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Verloren in New York City – ein etwas anderer Buchtipp…


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Als der US-amerikanische Fotograf Mark Ross einen Freiwilligendienst im Manhattaner „Animal Care & Control“-Tierheim anfing, war er kaum auf all die Eindrücke gefasst, die ihm dort entgegenschlagen würden: kranke Tiere in Mitleid erregendem  Zustand: Abgehungerte, verwahrloste Hunde und Katzen, die ihn mit traurigen Augen anschauten – mit Augen, die von so viel Leid und ertragenem Unrecht erzählten und nun der letzten Chance harrten, doch noch von irgendjemandem mitgenommen zu werden, bevor ihnen der Tod durch Einschläferung drohte… – Verloren, vergessen, verstoßen, ausgesetzt. „Wenn du das Tierheim betrittst, dann bist du zuallererst geschockt, denn so etwas hast du noch nie gesehen. Du siehst die Traurigkeit dieser verstörten Tiere. Sie sind verletzt, leiden, sind verängstigt, und daher sind sie zum Tode verurteilt. Dabei sind sie so süß, dass du dir wünschst, sie mit nach Hause nehmen zu können. Es ist für jeden Freiwilligen schwer, damit umzugehen“, so der Fotograf.

Mark Ross

Ross tat das, was er wohl am besten konnte: er fotografierte die Tiere. Die entstandenen Bilder stellte er via Facebook online und hoffte so, auf das Schicksal der Tiere aufmerksam machen zu können und auf diesem Wege wenigstens dem einen Hund oder der anderen Katze den elendigen Giftspritzentod ersparen zu können…

Und siehe da: innerhalb kurzer Zeit hatte seine Facebook-Seite bereits 2.200 neue Freunde (aktuell steht der Zähler bei über 3.300). Doch Ross‘ Ziel war und ist es, nicht nur die schockierende Seite zu zeigen, denn auch wenn vieler seiner Fotografien die „Traurigkeit und Einsamkeit dieser Tiere“ abbilden, so wolle er doch ebenso den Fokus auf die süße, die zarte, die anmutige Seite der Hunde und Katzen lenken. Und doch ist Mark Ross – wie viele andere Tierrechtler auch – ein Realist, der weiß, dass den Angestellten der drei Tierheime der Stadt New York in vielen Fällen einfach keine andere Wahl bleibt, als das eine oder andere Tier einzuschläfern. Denn sie wissen genau, dass morgen bereits die nächste „Fuhre“ herrenloser und/oder ausgesetzter Häufchen Elend zu ihnen gebracht werden könnte. Nein: gebracht werden wird.

Und um noch mehr Menschen zu erreichen, veröffentlicht Mark Ross seine zwischen April 2009 und Dezember 2010 geschossenen Bilder vor etwa einem Jahr als sehenswerten Bildband mit dem Titel „Animal Shelter Portraits“ (welcher auch eine eigene Facebook-Seite besitzt), von dessen Erlösen ein Teil an das No Kill Advocacy Center geht, welches sich gegen die Tötung von Heimtieren einsetzt.

Also, da Ostern (und hoffentlich auch der Frühling) nun vor der Tür steht: wie wäre es mit diesem Buch als Geschenk (auch gern an sich selbst)? Und, wenn – nach reichlicher Überlegung! – bei einem/einer von euch in der Zukunft ausreichend Zeit und Platz vorhanden sein sollten: wie wäre es mit einem Besuch im nächstgelegenen Tierheim? Denn alle, die schon einmal das Privileg eines Haustiers ihr Eigen nennen konnten, wissen, dass nichts die Dankbarkeit überbietet, die einem dann und wann herrlich treudoof (im positiven Sinne!) aus den Augen des „besten Freundes des Menschen“ entgegen schaut…

 

Hier kann man sich einige der Bilder aus Ross‘ Bildband anschauen:

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(alle Bilder: Mark Ross/Mark Batty Publishing)

Rock and Roll.

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