Schlagwort-Archive: Banksy

Moment! Aufnahme.


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(gefunden auf Instagram)

 

Ein gerahmtes Bild mit einer schwarzen Silhouette steht an eine Wand gelehnt. Daneben Blumen und eine Kerze, deren Flamme gerade eine über ihr aufgehängte US-amerikanische Flagge in Brand steckt. Das ist eines der neuesten Bilder, die der britische Street-Art-Künstler Banksy auf seinem Instagram-Account veröffentlicht hat.

Seine Botschaft macht er in einem Text dazu deutlich (welchen ihr auch weiter unten findet): Es sei Zeit, dass ein „fehlerhaftes System“ repariert werde. Wenn es nach Banksy geht, dann ist auch klar, wer sich vor allem für diese Veränderung einsetzen müsse: die Weißen.

„Zuerst dachte ich, ich sollte bei diesem Thema einfach den Mund halten und Schwarzen zuhören“, so der Künstler. „Aber warum sollte ich das tun? Es ist nicht ihr Problem. Es ist meins.“ People of Color würden von „diesem weißen System“ im Stich gelassen.

Dann führt Banksy in Form einer Analogie die Situation aus: Das System sei wie ein gebrochenes Rohr, das die Wohnung der Menschen flute, die eine Etage tiefer wohnten. Das System „macht ihnen das Leben zur Qual, aber es ist nicht ihre Aufgabe, es zu reparieren.“ Sie könnten das auch nicht, denn niemand lasse sie in die Wohnung im Stockwerk über ihnen. „Das ist ein weißes Problem“, schreibt er. „Und wenn die Weißen es nicht beheben, wird jemand nach oben kommen und die Tür eintreten müssen.“

Seit Tagen gehen in den US of A Menschen auf die Straße, um nach dem gewaltsamen Tod des Afroamerikaners George Floyd gegen Rassismus und Polizeigewalt zu demonstrieren. Floyd war am 25. Mai in Minneapolis bei einem brutalen Polizeieinsatz getötet worden. Ein weißer Polizist drückte dem 46-Jährigen bei seiner Festnahme minutenlang das Knie auf den Nacken, obwohl er wiederholt sagte, er bekomme keine Luft mehr.

Dass auch Banksy sich auf seine Art zu den aktuellen gesellschaftlichen Missständen äußert, kommt ebenfalls keineswegs von ungefähr, schließlich ist die legendäre anonyme Street-Art-Ikone seit mehr als zwei Jahrzehnten weltweit für seine Graffiti berühmt, mit denen er – nicht selten mit einem gerüttelt Maß an Provokation – auf aktuelle gesellschaftliche Probleme aufmerksam macht. Zuletzt veröffentlichte der Künstler auf Instagram ein Bild mit Bezug zur Corona-Pandemie. Das Kunstwerk, welches an einer Wand der Universitätsklinik von Southampton enthüllt wurde, zeigt einen kleinen Jungen, der eine als Krankenschwester verkleidete Puppe mit Superheldenumhang durch die Luft schweben lässt.

 

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Rock and Roll.

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Wenn Streetart-Ikone Banksy sich im Homeoffice austobt…


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Seine Identität ist und bleibt ein gut gehütetes Mysterium, nun kennt die Welt aber immerhin sein Badezimmer – zumindest vielleicht, denn beim sagenumwobenen Street-Art-Künstler Banksy, der vor allem durch seine Graffiti mit gesellschaftskritischen und kontroversen Motiven weltberühmt wurde, ist natürlich nie ganz klar, was real ist und was nur (s)ein Spiel mit der Imagination. Nun tobt sich der (mutmaßliche) Brite – den aktuellen Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen sei Dank – auch zuhause aus und hat offenbar (s)ein Badezimmer zum Homeoffice-Kunstobjekt gemacht…

Auf Instagram postete Banksy, der im Oktober 2018 einmal mehr Schlagzeilen machte, als er eines seiner Bilder („Love Is In The Bin“, zu sehen ist ein Mädchen mit einem Luftballon in der Hand) in einer Kunstauktion beim Auktionshaus Sotheby’s per Fernauslöser durch einen offenbar heimlich im Rahmen eingebauten Schredder laufen ließ und es so komplett zerstörte, ein Bild, auf dem er mehrere Ratten in dem für ihn typischen Graffiti-Stil an die Wand gemalt hat. Mehr noch: Die herumstehenden Gegenstände sind so arrangiert, dass es den Anschein hat, als hätten die Ratten diese Unordnung verursacht. Darunter schreibt Banksy, dass seine „bessere Hälfte“ davon wohl eher mittelbegeistert war: „Meine Frau hasst es, wenn ich von zu Hause aus arbeite.“

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. . My wife hates it when I work from home.

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Hier gibt es Banksys neustes, gut durchdachtes und sorgfältig arrangiertes Rattenplagen-Badchaos noch einmal in Einzelaufnahmen:

 

Rock and Roll.

 

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Dran – große Streetart-Kunst vom „französischen Banksy“


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Okay, „Street Artist“ darf sich wohl heutzutage jede(r) schimpfen, der (oder die) mithilfe einer Spraydose Tags und Bilder halbwegs fachgerecht in die richtige Richtung sprühen und das Ganze dann – man will auch auch ein wenig Aufmerksamkeit und Publicity – auf dem sozialen Kanal der Wahl hochladen kann. Ist doch so, oder?

Wenn jemand jedoch als „der französische Banksy“ bezeichnet wird, sollte man dennoch hellhörig werden.

Und in der Tat sind stilistische Parallelen zwischen dem ominösen Shakespeare der Streetart-Szene, über dessen wahre Identität sich bereits ganze Heerscharen von Journalisten, Bloggern und Filmemachern die Haare gerauft haben, und dem im französischen Toulouse beheimateten Künstler „Dran“ kaum von der Hand zu weisen, während obendrein noch die mal mit Ironie, mal mit bitterbösem Sarkasmus unterfütterten Kunstwerke des Franzosen oftmals mit ganz ähnlichem Tiefsinn erscheinen.

Und im Grunde verbringt der vielseitige Künstler, der sich hinter dem Pseudonym „Dran“ versteckt, bereits sein ganzes Leben damit, durch Bilder zu kommunizieren. Nachdem er im Alter von acht Jahren das Skizzenbuch eines Mitschülers entdeckte, war er hin und weg und begann ebenso zu zeichnen, ob in der Klasse, zu Hause oder auf der Straße. Und hörte seitdem nie wieder damit auf.

Als begeisterter Comic-Fan sah „Dran“, Jahrgang 1979, seine Vorbilder in Karikaturisten wie Richard Corben, Dave McKean, Katsuhiro Otomo und Bill Sienkiewicz, deren Talent, Zeichnungen mit schwarzem Humor zu würzen, er überaus zu schätzen wusste, hatten diese doch  große Schnittmengen mit seiner eigenen Realitätswahrnehmung. Als Teenager fand er seine zweite große Liebe schließlich im Graffiti, welches ihm dasselbe Gefühl und Adrenalin verlieh, das ihn einst beim Blättern in jenen Comic-Büchern überkam…

 

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Mehr zumeist gesellschaftskritische Kunstwerke von Dran lassen sich via Facebook sowie hier, hier oder hier finden…

 

Rock and Roll.

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Zitat des Tages


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(gefunden bei Facebook)

 

Manche schreiben den Spruch Streetart-Legende Banksy zu, laut meinen Google-Recherchen stammt der Satz jedoch – mehr oder minder – von dem mexikanischen Lyriker/Schriftsteller Cesar A. Cruz (obwohl sich das sonst so allwissende Internet bei dieser Person schwer tut und gelinde ausschweigt – Infos sind hier rar), dessen dazugehöriges Gedicht bei aller Länge im Übrigen nur wärmstens zur Lektüre zu empfehlen ist…

 

To Comfort The Disturbed, and to Disturb the Comfortable: Onward children of the sun
by Cesar A. Cruz, 1997

„Daddy, why is Mommy hangin‘ from a tree?

the torture chambers of our minds
collide
hide
disguise
the plight
of
freedom
of might…

she called out my name in Tienamien Square
and I tried not to listen.
I saw his mother raped in Burma…
and all I could do was vomit
the disgust, the anger,
the rage, the fear…
my weak body felt numb…
where to turn,
where to run…

a peace accord was signed in Guatemala
with blood dripping from torture chambers,
of the disappeared,
pleas for peace.
a piece of savagery awakened the vast land,
as the flames,
the scorched earth
stretched its roots
to the south and yet El Salvador, Nicaragua,
Honduras, and Panama would not listen…

a child in Bosnia picked up a rifle,
cocked, reloaded and shot his own
father…
for there was
no other alternative…
his father’s last words
ring clear,
night and day,
day and night
as the young soldier,
must rage on.
Get it over with… I want to die in my homeland…
a free man… the wound is too severe… do it for our country…

The military Gestapo arrived to ethnically
cleanse
the heathen population.

Calcutta cried, wept as our mother sat in a death bed
awaiting the inevitable.

ashes fell upon South Africa
as the turnover,
apartheid,
was complete on paper,
and now slavery would have to entail
a blueprint similar to America’s…

make it legal…
make the details
a
party
(for us to)
hide…

apartheid
a
part
lie

sponsored
by the
rich
side

The cries of boardroom execs
competing to hire prison cons
strengthening multi-national corporations,
and the ghetto child wondering
why she/he deserves such
preferential
treatment
in America’s
prison industrial complex….

the prophet planted a seed,
and Pinoy sisters and brothers
took aim at the coming of kalayaan…
freedom…
libertad…

they held hands

and drank the blood of
an endless river of
lgrimas,
y of tears of pain,
of survival, of oppression…
of liberation..

the revolutionary sister took the A-train
down past the underground tunnel
y aligned her troops,
seized Macchu-Picchu,
y Tenochtitlan and still
had time to catch the nearest exhibit
of pre-European Western art
at the local prison for indigenous treasures…
a west ern museum.

the little African girl
held her Bosnian brothers hand
as they saw the local newsreel
of resistance in Chiapas….
they smiled and the crystal
phoenix rose above their eyes
shattering the physical demise
of the commercialization of revolution

its spirit soared awakening Cambodian
teachers to shut down the local TV station
for showing another episode of Baywatch!

the Haitian refugee sought a light,
a gleam, an audience…
asking the Japanese elder to remind
America that internment camps were alive and well..
another detention camp just went up
for illegal slave aliens toiling the back fields
of a worldwide economy…

the little Mexican girl asked her tata:
Porque esta colgada mi madre de ese arbol?
her father, tried not to lose the deep end
and replied,
Tu madre quizo un poco de paz…

Your mother wanted a piece of peace…
but what she got
was a worldwide
masterpiece
of torture,
of rape, of splattered corpses
whose trail spawned
the winds of the east,
and the air conditioners of the west…

she sought…to
live…
to give…
but her roots..,
her struggle
her awakening
had flown out of
the theaters like
a cheap B-movie
whose turn was to hit the shelves.

She just wasn’t marketable.

on the third day her spirit rose above ground
and a Taiwanese farmer planted her seed on the ground…

its rebirth,
the corn,
fed her people
as the rage of the storm ensued…

the young phoenix spread its wings
and delivered nutrients across vast lands,
crossing fictional borders
without even carrying a green card…
it landed on plymouth rock
and saw Tecumseh,
Tonantzin,
and Tupac Amaru,
awaiting the coming of prophecy….

el maiz habia renacido…
the corn had risen and the people
y were once again fertile…

the winds of rage sought to destroy
freeways in LA, and
skyscrapers in Tokyo…
but the people of East Timor would not be moved…

the free ways in which the earth shook
drowned those who dared not listen
to the call of the maz…
typhoons, tornadoes, and hurricanes,
rebirth….

a new seed,
a change being sung
by a homeless man in Philly
who sought spare change…
and yet all you could do was walk away….

the pain,
the rage,
is staring us in the face,
and yet,
we proclaim
democracy is only a step away.

our facade of democracy
is the world’s reality
of starvation,
war,
and savagery….

and yet,
somehow,
amidst the rage of the storm
lies the roots
of our change,
our humanity,
our growth,
our hope,
our faith,

for revolution,
for peace,
made entirely
out of corn…
hecha de maiz y el corazon.“

 

Rock and Roll.

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Moment! Aufnahme.


Zeichnung: Lucille Clerc

Zeichnung: Lucille Clerc

 

Der ausdrucksstarke Kommentar von Streetart-Legende Banksy zu den Attentaten von Paris…

 

Bezüglich des Urhebers: Ich revidiere und rudere zurück – allerdings war ich kaum der Einzige, der diesem Irrtum aufgesessen ist (mehr dazu hier)…

 

Rock and Roll.

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