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Song des Tages: Red Hot Chili Peppers – „Black Summer“


Foto: Promo / Clara Balzary

Nach einigen kleinen Andeutungen hat die Funk-Rock-Institution Red Hot Chili Peppers ihre neue Single „Black Summer“ enthüllt – endlich, möchte man meinen, schließlich ist der Opener nicht nur die erste Auskopplung aus dem ebenfalls heute angekündigten neuen Album „Unlimited Love„, sondern auch der erste gemeinsame Song mit Gitarrist und Co-Sänger John Frusciante seit immerhin 16 Jahren.

Wie die Band auf ihrem zwölften Studioalbum von Frusciante, der nach mehrjähriger Pause, während derer er von Josh Klinghoffer ersetzt wurde, 2019 wieder zurück zu den Chili Peppers gefunden hatte, profitiert, deutet der neue Song bereits an: ordentlich Drive, Rhythmik, Laut-Leise-Dynamik und das ein oder andere komplexe Solo – auf „Black Summer“ erinnert die Band mit ihrem alten Gitarristen wieder an Erfolgsalben wie „Californication“ (1999) oder „By The Way“ (2002) – wenn auch etwas gediegener. Auf „Unlimited Love“ kehrt übrigens auch Rick Rubin (Beastie Boys, Slayer, Johnny Cash) zurück, der – ausgenommen „The Getaway“ (2016) – alle Alben seit dem 1991er Durchbruchswerk „Blood Sugar Sex Magik“ produzierte. 

Mit dieser ersten – auch visuell – ausufernden Auskopplung unterstreicht die Band aus Los Angeles auch ihre eigenen Ambitionen für die dazugehörige kommende Platte: „Unser einziges Ziel ist es, uns in der Musik zu verlieren“, erklärten die Red Hot Chili Peppers in ihrem offiziellen Statement. „Wir (John, Anthony, Chad und Flea) haben gemeinsam und einzeln Tausende von Stunden damit verbracht, unser Handwerk zu verfeinern und füreinander da zu sein, um das beste Album zu machen, das wir machen konnten. Unsere Antennen waren auf den göttlichen Kosmos ausgerichtet, und wir waren einfach so verdammt dankbar für die Gelegenheit, zusammen in einem Raum zu sein und wieder einmal zu versuchen, besser zu werden. Tage, Wochen und Monate verbrachten wir damit, einander zuzuhören, zu komponieren, frei zu jammen und die Früchte dieser Jams mit großer Sorgfalt und Absicht zu arrangieren. Die Klänge, Rhythmen, Schwingungen, Worte und Melodien haben uns in ihren Bann gezogen.“ 

Weiterhin soll laut Rückkehrer Frusciante das Album von Leuten wie „Johnny ‚Guitar‘ Watson, The Kinks, The New York Dolls, Richard Barrett“ und weiteren inspiriert sein. „Das Gefühl des mühelosen Spaßes, den wir hatten, wenn wir Songs von anderen Leuten spielten, blieb uns die ganze Zeit über erhalten, als wir es schrieben. Für mich repräsentiert diese Platte unsere Liebe zueinander und unser Vertrauen ineinander“, führte der 51-jährige Saitenschwinger aus.

Der Nachfolger von „The Getaway“ wird ganze 17 Songs enthalten und am 1. April erscheinen. Im kommenden Sommer gehen die vier Kalifornier mit der neuen Platte dann – hoffentlich – auch auf Tour. Dafür kommen Anthony Kiedis, Flea, John Frusciante und Chad Smith für zwei Termine nach Deutschland.

Rock and Roll.

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Give It Away – die Red Hot Chili Peppers live in Wales, 2004 – als kostenloser Download


INDIO, CA - APRIL 28:  Musicians Flea (L) and John Frusciante from the band "Red Hot Chili Peppers" perform during day 2 of the Coachella Music Festival held at the Empire Polo Field on April 28, 2007 in Indio, California.  (Photo by Kevin Winter/Getty Images) *** Local Caption *** Flea;John Frusciante

INDIO, CA – APRIL 28: Musicians Flea (l.) and John Frusciante from the band Red Hot Chili Peppers perform during day 2 of the Coachella Music Festival held at the Empire Polo Field on April 28, 2007 in Indio, California. (Photo by Kevin Winter/Getty Images)

