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Klassiker des Tages: Hole – „Gold Dust Woman“


Es gibt die ein oder andere Band, deren Songs – vor allem im retrospektiven Rückspiegel – viel besser dastehen als ihr Ruf es normalerweise erlauben dürfte. Hole etwa.

Woran liegt’s? Nun in diesem Fall ist die Antwort eine recht simpel: Courtney Love, ihres Zeichens bekanntlich Witwe von Grunge-Posterboy Kurt „Nirvana“ Cobain, Gelegenheitsschauspielerin (unter anderem in TV-Serien wie „Sons Of Anarchy“ oder „Empire“), ganz nebenbei Holes Herz, Stimme und Frontfrau sowie – vor allem in den Neunzigern und Nuller-Jahren – um kaum eine plakativ-skandalöse Rockstar-Allüre verlegen (und – Fun Facts, Fun Facts! – Mitbegründerin der legendären US-Punkband Babes In Toyland sowie 1983 für kurze Zeit Sängerin bei Faith No More).

In der Tat sind Hole’sche Alben wie „Live Through This“ (1994) oder „Celebrity Skin“ (1998) verdammt gut gealtert und Songs wie „Violet„, der Titelsong von letzterem Werk oder „Malibu“ (an welchem auch ein gewisser Billy Corgan mitschrieb) noch immer Tanzflächen füllende Smash-Hits für die nostalgische Neunziger-Rock-Party. Für alle Spätgeborenen ist es da fast schade, dass sich das Grunge-Rock-Quartett aus Los Angeles 2002 nach dreizehn (mehr oder minder) gemeinsamen Jahren aufgelöst hat und – von dem recht egalen 2010er Comeback-Werk „Nobody’s Daughter“ mal abgesehen – seit vielen, vielen Jahren um eine Reunion streitet. Denn auch wenn Courtney Love, Melissa Auf der Maur, Eric Erlandson und Patty Schemel kaum mehr an ihre Großtaten abknüpfen werden, so dürfte die Band wohl noch für die ein oder andere tolle Comeback-Show gut sein…

Was man außerdem schnell vergisst: Hole verstanden sich nicht selten hervorragend im Covern von Song-Klassikern. Man lausche etwa ihrer derb rockig hingerotzten Variante des Dylan-Evergreens „It’s All Over Now, Baby Blue“ (erschienen 2000 auf dem Soundtrack von „The Crow: Valvation“). Oder vor allem der Version des Fleetwood Mac’schen Klassikers „Gold Dust Woman“ (vom 1996 erschienenen Soundtrack zu „The Crow – City Of Angels“), bei der nicht nur covermesongs.com befindet, dass Courtney Love und ihren Mitstreitern da eine ganz famose Hommage an den Song vom 1977er Fleetwood-Mac-Überalbum „Rumours“ gelungen ist.

Und auch hier lässt sich eine kleine interessante Anekdote finden: Im Jahr 1997, nicht lange nach der Veröffentlichung des Hole’schen Covers von „Gold Dust Woman“, interviewte Courtney Love Fleetwood Mac-Sirene Stevie Nicks, die ja bekanntlich – sowohl stilistisch als auch musikalisch – eines ihrer größten Vorbilder war, für das SPIN Magazine. Auf die Frage nach dem Song meinte Nicks zunächst, dass der „dust“ Kokain sei, aber der Song von mehr als nur davon handele. Während des Interviews warf Nicks noch mit einem Haufen weiterer potentieller Bedeutungen um sich, bevor sie schließlich zugab: „Weißt du was, Courtney? Ich weiß nicht wirklich, worum es bei ‚Gold Dust Woman‘ geht. Ich weiß, dass es dort [während der Aufnahmen] Kokain gab und dass ich es mir irgendwie als ‚Goldstaub‘ vorgestellt habe. Ich müsste noch einmal in meine Tagebücher schauen und sehen, ob ich etwas über ‚Gold Dust Woman‘ herausfinden kann. Denn ich weiß es nicht wirklich. Es kann sich doch nicht alles um Kokain drehen…“ – durchaus eine Behauptung, zu der deren Interview-Partnerin Courtney Love die ein oder andere Geschichte beitragen könnte. Und wohl auch deshalb hätte sich kaum eine passendere Band „Gold Dust Woman“ vornehmen können…

Rock and Roll.

