Schlagwort-Archive: Animationsfilm

„The Stepdad“ – Disneys Werbeclip-Frontalangriff auf alle weihnachtlich gestimmten Tränendrüsen


Huch, ist denn schon wieder Weihnachten? Sieht fast so aus, und kommt scheinbar auch jedes Jahr früher…

Passend dazu hat Disney bereits im November (s)einen Weihnachts-Spot veröffentlicht, der wohl selbst das kalte Herz des Grinchs erwärmen könnte. Der rührende animierte, dreieinhalbminütige Kurzfilm mit dem Titel „The Stepdad“ ist Teil von Disneys Festtagskampagne „Familie ist das schönste Geschenk“ und unterstützt zudem die Kinderhilfsorganisation „Make-A-Wish„.

Der Werbespot, welcher vom zweifachen Grammy-Preisträger Gregory Porter und seinem Song „Love Runs Deeper“ untermalt wird, erzählt die Geschichte eines Mannes namens Mike, der in das Haus der Familie seiner neuen Partnerin Nicole und ihren beiden kleinen Kindern Max und Ella zieht. Im Mittelpunkt des Spots steht ein wertvolles Bilderbuch, welches Sohn Max einst von seinem leiblichen Vater geschenkt bekommen hat. Als Mike von den Kindern akzeptiert wird, gelingt es ihm schließlich, die Disney- und Pixar-Figuren in dem Buch zum Leben zu erwecken. Mehr sogar: Das Buch verstärkt mit seinen magischen Geschichten die Bande der Patchwork-Familie und erfüllt Kinder und Erwachsene gleichermaßen mit Staunen und Fantasie. Die Vier unternehmen eine emotionale Reise und schaffen es, bestehende Vorweihnachtszeit-Traditionen mit neuen zu verbinden. Ihre Liebe füreinander überwindet alle Hindernisse und macht aus den einstigen magischen Drei ein perfektes Quartett… Liest sich nach einem besinnlichen Frontalangriff auf alle vorhandenen Tränendrüsen? Klar, aber ist auch nett anzuschauen.

Tasia Filippatos, Senior Vice President von Disney, erklärte: „Gemeinsames Lesen kann ein wahrhaft magisches Erlebnis sein, und unser Werbespot zelebriert diese uralte Tradition und das Wunder und die Fantasie, die sie anregt. Wir hoffen, dass die Geschichte jeden anspricht, der schon einmal mit den Augen eines Kindes gesehen hat, wie die Magie aus den Seiten eines Buches entweicht“.

Aufmerksamen Zuschauern dürfte vielleicht auch auffallen, dass Disneys neuer Clip eine Fortsetzung des Werbespots aus dem Jahr 2020 ist, schließlich ist die Mutter, Nicole, dasselbe junge Mädchen, welches im Werbefilm des letzten Jahres die ausgestopfte Mickey Mouse bekommen hat. Mit mehr als 106 Millionen Aufrufen weltweit war der Beitrag ein Hit und wurde zum erfolgreichsten Beitrag auf Disneys Facebook-Kanal.

Rock and Roll.

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Wie die Tiere? – Steve Cutts‘ Kurzfilm „The Turning Point“


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Bei Videos von Steve Cutts weiß man eigentlich immer, dass sich ein Klick auf den „Play“-Button lohnt. Obwohl: leicht ist die Kost des Londoner Künstlers dabei oftmals so gar nicht zu verdauen – wie beispielsweise im großartigen „Happiness„, welches 2017 ein „Materialismus-Streben wie im Schlarattenland“ verdeutlichte, mit einer Extraschippe Gesellschaftskritik und dem berühmten salzigen Fingerdruck fest dort hin, wo es weh tut…

