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Song des Tages: Cuffed Up – „Small Town Kid“


Foto: Justin Cook

Da hat sich wohl jemand in die neue Welle der englischen Post-Punk-Bands verguckt und will diese Kraft, diesen Klang in die Stadt der Engel holen…

Jene jemande, Cuffed Up, stammen aus Los Angeles und gehören ihrerseits zu den vielversprechendsten Newcomern der US-amerikanischen Alternative-Szene. Aufgrund der derzeitigen frustrierenden Situation hapert es – fast schon logischerweise – noch ein wenig mit dem Durchbruch, aber was die drei Jungs und ein Mädel bereits im Februar 2020 mit ihrer selbstbetitelten EP vorgelegt haben, dürfte mehr als ein dickes Faustpfand sein. Vier eigene Songs sowie eine Coverversion, die durch die Bank zu überzeugen wissen und nicht nur einmal die Augenbrauen vor Bewunderung gen Haaransatz hochgehen lassen. Die Band selbst entstand 2019 durch eine eher zufällige Begegnung auf einer Party, bei der sich Sapphire Jewell und Ralph Torrefranca zum ersten Mal trafen und sich schnell über ihre Liebe zur UK-Punk-Szene mit Bands wie Idles und Shame austauschten. Wenige Monate später wurden Cuffed Up durch Schlagzeuger Joe Liptock und Bassist Vic Ordonez komplettiert.

Auf ihrer Debüt-EP begeistert bereits der Opener „Small Town Kid“ mit (s)einem gut durchgehangenen Gitarren-Riff und einem wunderbar-unwiderstehlichen Wechselgesang von Sapphire Jewell und Ralph Torrefranca, welcher spätestens im Refrain dermaßen catchy daherkommt, als würden hier Placebo und The Subways gemeinsame Sache machen. Sänger und Gitarrist Ralph Torrefranca äußert sich zu dem Song folgendermaßen: „‚Small Town Kid‘ started off as a little riff that I set aside in 2018, not really knowing where it could go. It wasn’t until Cuffed Up formed at the beginning of 2019 where we all collectively shaped the song into the wall of sound that it is today. The song is about a punk kid who moves from a small city, with ambitions bigger than his own ego. Rightfully, the big city ends up eating him alive but he learns to love the struggle and manages to find humility in his mistakes.“

Mit „French Exit“ folgt das zweite Stück der EP. Den Gesangspart übernimmt hier in erster Linie Sängerin und Gitarristin Sapphire Jewell. Die Nummer zeigt das Quartett von einer ganz anderen Seite als noch der Opener. Shoegaze und somnambule, reduzierte Dreampop-Klänge schmiegen sich dem Hörer zu einem feinen Erzählsog ins Ohr, bevor „Danger, Danger“ vor allem die Punk-Einflüsse der Band ausleben darf (und stellenweise sogar nach den frühen Kasabian klingt). Wer immer noch nicht von der Vielseitigkeit der kalifornischen Band überwältigt ist, der bekommt mit „Mother/Father“ ein abschließendes eigenes Argument inklusive scharf schneidender Gitarren und knackigem Rhythmus zwischen die Gehörgänge gepfeffert (wer hier Referenzen zu Neunziger-Größen wie Sonic Youth oder den Pixies findet, der darf diese gern behalten), bevor das im vergangenen Oktober nachgereichte Cover des Death-Songs „Politicians in My Eyes“ das Mini-Album in bester Protopunk-Manier beendet.

Sollte es Cuffed Up gelingen, diese vielfältigen Einflüsse beizubehalten und weiterhin in qualitativ hochwertige, frisch tönende Songs umzumünzen, so dürfte einer großen, kleinen Indie-Musikkarriere und energetischen Live-Shows wohl nicht mehr viel im Weg stehen – außer einer vermaledeiten Pandemie, freilich…

„Leave the money on the table, testify if I am stable
Drag me by mouth until I wanna bleed it out of here

Cause for concern is natural, big dreams for a small town kid
I save it for myself, I don′t want nobody’s help

Outside is a little more substance
Inside is a little big lie
Northwest is a little more comfort
East coast living on the west end side
Right hand is its own temptation
Left hand is a sign of gold
I wanna feel it out, I wanna feel it out again

My compass is flawed by nature
Wrap my head around the greater good
But it’s waste of time, these stripes don’t bleed anymore

I′m a poser and a loner
Triple check my persona
Bad dreams from a simple place
So I can spin my wheels over and over again

Outside is a little more substance
Inside is a little big lie
Northwest is a little more comfort
East coast living on the west end side
Right hand is its own temptation
Left hand is a sign of gold
I wanna feel it out, I wanna feel it out again“

Rock and Roll.

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