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Song des Tages: Stevie Nicks – „Show Them The Way“


Damals, in den Siebzigern, war Stevie Nicks so etwas wie das weibliche Rock-Business-Pendant zu Robert Plant: wunderschön und berühmt, unnahbar und irgendwie nicht von dieser Welt der Normalsterblichen, dazu noch gesegnet mit der besonderen, unverkennbaren Stimme eines Engels – ein weibliches, in Rockmusik gegossenes Sexsymbol, wenn man so mag. Dazu kamen freilich noch die Geschichten um all die internen Amourösitäten und Streitereien, die ihre Band Fleetwood Mac und Alben wie „Rumours“ oder „Tusk“ seit jeher so besonders, so interessant mach(t)en.

Mittlerweile ist es etwas ruhiger um Fleetwood Mac (deren Mitbegründer Peter Green in diesem Jahr verstarb) und die Grande Dame der Rockmusik geworden – kein Wunder, immerhin ist Stephanie Lynn „Stevie“ Nicks, die als erste (und bis dato einzige) Frau zweimal in der Rock’n’Roll Hall Of Fame vertreten ist, bereits 72 Jahre jung. Umso schöner ist es daher, ihre Stimme ab und an mal wieder hören zu können, etwa vor sieben Jahren, als Nicks dem feinen Song „You Can’t Fix This„, welcher auf dem Soundtrack für Dave Grohls (nach wie vor absolut sehenswertem) Doku-Film „Sound City“ erschien, ihre unnachahmliche Stimme lieh.

Passenderweise ist es nun auch Foo Fighters-Tausendsassa Dave Grohl, der Stevie Nicks auf ihrer ersten Single seit neun Jahren und der ersten Veröffentlichung seit dem 2014 erschienenen „24 Karat Gold: Songs From The Vault“ unterstützt – wenn auch „nur“ am Schlagzeug.

Und irgendwie könnte es – im Angesicht eines rassischstischen Medienclowns im Weißen Haus, den nahenden US-Präsidentschaftswahlen, Corona, #MeToo und der „Black Lives Matter“-Bewegung – kaum einen passenderen Zeitpunkt für einen durchaus politischen, jedoch positiv gestimmten Song wie „Show Them The Way“ geben. In einem Interview mit Associated Press erklärte Nicks, dass das gut sechsminütige Stück auf einem Traum aus dem Jahr 2008 basiert. Darin spielt sie auf einer politischen Benefizveranstaltung, die von Dr. Martin Luther King Jr., John Lennon, John Lewis, John F. Kennedy und Bobby Kennedy besucht wird.

Hier gibt’s das Musikvideo für welches Stevie Nicks (über die ihr hier noch ein paar recht interessante Anekdoten findet) keinen Geringeren als US-Regisseur Cameron Crowe („Almost Famous“, „Vanilla Sky“) gewinnen konnte:

Please God, show ‚em the way
Please God, on this day
Spirits all given the strength
Peace can come if you really want it

I had a fragile dream in a gray house in the Hamptons
I’d been there before, singing songs and doing benefits
Was in a room alone putting on my makeup
Like so many things that come to me, the dress came across the Persian carpet
As I fell into the dress, a thought came to me
Into my heart, I have a dream
And a door opened
I turned to face the music
I was ready for the Kennedys
I don’t know if it was 1960 or 1963
Everything was timeless, even me
I wasn’t old, I wasn’t young, I was just part of their dream
A shadow walked with me down the hall, it was Martin Luther King
All in shadow, all before me, overwhelmed by
Destiny, someone said, ‚Sing us a song
There’s a piano‘ and handed me a drink
The room was full of hope, a song would set them free

And I said
Please God, show ‚em the way
Please God, on this day
Spirits all given the strength
Peace can come if you really want it

I sat at the piano, stared out of the shadows
I sang the words, ‚I have a dream‘
He wasn’t my old friend John, I didn’t know him then
But he smiled at me, and I sang these words
Whatever it takes
Whatever it takes to be free
No, I didn’t know these men
But they knew me
It was all symbolic, nothing was as it seemed
They all left us in a single shot but they didn’t take the dream
They were there in that house, discussing the future
And drinking champagne, I was just a piano player
The voice, part of their dream
I was thirty five and maybe I was fifteen
It was just another night in the presence of Martin Luther King
I was just a dreamer, I was ready for the Kennedys

And I said
Please God, show ‚em the way
Please God, on this day
Light the fire, start it over
Tell the world about the dream
Start it up and make it real

Please God
Show him the way…

Back in the room where it all began
My heart began to heal, I believe it
I remember the beauty of the Hamptons
Shadows playing in the sun
A voice said, „The dream is not over, no
The dream has just begun“
I spun around to see another shadow
Slipping through the door
And my eyes opened wide, ‚What is this all for?‘
And the shadow said, ‚Don’t forget it, don’t forget
What we were fighting for, don’t forget it‘

