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Song des Tages: Kishi Bashi – „Manchester (Demo-arigato Version)“


Vor mehreren Jahren musi­zierte Kishi Bashi, der mit bürgerlichem Namen Kaoru Ishibashi heißt, noch zusammen mit Künstler*innen wie Regina Spektor und Son­dre Lerche, stand außerdem gemeinsam mit den US-Psychedelic-Indiepoppern von Of Montreal auf der Bühne. Inzwischen hat der studierte Vio­linist mit sowohl akademischen wie japanischen Wurzeln (beide Eltern Universitätsprofessoren, er selbst kam in Seattle, Washington auf die Welt) seinen Weg auch als Solomusiker gefunden und bislang vier Alben unter seinem Künstlernamen veröffentlicht: das jüngste, „Omoiyari“ erschien 2019, das Werk davor, „Sonderlust“ von 2016, bezeichnete etwa der „Rolling Stone“ als „die außerirdischste Pop-Platte des Jahres“.

Eventuell mag die Tatsache, dass Kishi Bashi trotz über einer Dekade im Musikgeschäft noch immer als „Geheimtipp“ zu verbuchen ist, darin seine Begründung finden, dass dieser „Orchestral Pop mit Special Effects“ („Rolling Stone“) nicht jedermann/-frau sofort leichten Zugang bietet. Andererseits hat Kaoru Ishibashi eben auch so wunderschöne Songs in petto wie etwa „Manchester„, seinerzeit erschienen auf dem 2012er Langspieldebüt „151a„. Songs, die einen nahezu unweigerlich an ähnlich tolle Künstler wie Andrew Bird, Sufjan Stevens, Owen Pallett oder die Fleet Foxes denken lassen. Songs, mit ihrer frohgemuten Melancholie wie gemacht dafür, um sich an einem Januarsonntag ein paar Sonnenstrahlen auf die Nasenspitze scheinen zu lassen.

Ähnlich fein wie das zu Streichern vom Leben und Verliebtsein schwelgende Original – eventuell sogar noch etwas schöner – ist die „Demo-arigato Version“ von „Manchester“, welche die „10th Anniversary Edition“ von „151a“ ankündigt, die im März erscheinen wird. Wer Kishi Bashi also noch nicht auf dem musikalischen Schirm (und der eigenen Playlist) hatte, der sollte den zwischen orchestralem Folk und cleverem Indie Pop geschickt hin und her schaukelnden Stücken des 46-jährigen Musikers aus Athens, Georgia durch mal ein Ohr leihen…

„I wrote me a book
I hid the last page
I didn’t even look
I think I locked it in a cage
Wrote a novel
‚Cause everybody wants to read a novel

It started with a word
And it started pretty well
About a rare and fragile bird that I couldn’t even spell
On the table
I think I left it on the table

I found the last page in the sky
Cold and sweet, like an apple
I found you and now the story has its proper end

Oh, hello
Will you be mine?
I haven’t felt this alive in a long time
All the streets are warm today, ay

I read the signs
I haven’t been this in love in a long time
The sun is up, the sun will stay
All for the new day

The very last breath of the hero of our tale
Would you only to guess
Did he truly prevail
In the the sequel?
I guess I’ll have to write a sequel

My favorite part’s when I die
In your arms like a movie (in the ending I)
It’s tragic, but now the story has its proper end

Oh, hello
Will you be mine?
I haven’t felt this alive in a long time
All the streets are warm today, ay

I read the signs
I haven’t been this in love in a long time
The sun is up, the sun will stay
All for the new day

Will you be mine? (Will you be mine?)
The days are short and I’ve wrote me my last rhyme
All the streets are warm today, ay (ay)
I read the signs (the signs)
I haven’t been this in love in a long time (in love, in love, time)“

Rock and Roll.