Ähnlich gelagert ist auch „The Turning Point“, Cutts‘ neuester Streich. Darin dreht der 24-jährige Illustrator und wohlmöglich gesellschaftskritischste Animationskurzfilmemacher unserer (Kunst)Zeit den ökologischen Spieß einfach um: Wie wäre es, wenn Tiere ihr Leben ohne Rücksicht auf Verluste und im tagtäglichen Tegel der Verschwendung verbringen würden? Und wir Menschen wären die, die darunter zu leiden hätten? Ein hartes Bild, das die aktuelle Lage rund um den Klimawandel, jedoch ebenso den leider noch nicht in allen (und noch immer viel zu wenigen) Köpfen angekommenen Sinneswandel treffend darstellt. Vielleicht bringt es ja den einen oder die andere dazu, anders zu denken und vor allem zu handeln? Der Pessimist in mir jedoch meint: Vermutlich wird Cutts‘ einmal mehr großartig bitter auf den Punkt geratenes Dreieinhalb-Minuten-Filmchen aber auch nur in den entsprechenden Filterblasen geteilt und honoriert…

 

»The Turning Point‘ explores the destruction of the environment, climate change and species extinction from different perspective.«

 

 

Rock and Roll.

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#GiveInToGiving – Ein Animationsfilm zum diesjährigen „World Kindness Day“


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Zwar liegt der „World Kindness Day“ (oder, in etwas gestelztem Deutsch: „Welt-Nettigkeitstag“) bereits einige Wochen zurück (dieser findet nämlich seit 1998 alljährlich am 13. November statt), aber: Für Nächstenliebe und die ein oder andere gute kleine Tat oder freundliche Geste braucht’s kaum ein Datum. All das darf gern an den anderen 364 Tagen fortgesetzt werden…

Zum diesjährigen „World Kindness Day“ hat sich der iranische Animationsfilmemacher Araysb Feiz einige Gedanken gemacht und unter dem Hashtag #GiveInToGiving einen etwa zweiminütigen Animationsfilm auf die Beine gestellt, der einerseits – bei aller Plakativität – auf höchstem Niveau niedlich erscheint, jedoch auch zum Nachdenken anregt… Gut so.

 

(…oder via Vimeo)

 

Rock and Roll.

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Schöne kranke Welt – gesellschaftskritische Kunst von Steve Cutts


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Dummheit, Korruption, Ausbeutung, Gier – es gibt viele Worte, mit denen man unsere heutige Gesellschaft beschreiben könnte. Zumindest ihre Schattenseiten. Doch am Ende sind Bilder immer mächtiger als Millionen von Buchstaben.

Deshalb lässt ANEWFRIEND hier die Illustrationen des Londoner Künstlers Steve Cutts für sich sprechen. Auch wenn Cutts‘ dystopisch anmutende Kunstwerke rundum pessimistisch auf die Welt und ihre Gesellschaft(en) blicken mögen und es ist nicht leicht fallen mag, sie anzusehen, so kann doch niemand abstreiten, dass ihre Botschaft im Kern wahr ist…

 

„Das Gehetze“

ratrace

„Arrgh! Es ist schon wieder Montag“

monday

„Jessica und Roger entspannen sich zu Hause“

jessandroger

„Der Bonze“

fatcat

„Die Evolution“

evolution

„Das Essen ist angerichtet…“

dinner

„Ein Bulle präsentiert die täglichen Nachrichten“

dailybullshit

„Der ewige Kreislauf“

circle of life

„Noch ein Tag im Büro“

office

„Handy-Sklaven“

phone slaves

„Die Umweltzerstörung durch die Menschheit“

recycling

„Die echte Weihnachtswerkstatt“

santa

„Schrei-Königin“

scream

„Eine Kritik am Konsum“

shutup

„Die Falle“

mouse

„Der letzte Händedruck“

handshake

„Der König“

king

 

 

Dass Steve Cutts auch tolle, thematisch ganz ähnlich gelagerte Animationsfilme, von denen einer im vergangenen Jahr sogar als Musikvideo des Moby & The Pacific Choir-Songs „Are You Lost In The World Like Me?“ verwendet wurde, kann, könnte dem ein oder anderen bereits in den letzten aufgefallen sein, als Kurzfilme wie „MAN“ oder „This Is Our World“ in den sozialen Netzwerken die Runde machten. Der Rest kann (s)ein Versäumnis nun hier nachholen…

 

 

Rock and Roll.

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„Alle sind so…“ – Der Kurzfilm „Alike“


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„Jedem seine Schönheit
Und jedem genug Kraft
Jedem soviel Hoffnung
Daß er’s bis zum Ende schafft
Jedem seine Nerven
Und seine Leidensfähigkeit
Die wirst du brauchen
Wirst du merken
So was lernst du mit der Zeit

Keiner will so sein, doch alle sind so
Im Zweifel gut gemeint, doch alle sind so…“

…so sang Frontmann Deniz Jaspersen 2010 im Herrenmagazin-Song „Alle sind so„.