And I said
Please God, show ‚em the way
(It’s just another night)
Please God, on this day
(Martin Luther King)
Spirits all given the strength
(Sing us a song)
Peace can come if you fight for it
(Don’t forget it)
Think we’re just in time to say
(Ooh, and said, oh said)
Please God, show ‚em the way
(All in shadow)
Please God, on this day
(All before me)
Spirits all given the strength
Peace can come if you fight for it
Think we’re just in time to say this
Set them free
Room was full of hope

Please God, show ‚em the way
(I believe it)
Please God, on this day
(Don’t forget it)
Spirits all given the strength
(Don’t forget what
We were fighting for)
Think we’re just in time to say
Peace can come if you fight for it
Peace can come if you try harder
Peace can come, ooh, if you really want it

The dream
Don’t forget it, please God
Show them the way“

Rock and Roll.

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„Abstand, bitte!“ – Ikonische Albumcover in Zeiten der Corona-Pandemie


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Nun muss auch der orangefarbene „Fake News!“-Toupet-Clown so langsam aber sicher einsehen, dass die Corona-Pandemie die „one nation under God“ (aka. die US of A) aktuell so sicher im Würgegriff hat wie kaum ein anderes Land der Welt…

Wohl auch deshalb haben die aus Los Angeles stammenden Künstler Paco Conde und Beto Fernandez eine Reihe recht bekannter Albumcover neu gestaltet, um das Bewusstsein dafür zu schärfen, wie wichtig es derzeit im gemeinsamen Miteinander ist, mindestens einen Sicherheitsabstand von zwei Metern voneinander zu halten, um die Ausbreitung des Coronavirus zu stoppen (oder zumindest einzudämmen – #flattenthecurve und so). Soziale Distanz (oder eben „Social Distancing“) ist für viele von uns fast schon Normalität, und das wird wohl auch noch für eine Weile so bleiben…

Das Projekt mit dem Namen „6 Feet Covers„, bei dem die beiden Gründer der Kreativagentur Activista sowohl eine ernsthafte Botschaft als auch ein wenig Humoriges für alle #StayTheFuckHome-Geplagten im Sinn hatten, umfasst ikonische Kunstwerke wie das „Abbey Road“-Cover der Beatles, Blondies 1976er Debütalbum oder „The Man-Machine“ der Düsseldorfer Electro-Krautrock-Pioniere Kraftwerk. Paco Conde erzählte BuzzFeed, dass die Idee vor wenigen Tagen entstand, als er bemerkte, dass die Leute in der Schlange im Supermarkt die sechs Fuß (also etwa 1,8 Meter) umfassende Sicherheitsabstandsregel nicht respektierten. Also wählten er und sein Kreativ-Buddy Beto Fernandez einige berühmte Albumcover aus und änderten diese so ab, dass alle Bandmitglieder mindestens 6 Feet Abstand zueinander hatten. Näher kommen Musikkultur und Zeitgeist – allen Stream-Wohnzimmerkonzerten zum Trotz – in diesen Tagen kaum zusammen…

 

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(gibt’s auch hier oder hier in Groß zu sehen…)

 

Rock and Roll.

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Song des Tages: Lissie – „Dreams“


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Beinahe neun Jahre ist es her, dass Elisabeth Corrin „Lissie“ Maurus mit der „Why You Runnin‘ EP“ und Songs wie „Wedding Bells“, „Little Lovin'“ oder „Everywhere I Go“ der Musikwelt ein großes, wahlweise von Folkrock, Alt.Country oder Gospel gesalbtes Versprechen gab, welches etwa der „Daily Mirror“ wohlig nickend als „true rebel country spirit“ wahrnahm. Und in der Tat löste bereits das 2010 erschienene Debütalbum „Catching A Tiger“ viele Versprechungen ein, schließlich präsentierte das Landei aus dem US-amerikanischen Hinterland (aka. Illinois) darauf viel sonnendurchflutet-sommerlichen Middle-Of-The-Road-Rock der besten Sorte, welcher auch gern mal ein genüsslich-nächtliches Melancholiebad nahm und Road Trips initiierte, bis die Tankanzeige des Oldtimers im Tiefrot entschwand und über einem nur noch die Sterne schienen. Dabei konnte die junge Dame auch noch so herrlich und nach Jungen-Manier fluchen, derbe drauf los rocken und brachte superbe Coverversionen – etwa von Lady Gagas „Bad Romance„, Metallicas „Nothing Else Matters„, Kid Cudis „Pursuit To Happiness“ oder Led Zeppelins „Stairway To Heaven“ – zustande, die sich beileibe nicht hinter den Originalen zu verstecken brauchten… Coole, natürliche Type, diese Miss Maurus.