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Song des Tages: Azure Ray – „Bad Dream“


Es war damals, kurz nach der Jahrtausendwende, als zwei junge Ladies von Athens, Georgia aus – und über das fantastische Indie-Label Saddle Creek, dessen Releases man zu jener Zeit quasi per Blindkauf vertrauen konnte – die auf Dream-Pop geeichte Indie-Folk-Welt verzauberten. Drei wunderschöne Alben und ein paar EPs lang musizierten einem Orenda Fink und Maria Taylor als Azure Ray in ihrem turmhoch tönenden Wolkenkuckucksheim die melancholischst gestimmten Geigen um die Gehörgänge, bevor die beiden eine (erste) Bandpause einlegten , um sich fortan etwas mehr ihren Solo-Karrieren zu widmen, 2010 mit dem vierten Album „Drawing Down The Moon“ zurückzumelden und hernach eine erneute, zweite Pause einzulegen. Bis jetzt. (Nunja, fast: 2018 erschien mit der EP „Waves“ ein kleines Lebenszeichen des Duos…)

Nun melden sich Azure Ray einmal mehr zurück – und lassen nach dem Titelstück mit „Bad Dream“ einen zweiten neuen Song vom am 11. Juni auf Maria Taylors eigenem Indie-Label Flower Moon Records erscheinenden Comeback-Album „Remedy“ hören, dessen zehn Stücke die beiden Mittvierzigerinnen (Kinners, wie die Zeit vergeht!) im vergangenen Jahr gemeinsam mit Produzent Brandon Walters (Lord Huron, Joshua Radin) an verschiedenen Locations in Südkalifornien aufgenommen haben. Und siehe da – auch gut zwanzig Jahre nach ihren Saddle Creek’schen Achtungserfolgen strahlen Fink und Taylor im Zweiergespann noch immer diesen geradezu unverkennbar magischen Charme aus, in den man sich am liebsten Tage, Wochen und Monate betten möchte… *hach*

„‚Bad Dream‘ ist unser Sommer-Jam. Es ist eher ein Song zum Ausatmen, ein Song, zu dem man die Autofenster herunter lässt. Alle Stücke auf ‚Remedy‘ wurden während der Pandemie geschrieben, also tragen sie alle Elemente der Anstrengungen, mit denen wir im vergangenen Jahr konfrontiert wurden, in sich. Viele von uns haben Trauer, Wut, Isolation und Angst erlebt, und in diesen Zeiten, in denen man an den gewohnten Orten keinen Trost finden kann, muss man ihn eben im Inneren suchen. Letztendlich bist du selbst deine eigene Kraftquelle, deine eigene Quelle der Hoffnung. Du bist ein Heilmittel – und meist das einzig Richtige. ‚Bad Dream‘ wiederum kombiniert die Ängste der letzten Zeit, aber verfolgt sie bis in unsere Vergangenheit und hinterfragt, wie unser unterbewusster Geisteszustand unsere Entscheidungen diktiert.“

Rock and Roll.

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Song des Tages: R.E.M. – „Let Me In“ (Remix)


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Neues Musiknerd-Wissen aus der Hintergrundinfo-Hölle: Auf „Monster“, dem neunten, 1994 erschienenen Studiowerk von R.E.M., befindet sich mit „Let Me In“ ein Song, den Frontmann Michael Stipe kurz nach dem Tod von Grunge-Gallionsfigur Kurt Cobain schrieb, und diesem folglich auch widmete.

Der Vorwurf, dass die Alternativerocker aus Athens, Georgia damit ins Unisono-Tribut-Horn bliesen, lässt sich allerdings allein schon durch den Fakt entkräften, dass sowohl R.E.M. als auch den Nirvana-Frontmann zeitlebens eine gegenseitige Bewunderung verband. So brachte Cobain in einem Interview mit dem US-„Rolling Stone“ im Januar 1994, kurz vor seinem Tod, seine Verehrung für R.E.M. zum Ausdruck:

„I know we’re gonna put out one more record, at least, and I have a pretty good idea what it’s going to sound like: pretty ethereal, acoustic, like R.E.M.’s last album [„Automatic For The People“]. If I could write just a couple of songs as good as what they’ve written… I don’t know how that band does what they do. God, they’re the greatest. They’ve dealt with their success like saints, and they keep delivering great music.“

500x500Da Cobains Witwe Courtney Love von der gegenseitigen Verehrung wusste, schenkte sie Michael Stipe, Peter Buck, Mike Mills und Bill Berry kurz nach dem Tod ihres Rockstar-Gatten eine seiner Gitarren, eine Linkshänder-Fender, die R.E.M.-Gitarrist Mills neu besaitete (schließlich war er, anders als Cobain, Rechtshänder) und unter anderem für und auf „Let Me In“ verwendete.

Übrigens war Kurt Cobains Tod nicht der einzige, der die Arbeiten an „Monster“ beeinflusste. So war Michael Stipe auch gut mit Schauspieler River Phoenix („Stand By Me“, „My Private Idaho“) befreundet, der im Oktober 1993 im Alter von nur 23 Jahren an einer Drogenüberdosis starb. Angesprochen auf die Todesfälle seiner Freunde meinte R.E.M.-Frontmann Stipe in einem Interview in der „Radio 1’s Evening Session Show“ 1994:

„We feel like we reached a zenith with that record. River’s death prevented me from being able to write for almost five months. When I did start writing I came up with ‚Crush With Eyeliner,‘ ‚What’s the Frequency, Kenneth?,‘ ‚Circus Envy‘ and then when Kurt died halfway through making the record and I just threw my arms up and I had to express the frustration that I had, trying to pull him out of the state of mind he was in and not succeeding you know, I wrote that song [‚Let Me In‘] and we put it on the record.“

Im November bringen R.E.M., die seit 2011 – wohl aufgelöst – auf Eis liegen, „Monster“ zu dessen Vierteljahrhundert-Jubiläum in einer „25th Anniversary Edition“ zu neuen Ehren. Diese wird neben etlichen Live-Aufnahmen und weiteren, bislang unveröffentlichten Demo-Versionen auch einen neuen Remix der Demo-Version von „Let Me In“ enthalten, welche noch einmal um Einiges rauer als das Original tönt. Man benötigt wohl nicht allzu viel Fantasie, um sich auszumalen, dass Kurt Cobain auch diese gemocht hätte…

 

 

Rock and Roll.

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Song des Tages: Azure Ray – „November“


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Tegan and Sara? First Aid Kit? Indigo Girls? Nope. Das tollste All-Female-Duo im Indie-Musikbizz sind und bleiben Azure Ray – selbst, wenn Saddle Creeks Vorzeige-Sirenen bereits seit fünf langen Jahren – die EP „As Above So Below“ erschien 2012 – nichts mehr von sich haben hören lassen…

Denn noch immer eignen sich die vier zwischen 2001 und 2010 in die gut sortierten Plattenläden gestellten Azure Ray-Alben perfekt, um Jahresanfänge und Jahresenden einzuläuten. Einen besseren Soundtrack für jene Momente, wenn alles aus einem langen (Winter)Schlaf erwacht oder sich – so langsam, jedoch sicher – wieder in selbigen begibt, als die von Maria Taylor und Orenda Fink meisterhaft in scheinbarer Slow-Motion verfassten und in wunderbarer Melancholie gebadeten Songs kann es kaum geben… Einwände? Sag‘ ich doch!

 

 

Rock and Roll.

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Song des Tages: Lera Lynn – „Wolf Like Me“


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Gut, ganz taufrisch sind weder das Original (das dazugehörige Album „Return To Cookie Mountain“ feiert im Juli seinen elften Geburtstag) noch die Coverversion (diese wiederum wurde vor nunmehr sechs Jahren ins Netz gestellt).

Doch die Art und Weise, wie die aus dem US-amerikanischen Athens, Georgia stammende Americana-Folkrockerin Lera Lynn den nervösen Elektrorocker von TV on the Radio in beinahe trügerisch gemächliche Gefilde, in denen ihre Akustische auf die sanfte Banjo-Begleitung von Bandmate Ben Lewis trifft, überführt, hat auch 2017 noch massig Stil. Außerdem bringt Lynns reduzierte Variante des sowieso unkaputtbaren Songs die feinen, sinister-surrealen Lyrics von TVotR-Frontmann Tunde Adebimpe besser zum Vorschein…

 

 

„Say, say, my playmate
Won’t you lay your hands on me
Mirror my malady
Transfer my tragedy

Got a curse I cannot lift
Shines when the sunset shifts
When the moon is round and full
Gonna bust that box, gonna gut that fish

We could jet in a stolen car
Bet we wouldn’t get too far
‘Fore the transformation takes
And the bloodlust takes
And the crave gets slaked

My mind has changed
My body’s frame
But God, I like it

My heart’s aflame
My body’s strained
But God, I like it…

Charge me your daily rate
I’ll turn you out in kind
When the moon is round and full
Gonna teach you tricks that’ll blow your mind

Baby doll, I recognize
Your hideous thing inside
If ever there were a lucky kind
It’s you, you, you

I know it’s strange
Another way
To get to know you
You’ll never know
Unless we go
So let me show you

I know it’s strange
Another way
To get to know you
We’ve got to move
Here comes the moon
So let me show you

Show you…

Dream me, oh dreamer
Down to your core
Open my hands
And let them weave onto yours

Feel me, completer
Down to my core
Open my heart
And let it bleed onto yours

Feedin‘ on fever
Down on all fours
Show you what all that howlin’s for

Hey! Hey! My baby
Let me lay waste to thee
Burn down their hangin‘ trees

(Hah-here-hah-here-hah-here-hah-here)

Gotta curse we cannot lift
Shines when the sunset shifts
There’s a curse, comes with a kiss
The bite that binds
The gift that gives

Now that we’re gone for good
Writhing under your riding hood
Tell your grandma, mama too
It’s true, true, true

My mind has changed
My body’s frame
But God, I like it

My heart’s aflame
My body’s strained
But God, I like it…“

 

Rock and Roll.

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Sunday Listen: Message To Bears – „Wolves“ (feat. Gemma Alexander)


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Ehrlich gesagt: Es gibt nicht besonders viel, was man den Songs von Matthew Houck noch verbessern könnte… Matthew wer?

Okay, der aus Athens, Georgia stammende Americana-Singer/Songwriter sollte den Meisten wohl eher unter seinem stage name Phosphorescent, unter dem er seit 2003 sechs Studio- und im vergangenen Jahr zuletzt das formidable Live-Album „Live at the Music Hall“ in die Plattenregale gestellt hat, bekannt sein. Nicht? Dann habt ihr ab jetzt einen kleinen Musiktipp mehr auf eurem Zettel…

Einer der wohl schönsten und auch bekanntesten Songs von Phosphorescent ist – spätestens seit es 2011 im Film „Margin Call“ (unter anderem mit Kevin Spacey und Jeremy Irons) Verwendung fand – das vom 2007er Album „Pride“ stammende „Wolves“. Und: Ja, auch Tim „Strand Of Oaks“ Showalter hat sich dieses Stück vor fünf Jahren bereits einmal vorgenommen und ihm seine ganz eigene Note verliehen (und es danach zum freien Download angeboten).

In die Liste der gelungenen Coverversionen des Phosphorescent-Originals reihte sich 2011 auch ein gewisser Jerome Alexander. Und da wir – Phosphorescent, Strand Of Oaks – gerade so schön dabei sind, Eigenbrötler, deren Namen erst einmal kein Glöckchen zum Klingeln bringen, und ihre musikalischen Vehikel aufzuzählen: Der britische Musiker dürfte als Message To Bears dem ein oder anderen etwas sagen. Für alle anderen: Multiinstrumentale Leisetreterei im Ambient- und Postrock-Sphären mit so einigen elektronischen Experimenten, welche unlängst, am 1. Juli diesen Jahres, das durchaus zu empfehlende vierte Album „Carved From Tides“ hervorgebracht hat. Und um einen Kreis von 2011 zu 2016 zu schließen: Wie schon bei der wunderschönen Neuinterpretation des Phosphorescent-Stückes greift auch auf dem aktuellen Message To Bears-Album Alexanders Schwester Gemma dem sonst oft allein im Studio hockenden Sound- und Stimmungstüftler stimmlich unter die Arme…

 

 

„Mama, there’s wolves in the house
Mama, they won’t let me out
Mama, they’re mating at night
Mama, they wont make nice

They’re pacing and glowing bright
Their faces all snowy and white
Bury their paws in the stone
Make for my heart as their home

They tumble and fight
And they’re beautiful
On the hilltops at night
They are beautiful

Blazing with light
Is the whitest and the tallest and the biggest one
She’s muscled and fine
When she runs

They’re tearing up holes in the house
They’re tearing their claws in the ground
They’re staring with blood in their mouths
Mama, they won’t let me out

They tumble and fight
And they’re beautiful
On the hilltops at night
They are beautiful

Blazing with light
Is the whitest and the tallest and the biggest one
All muscled and fine
When she runs

Mama, there’s wolves in the house
Mama I tried to put them out
And m,ama I know you’re too wise
To wait till those wolves make nice“

 

Rock and Roll.

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