„Life is what happens to you while you’re busy making other plans…“
Selten hat dieses John Lennon-Zitat – der gute Herr hatte kurze Zeit, nachdem er diese berühmten Zeilen als Teil des Songs „Beautiful Boy (Darling Boy)“ ins Studiomikro sang, selbst die zweifelhafte Ehre, seine knapp gefasste Lebensweisheit auf deren praktikablen Wahrheitsgehalt zu prüfen – meine Lebensumstände besser umschrieben als in den vergangenen sechs Wochen. Da entschwindet man den heimischen vier Wänden an einem freien Samstagabend für vier, fünf Stunden, um ein Konzert zu besuchen (das zwar toll war, nun aber in zwiespältiger Erinnerung zurück bleibt), kehrt spät in der Nacht nichtsahnend müde und angenehm abgetrunken zurück – und dann das! Tür aufgebrochen, MacBook weg… Der Optimist unter euch wird sicherlich sogleich meinen: Sei doch froh, dass diese [hier bitte einen selbstgewählten Kraftausdruck übelster Kajüte einfügen] nicht mehr mitgenommen haben und setzte ein „nur“ davor! Dennoch bleibt ein Verlust, ohne den ich diesen Blog in den vergangenen Wochen zwar hätte weiterführen können, aber nicht wollte, da dies herbe und deutliche Einbußen in Qualität und Optik zur Folge gehabt hätte, mit denen ich mich so kaum hätte abfinden wollen. Also bedeutete der Zwischenfall für ANEWFRIEND eine ad hoc verordnete Zwangspause, die ich einerseits fürs „Runterkommen“ und verdiente einwöchige Urlaubmachen in Familie nutzte, andererseits aber auch für die sich nach dem Einbruch ergebenden „Verseitigungen“ der Folgen (Anzeige bei der Polizei, neues MacBook ordern und einrichten – ein Dank an dieser Stelle noch einmal an meine allzeit hilfsbereite Familie! -, den Schaden mit der Versicherung abklären etc. pp.). Und wie das nunmal so ist, setzt es auf einen Nackenschlag auch gern den nächsten, so als wollte das Leben mir entgegnen: „Du denkst, das war’s jetzt? Einen kleinen Moment, bitte…“. Das Rad steht eben nie so ganz still, und schon Modest Mouse brachten vor ziemlich genau zehn Jahren auf ihrem Meisterwerk von einem Album, „Good News For People Who Love Bad News„, das böse Spiel von Schicksal und Alltag mit großartig daher rumpelnden Melodien und scharfzüngigen Worten trefflich zynisch auf den Punkt. Kein Glück ist wohl schöner als jenes, das man sich verdienen muss – glaubt’s mir, wenn ihr es nicht schon längst an der eigenen Haut erfahren habt.
Doch all die, die mich kennen, wissen, dass wohl kaum etwas (oder gar nichts) meine Liebe zur Musik und zum Schreiben (darüber) auf Dauer erschüttern kann. Deshalb kehrt ANEWFRIEND nun aus seiner Zwangspause zurück, um sich Schritt für Schritt wieder ins „normale“ Alltagsterrain zu bloggen, zu schreiben. An all jene, die während der Auszeit nach dem nächsten Post gefragt haben: Danke, fühlt euch gern als personifizierte Triebfedern des Neustarts! An all die, denen all diese Worte nichts bedeuten mögen: Surft weiter durchs weltweite Netz, hier gibt es nichts zu sehen, danke. All das was war, all das was kommt, geschieht mit dem besten aller Gefühle: Liebe. Einer Liebe zur Musik, einer Liebe zum Schreiben. Für euch. Für mich. Mehr braucht es in bestimmten Momenten nicht, das Leben, dieses mal umarmende, mal herzhaft zupackende, mal wild um sich schlagende erstaunliche kleine Arschloch. Over and out.
„The trick is to keep breathing…“ (Garbage)
Rock and Roll.