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„Die Verwundbarkeits-Serie“ – ein syrischer Künstler verwandelt Weltpolitiker in Flüchtlinge


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Donald Trump als abgerockter Flüchtling auf der Balkanroute, Wladimir Putin als Obdachloser, Barack Obama als Streuner, David Cameron, François Hollande und Nicolas Sarkozy als mal mehr, mal weniger fidele Säufer, Kim Jong-un als trotziges Spielkind, Angela Merkel als traurige alte Frau inmitten eines Hahnenkampfes – die Gemälde des syrischen Künstlers Abdalla Al Omari, welche er im Rahmen seiner Ausstellung „Die Verwundbarkeits-Serie“ („The Vulnerability Series“) seit dem vergangenen Jahr überall auf der Welt präsentiert (so etwa bereits in Dubai oder New York), sind nicht eben alltäglich. Viel mehr noch: sie haben Sinn, Hintergrund, scharfen Witz, regen zum Nachdenken an…

Mehr Infos findet ihr etwa hier oder hier.

 

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alle Bilder: Abdalla al-Omari/Ayyam Gallery

 

Rock and Roll.

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„My Chancellorette“ – Tracey Ullman parodiert Angela Merkel


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Sicher, „wir“ mögen der amtierende Fussball-Weltmeister, mittlerweile wieder Export-Weltmeister und irgendwann einmal Pabst gewesen sein. Für unseren schallenden Humor sind „wir Deutsche“ allerdings nicht sonderlich berühmt. Mal ehrlich: Mario Barth, Atze Schröder, Cindy aus Marzahn, Carolin Kebekus, Bülent Ceylan, Olaf Schubert, Dieter Nuhr, Michael Mittermeier, Kaya Yanar? Euer Ernst? (Und vergebt mir, wenn ich da eure marginalen Favoriten nicht mit hinein geschmuggelt habe, das Lachen habe ich selbst mir bei meinen Landsleuten weitestgehend abgewöhnt.) Da wünscht man sich fast schon die seligen Zeiten zurück, als bei Altvorderen wie Loriot, Otto Waalkes, Hape Kerkeling, Mike Krüger oder Helge Schneider noch über Unschuldig-witziges gegrinst werden durfte. Geben wir’s zu: Wenn es um distinguierten, pointierten Humor mit Tiefgang geht, ist Deutschland längst drittklassig…

Wer auf dieser Seite des Atlantiks Besseres zur Lachmuskelmassage sucht (und ein wenig Fremdsprache nicht scheut), wird längst in Großbritannien – und da vor allem bei der altehrwürdigen BBC – fündig. „Mr. Bean„? Klar, ein sicherer Klassiker – quasi Londons Antwort auf Otto Waalkes. „The Office“ – die originale Steilvorlage für das, was wir Deutsche weniger später mit „Stromberg“ zweitverwertet haben (und das – auch dank Christoph Maria Herbst – zugegebenermaßen gar nicht mal sooo übel). „Little Britain“ – trotz seiner leider nur drei Staffeln immer noch genial.

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Aktuell dürfte Tracey Ullman wohl die beste und lustigste Comedy-Waffe sein, die die BBC zu bieten hat. Eine Newcomerin ist sie jedoch keineswegs, schließlich weist ihre Vita in den Achtzigern den ein oder anderen Erfolg als Sängerin auf (etwa mit den Songs „They Don’t Know About Us„, „Move Over Darling“ oder „Breakaway„), bevor sie ihrem späteren Ehemann, dem Produzenten Allan McKeown, in die USA folgte und dort mit der „Tracey Ullman Show“ und ihrem zweiten – und noch weitaus erfolgreicheren – Standbein, der Comedy, für Furore sorgte (und dafür etwa 1988 mit einem Golden Globe Award, mehrfachen Emmy- sowie American Comedy Award-Auszeichungen belohnt wurde).

Und mit ebenjener „Tracey Ullman Show“ (beziehungsweise, leicht abgewandelt in „Tracey Ullman’s Show“ und „Tracey Breaks the News“) ist Ullman nun seit 2016 – und nach 30 Jahren Abstinenz – wieder zurück bei der BBC. Darin verkörpert die mittlerweile 57-Jährige unter anderem Prominente wie Judi DenchCamilla Parker-Bowles oder Renée Zellweger und nimmt diese herrlich pointiert aufs Korn.