Und oft ist es ja wirklich so: Bereits in der Schule soll man gefälligst zu den Besten gehören, bald schon einen anerkannten Studiengang wählen, um danach einen prestigeträchtigen, einträglichen Job zu bekommen und das Leben zu führen, das gemeinhin als „erfolgreich“ gilt. Die moderne Gesellschaft trichtert uns von klein auf ein, dass wir das vollkommene Glück (was auch immer das sein, was auch immer das heißen, was auch immer das bedeuten mag) nur durch stetige Leistung und eiserne Disziplin erlangen können. Gefangen im ewigen Kreislauf von Arbeit und Gleichförmigkeit bleibt da nur wenig Raum für Kreativität, für Neues. Konformität über alles!

Schon lange hat diese traurige Erkenntnis niemand mehr so gut auf den Punkt gebracht wie die beiden Spanier Daniel Martínez Lara und Rafael Cano Méndez in ihrem erstmals 2015 gezeigten und Ende 2016 online gestellten Kurzfilm “Alike”.

In nur sieben Minuten erzählt das Filmemacherduo aus Madrid eine Geschichte, in der es um den Mut geht, Dinge anders zu sehen, aus der Reihe zu tanzen, nicht alles so hinzunehmen, wie die Gesellschaft es vorzuschreiben scheint.

“Alike” handelt von einem Vater und seinem kleinen Sohn und davon, was passiert, wenn Kreativität aus dem Leben verschwindet und alle Farben verblassen, bis alles ganz grau und trostlos ist.

“Kinder stellen deine Welt komplett auf den Kopf”, sagt Lara in einem Making-Of-Video. “Wenn du Vater bist, fragst du dich oft, was das Beste für deine Kinder ist. Dieser Kurzfilm soll das ausdrücken.”

Der Animationsfilm, der in seiner fantasievollen Machart stark an die Pixar-Werke erinnert, wurde komplett mit dem frei zugänglichen 3D-Programm Blender erstellt. Gewidmet haben ihn die beiden Spanier, die gemeinsam mit ihrem 18-köpfigen Team ganze fünf Jahre an dem Kurzfilm gearbeitet haben, ihren Familien – “dafür, dass sie uns helfen, nicht unsere Farbe zu verlieren”.

“Alike” hat bereits mehr als 100 Preise gewonnen und wurde seit Dezember 2016 auf Youtube und Co. etliche Millionen Mal geklickt.

 

 

Rock and Roll.

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„Geist“ – ein Kurzfilm, der unter die Haut geht


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Wer mich kennt der weiß, wie sehr mich Kurzgeschichten und Kurzfilme faszinieren. Ganz ehrlich: Ich ziehe meinen Hut vor Menschen, die es schaffen, einen innerhalb weniger Minuten in ihren Bann zu ziehen. Kein unnötiges Vorgeplänkel, keine sinnfreien Nebenschauplätze, sofort rein ins Getümmel, in medias res – quasi die komplette Antithese zu einem Stephen-King-Roman.

„Geist“, ein Kurzfilm des irischen Animations-Studio Giant Animation, für den sich die Regisseure Alex Sherwood, Sean Mullen und Ben Harper (nicht der Musiker) verantwortlich zeichnen, reiht sich da wunderbar mit ein. Definitiv ein spannendes Exemplar, das direkt unter die Haut geht und beweist, dass animierte Unterhaltung auch düster, gruselig und latent grausam daher kommen darf und eben nicht zwangsläufig Pixar-mäßig familiengerecht sein muss…

„Ein schiffsbrüchiger Fischer wacht am Ufer einer Insel auf und es geschehen merkwürdige, seltsame Dinge. Ein wirklich toller Kurzfilm, wenn auch sehr bedrückend. Aber die Arbeit beeindruckt mächtig. Sehenswerte 10 Minuten. Das wird auch durch die ganzen Nominierungen und Preise unterstrichen, welche dieser Film eingeheimst hat.“

 

 

Rock and Roll.

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