Swift auf der Bühne – wer lässt sich bei einer Einladung zum Duett mit den „Dinosauriern des Rock’n’Roll“ schon zweimal bitten?

Alles in allem ist „Hyde Park Live“ ein launiger Streifzug durch die Bandhistorie der Rolling Stones, welche hier von 1965 („Satisfaction“) bis zum im vergangenen Jahr veröffentlichten „Doom and Gloom“ reicht. Einige werden gähnen, Kenner wie Fans freuen sich über dieses beinahe auf direktem digitalen Wege veröffentlichte Konzert, dem mit viel Glück vielleicht irgendwann – und zwischen drei neuen „Greatest-Hits“-Zusammenschmissen – noch ein Studioalbum folgen wird. Und Mick, Keef, Ronnie und Charlie? Die sind über jeden Zweifel erhaben – längst, für alle Zeit und sowieso. It’s only rock ’n‘ roll but I like it…

 

Wer also das Konzert als legalen digitalen Mitschnitt aufgreifen möchte, der sollte sich zeitnah in den iTunes Store begeben, denn das Konzert wird dort nur noch bis zum 19. August zu finden sein…

Hier gibt es eine kleine Einstimmung auf die geschichtsträchtige Rolling Stones-Show:

 

Rock and Roll.

Getaggt mit , , , , , , , , , , , , , , , , , , ,

„AutoRip“ – Amazons neustes digitales Ass


AutoRip

Na, das nenn‘ ich doch mal ’nen Schritt in die richtige Richtung! Nachdem man in der letzten Zeit vor allem – völlig zu recht? – einiges an negativer Presse bekam, macht Amazon nun einen gewaltigen Schritt in Richtung Kundenzufriedenheit und Neukundenwerbung. Denn ab sofort bekommt jeder, der sich über den Versandriesen einen Tonträger – ob nun als CD oder LP – bestellt, das digitale Pendant per „AutoRip„-Funktion völlig kostenfrei und – besonders fein – sofort mit dazu. Nun könnten Haarspalter natürlich nach Lücken zum Kritisieren in diesem absolut fairen Deal suchen, aber dies wird anhand der aktuellen Eckdaten – die Amazon-Datenbank umfasst zurzeit 500.00 CDs beziehungsweise 14.000 LPs – wohl schwer…

Hintergrund der ganzen Aktion dürfte wohl sein, dass der Online-Versandriese dem derzeitigen Hauptkonkurrenten und Markführer in Sachen digitaler Musikvermarktung, Apple und seinem Musikdienst iTunes, in größerem Maße Konkurrenz machen möchte. Und das könnte durchaus funktionieren. Denn wo Apple in seinem Store aktuelle Alben für rund 10 Euro anbietet und der willige Käufer da nur die reine digitale Ware erhält (okay, ab und an hängt dem Ganzen – insofern man ein komplettes Album erwirbt – auch noch ein Booklet oder ein, zwei Videos an), bekommt man bei Amazon den physischen Tonträger sowie – solange sich dieser auf dem Postweg befindet – schonmal das Gekaufte in mp3-Form (die Bitrate ist übrigens mit 256 KB/s qualitativ identisch mit der iTunes-Variante). Und es wird noch besser: Alle, die seit 1999 Tonträger über Amazon erworben haben, bekommen nun – insofern in der aktuellen Datenbank vorhanden – nachträglich die Möglichkeit, sich diese – ebenfalls komplett kostenfrei – aufs heimische Abspielgerät zu laden!

Beispiel...

Sieht ganz so aus, als hätte Amazon die Signale verstanden. Zwar werden laut dem Bundesverband Musikindustrie noch immer rund 80 Prozent der Einnahmen auf dem Musikmarkt mit dem Verkauf von physischen Tonträgern erreicht, doch ein guter Teil der Zukunft der Musikindustrie liegt ganz klar im digitalen Bereich (welcher etwa in den seit jeher führenden USA bereits über 50 Prozent ausmacht) – mögen Traditionalisten oder LP-Geeks auch noch so sehr protestieren. Einfache Vermarktungsstrategien, welche ein Album mit einem festgeschriebenen Veröffentlichungsdatum vorsehen, an dem die Scheibe dann als schnöder Silberling mit Plastikhülle im Laden steht? Könnt ihr getrost vergessen, denn das Ding landet mit 99,9-prozentiger Sicherheit – und trotz noch so ausgefuchster Sicherheitskriterien – bereits Tage vor Release im weltweiten Netz! Der Musikfreund des 21. Jahrhunderts (und damit meine ich nicht jene Kretins, die sich die aktuellen Sido-Atzen-Revolverheld-Charts in Einzelsongs auf ihr dauerblinkendes Multifunktionsmobiltelefon laden!) schätzt zwar noch immer haptische Statussymbole und mag es, Musik nicht nur zu hören und zu geniessen, sondern auch berühren zu können, doch er will vor allem auch einen gewissen Mehrwert: schöne, anspruchsvolle Covergestaltungen, aufwendige Booklets, Gimmicks in Form von DVDs – all diese Dinge. Dass mittlerweile Musiker wie Amanda Palmer und Kevin Devine den Musikvertriebsmajors Adieu gesagt haben unter ihre Alben via „Crowdfunding“ komplett in Eigenregie – und mit dem finanziellen „Kickstarter„-Vorschuss ihrer Fans – unters Hörervolk (welches dann wiederum exklusive Extras als Dankeschön erhält) bringen, dürfte ein deutlicher Mittelfingerzeig an die veralteten Vermarktungswege sein… Die Zeiten, in denen Streaming-Dienste und ach so böse Web-Tauschbörsen Napster, Morpheus oder Kazaa verteufelt und mit allen zur Verfügung stehenden rechtlichen Mitteln alternativlos bekämpft wurden, dürften wohl endgültig vorbei sein. Und bei Amazon, bei welchem der zahlende Kunde aktuell – nach eigenen Angaben – aus einem Repertoire von fünf Millionen CDs und Schallplatten sowie 27 Millionen mp3-Songs wählen kann, besteht sogar noch gewaltiges Wachstumspotential für das neuste digitale Ass im Ärmel namens „AutoRip“…

 

 

Rock and Roll.

Getaggt mit , , , , , , , , , , , , , , , , ,
%d Bloggern gefällt das: