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„Grouch“ – die gelungene „Joker“-Parodie von „Saturday Night Live“


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Todd Phillips‘ „Joker„-Comicverfilmung, in der Hauptdarsteller Joaquin Phoenix in der Rolle von Batmans Erzfeind eine One Man Show allerbester – und definitiv Oscar-reifer – Güte abliefert, liegt derzeit keineswegs unbegründet – und teilweise rekordverdächtig – an den Kino-Kassen sowie in der Kritiker-Gunst (ein Goldener Löwe für den „Besten Film“ bei den Filmfestspielen in Venedig in diesem Jahr, eine derzeitige Wertung von 8,9 bei imdb) vorn. Ich selbst habe mir den Film, über den sich Journalisten aktuell dies- wie jenseits des weltweiten Netzes die Finger wund tippen, gestern auf der großen Leinwand gegönnt und kann zugeben: ich hätte mir Joaquin Phoenix‘ grandios gradwandernde One Man Show auch noch gut und gern zwei weitere Stunden geben können. Im Prinzip handeln der Film – und hier liegt wohl bereits der größte Unterschied zu so großartigen „Joker“-Mimen wie Heath Ledger oder Jack Nicholson – von Arthur Fleck, einem leidlich komischen Clown-Darsteller und Möchtegern-Standup-Comedian, den seine Biografie und sein Umfeld immer weiter in eine depressive Psychose abgleiten lassen, bis um ihn herum alles in gewaltbereites Chaos abgleitet (und sich so schlussendlich das Äußere seinem Inneren anpasst). Die Bezüge auf das vorhandenen DC-Universum (inklusive der Batman-Story), die von Todd Phillips, der vorher eher auf derbe Klamauk-Komödien wie „Old School“ oder die „Hangover“-Trilogie abonniert war, nebenbei mehr oder minder eingebunden werden, sind da lediglich etwas bemühtes Beiwerk (und natürlich chronologisch absoluter Quatsch). Ergo: Wer einen (Anti-)Superhelden-Film mit derber Action oder eine zweite Joker-Darstellung á la Heath Ledger erwartet, der wird aus  „Joker“ derb enttäuscht rausgehen. In Summe für mich eine etwas andere, jedoch die bisher schlüssigste Joker-Darstellung bislang. Und so oder so einer der streitbarsten, aber – auch deshalb – besten Filme des Jahres.

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Dass bei all dem Medien-Hype Parodien nicht allzu lange auf sich warten lassen (und sogar, wie hier, recht spooky bis amüsant anmuten), beweist etwa NBC’s „Saturday Night Live„. Die ebenso beliebte wie bekannte US-Show entwickelt um Gast-SNL-Host und „Stranger Things“-Star David Harbour ihren ganz eigenen Plot, in dem Arthur Flecks Gotham City-Bronx mal eben an die Sesame Street verlegt wird, in der Graf Zahl Psychopillen zählt, Elmo als mexikanische Straßendirne in Polizeigewahrsam genommen wird, das Cookie-Monster um Gebäck bettelt, Bibo als Peep-Show-Tänzerin Männerfantasien anheizt, Ernie für sein geliebtes Quietscheentchen Leib und Leben riskiert – und Harbour als griesgrämiger Mülltonnen-Schubser „Grouch“ die Joker-eske Abwärtsspirale geradeaus in den Wahnsinn nimmt – nach dem Motto: “If everybody calls you trash, and everyone treats you like trash, why don’t you become trash?”. Gelungene Parodie. Düster. Saukomisch. Und: garantiert nicht kindgerecht.

 

 

Rock and Roll.

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Zitat des Tages


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(gefunden bei Facebook)

 

Wie meinte der in „The Dark Knight“ von Heath Ledger verkörperte Joker einst: “They laugh at me because I’m different. I laugh at them because they’re all the same…”

 

Rock and Roll.

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Ne „NaNaNaNa“-Debatte! Ne „NaNaNaNa“-Debatte!


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(gefunden bei Facebook)

 

NaNaNaNa, meine Herren – es sind doch genug NaNaNaNa’s für alle da!

 

Rock and Roll.

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Song des Tages: Sigrid – „Everybody Knows“


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Zwar war „Justice League„, der im vergangenen Jahr ins Kino gekommene Superhelden-DC Extended Universe-Blockbuster von Regisseur Zack Snyder, höchstens Unterhaltungsmittelmaß (was wohl nicht nur an der recht hölzern-mauen Story, sondern auch einmal mehr an der klaren Batman-Fehlbesetzung Ben Affleck lag), der Titelsong jedoch ist über jeden Zweifel erhaben…

sigrid_everybody_knowsUnd das ist in der Tat aller Ehren wert, schließlich stammt das Original vom ewig großen kanadischen, vor zwei Jahren im Alter von 82 Lenzen verstorbenen Lyriker Leonard Cohen. Die 2017er Neuinterpretation der 21jährigen aufstrebenderen norwegischen Pop-Musikerin Sigrid Solbakk Raabe, welche unlängst von der renommierten BBC selbst einige Vorschusslorbeeren in Form der Ernennung zum „BBC Music Sound of 2018“ erhielt, klingt denn auch weniger nach den schrecklichen Achtziger-Synthies von Cohens Studioversion, sondern kommt – passend zur Atmosphäre der Anfangsbildsequenzen von „Justice League“ – mit bedeutungsschwangerem Piano und Streichern daher… Großes Kino, das auch den fulminanten Songtext noch einmal in ein recht zeitlos-zeitgeistiges Licht rückt.

 

 

„Everybody knows that the dice are loaded
Everybody rolls with their fingers crossed
Everybody knows the war is over
Everybody knows the good guys lost
Everybody knows the fight was fixed
The poor stay poor, the rich get rich
That’s how it goes
Everybody knows

Everybody knows that the boat is leaking
Everybody knows that the captain lied
Everybody got this broken feeling
Like their father or their dog just died
Everybody talking to their pockets
Everybody wants a box of chocolates
And a long-stem rose
Everybody knows

Everybody knows that you love me baby
Everybody knows that you really do
Everybody knows that you’ve been faithful
Oh, give or take a night or two
Everybody knows you’ve been discreet
But there were so many people you just had to meet
Without your clothes
Everybody knows

Everybody knows, everybody knows
That’s how it goes
Everybody knows
Everybody knows, everybody knows
That’s how it goes
Everybody knows

And everybody knows that it’s now or never
Everybody knows that it’s me or you
And everybody knows that you live forever
When you’ve done a line or two
Everybody knows the deal is rotten
Old Black Joe’s still picking cotton
For your ribbons and bows
And everybody knows

And everybody knows that the Plague is coming
Everybody knows that it’s moving fast
Everybody knows that the naked man and woman
Are just a shining artifact of the past
Everybody knows the scene is dead
But there’s gonna be a meter on your bed
That will disclose
What everybody knows

And everybody knows that you’re in trouble
Everybody knows what you’ve been through
From the bloody cross on top of Calvary
To the beach of Malibu
Everybody knows it’s coming apart
Take one last look at this Sacred Heart
Before it blows
Everybody knows“

 

Rock and Roll.

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Song des Tages: Antje Schomaker – „Gotham City“


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Wer möchte, könnte Antje Schomaker bereits anhand ihrer musikalischen Inspirationsquellen ganz gut einordnen: Thees Uhlmann, Enno Bunger, Clueso oder Bosse. Denn in der Tat suchen sich die Stücke der Mittzwanzigerin, die am Niederrhein aufwuchs und – wohl auch der Kreativität wegen – vor etwa fünf Jahren nach Hamburg und ins schmuddelig-vielfätige St. Pauli ging, genau in dieser Schnittmenge ihre kleine Heimat: Indie-Pop, handgeknüppelt mit meist akustischem Instrumentarium und garniert mit nicht selten melancholischen Texten mitten aus dem kunterbunten Mausgrau des Alltags.

Natürlich schwingt manchmal – Hallo, Herr Uhlmann! – etwas Pathos mit. Ab und an stiehlt sich sogar eine Prise Bitterkeit aus dem Alltag heraus, etwa wenn Schomaker im bereits 2016 veröffentlichten Song „Bis mich jemand findet“ Zeilen wie „Meine Träume sind beschissen / Ich will doch nur einen / Mehr als einmal küssen“ singt – nur um im Refrain das Ganze deftig indiepoppend mit „Bis mich jemand findet / Tanze ich hier / Tanze ich hier“ abzumildern.

51Zg1sTm6kLDass Antje Schomaker, die unlängst im Vorprogramm von Bosse erstmals größere Bühnen außerhalb St. Paulis kennen lernen durfte, nicht auf Teufelkommraus dem Pop verfallen mag, sondern auch reduziert zu überzeugen weiß, stellte die Newcomerin in den vergangenen zwei Jahren bereits mit dem ein oder anderen via YouTube veröffentlichten Akustik-Session-Song unter Beweis.

Das tolle „Gotham City“, welches Teil von Schomakers am 23. Februar erscheinenden Debütalbums „Von Helden und Halunken“ sein wird, weiß mit seinem schnodderigen Text, der vom Ende einer vielleicht kurzen, vielleicht auch intensiven Zweisamkeit erzählt, sowohl in der ausformulierten als auch in der akustischen Variante zu überzeugen. Und macht Lust auf mehr von ebenjenen Indiepop-Songs, deren Herz-Poesie sich mit reichlich Kamikaze-Haltung mitten hinein ins pralle Mausgrau des Alltags stürzt…

 

Hier gibt’s das Musikvideo zu „Gotham City“…

 

…sowie den Song in einer Akustik Session:

 

„Du fragst mich, ob du bleiben sollst
Und ich schüttle den Kopf ganz leicht
Es ist besser, wenn du gehst
Auch wenn ich ein bisschen will, dass du bleibst

Vielleicht ist das ’n Anfang
Eher wohl ’n Ende, um ehrlich zu sein
Denn in mein Löwenherz
Passt nichts mehr rein

Irgendwer kommt und
Irgendwer geht
Wir haben uns doch eh nie ganz gehabt
Du bist nicht Batman
Und ich bin nicht Gotham City
Ich glaub‘, ich komm gut ohne dich klar

Wem ich hier was beweisen will
Weiß ich selbst nicht genau
Aber das, was uns verbindet
Reicht einfach nicht aus

Mein Kontingent an Nähe
Hab ich halt verbraucht
Wir sind zusammen da reingefallen
Jetzt fall‘ ich leise wieder raus 

Irgendwer kommt und
Irgendwer geht
Wir haben uns doch eh nie ganz gehabt
Du bist nicht Batman
Und ich bin nicht Gotham City
Ich glaub‘, ich komm gut ohne dich klar

Ich bin der Held meiner eigenen Geschichte
Ich rette mich selbst und kämpfe gegen Bösewichte
Nein du
Kannst hier wirklich nichts tun

Ich bin der Held meiner eigenen Geschichte
Ich rette mich selbst und kämpfe gegen Bösewichte
Nein du
Kannst hier wirklich nichts tun

Denn
Irgendwer kommt und
Irgendwer geht
Wir haben uns doch eh nie ganz gehabt
Du bist nicht Batman
Und ich bin nicht Gotham City
Ich glaub‘, ich komm gut ohne dich klar“

 

Rock and Roll.

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Kindheit vs. Erwachsenendasein


actual adulthood is when you realize they're both insane...

(gefunden bei Facebook)

 

…wisdom is when you see that they are both dipshit crazy.

 

Rock and Roll.

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