Schlagwort-Archive: Asaf Avidan & The Mojos

Song des Tages: Asaf Avidan – „The Labyrinth Song“


asaf-avidan-2014

Seit jeher besitzt Asaf Avidan aufgrund seiner androgyn-hohen Stimmlage, welche in ihren Glanzmomenten an goldene Sixties- und Seventies-Rockröhrkehlchen wie Janis Joplin oder Robert Plant erinnert, einen nahezu einhundertprozentigen Wiedererkennungswert. Inspiriert von der heimischen Plattensammlung seiner Eltern kam der Sohn israelischer Diplomaten, der unter anderem in Jamaika aufwuchs, schon in seiner Kindheit mit Musik und deren Vielfalt in Verbindung. Dadurch setze sich der israelische Folk-Rock-Musiker auch schon früh mit so unterschiedlichen Größen wie Bob Dylan, Leonard Cohen, Nirvana oder Jimi Hendrix auseinander. Nach fehlgeschlagenen Unterrichtsversuchen auf der Gitarre gewann die Musik für Asaf Avidan dann während seines Wehrdienstes bei den Israelischen Verteidigungsstreitkräften enorm an Bedeutung. Auch wenn es sich noch so kitschig lesen mag: als er sich – auch nach der Trennung von seiner damaligen Freundin – einsam fühlte, gab ihm seine Gitarre wieder Halt. Also komponierte er erste Songs und nutzte die Musik als Ventil für seine Emotionen.

images

Und irgendwie spielte ihm das Schicksal danach mehrfach in die Hände, denn nachdem der talentierte israelische Folk-Rocker zusammen mit seiner Band Asaf Avidan & The Mojos im Jahr 2008 das Debütalbum „The Reckoning“ veröffentlichte, ging plötzlich alles ganz schnell: Goldstatus im eigenen Land, Live-Auftritte in großen Hallen und schließlich auch ein ordentliches Maß an Bekanntheit in Europa. Nicht ganz unschuldig daran ist der Remix „One Day“ des Berliner DJs Wankelmut, in dem der „Reckoning Song“ des Durchstarter-Albums – wenn auch im Chill-Out-Lounge-Outfit – wiederzuerkennen ist. Seit der Auflösung von Asaf Avidan & The Mojos begeistert Asaf Avidan seit nunmehr acht Jahren – mal akustisch und reduziert, mal experimentell und im poppig-elektrischen Gewand – auch mit seinen Soloprojekten. Für den Herbst hat Avidan außerdem mit „Anagnorisis“ ein neues Album angekündigt.

Einen weiteren Bekanntheitsschub dürfte dem 40-jährigen israelischen Musiker außerdem „The Labyrinth Song“ geben, denn schließlich war das Stück, welches im Original vom 2015 erschienenen Album „Gold Shadow“ stammt, kürzlich in einer Episode der finalen 3. Staffel der weltweit überaus erfolgreichen deutschen Netflix-Serie „DARK“ zu hören. Scheint also ganz so, als würde das Schicksal Asaf Avidan erneut ein wenig in die Hände spielen…

 

 

„Evening rises, darkness threatens to engulf us all
But there’s a moon above it’s shining and I think I hear a call
It’s just a whisper through the trees, my ears can hardly make it out
But I can hear it in my heart, vibrating strong as if she shouts
Oh Ariadne, I am coming, I just need to work this maze inside my head
I came here like you asked, I killed the beast, that part of me is dead
Oh Ariadne, I just need to work this maze inside my head
If only I’d have listened to you when you offered me that thread
Everything is quiet and I’m not exactly sure
If it really was your voice I heard or maybe it’s a door
That’s closing up some hero’s back, on his track to be a man
Can it be that all us heroes have a path but not a plan?
Oh Ariadne, I’m coming, I just need to work this maze inside my mind
I wish I had that string, it’s so damn dark, I think I’m going blind
Oh Ariadne, I just need to work this maze inside my mind
For the life of me I don’t remember what I came to find
Now tell me princess are you strolling through your sacred grove?
And is the moon still shining? You’re the only thing I’m thinking of
The sword you gave me, it was heavy, I just had to lay it down
It’s funny how defenseless I can feel here when there’s nobody around
Oh Ariadne, I’m coming, I just need to work this maze inside my heart
I was blind, I thought you’d bind me, but you offered me a chart
Oh Ariadne, I just need to work this maze inside my heart
If I’d known that you could guide me, I’d have listened from the start
Somewhere up there there midnight strikes, I think I hear the fall
Of little drops of water, magnified against the barren wall
It’s more a feeling than a substance, but there’s nobody around
And when I’m in here all alone, it’s just enough to let me drown
Oh Ariadne, I was coming, but I failed you in this labyrinth of my past
Oh Ariadne, let me sing you, and we’ll make each other last
Oh Ariadne, I have failed you in this labyrinth of my past
Oh Ariadne, let me sing you, and we’ll make each other last“

