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Song des Tages: Kristian Harting – „Falling“


Photo by Asbjørn Skovkjær Sand

Foto: Facebook / Asbjørn Skovkjær Sand

„Im Musikbusiness herrschen raue Sitten. Viele Leute kämpfen um das wenige Geld, das es zu holen gibt, und das ist für mich einfach nicht besonders ansprechend.“ Dass Kristian Harting desillusioniert von der Musikindustrie ist, kommt wenig überraschend: Der Däne spielt seit den frühen Neunzigern in Bands von Trash Metal bis Noise Pop, bis er 2014 sein Solodebüt „Float“ veröffentlicht. Inzwischen beim dritten Album „The Fumes“ angelangt, glaubt Harting nicht mehr daran, in Zukunft nur und ausschließlich mit seiner Musik um die Runden zu kommen. „Ich erwarte inzwischen nicht mehr, als Vollzeitmusiker arbeiten zu können. Ich liebe es, Musik zu machen und Shows zu spielen. Ich liebe die Musik, aber eben nicht den ganzen Kapitalismus drumherum.“ Zwar mag auch Kristian Harting den inklusiven Charakter von Streaming-Diensten und nutzt diese auch selbst. Zusammen mit dem fast monopolisierten Konzertmarkt machen sie es unabhängigen Musikern jedoch immer schwerer, ihre Miete und Brötchen zu bezahlen. „Die Musikindustrie ist ein archetypisches Beispiel dafür, was in der Welt gerade schiefläuft“, meint der Däne.

0811521019934In den vier Jahren seit dem Vorgängerwerk „Summer Of Crush“ war Harting zunächst – Greta Thunberg approves! – mit dem Zug durch Europa getourt, bevor er wegen finanzieller Schwierigkeiten einen Job als Lehrer für Kinder mit Autismus annahm. „Der Job war toll und ich mochte die Kinder wirklich, dafür konnte ich aber nur jedes zweite Wochenende an ‚The Fumes‘ arbeiten und kam sehr langsam voran. Was sonst zwei Monate gedauert hätte, hat mich diesmal zwei Jahre gekostet.“

Nach zwei vollkommen im Alleingang eingespielten Werken suchte sich der dänische Musiker dieses Mal gleich eine Handvoll Mitstreiter, um im Geiste großer Vorbilder den Gesang und seine mal kämpferische, mal grüblerische Außenseiter-Lyrik mehr in den Mittelpunkt zu rücken und der Musik einen organischeren Charakter zu verleihen. Während Lars Lundholm in den Kopenhagener Black Tornado Studios hinter den Reglern saß, sind so unter anderem Jakob Falgren (Trentemøller) am Bass, Jesper Bo Hansen (Glenn Hughes) an Hammond-Orgel und Keyboards, Mads Beldring Hansen am Schlagzeug sowie Singer/Songwriterin Nana Schwartzlose beim Backgroundgesang als musikalische Gäste zu hören. Zum Ausgleich dienen die verspielt eingesetzten elektronischen Elemente diesmal eher der Atmosphäre. Das Resultat ist Hartings bisher traditionellstes Singer/Songwriter-Album in der Tradition von Künstlern wie Christian Kjellvander, Elliott Smith oder Sufjan Stevens, auf dem der Däne den Fokus vor allem auf Gesang und Texte legt. „Ich habe versucht, ein einfaches, düsteres, melancholisches aber auch schönes Indie-Pop-Rock-Album zu machen mit leicht zugänglichen Songs, die sehr fokussiert sein sollen. Die ‚Rubber Soul‘-Ära der Beatles diente als Vorbild“, beschreibt Kristian Harting seinen nunmehr dritten Longplayer.

Im Titelstück „The Fumes“ singt Harting: „The smoke screens, the cover-ups and the easy thrills / These are the fumes that we breathe“. Die „Dämpfe“ stehen dabei laut Harting für die kurzen freudigen Momente, die uns einerseits durch den Tag bringen, uns aber dafür vom großen Ganzen ablenken. „Sowohl im Alltag als auch in der Politik beschäftigen sich zu viele Leute mit belanglosen Dingen, anstatt die großen Probleme anzugehen.“ Dabei schließt Harting sich selbst mit ein: „Jeder Mensch hat schlechte Angewohnheiten. Der Eine raucht, trinkt oder kifft zu viel, der Andere geht zu oft auf Partys. Ich erwische mich selbst oft dabei, wie ich Netflix schaue, obwohl ich an neuer Musik arbeiten sollte. Aber solche kleinen Überlebensstrategien sind einfach notwendig, um mit den Alltag klarzukommen.“

Den atmosphärisch zwar dichten, bisweilen etwas erdrückenden Breitwand-Sound des bereits sechs Jahre jungen Erstlings „Float“ tauscht der Musiker aus der dänischen Hauptstadt in seinen elf neuen Songs gegen auf den Punkt gebrachte Zugänglichkeit und lässt im Spannungsfeld von singer/songwriterischem Indiepop und Rock noch genug Raum für dunkel schimmernde, fragil zu Werke gehende Melancholie, um ein Band zur Vergangenheit zu knüpfen.

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„Die Songs selbst sind in einer Zeit entstanden, als ich sehr viel auf Tour war. Ich bin meist allein unterwegs, wenn ich nicht zuhause nervende 9-to-5-Jobs machen muss um meine Rechnungen zu bezahlen. Die Songs reflektieren also die Dichotomie von Einsamkeit und Konzerten vor Publikum ‘on the road’. Hinzu kommt die Desillusionierung in der Musikindustrie und im Arbeitsmarkt in modernen kapitalistischen Gesellschaften. Diese Songs zu schreiben war Ausdruck eines permanenten Kampfes gegen das Gefühl ein Außenseiter zu sein, nicht willkommen in der Welt und von der Gesellschaft entmenschlicht, benutzt und ausgestoßen zu sein.

‚The Fumes‘ beschreiben die kurzen Schauer des Glücks, die uns helfen, den Tag zu überstehen im konsumorientierten Zirkus aus Geld, Status, Getriebenheit und Befriedigung. Der Begriff beschreibt für mich schnelle, nicht nachhaltige Shots aus Endorphin, die überdecken, wie dieser Zirkus die Menschlichkeit verschlingt und uns immer weiter voneinander isoliert, obwohl uns das Gegenteil vorgegaukelt wird. Es ist das Gefühl, dass wir in ein Desaster steuern und alles was wir dagegen tun können, ist uns gegenseitig auszunutzen und unsere Bedürfnisse nach Zwischenmenschlichkeit zu ignorieren während wir die Abfahrt genießen. Ich fühle mich in dieser Situation nicht wohl und suche nach einem Ausweg. Die Songs sind meine Verarbeitung dieser Gefühle, sie sind ihr Ausdruck. Die Platte ist für mich ein sehr wütendes Statement, wobei ich unsicher bin, ob sie tatsächlich so wahrgenommen werden wird.”

 

 

 

 

Vorhören? Hier findet man „The Fumes“ in Gänze im Stream:

 

 

Rock and Roll.

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Das Album der Woche


Haim – Days Are Gone (2013)

Haim - Days Are Gone (Cover)-erscheint bei Vertigo/Universal-

Manchmal ist der Hype schon ein zweischneidiges Schwert. Eines, das mir nichts, dir nichts die mäßig talentierte Spreu vom langlebig tönenden Weizen trennt. In den unendlichen Spähren des weltweiten Netzes, in denen heutzutage (beinahe) jeder seinen Kommentarsenf dazugeben darf, werden Künstler erst in den höchsten Tönen gelobt, um gleich am nächsten Tag gnadenlos verrissen und als ehemals vielversprechende Eintagsfliege fallen gelassen zu werden. Wer da bestehen mag, der braucht schon allerhand Alleinstellungsmerkmale und Talent. Und die sprichwörtlichen Kahn’schen „Eier“. Oder am besten gleich alle drei Dinge in Personalunion…

