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Song des Tages: Slut – „For The Soul There Is No Hospital“


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Foto: Gerald Von Foris

Oh my Slut! Die München-Ingolstadt-Achse meldet sich nach einer mehrjährigen Pause zurück und präsentiert mit „For The Soul There Is No Hospital“ ein erstes Liedgut aus ihrem kommenden Album (dem ersten seit dem 2013 erschienenen „Alienation„), welches noch dieses Jahr über das bandeigene Label Lookbook veröffentlicht werden soll.

Reduktion lautet die Devise. Sowohl das Bandgefüge (aktuell sind sie nur zu viert), als auch die Orchestrierung und dominierende Gitarrenklänge erhielten eine Art Restriktion. Eine Woche lang quartierten sich Frontmann Chris Neuburger und Gitarrist Rainer Schaller deshalb im Jahr 2016 in einer leerstehenden Wohnung in Athen ein, bevor es mit allerlei Ideen und dem Rest der Band nach Rom ging, wo schließlich aus Miniaturen Songs werden. Wie Christian Neuburger in einem Interview erläutert, wurde ihnen bereits während der ersten Skizzen klar, dass sie das „Ausorchestrierte der vergangenen LPs vielleicht gar nicht brauchen“ und Gefallen an „kurzen, lyrischen Musikstücken, ohne ausfransende Enden“ gefunden haben – was auch das erste Stück sehr gut vermittelt. Ja, ungewohnt elektronisch kommt „For The Soul There Is No Hospital“, für welches sich die Band Unterstützung von Produzent Fabian Isaak Langer (AnnenMayKantereit, Die Höchste Eisenbahn) ins Boot holte, sogar daher – trotzdem ist das typische „Slut-Gen“, dieser in der deutschen Musiklandschaft seit den Bandanfangstagen Mitte der Neunziger unverwechselbare Hang zum Melancholischen, hör- und spürbar. Thematisch wiederum geht es um Entstehen, Vergehen, Bleiben und Scheitern der Liebe.

„Though we are connected
Though we are reflected
We’re apart…“

Auch ANEWFRIEND freut sich sehr, die gereifte Formation nach mehr als sechs seeeeehr Slut-losen Jahren wieder im Musikzirkus begrüßen zu dürfen und erwartet mit Spannung das (bislang noch titellose) Studioalbum Nummer neun. Ein genaues Veröffentlichungsdatum wurden bislang noch nicht verraten – das Werk soll aber noch vor Jahresablauf das Licht dieser aktuell sehr schrägen Welt erblicken…

 

 

Rock and Roll.

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Klassiker des Tages: Slut – „Easy To Love“


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Spitzenband (Slut) mit einem Spitzensong („Easy To Love“) von einem Spitzenalbum („Nothing Will Go Wrong„). Auch heute noch – stolze 16 Lenze später. Da machste nix (außer vielleicht in Würde zu Ergrauen). Das bleibt fürs 🖤. (Übrigens ebenso wie das Gefühl, dass der Indierock-Fünfer aus Ingolstadt so langsam wieder mit neuen Songs ums Eck biegen könnte, immerhin liegt das 2013er Werk „Alienation“ auch bereits einige Monde zurück. Aber laut der letzten Lebenszeichen in den digitalen Medien arbeiten Christian Neuburger, Rainer Schaller, Gerd Rosenacker, Matthias Neuburger und René Arbeithuber ja möglichst fleißig daran…)

 

 

51Cd+Ok6G2L„Fill it and thrill it
Then turn back to kill it
Just gimme the laughter again
You were a mistress
Just making me distress
And I’m gonna miss this
I wait and I wait and I wait

You’re so easy to love
Smile away my pain
You’re so easy to love
Make it right again and again and again
Easy to love
Always been too late
You’re so easy to love
You can make me wait and wait and wait

We never had this
We never regret this
And I can never forget this again
But if I might lose you
I’ve been lucky to choose you
And I could never abuse you
Again and again and again

You’re so easy to love
Smile away my pain
You’re so easy to love
Make it right again and again and again
Easy to love
Always been too late
You’re so easy to love
You can make me wait and wait and wait

You’re so easy to love
So easy to love
You’re so easy to love
You’re so easy to love

You’re so easy to love
Smile away my pain
You’re so easy to love
Make it right again and again and again
Easy to love
Always been too late
You’re so easy to love
You can make me wait and wait and wait“

 

Rock and Roll.

