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„The Baby Superstar“ – Gil Finkelstein verjüngt die Prominenz


Egal ob sie nun aus dem Musiker-Business, aus der Sportwelt, aus Hollywood oder dem Superhelden-meets-Superschurken-Universum stammen – der aus Israel stammende und in Kalifornien beheimatete Grafikdesigner Gil Finkelstein verjüngt unter dem Titel „The Baby Superstar“ via Instagram auf ebenso kreative und humorvolle wie herzallerliebste Weise die hinlänglich bekannte Prominenz, die zwar hier vor allem durch volle Windeln von sich reden machen mag, sich jedoch oft genug auch durch das ein oder andere „Markenzeichen“ zu erkennen gibt… Prädikat: sollte man gesehen haben.

Hier eine Auswahl allseits bekannter Musikgrößen:

(via Instagram)

Rock and Roll.

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Song des Tages: FINNEAS – „A Concert Six Months From Now“


Doch doch, als Musiker und Schauspieler kann man den Kalifornier Finneas Baird O’Connell schon auch kennen (oder eben durch einen früheren Beitrag auf ANEWFRIEND). Vor allem aber halt: als Bruder. Als Produzent. Als Begleiter. Als Sidekick seiner fünf Jahre jüngeren – und deutlich bekannteren – Schwester. Genau: Billie Eilish. Man mag es ja irgendwie kaum glauben, dass die beiden ihre weltweiten Super-Duper-Riesen-Über-Hits wirklich und tatsächlich im heimischen Kinderzimmer zusammengeschraubt haben sollen. Aber es gibt inzwischen eine ganze Reihe von sehr faszinierenden Youtube-Videos, in denen FINNEAS vorführt, wie er Songs am Computer baut. Und ja, der Mann weiß mit recht zarten 24 Jahren bereits sehr genau, was er tut. Und das übrigens nicht nur für sein Schwesterherz, sondern mittlerweile auch für andere große Namen wie Selena Gomez, Camilla Cabello oder die Newcomerin Girl In Red.

Jetzt erscheint „Optimist„, tatsächlich sein erstes Solo-Album. Man möchte es trotzdem nicht Debüt nennen, weil Billie Eilish, siehe oben. Und weil der kreativ Umtriebige auch solo seit 2014 schon zahllose Songs unter eigenem Namen veröffentlicht hat. Der Unterschied: Wenn seine Schwester nicht dabei ist, mag er selbst es eine ganze Ecke konventioneller. Weniger verquer-hypermodernes Elektronik-Experiment, weniger Geflüster, viel mehr klassischer Pop mit warmen Akkordfolgen und großen Melodiebögen, mal ganz zart, mal mit Mut zur Grandezza. Wer will, kann da schon den zeitgeistigen Billie-Sound raushören, aber mindestens genauso Ähnlichkeiten zu Rufus Wainwright oder Sufjan Stevens. Selbstgewählte zweite Reihe also? Nun, mit diesem Second-Hand-Fame dürfte er dank all der Erfolge abseits des eigenen Schaffens recht gut leben können… Das Beeindruckende ist zudem, dass FINNEAS beides so perfekt beherrscht: spröde/modern und retro/geschmackvoll. Noch dazu schreibt er formidable Texte, welche bestenfalls einen kurzen Schlüssellochblick ins Twen’sche Post-Corona-Gemüt gewähren, schlechtestensfalls sehr in Platitüden und Klischees verhaftet bleiben. Bei der hintersinnigen Autotune-Pop-Nostalgiehymne „The 90s“ etwa möchte man ihn loben für Zeilen wie „You could sign me up / For a world without the internet“. Ebenfalls ein exzellentes Schmuckstück: die sich nach Live-Shows sehnende, herzschmerzende Power-Ballade „A Concert Six Months From Now“. Großes Kino, das durchaus seine Momente besitzt.

Keine Frage, der Kerl kann – zumindest was das Pop-Musikalische betrifft – wirklich alles, und einen James-Bond-Titelsong hat er ebenfalls schon hinter sich. Und auch wenn die Songs auf „Optimist“ in vielen Momenten erwartbarer tönen als das Gros des Billie Eilish’schen Outputs und im Grunde nichts bieten, was Storyteller wie Ben Folds, Ben Lee oder Brendan Benson nicht schon ohne Grammy und Weltruhm (besser) zustande gebracht hätten, so darf dennoch auch solo gelten: He’s not the bad guy, duh.

Rock and Roll.

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Song des Tages: FINNEAS – „Let’s Fall In Love For The Night (1964)“


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Fotos: Luke Fenstemaker / Promo

Finneas O’Connell mag zwar erst 23 Jahre jung sein, kann jedoch bereits auf den ein oder anderen beachtlichen Erfolg als Songwriter, Multiinstrumentalist, Produzent und Teilzeit-Schauspieler zurückblicken, der einem Gros seiner Kollegen in ihrer kompletten Vita vergönnt sein dürfte. So ist er schon jetzt fünffacher Grammy-Gewinner, unter anderem als „Producer of the Year“, für das „Album of the Year“ und den „Song of the Year“. Wieso sein Name trotzdem bislang eher am Rande als auf Titelblättern auftauchte? Nun, das wiederum dürfte daran liegen, dass Finneas ebenjene Erfolge als Produzent und Co-Songwriter für und mit seiner Schwester feierte. Die heißt Billie Eilish, deren Songs man spätestens seit dem letzten Jahr – dem Erfolgsdebüt „WHEN WE ALL FALL ASLEEP, WHERE DO WE GO?“ und Hits wie „Bad Guy“ sei dank – kaum entkommen konnte (und ANEWFRIEND weist an dieser Stelle galant darauf hin, dass dieser bescheidene Blog die junge Dame bereits Anfang 2018 auf dem Schirm hatte).

1*ppy_UmdpP2O5w9BX1Db0xgUnd obwohl FINNEAS durchaus stolz auf den Erfolg (mit) seiner knapp fünf Jahre jüngeren Schwester ist, versucht er mit der „Blood Harmony EP„, welche zuerst im vergangenen Oktober erschien und nun ihren Re-release mit zwei weiteren Songs erfuhr, durchaus in die Emanzipation von ebenjener unvermeidlichen familiären Assoziation zu marschieren. Eines wird jedoch bereits recht schnell klar: Auf seinem Debüt-Mini-Album präsentiert sich der aufstrebende Musiker aus Los Angeles im Gros vorerst lediglich mit gut gemachtem und an sich rundum solidem, aber auch dezent medioker austauschbarem Formatradio-Pop.

Ohnedies will die Abgrenzung zur prominenteren kleinen Schwester keineswegs radikal vollzogen sein, wie alleine die Namensgebung der EP andeutet: „The title is to remain ambiguous to listeners, and for everyone to be able to imbue it with their own meaning and justification“, doch „blood harmony is an expression for what it sounds like when siblings sing together, that biologic chemistry – I think that speaks for itself“, so Finneas O’Connell.

Der Abnabelungsprozess ist also eher ein vorsichtiger, wenn die betont modernere Inszenierung von beispielsweise der 2016er Single „New Girl“ näher an „When We All Fall Asleep…“ veranlagt ist, während FINNEAS auf der „Blood Harmony EP“ einen etwas klassischeren, weniger auf Pop-Neuerungen abzielenden Ansatz zu verfolgen scheint, auch wenn er sich den aufgeräumten Minimalismus, den detaillierten Simplizismus und die ausbalancierte Reduktion in den Nuancen beibehalten hat, die Billie Eilishs Musik gerade auf ihrem weltweit erfolgreichen Debütalbum so sehr prägte.

Ein bisschen klingen nicht wenige Stücke der EP deshalb so, als wäre schwedische Pop-Qualitätsware unter dem Eindruck von „When We All Fall Asleep…“ entstanden, hätten sich dann aber mit subtiler Handschrift näher hin zu jenen Charts bewegt, in denen sich in den letzten Jahren auch mittlere Coldplay, aktuelle Mumford & Sons oder Hozier ganz allgemein antreffen lassen. Das gibt FINNEAS im zwangsläufigen Vergleich mit seiner Schwester durchaus eine wenn schon nicht komplett eigenständige (wie auch?), dann zumindest andere Handschrift, lässt das Verwandtschaftsverhältnis allerdings eben doch stets klar ersichtlich – im Sounddesign, aber auch im Songwriting.

Alleine das charmant mit subversiver Tanzbarkeit orgelnde Stop-and-Go-Schwelgen „I Don’t Miss You At All“ wirkt wie eine weniger plakative Nachbearbeitung der „When We All Fall Asleep…“-Nummer „Wish You Were Gay„, wohingegen das schüchtern plätschernde „Partners In Crime“ mit seinem wogenden Zeitlupen-Rhythmus, der warmen Gitarre und feinen Melodie als ästhetischer Nachhall von dem – übrigens von FINNEAS im Alleingang verfassten – Eilish-Song „When The Party’s Over“ erscheint.