Seitdem sind nicht nur acht Jahre ins Land gegangen, auch Lissie lag in der Zwischenzeit kaum auf der faulen Landhaut: drei weitere Alben (zuletzt im vergangenen Jahr „Castles„), auf denen sich die mittlerweile 36-Jährige mal hier, mal da etwas weiter weg vom Folkrock bewegte und ihre Fühler mehr mal mehr, mal weniger gelungen gen Pop ausstreckte, zig in TV-Shows zur Untermalung untergebrachte Songs sowie zwei Live-Alben, die vor allem Lissies Bühnenqualitäten (ich erwähnte es: die Blondine kann rocken!) zum Vorschein brachten, sind der beste Beweis.

71K0O-cntPL._SS500_.jpgHöchste Zeit also, das bisher Erreichte einmal Revue passieren zu lassen. Und dies tut Lissie erfreulicherweise nicht mit einer schnöd-lieblosen Zusammenstellung ihrer besten (?), erfolgreichsten (?) oder karrieredefinierendsten (?) Stücke, sondern mit „When I’m Alone: The Piano Retrospective“. Wie es der Titel bereits verrät, kommen die – Wermutstropfen Anzahl! – elf Stücke gänzlich reduziert auf den weißen und schwarzen Tasten des Pianos daher, so als wollte die Musikerin aus Rock Island, Illinois ihren Zuhörern zeigen, dass auch ihre Vergangenheit kaum statisch ist, dass die Songs, die sie vor fast zehn Jahren geschrieben hat, noch frisch und lebendig sind. Well… Mission accomplished. Die neuen Arrangements von Stücken wie „When I’m Alone„, „Everywhere I Go“, „In Sleep“ (vom Debütalbum „Catching A Tiger“), „Sleepwalking“ (vom Zweitwerk „Back To Forever„), „Daughters“, „Don’t You Give Up On Me“ (vom dritten Album „My Wild West„) oder „My Best Days“ (vom aktuellen Langspieler „Castles“) atmen zeitweise zwar noch immer die Kraft der damaligen Originale, ziehen nun jedoch ihre Energie aus den – logischerweise mal melancholischen, mal beinahe weihevollen – Neuinterpretationen. Bis hin zu Lissies feiner Coverversion des schunkeligen Fleetwood-Mac-Evergreens „Dreams“ (mit „Cowboy Take Me Away“, im Original von den Dixie Chicks, enthält das neue Werk noch ein weiteres Cover), darf man wohl nur allzu gern das Gefühl bekommen, dass Elisabeth Corrin „Lissie“ Maurus mit dieser speziellen Werkschau einen musikalischen Liebesbrief an ihre Vergangenheit schreibt…

 

 

„Now, here you go again
You say, you want your freedom
Well, who am I to keep you down
It’s only right that you should
Play the way you feel it
But listen carefully, to the sound
Of your loneliness

Like a heartbeat, drives you mad
In the stillness of remembering what you had
And what you lost
And what you had
And what you lost

Oh, thunder, only happens when it’s raining
Players, only love you when they’re playing
They say women, they will come and they will go
When the rain washes you clean, you’ll know
You’ll know

Now, here I go again, I see
The crystal vision
I keep my visions to myself
It’s only me, who wants to
Wrap around your dreams and
Have you any dreams you’d like to sell
Dreams of loneliness

Like a heartbeat, drives you mad
In the stillness of remembering, what you had
And what you lost
And what you had
Ooh, what you lost

Thunder, only happens when it’s raining
Players, only love you when they’re playing
Women, they will come and they will go
When the rain washes you clean, you’ll know

Oh, thunder, only happens when it’s raining
Players, only love you when they’re playing
They say women, they will come and they will go
When the rain washes you clean, you’ll know
You’ll know

You will know
Oh, you’ll know“

 

Rock and Roll.

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Song des Tages: Fleetwood Mac – „Landslide“ (early version)


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Was ist nicht schon alles über Fleetwood Mac geschrieben worden, über nahezu perfekte Alben wie „Rumours“ oder „Tusk„? Über gigantische Egos, kaum weniger gigantische Berge an Rauschmitteln (hey, das waren die Siebziger!), gescheiterte – bandinterne – Romanzen, enttäuschte Hoffnungen, geplatzte Träume… Über popmusikalische Träume, welche sich alsbald als kreative Albträume entpuppten. Jaja, wenn es um Gossip gewordenen, großartigen Radio-Rockpop, durch den sich stets kalifornischer Sonnenschein Bahn bricht, geht, dann gibt es auch im 21. Jahrhundert kaum eine bessere Band als Fleetwood Mac. Ist so, bleibt so.

