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Song des Tages: Aree and the Pure Heart – „Fifty Dollar Bottle Of Wine“


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Bock auf ein neues The Gaslight Anthem-Album, welches schön retromäßig vor sich hin rockt und dabei nicht mit Spielereien der Duftmarke Against Me! geizt? Dann empfiehlt euch ANEWFRIEND wärmstens die – na klar! – aus den US of A stammenden Aree and the Pure Heart, die auf ihrem im vergangenen März erschienenen Album „Never Gonna Die“ schwungvoll und euphorisch rock’n’rollnen Heartland-Rock zelebrieren, der sich jedoch auch traut über die Punkrock-Kante hinaus zu lugen (und damit so einige verheißungsvolle Versprechen der 2015er „Heartsongs EP“ einlöst).

a0371789850_16Mit dem herrlich hartnäckigen Singalong-Mini-Hit „Fifty Dollar Dollar Bottle Of Wine“ beginnt das Quartett um Frontmann Aree den bunten Song-Reigen, der nur selten langweilig wird. Auch wenn es zwischendurch mal nachdenklich oder melancholisch vom Piano aus tönt (wie bei der passablen Feuerzeug-Ballade „The Feeling I Get„), ist die Grundhaltung stets eine positive – eine die das Leben mit gereckter Faust feiert, obwohl es vielleicht nicht immer Geschenke für einen parat halten mag. Der erwähnte Opener reißt einen mit seiner Leidenschaft förmlich mit – insofern man poppigen Ambitionen nicht abgeneigt ist, denn der Mix aus Seventies-Springsteen-Rock, der hier und da gern mit Achtziger-Jahre Bläsern aufgepeppt wird, wirkt wie aus der Zeit gefallen und deswegen irgendwie auch zeitlos – zeitlos schön.

Klar, Aree and the Pure Heart sind mehr dem Mainstream zugewandt und hätten wohl perfekt in das Vorprogramm einer Tom Petty-Show gepasst. Zuweilen – wie beim Classic-Rocker „Under The Streetlight“ – erinnert Arees Gesang gar an Meat Loaf – zum Glück allerdings ohne dessen over-the-top’sches Pathos. Als würde der in stylishe Denim-Fashion gekleidete Punkrock-Frontmann eine Armee von Träumern auf die Welt loslassen, vereint Aree diese ganz besonderen Charakteristika der großen, großen Evergreen-Musiker von Springsteen bis Adams, während er sich die Leichtigkeit von Craig Finn (seines Zeichens Frontmann der New Yorker Kaschemmen-Indierocker The Hold Steady) oder einer – vergleichsweise – sehr ausgeglichenen Laura Jane Grace (Against Me!) behält. All das verbindet er wiederum mit viel Emotionalität, Herzblut, Authentizität und den roughen „The ’59 Sound“-Großtaten von The Gaslight Anthem. Es sind eben nicht selten die unscheinbaren – „kleinen“ – Bands, die das Genre weiterhin spannend gestalten – der Vierer aus Atlanta, Georgia reiht sich nahtlos in diese Geheimtipp-Riege ein.

Auch weitere Songs wie „Never Gonna Die„, „Gasoline Heart„, „Black Cats“ oder „Crash Into The Sun“ laufen gut geölt in die Gehörgänge, wobei es manchmal an den berühmt-berüchtigten Ecken und Kanten fehlt, die ein Lied schlussendlich so besonders, so memorabel machen. Freilich sind Aree, PJ, Chris und Dave handwerklich sehr versiert und verstehen es zweifellos, eingängige Songs zu schreiben, die nach mehrmaligen Hören durchaus für Wiedererkennung sorgen, aber konsequent hängenbleiben möchten die wenigsten der lediglich neun Stücke. Dennoch ist das halbstündige Album im Ganzen mehr als solide und dürfte gerade im nahenden Frühling gern noch einige Fans mehr finden…

 

 

Rock and Roll.

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