Gerade hier wird dann auch überdeutlich, dass die Performance und Präsenz von Billie Eilish – ganz gleich, ob man’s selbst nun mag oder nicht – eine markanter nachhallende ist, der hinterlassene Zeitgeist-Eindruck gewichtiger und merklich weniger austauschbar ausfällt. FINNEAS agiert im Alleingang harmloser und kantenfreier, zeigt in seinen Stücken nicht dieselbe Spannung und Eindringlichkeit wie seine Schwester.

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Die Songs der EP transportieren insofern (zu) oft keinen allzu hohen Erkenntniswert: O’Connell mag zweifellos ein grandioser Zeitgeist-Produzent sein, ist allerdings selbst nur ein okayer Sänger – man vergisst die meisten Nummern noch während sie wohlwollend an den eigenen Gehörgängen vorbei laufen, so angenehm unaufdringlich lassen diese sich hören. Technisch mag man dem Ganzen keinen Vorwurf machen, emotional will aber nichts aufwühlend packen. Im Umkehrschluss pflegt FINNEAS so jedoch auch (s)ein grundsolides, durch und durch geschmackvolles Songwriting, das sich im Formatradio elegant überhalb der englischsprachigen Masse behaupten könnte.

Vor allem als Ganzes weiß die „Blood Harmony EP“, welche einen runden Spannungsbogen mit gefühlvoll variierter Dynamik beschreitet, also zu überzeugen. „I Lost A Friend“ startet melancholisch und zurückgenommen, ein sehnsüchtiges Piano begleitet FINNEAS, bevor die Nummer mit schimmernden Synthies und Handclaps sowie latent wuchtigen Synthies seine Fäuste gen Himmel ballt, die Dramatik aber ohne jede Penetranz sanft hält. Am anderen Ende (des regulären Oktober-Releases) beschließt „Die Alone“ den Rahmen inhaltlich stimmig und musikalisch kohärent als mit Autotune instensivierter Ambient-Pop in souliger Grundierung, abermals fehend und tröstend – quasi Bon Iver im trendigen Mainstream. Dazwischen stampft „Shelter“ abgedämpft zu flippigen Gitarren und dringlich pulsierender Percussion, pulsierend und dringlich, wohingegen das ätherisch-balladeske „Lost My Mind“ einen harmonischen Drive bekommt und – wie jede Nummer hier – erhebend cineastisch aufgehen möchte. Selbst wenn „Let’s Fall In Love For The Night“ – als sommerliche Akustiknummer, die einen generischen Beat erhält und gar nicht mehr sein möchte als souveräne Hintergrundmusik für glamouröse Yachten im Sonnenuntergang – dezent abfällt, erlaubt sich FINNEAS auf der an vielen Stellen etwas zu identitätsunsicheren „Blood Harmony EP“ keinen wirklichen Ausfall und kommt tatsächlichen Ohrwürmern, wie wir sie von seiner Schwester kennen, schon verdammt nahe. Damit zeigt er das Potential, solo bald auch mehr als das liefern zu können. Bis dahin muss sich FINNEAS notgedrungen wohl (noch) damit begnügen, hier sieben (beziehungsweise neun) recht gefällige Füller für die Zeit zwischen den trendsettenden Hits von Billie Eilish im Heavy Rotation-Programm zu liefern…

 

Positiv auffällig auf der neuen Version seiner Debüt-EP ist FINNEAS‘ alternative Version des One-Night-Stand-Abgesangs „Let’s Fall In Love For The Night“, welches nun den Nachtrag „(1964)“ im Titel trägt und mit Marimba und Fingerschnippen eine dezente, fein sezierte Frank Sinatra-meets-Lounge Classics-Atmosphäre vermittelt. Finneas O’Connell meint über die Neuaufnahme: “When I was originally producing this song, it took me down two different directions. One inspired by the rhythms I loved in Outkast and Gorillaz songs, which became the original production, and the other, which became this. A production inspired by the vinyl loved and listened to throughout my childhood. I wanted to make a lullaby version and give it to the people.”

 

Rock and Roll.

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Song des Tages: lexi – „Ocean Eyes“


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Nichts Genaues weiß man nicht… Obwohl: Das wäre in diesem Fall noch charmant untertrieben, denn über die junge Dame mit dem Namen „lexi“ gibt sowohl das weltweite Netz als auch ihr Soundcloud-Account nichts preis. Und auch der kommt mit aktuell gerade einmal 43 Followern und einer knappen Selbstbeschreibung als „sad & insecure“ (was wiederum orakeln ließe, dass man es hier mit einem melancholischen Teenager zu tun haben könnte) relativ spärlich daher…

Nichtsdestotrotz ist ihre zur reduzierten Akustikklampfe vorgetragene intime Bedroom-Coverversion des 2016er Synthie-Indie-Hits „Ocean Eyes„, welcher seinerseits von der aus Los Angeles stammenden Newcomerin Billie Eilish stammt (von der auf ANEWFRIEND im Januar zu lesen war), vor allem eines: tolltolltoll. lexis wunderbare Stimme nimmt einen für gut zwei Minuten gefangen. Der Rest? Ist mysteriöse Interpretation…

 

 

Rock and Roll.

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Song des Tages #2: Billie Eilish – „Bellyache“


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“I thought that I feel better, but now I got a bellyache…”

Billie Eilish beschreibt hier nicht die Art Bauchschmerzen, die man wohlmöglich bekommt, wenn man sich unlängst und im Hauruck-Verfahren eine komplette 32-Zentimeter-Durchmesser-Pizza mit extra Käse reingezwängt hat. Die Kalifornierin, deren voller Name so simpel wie markant Billie Eilish Pirate Baird O‘ Connell lautet, textet auf ihrer Single „Bellyache“ aus der Sicht einer Psychopathin, die soeben ihre (wohlmöglich unliebsam gewordenen) Freunde umgebracht und im hinteren Teil ihres Autos abgeladen hat. Den Song hat sie zusammen mit ihrem Bruder Finneas geschrieben – Pugsley und Wednesday von der Addams Family wären stolz auf die beiden…

41y6ZoSg3nL._SS500Auf Facebook etwa posiert die Newcomerin im Bademantel auf einem Friedhof, darüber steht „me n my future friends“. Ganz klar: Billie Eilish steht auf Bunt-verqueres, steht auf Horror. Trotzdem klingen ihre Songs keineswegs nach sinistrem Death Metal, sondern nach juvenil-zartem, mit Beats versetztem Pop. Mehr sogar: Der Refrain von „Bellyache“, welches wiederum Teil von Eilishs im vergangenen August erschienener „dont smile at me„-Debüt-EP ist, hat schlussendlich etwas beruhigend Hypnotisches. Ach ja: das LA-Girl, das – man hätte sich’s wohl denken können – aus einer Künstlerfamilie stammt und vor allem durch den Einsatz ihres Songs „Bored“ in der viel diskutierten Netflix-Serie „13 Reasons Why“ erste Bekanntheit erlangte, ist gerade einmal süße 16 Jahre alt. Und weil Billie Eilish mit ihrem Auftreten wie die kleine, fiese Schwester von Lady Gaga und Lana Del Rey daher spaziert und schon jetzt mehr Style-Potenzial als so manche möchtegern-relevante Mittzwanzigerin hat, feiert sie die „Vogue“ bereits als „das nächste It-Girl des Pop“. Na denn…

 

 

„Sittin‘ all alone
Mouth full of gum
In the driveway
My friends aren’t far
In the back of my car
Lay their bodiesWhere’s my mind
Where’s my mind

They’ll be here pretty soon
Lookin‘ through my room
For the money
I’m bitin‘ my nails
I’m too young to go to jail
It’s kinda funny

Where’s my mind?
Where’s my mind?
Where’s my mind?
Where’s my mind?

Maybe it’s in the gutter
Where I left my lover
What an expensive fate
My V is for Vendetta
Thought that I’d feel better
But now I got a bellyache

Everything I do
The way I wear my noose
Like a necklace
I wanna make ‚em scared
Like I could be anywhere
Like I’m wreck-less

I lost my mind
I don’t mind
Where’s my mind?
Where’s my mind?

Maybe it’s in the gutter
Where I left my lover
What an expensive fate
My V is for Vendetta
Thought that I’d feel better
But now I got a bellyache 

Maybe it’s in the gutter
Where I left my lover
What an expensive fate
My V is for Vendetta
Thought that I’d feel better
But now I got a bellyache“

 

Rock and Roll.

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