Dass Mick Fleetwood, John und Christine McVie, Lindsey Buckingham und die eh ewig tolle Stevie Nicks heutzutage vor allem durch das ein oder andere Reunion-Konzert sowie Reissues ihrer alten Alben in Erscheinung treten, macht gar nichts, wenn – wie im Fall der dieser Tage erscheinenden erweiterten Neuauflage ihres ursprünglich 1975 in die Plattenläden gestellten selbstbetitelten Albums – Schätze wie diese frühe Version des sowieso auch über die kommenden tausend Jahre hinweg wunderschönen Stevie-Nicks-Schmachters „Landslide“ zutage gefördert werden und einen für Minuten all das Drama und jeden Fetzen Pophistorie vergessen lassen…

 

 

(Apropos „Landslide“: Wo wir gerade dabei sind, das Stück zu würdigen, sollte keinesfalls unerwähnt bleiben, dass Billy Corgan und seine Smashing Pumpkins anno 1994 mit ihrer durchaus formidablen Version des Fleetwood’schen Klassikers ums Eck kamen – erst als B-Seite von „Disarm“ und wenig später auf der Raritäten-Sammlung „Pisces Iscariot„… just sayin‘.)

 

Rock and Roll.

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Song des Tages: Fleetwood Mac – „Man Of The World“


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Bekannt sind Fleetwood Mac berechtigterweise für ihre großen Alben aus den Siebzigern wie „Rumours“ und „Tusk„, in denen sie einerseits große Trennungs- und Scheidungsdramen auf noch größere Konzertbühnen brachten, während sich die Formation im Inneren mehr und mehr selbst aufzulösen und voneinander wegzubewegen drohte. Klar, der Rest ist längst Musikhistorie, und all diese Dramen und Besetzungswechsel hier im Klein-klein aufzudröseln, würde zu weit führen. Heute scheinen die Mitglieder aus der erfolgreichsten Bandphase –  Mick Fleetwood, John und Christine McVie, Lindsey Buckingham und die ewig tolle Stevie Nicks – Frieden mit ihrer Vergangenheit geschlossen zu haben, denn selbst eine gemeinsame Tour mit den alten Klassikern wie „Landslide“, „Go Your Own Way“ oder „Gold Dust Woman“ ist wieder drin (insofern denn die Gesundheit aller Beteiligten mitspielt).

Dass Fleetwood Mac vor den Erfolgen in den Siebzigern mal ganz anders klangen, liegt wohl einfach auch daran, dass all dies vor der Zeit war, als das damalige Rockstar-Paar aus Lindsey Buckingham und Stevie Nicks zur Band stieß (was 1974 geschah). Damals, Ende der Sechziger, war Peter Green, allerorten zu einem der „besten Gitarristen aller Zeiten“ gewählt, noch der Bandleader, und Fleetwood Mac selbst eher im englischen Folk’n’Blues verhaftet als im eingängigen Radiopop. Dass dabei trotzdem tolle, bewegende Songs entstehen konnten, beweist etwa „Man Of The World„. Das nicht einmal drei Minuten kurze Stück, verfasst von Green, erschien im April 1969 lediglich als Single, und fand schändlicherweise auf keinem der drei Alben, an denen Peter Green vor seinem Bandausstieg im im Jahr 1970 Anteil hatte, Platz (wer doch danach sucht, der findet den Song etwa auf dem 1992er Boxset „25 Years – The Chain“ oder der Compilation „The Best of Peter Green’s Fleetwood Mac„).

Klar hört man „Man Of The World“ an, dass das gute Stück schon beinahe ein halbes Jahrhundert auf dem musikalischen Buckel hat. Andererseits klingt es vor allem: wunder, wunderschön.

„Shall I tell you about my life?
They say I’m a man of the world
I’ve flown across every tide
And I’ve seen lots of pretty girls

I guess I’ve got everything I need
I wouldn’t ask for more
And there’s no one I’d rather be
But I just wish that I’d never been born

And I need a good woman
To make me feel like a good man should
I don’t say I’m a good man
Oh, but I would be if I could

I could tell you about my life
And keep you amused I’m sure
About all the times I’ve cried
And how I don’t want to be sad anymore
And how I wish I was in love“

Rock and Roll.

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