Ihre Paraderolle hat Tracey Ullman jedoch auf der anderen Seite des Ärmelkanals und im piefig-deutschen Bundeskanzleramt gefunden. Denn wie die Engländerin – im beigefarbenen Jackett und mit nahezu identischer Mimik – Angela Merkel nachahmt und zu Comedyzwecken noch ruppig-deutsches Verhalten und Seitenhiebe auf politische Weggefährten hinzufügt, sucht aktuell seinesgleichen. Stets begleitet von ihrer Assistentin Birgit (oder „Börgit“), welche das deutsche Regierungsoberhaupt immerzu mit „my Chancellorette“, „Angela, you are a true total hottie Frau“ oder „She is the white Beyoncé“ umschmeichelt, geraten Treffen mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron, Skype-Meetings mit US-Präsident Donald Trump oder Scharmützel mit ihrer schottischen Möchtegern-Doppelgängerin zu echten Attacken auf die Lachmuskeln. Selbst – oder gerade – für uns Sauerkrauts

(Wer mehr über Tracey Ullman wissen mag, dem sei dieser Artikel der „Welt“ aus dem vergangenen Jahr empfohlen.)

 

 

Rock and Roll.

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Politik vs. Musikgeschmack – Was hört eigentlich der Bundestag?


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Foto: picture alliance / dpa

Dass man als deutscher Fussballnationalspieler beinahe traditionell einen recht bescheidenen Musikgeschmack haben sollte, dürfte sich mittlerweile vom Hamburger Volksparkstadion bis in die Münchner Arroganz… ähm… Allianz-Arena herumgesprochen haben. So wird dem aktuell besten (slash komplettesten) deutschen Spieler, Toni Kross, eine ungesunde Nähe zur musikalischen Massenvertreibungswaffe Hartmut Engler (und seinen Mannen vom Pur-„Abenteuerland“) nachgesagt, während sich der Rest der amtierenden Fussballweltmeister mit einer Spotify-Playlist des Grauens, welche vom Helene-Fischer-Schlager bis zu den Archipelen des Bling-Bling-Gangsterraps reicht, auf Betriebstemperatur bringt. Wie der Kaiser sagen würde: „Ja gut, äh…“ (Ausgenommen mal Mehmet Scholl, dessen Musikgeschmack schon immer etwas erlesener und ausgeprägter war als der seiner Kollegen.)

Und wie heißt es so schön: Politiker sind auch nur Menschen. Wieso sollte es also im deutschen Bundestag besser aussehen? Eben. Und obwohl es im Wahlkampf ja eigentlich stets um Inhalte und Pläne für die – mindestens – kommenden vier Jahre gehen sollte (mal ganz nebenbei: wer bitte liest sich denn wirklich die immer gleichen Parteiprogramme, Standard-Interview-Antworten und vielen Wahlversprechen der einzelnen Parteien und Spitzenkandidaten noch durch?): Was hört denn so ein bundesdeutscher „Spitzen“-Politiker heutzutage in seiner ach so geringen Freizeit? Oder, anders gefragt:

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Klar kann sich der oder die politisch noch Unentschlossene mal eben schnell vom Musik-O-Mat von Deezer die Entscheidung übers Kreuzchensetzen abnehmen lassen – manchmal fragt man ja die nächstbeste Supermarktkassiererin auch nach Steuertipps. Oder hört einer auf so ziemlichen allen Ebenen gleichsam irrelevanten wie nervtötenden Person wie Lena Meyer-Landrut dabei zu, wenn sie Angela Merkel unterstützend lobpreist, „weil sie Frauen die Vision gibt, alles werden zu können“. (Ob die amtierende Bundeskanzlerin diese Unterstützung nötig hat, dürfte ebenso bezweifelt werden wie der Nutzen für die Politikerin. Aber wenn die Satelliten-Lena sich schon mit dem Musikalischen nicht mehr ins Gespräch bringen kann, dann eben mit polarisierenden Null-Aussagen wie dieser…)

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Und obwohl die Frage nach dem Musikgeschmack eines einzelnen Bundestagsabgeordneten die Debatte um politische Inhalte zu kurz fasst, so ist es, gerade so kurz vor der Bundestagswahl am morgigen Sonntag, doch mal interessant, was so ein Politiker denn nun in seiner Playlist mit sich herum trägt. Etwas Ähnliches hat sich der deutsche „Rolling Stone“ ebenfalls gefragt und im Jahr 2015 ganze 200 deutsche Politiker nach ihren Lieblingsplatten gefragt – das Ergebnis findet ihr hier.

Was vor zwei Jahren freilich noch nicht gefragt werden konnte: Welcher Soundtrack läuft zur Beschallung des „Schulz-Zugs“? Featurt Miss Angie McMerkel nun zum Dank die Lena auf ihrer neuen Platte mit femininen Extra-Props? Hat Wolle Petry nun aus Scham über Fraukes Palaver seinen Nachnamen in ein Allerwelts-„Müller“ geändert? Und verteilt der olle Wehrmachts-Gauland heimlich Facebook-„Likes“ an die Böhsen Onkelz, Frei.Wild und Co.? Fragen über Fragen über Fragen…

 

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