 

Rock and Roll.

Getaggt mit , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , ,

Song des Tages: Ran Nir – „Obsession“


114647_image_67139181_10157373849978996_7747223856330309632_o

Ran Nir. Ran… wer? Nun, obwohl der in Jerusalem geborene Wahl-Berliner wohl ohne eine einzige Autogramm-Anfrage durch seinen Heimatkiez spazieren kann, ist er – zumindest für findige Indie-Szene-Füchse – doch kein gänzlich Unbekannter: Der eine oder andere kennt ihn vielleicht als Mitgründer der israelischen Band Asaf Avidan & The Mojos (die hatten ja mit einer Remix-Version ihres „Reckoning Song“ vor nicht allzu langer Zeit einen Sommer-Hit) sowie als Frontmann und Songschreiber von LFNT.

a4287915101_16.jpgNach recht erfolgreichen Karrieren mit diesen beiden Bands und seinem Umzug nach Berlin vor fünf Jahren, hat Ran seine eigenes kleines Label I Am You Music Group gegründet und veröffentlicht am kommenden Freitag sein Debüt-Soloalbum „Obsession„. Und irgendwie ist der Titel ja Programm: Besessen von den immer währenden, stets laut tönenden Gedanken in seinem Kopf und dem Streben nach dem vielleicht unerreichbaren und am Ende nicht existierenden Konzept der absoluten Wahrheit, versucht der Künstler die Bedeutung und das Heil des Lebens in seiner Musik zu finden, bleibt dabei aber stets dem Leben und all seinen Facetten gegenüber optimistisch.

So eröffnet „Obsession“, der Titelsong, nun nicht nur das Debütwerk, er ist auch die erste Single-Auskopplung des Albums. Ran Nir sagt dazu: „The song reflects cynically and almost comically about the human need to find something to fill the endless void within us: drugs, medication, fashion or music – anything that would make us feel more alive moving from one obsession to the next – ‚I need to find a new obsession.’“ – eine recht schonungslose Abrechnung mit der heutigen Konsumgesellschaft.

Der Song wurde von Ran, der sonst auch live an der Seite befreundeter Musiker(innen) wie etwa Totemo, Noga Erez, Dan Billu oder Max Prosa zu erleben ist, gemeinsam mit Co-Produzent Erez Frank im eigenen kleinen Studio aufgenommen, das er sich in seiner Berliner Wohnung eingerichtet hat. Darin verbinden sich Klanglandschaften aus E-Gitarrensounds mit tiefgehendem Gesang, folkiger Akustikgitarre, Bassline und soften Beats.

Als Inspirationsquellen seines ersten eigenen Albums gibt der weltoffene Israeli vor allem drei Metropolen an: Tel-Aviv, Berlin und London, die ihm mit „Liebe, Leben und Geschichten“ zu diesem „Stück Kunst“ verholfen haben.

 

Hier gibt’s das Musikvideo zu „Obsession“…

 

…sowie den Song in einer Proberaum-Version:

 

(Und wer mehr über Ran Nirs musikalische Ursprünge wissen mag, der findet hier einen „Fragebogen“, den der Wahl-Berliner 2016 beantwortet hat…)

 

Rock and Roll.

Getaggt mit , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , ,
%d Bloggern gefällt das: