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Song des Tages: Fleurie – „Hope Where Have You Gone?“ (Live at the Smoakstack)


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„‚Fleurie.‘ The name is French. The singer is American. And the music —a dreamy, cinematic pop sound that sweeps, swoons, and soars —creates its own geography.“

Nun ja, mit der „eigenen Geographie“ übertreibt’s der Pressetext dann wohl doch etwas (typisch Pressesprech eben). Und auch das Konzept – junge Frau setzt sich ans Klavier und kehrt verträumt ihr Innerstes nach außen – ist nicht erst seit Joni Mitchell oder Tori Amos alles andere als neu und innovativ. In den letzten Jahren ließen sich ganz ähnliche Töne etwa von einer ebenso jungen Dame namens Birdy vernehmen.

Und doch lohnt es sich, Lauren „Fleurie“ Strahm zuzuhören, denn die US-amerikanische Musikern aus Nashville, die mit Country so viel am Hut hat wie Donald Trump mit Höflichkeit, guter Kinderstube und Menschenrechten, liefert auf ihrem im vergangenen September erschienenen Debütalbum „Love And War“ durchaus gute Songs ab, von denen sie einige sogar schon in Filmtrailern oder der ein oder anderen TV-Serie unterbringen konnte (die lieben ja bekanntlich melancholisches Klaviergeklimper an den richtigen Stellen). Als Vorbilder wählte Strahm, die in Canton, Michigan aufwuchs, Bands wie Coldplay oder Künstlerinnen wie Imogen Heap aus – auch das passt, verbinden doch auch diese das Organische mit den Elektronisch-Synthetischen. Nicht immer und mit jedem Song kommt dabei Spannendes ums Eck. Böse Zungen behaupten, dass Fleurie unter der Ägide von Mixer Dave Schiffman, der auch schon für Haim, Charli XCX oder Active Child in die Regler griff, mit dem Wechsel vom Piano zu mehr Synthesizern sich auch der Beliebigkeit des Einweg-Pop ausgeliefert hat. Mehrzweckarenen irgendwo auf der Welt statt französische Kaffeehäuser? Auf und ab im Fahrstuhl statt zu Tränen rührender Tiefgang? Stimmt wohl, zum Teil.

Trotzdem sind gerade Stücke wie das (nicht auf dem Album enthaltene) „Hope Where Have You Gone?“ sehr schön anzuhören, wenn Lauren „Fleurie“ Strahm diese allein vorträgt und mal nicht vom „Cinematic Pop“ träumt. Sollen lieber Coldplay ihre Songs mit vergessenswerten Tralala-Synthies zukleistern…

 

 

Hier gibt’s die acht Songs vom Debüt „Love And War“ im Stream:

 

Rock and Roll.

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