Was treiben eigentlich die Red Hot Chili Peppers gerade? Werkeln die nun gerade an Album No. 11 oder nicht? Überhaupt hat sich die kalifornische Rockband in den letzten Jahren recht rar gemacht, immerhin liegt das letzte Studiowerk „I’m With You“ schon beinahe satte vier Jahre zurück…

Am mangelnden Erfolg von „I’m With You“ und dessen Vorgänger, dem (über-)ambitionierten Doppelalbum „Stadium Arcadium“ (2006 erschienen), kann’s sicherlich nicht gelegen haben. Dann schon eher an den Nebenaktivitäten der Bandmitglieder (so heuerte Bassist Flea unter anderem kurzzeitig bei dem von Radiohead-Fronter Thom Yorke ins Leben gerufenen All-Star-Bandprojekt Atoms For Peace an, liegt aktuell jedoch mit einem gebrochenen Arm flach), oder an dem wohl gewichtigsten Einschnitt in der jüngeren Bandhistorie: Im Dezember 2009 gab Gitarrist John Frusciante, mit dem die Peppers 1991 ihren Album-Meilenstein „BloodSugarSexMagik“ auf den Markt brachten (Frusciante war damals erst süße 21 Jahre jung), der danach beinahe der Drogensucht zum Opfer fiel, dieser jedoch gerade noch einmal so von der Schippe sprang, um nach mehrjähriger Abstinenz Ende der Neunziger zur Band zurück zu kehren und mit ihnen 1999 das bis heute beste Peppers-Werk „Californication“ heraus zu bringen, seinen wohl endgültigen Abschied vom Populärmusikzirkus bekannt. Seine(n) Nachfolge(r) hatte er freilich vorher selbst heran gezogen: Josh Klinghoffer, dessen Gitarrenspiel selbst ungeübtere Ohren merklich an das von Fruscinate erinnern dürfte. Und obwohl die 14 Songs von „I’m With You“ kein gänzlich grottiges Album ausmachen, lassen sie doch das Magische, was besonders aus dem Zusammenspiel von Bassist Flea und Gitarrist Fruscinate entstand, vermissen. In Dimensionen wie diesen wird selbst ein derart um Aufmerksamkeit buhlender Frontmann wie Anthony Kiedis, dessen *hust* „Gesangsstil“ selbst nach über dreißig Jahren Bandgeschichte noch niemand ernsthaft zu imitieren wagte, zur Nebensache.

CigMJxIWer also noch immer den Chili Peppers der „Californication“- und „By The Way“-Phase nachtrauert, kann sich einerseits mit den dazugehörigen Alben, oder auch mit dem exzellenten, 2004 erschienenen Livewerk „Live in Hyde Park“ über den vermeintlichen Verlust hinweg trösten. Oder aber er/sie lädt sich den Livemitschnitt des Konzertes, das die Band im Juni 2004 – damals freilich noch mit Frusciante – in Cardiff, Wales spielte, aufs heimische Abspielgerät. Den Auftritt selbst nutzte die Band, um sich, laut Schlagzeuger Chad Smith, für die bevorstehenden drei Hyde-Park-Shows, die damals kein Geringerer als James „Sex Machine“ Brown eröffnete, „warm zu spielen“. Trotz allem – oder gerade deshalb – zeigen sich die Chili Peppers in bester Spiellaune, präsentieren so ziemlich alle Hits von „Otherside“, „Can’t Stop“, „Californication“, „By The Way“, „Star Tissue“ und natürlich die unvermeidlichen „Give It Away“ und „Under The Bridge“. Obendrauf gibt’s innerhalb der mehr als eineinhalb Stunden sogar noch ein exklusives Schmankerl: das Stück „Mini-Epic (Kill For Your Country)“, welches die Band weder davor noch danach irgendwo sonst zum Besten gab. Und das Beste kommt zum Schluss: die komplette Wales-Show bekommt man an dieser Stelle höchstoffiziell kostenlos und für lau (und selbstredend in bester Klangqualität). Zumindest für mich gilt beim Hören: die virtuose Eingespieltheit, die Kiedis, Flea, Frusciante und Smith damals, 2004, an den Tag legten, macht ordentlich Laune – und auch ein klein wenig nostalgisch…

 

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