Haim #1

Und so durfte man in diesem Jahr besonders auf eine Veröffentlichung gespannt sein: „Days Are Gone„, das Debütalbum des kalifornischen Schwestertrios Haim. Denn was sich da an Vorschusslorbeeren von digitalen wie Printmedien, von Berufs- wie selbstberufenen Schreiberlingen dies- wie jenseits des Atlantiks (unter anderem war auf ANEWFRIEND bereits im vergangenen Dezember über Haim zu lesen) ansammelte, ist schon aller Ehren wert: eine Topplatzierung bei der “BBC’s Sound of 2013″-Umfrage, höchstes Lob vom britischen NME, oder dem deutschen Musikexpress und Rolling Stone. Dazu das gleiche Management wie Rapkrösus Jay-Z oder gemeinsame Tourneen mit so vielfältig großen Künstlern wie Mumford & Sons, Florence and the Machine, Ke$ha oder Rihanna. Da haben schon weitaus verdientere Künstler großes Nervenflattern bekommen und sind hinsichtlich der in sie gesteckten Erwartungen eingeknickt. Doch wer bislang in den Genuss einer Live-Show von Danielle, Alana und Este Haim gekommen ist, der merkte schnell: Den drei Schwestern macht so schnell keiner etwas vor. Immerhin ist das aus dem sonnigen Los Angeles stammende Trio quasi auf der Bühne groß geworden, unterstützte die ebenfalls musizierenden Eltern bereits von wackeligen Kindesbeinen an in der gemeinsamen Coverband „Rockinghaim“, plünderte sich durch den heimischen und vor Classic Rock-, Folk- oder Americana-Künstlern beinahe überquellenden Plattenschrank, entdeckte wenig später noch tanzbare Sounds der Hausmarke Destiny’s Child, Prince oder TLC für sich und legte – jenseits der elterlichen Bühnenobhut und unterstützt durch einen „Hahn im Bandkorb“, Schlagzeuger Dash Hutton – darauf als Haim so richtig los. Will heißen: Die drei stellten im Februar 2012 mit „Forever“ eine erste Single ins virtuelle Licht der Öffentlichkeit. Schon bald ging der Song als kommentiertes Raunen durch den digitalen Blätterwald, wurde in renommierten Radiosendungen wie der von Zane Lowe auf BBC Radio 1 gespielt, während Haim ruckzuck einen Plattenvertrag bekamen.

Foto: Dana Loftus

Foto: Dana Loftus

Was nun? Schnell nachlegen, im Akkord zwei, drei weitere Singles und ein zusammen geschustertes Album raushauen? Zwar folgte dem Ausrufezeichen „Forever“ im vergangenen November mit dem nicht weniger hitlastigen „Don’t Save Me“ Single Nummer zwei, auf Songs in Albumlänge musste man jedoch lange warten. Danielle, Alana und Este machten lieber als Bühnengewalt von sich reden, spielten Vorband-Shows wie Festival-Aufritte (und die Hauptbands dabei nicht selten an die Wand). Das Albumdebüt aber wurde immer wieder verschoben. Zwar ließen die Schwestern ihre gespannt ausharrende Netzgemeinde immer wieder wissen, dass man fieberhaft an Songs und Sounds des Langspieler-Einstands feile, aber – bis auf einzelne Appetithappen in Form weiterer Singles wie „Falling“ oder „The Wire“ – stellte man die Erwartungshaltungen auf eine harte Probe. Als schließlich feststand, dass „Days Are Gone“ nun endlich und wirklich Ende September erscheinen sollte, fragte man sich nun doch: Würde sich das Warten gelohnt haben? Können Haim den nicht eben geringen Erwartungshaltungen gerecht werden, sie gar noch übertreffen? Ein potentielles Sommeralbum im Herbst – würde das gut gehen? Ganz klar: In eine Richtung würde das vom Hype-Rauschen angestoßene Meinungspendel ausschlagen. Also: Hopp oder Top?

Zunächst einmal kommen all jenen, die die bislang zu hörenden Vorab-Singles und die durchs weltweite Netzrund schwirrenden Konzertmitschnitte (wie den vom vergangenen Glastonbury Festival) kennen, gut die Hälfte der Albumsongs bekannt vor: „Forever“? Sicher, erste Single und sonniger Westküstenpop vom Feinsten! „Falling“ und „The Wire“? Klar, ebenfalls bereits ausgekoppelt und voran geschoben, stehen auch diese Songs dem erstgenannten in Punkto Hitpotential in nichts nach. „Don’t Save Me“? Ein absoluter Tanzflächenfüller, der sich mit der richtigen Prise an Achtziger-Jahre-„guilty pleasure“-Synthesizern zum großen Pophymnus aufschwingt. Findigen Fans dürften darauf sogar schon Stücke wie „Honey & I“, „Go Slow“ oder „Let Me Go“ tagelang in den Gehörgängen gelegen haben… Und eventuell liegt hier wohl auch schon die größte Schwäche von „Days Are Gone“, denn der Großteil der Stücke ist – in welcher Form auch immer – längst bekannt. Dabei wissen Haim auf 45-minütiger Albumlänge durchaus zu überzeugen, pendeln gekonnt zwischen Fleetwood Mac- („Honey & I“) oder R’n’B-Verehrung (der Titelsong), teilen sich mal geschwisterlich gerecht die Gesangsanteile (etwa im Eagles’lesken Schlussmachstück „The Wire“), brechen mit „My Song 5“ einen schwer an die Black Keys gemahnenden Bluesrocker vom Gitarrenstapel oder nehmen beim großen Sentimentalschleicher „Go Slow“ auch schon mal gekonnt den Fuss vom Gaspedal („I just wanna go back / Hold on to the way that I was / ‚Cause you took away all my young life / And I hate who I’ve become“). Auf „Days Are Gone“ muss man – im absolut positiven Sinne – stets darauf gefasst sein, dass aus dem elf Songs langen heillosen Durcheinander aus Westcoast-Rock, Mainstream-Pop, R’n’B, Classic Rock und New Wave eine Gitarre dazwischen gniedelt, sich ein fett stampfender Beat breit macht oder eine Basslinie fiebrig pumpt. Danielle, Alana und Este wissen auf ihrem Erstling, der gemeinsam mit den poperfahrenden Produzenten Ariel Rechtshaid (u.a. Usher, Vampire Weekend, We Are Scientists) und Ludwig Göransson (u.a. Childish Gambino) entstand, beinahe jederzeit zu überzeugen und – insofern man noch nicht mit den Stücken der Schwestern vertraut ist – auch zu überraschen. Einzig „Let Me Go“, welches als Abschluss jeder Haim-Show in einer beinahe infernalischen Trommelorgie endet, bleibt als Albumversion blass. Und wieso man den etwas faden Schlusssong „Running If You Call My Name“ einem astreinen, potentiellen Hit wie „Better Off“ (auf der „Falling EP“ sowie der Deluxe Edition des Albums zu finden) vorzog, bleibt offen…

Haim #3

Ist also „Days Are Gone“ der erhoffte, der versprochene große Einstandswurf? Nun, vor allem zeigt das Album eindrucksvoll, wie eine gemeinsames Bandprojekt aus der unbedarften Siebziger-Jahre-Version von Fleetwood Mac (Stevie Nicks! Lindsey Buckingham!), Prince, Tom Petty, TLC oder der seligen Aaliyah mit den Mittel des Jahres 2013 wohl klingen möge. Bubblegum gewordene Anklänge einer ewigen Jugend; vom Knutschen, vom Verliebtsein, vom Herzschmerz und vom Überschwang – die Welt retten und verändern, das dürfen für 45 Minuten gern andere. Zwar bekommt man diese sehnsüchtig offenen und unverblümt in feinen Popharmonien badenden Stücke, die geradezu nach einer kleinen Ausfahrt entlang der US-amerikanischen Westküste – bei bestem Sonnenschein und offenem Verdeck, selbstverständlich – schreien, gefühlte sechs Monate zu spät zu hören. Und auf den Konzertbühnen entfacht die Drei-Schwestern-und-ein-Typ-Band in ihren wilden, unbedarften Zwanzigern noch immer die weitaus größere Wucht. Aber: Hey, wenn das kein Jammern auf verdammt hohem Niveau ist, was bitte dann? Ein feines Debütalbum ist „Days Are Gone“ allemal. Und wer sich zutraut, 2013 bessere Gitarrenpopsongs mit Westcoast-Feeling zustande zu bringen, der darf hieran gern scheitern. Bis dahin gilt: Der Hype ist tot, lange lebe der Hype!

HAIM Cover Single banner

 

 

Hier gibt’s die Musikvideos der Singles „Forever“…

 

…“Don’t Save Me“…

 

…“Falling“…

 

…und „The Wire“ in chronologischer Reihenfolge…

 

…sowie ein kurzes filmisches Portrait der Band:

 

Rock and Roll.

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Warten auf Haim – und der Auftritt beim Glastonbury Festival 2013 als kostenloser Mitschnitt im Netz…


Bild: Ian Gavan/Getty Images Europe

Bild: Ian Gavan/Getty Images Europe

Ach, eigentlich können Haim jetzt nur noch verlieren, oder?

