Von dem, was Stefan Honig vor mehr als zehn Jahren ursprünglich als Soloprojekt begann, ist mittlerweile nicht mehr viel übrig. Einiges hat sich getan im Leben des gelernten Erziehers. Neben der Tatsache, dass der Düsseldorfer Vollblutkünstler vor wenigen Tagen das nunmehr vierte Honig-Album „The Last Thing The World Needs“ veröffentlicht hat, ist er auch längst nicht mehr solo unterwegs. Über die letzten Jahre hat sich Honig eine treue Band zusammengesucht, mit denen er jetzt nicht nur auf der Bühne, sondern auch in Studio musiziert und entwickelt.
„Herzhaft und vor allem herrlich dargereicht auf glanzvollen Gitarren-Teppichen (Martin Hannaford), getrieben und untermauert von packendem, variantenreichen Schlagwerk (Marcel Schmitz) und bleibend bereichert durch farbvolle Tastenvielfalt (Olivia Sawano), vertieft durch majestätischen Bläsereinsatz und gekrönt vom lagenreichen Chorgesang aller Bandmitglieder, entsteht hier ein derart reichhaltiges, überwältigendes Pop-Stil-Gemälde, welches dazu angetan ist, Grenzen wie Vorurteile einzureißen. Alles gut, alles richtig gemacht, alles richtig gut gemacht.“
So heißt es im begleitenden Pressetext. Und in der Tat hört man den elf neuen Songs von „The Last Thing The World Needs“ die vornehmlich bewusste Entstehung im Bandgefüge an, denn schließlich muss man – nebst für Experimente offenen Folkern wie Bon Iver, Ben Howard, Sufjan Stevens und Co. – auch immer öfter an großartige deutsche Indie-Rock/Pop-Bands wie The Ghost Of Tom Joad, Pale oder Monta denken.
Darüber, dass das neue Album mit „The Last Thing The World Needs“ einen einigermaßen ironischen Titel bekommen hat, meint Stefan Honig: „Die Tatsache, dass wir uns nicht so wahnsinnig ernst nehmen, steht zum Beispiel im Kontrast zu der aufopfernden Arbeit, die wir in dieses Album gesteckt haben.“
(Mehr Informationen zur Band und zum neuen Werk findet man etwa in diesem aktuellen Interview, welches Stefan Honig vor wenigen Tagen mit den Schreiberlingen von minutenmusik.de geführt hat.)
Das emotionale Musikvideo zum Albumsong „Boulders“ (dem plattentests.de in ihrer Rezension übrigens „ABBA-Assoziationen“ zuschreiben) erzählt von Freundschaft und Verzweiflung, getragen von einer idyllischer Kleinstadtkulisse. Schön anzusehen:
Rock and Roll.