Denn die Erwartungen, die mittlerweile auf dem Schwestertrio aus dem sonnigen Kalifornien ruhen, dürften immens sein: Vorschusslorbeeren in Form einer Topplatzierung bei der „BBC’s Sound of 2013“-Umfrage, höchstes Lob vom britischen NME, oder dem deutschen Musikexpress und Rolling Stone, das gleiche Management wie „Hova“ Jay-Z, gemeinsame Touren mit Mumford & Sons, Florence and the Machine oder Jenny Lewis. Dazu posen die drei Mittzwanzigerinnen Este, Danielle und Alana Haim aktuell vom Cover jedes Indie-Musikmagazins, das etwas von sich hält (und sei es nur, dass man rechtzeitig auf Hype-Züge aufspringt), absolvierten kürzlich sogar einen umjubelten Auftritt beim altehrwürdig englischen Glastonbury Festival (bei dem in diesem Jahr keine Geringeren als die Rolling Stones den Headliner gaben). Keine Frage: die Fanbase in den digitalen und Printmedien, in den Blogs im weltweiten Netz (auf ANEWFRIEND etwa fanden Haim bereits im vergangenen Dezember Erwähnung), unter Hörern wie beinahe kritiklosen Kritikern, sie wächst stetig. Dass sich die Schwestern dabei ausgerechnet mit ihrem Debütalbum so viel Zeit lassen – man mag ihnen einen Hang zur Perfektion unterstellen, oder gar ein wenig Muffensausen davor, die (über)hohen Erwartungen zu enttäuschen… Die bisher erschienenen drei Singles „Forever“, „Don’t Save Me“ und „Falling“ gaben nichtsdestotrotz bisher ein paar kleine Anhaltspunkte über die musikalische Ausrichtung von Album Nummer eins: Folkrock mit heftiger Schlagseite Richtung peinlichkeitsfreiem Achtziger-Jahre-Pop und R&B, Melodien, die sofort ins Ohr hüpfen, sich dort häuslich einrichten, Harmonien, die strahlen wie das haimatliche (sic!) San Fernando Valley…

Haim

Und während Haim in ihrer cleanen Konservenversion vor allem zum Tanzen anregen, beweisen Este, Danielle und Alana auf der Bühne, dass sie – ihrem jungen Alter zum Trotz (oder gerade deshalb?) – keinesfalls kleine, zarte Eintagspoppüppchen sind. Ordentlich Wumms, derbe Gitarrenlicks, stramme Akkorde, laute Gitarrensolos, ausgedehnte Trommeljams – begleitet von ihrem Schlagzeuger Dash Hutton wird aus dem Schwesterntrio live so etwas wie Fleetwood Mac 2.0, mit ausreichend jugendlichem Leichtsinn, roher Energie und Indie-Kredibilität.

Nachprüfen kann man all diese Lorbeeren meinerseits aktuell auf dem feinen Musikblog The Steam Engine, auf welchem ihr einen Mitschnitt des gut 40-minütigen Auftritts von Haim auf dem Glastonbury Festival 2013 zum Download findet – kostenlos und in bester Audio-Qualität, selbstverständlich.

Nun sollten Haim aber endlich mit ihrem Debütalbum um die Ecke biegen.. – denn welche Songs könnten bitteschön besser in den Sommer passen als die der drei Schwestern aus Los Angeles? Haim haben vielleicht viel zu verlieren, aber diese sonnigen Tage ohne die Musik von Este, Danielle und Alana? Für mich: undenkbar, definitiv.

 

Hier kann man sich – anhand der Liveversion der letzten Single „Falling“ – einen kurzen Einblick von Haims Livequalitäten verschaffen:

 

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Hippie Girls & Drum Machines – Neues Haim-Video zu „Falling“


Haim - Falling (video)

Vor wenigen Tagen erzählte mir eine Freundin, dass sie gerade „Don’t Save Me“ von Haim im englischen Radio gehört habe und dabei sofort an mich und meinen – zuweilen wohl etwas penetranten – Drang, alles und jeden von großartiger neuer Musik überzeugen zu wollen, denken musste. Nun, man möge mir da gern widersprechen, aber ANEWFRIEND fand bereits im vergangenen Jahr, dass die drei Schwestern des kalifornischen Trios Haim aktuell zum vielversprechensten „heißen Scheiß“ in der weiten Musiklandschaft zählen…

Und bis Danielle, Alana und Este Haim mit ihrem ersten Album herausrücken, nehmen wir natürlich jede Singleveröffentlichung – nebst schnuckelig modischem Video – dankend an. Neuster Fall: das Video zur neuen Single „Falling“, bei welchem sich Tabitha Denholm (u.a. Florence andthe Machine, Ladyhawke) für die Regie verantwortlich zeichnet und bei dem sich die Heim-Schwestern zum erneut formidablen Hippie-Synthpop-Stück durch eine Naturkulisse kämpfen und tanzen…

 

 

Und damit euch die Zeit bis zum Debüt nicht all zu lang wird, könnt ihr euch hier die Haim-Version des Strokes-Songs „I’ll Try Anything Once“ (der im Original „You Only Live Once“ betitelte Song erschien 2006 auf dem Strokes-Album „First Impressions Of Earth„, die Demo-Version des Stückes – eben „I’ll Try Anything Once“ lautend – wurde als B-Seite von „Heart In A Cage“ veröffentlicht) anhören, welche Danielle, Alana und Este kürzlich im Zuge der „Sirius XMU“-Session zum Besten gaben…

 

Rock and Roll.

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