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Die Woche in Bild und Ton…


Damit ihr nicht vollkommen den Überblick über alle hörens- und sehenswerten Neuerscheinungen der letzten Woche(n) verliert, hat ANEWFRIEND hier wieder einige der Video- und Songneuerscheinungen der letzten Tage für euch aufgelesen…

 

King Krule – A Lizard State

king krule - a lizard state

Pechschwarz verstimmte Alltagsgeschichten wusste King Krule im vergangenen mit seinem (Pseudonym-)Debütalbum „6 Feet Beneath The Moon“ zu erzählen. Dafür heimste Archie Marshall völlig zu recht allerhand Lob und Lorbeeren ein, sowohl in der britischen Heimat als auch von der ausländischen Journaille und Hörerschaft. Und irgendwie passt es nur allzu gut zu seinen an klaustrophobischen Stimmungen nicht eben armen Songs, wenn er sich nun für das Musikvideo zur neusten Single „A Lizard State“ gemeinsam mit Videoregisseur Jamie-James Medina an die Hommage eines großen Meisters gewagt hat: Alfred Hitchcock.

Der selbstredend in Schwarz-weiß getauchte Clip, welcher deutlich vom Klassiker „Dial M For Murder“ (dt. Titel: „Bei Anruf Mord“) inspiriert ist, wird denn auch in Schrägstand und mit „Good evening, ladies and gentlemen…“ vom Suspense Thriller-Idol höchstselbst eröffnet, bevor Archie „King Krule“ Marshall ins Bild tritt und mit Gitarre und dem ihm eigenen Gesangstil die Regie übernimmt… Die Verbeugung ist ihm und Regisseur Medina, freilich beide große Hitchcock-Fans, zweifellos gelungen.

 

 

 

Slut – Remote Controlled

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Zumindest auf rein emotionaler Ebene steht auch das im vergangenen Jahr erschienene siebente Slut-Album „Alienation“ nicht weit entfernt, schließlich nahmen sich die aus dem beschaulichen bayrischen Ingolstadt stammende Band auch für ihre neuen Songs Außen- wie Innenbetrachtungen von Seele und Gesellschaft zur Brust – und die konnten dann in nicht selten befremdlichen Zeiten wie diesen schonmal etwas düsterer geraten.

Umso besser, dass Frontmann Chris Neuburger und seine Bandkumpane im Musikvideo zur neuen Single „Remote Controlled“ ein wenig Licht in den kahlen Proberaum lassen, das dann sogleich die Nebelschwaden umspielt – und scheinbar auch spontane Besucher mit Tiermasken anzuziehen scheint… Die Singleauskopplung ist in digitaler EP-Form inklusive Coverversion und Remixen am vergangene Freitag erschienen. Und wer die Jungs auf ihren vorerst letzten Tourneeterminen live, in Farbe, echt, bunt und laut erleben möchte, der hat während dieser Januartermine noch die Gelegenheit zum Konzertbesuch…

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Hier gibt’s das Musikvideo…

 

…sowie diesen…

 

…und den ebenfalls vom aktuellen Album „Alienation“ stammenden Song „Anybody Have A Roadmap“ in der öffentlich-rechtlichen „PULS Live Session“-Variante:

 

 

A Perfect Circle – By And Down (live at Red Rocks)

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In den letzten Wochen des vergangenen Musikjahres wussten Maynard James Keenan und seine zweite Reihe von A Perfect Circle mit der Werkschau „Three Sixty“ und dem überaus umfangreichen (digitalen) Konzertpaket „Stone And Echo: Live at Reck Rocks / Trifecta“ all jene darüber hinweg zu trösten, dass sie es a) nicht zu den Bandreunion-Konzerten der US-Alternativerocker vor gut zwei Jahren geschafft hatten und b) nicht an eine der streng limitierten „Stone And Echo“-Boxen heran gekommen waren. Als kleines Trostpflaster bekamen eben all diese die geballte Ladung aus den Live-Varianten aller A Perfect Circle-Studioalben für Heim, Hirn und Gehörgang…

Einen kleinen Ausschnitt aus der ebenfalls in der Box enthaltenen „Stone And Echo“-Live-DVD liefert die Band nun mit dem neuen Song „By And Down“, mitgeschnitten im Red Rocks Amphitheatre in Morrison, Colorado:

 

 

Und all jenen, die noch immer sehnsüchtigste auf ein Lebenszeichen von Keenans Hauptband Tool hoffen (die Zeichen stehen ja seit einigen Wochen eher auf Tendenz zu einer neuen Platte), sei die Coverversion des 1996er Tool-Klassikers „Stinkfist“ der im kanadischen Toronto beheimatenden Alternative Rockband Most Non Heinous ans Hörerherz gelegt:

 

 

Warpaint – Love Is To Die / Biggy

Warpaint

Zweifellos: Das Musikjahr 2014 ist kaum zwei Wochen alt, schon überschlagen sich ein- und ausschlägige Musikpresse, ach so fachkundige Besserwisser und findige Schnellhörer mit Lobeshymnen auf eine Band, dass sich im Hinterkopf wohl automatisch die „Hype!“-Blase aufblähen muss: Warpaint. Denn die All Female-Band aus dem sonnigen Los Angeles veröffentlicht in wenigen Tagen – und nach gut drei Jahren Warte- und Entstehungszeit – mit dem selbstbetitelten „Warpaint“ den Nachfolger zum 2010 erschienenen Debüt-Ausrufezeichen „The Fool„. Von der „elegantesten und filigransten weiblichen Platte seit Langem“ (Vsions) ist bereits die Schreibe, während Emily Lokal, Theresa Wayman, Jenny Lee Lindberg und Stella Mozgawa andererwebs als die größte Musikhoffnung des noch jungen Jahres ausgerufen werden. Wenn ihr mich fragt, sind diese Lorbeeren wohl nicht ganz unangebracht, immerhin war das Debüt vor ein, zwei Jahren auch eine meiner Lieblingsplatten. Jedoch denke ich, dass sich auch das neue Warpaint-Album dem Hörer nicht sofort – und gänzlich freiwillig – erschließen wird. Nein, die vier Damen werden wohl auch 2014 in Klangbereichen operieren, die sich stets irgendwo zwischen Mysterium, Sexyness und Sprachlosigkeit bewegen. Oder wie es im ersten Vorabdruck „Love Is To Die“ heißt: „Come around, let’s go found / There’s no words to call / Tonight, you really see nothing of this girl / They work, they don’t know the roots behind / ‘Cause I got a knife to cut out the memories / So carefully, too carefully, it’s not necessarily / To be so dark / Got to give in /…/ Love is to die / Love is to dance…“

 

Hier gibt’s den bereits im vergangenen Jahr voraus geschickten Vorboten „Love Is To Die“ in der Albumversion…

 

…und der Proberaum Session-Variante…

 

…sowie mit „Biggy“ (eine Assoziation mit dem 1997 bei einer Schießerei in L.A. ums Leben gekommenen US-Rapper The Notorious B.I.G. erscheint in der Tat irgendwo um die Ecke Sinn zu machen) einen zweiten Song vom neuen Album:

 

 

Rock and Roll.

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Die Woche in Bild und Ton…


Damit ihr nicht vollkommen den Überblick über alle hörens- und sehenswerten Neuerscheinungen der letzten Woche(n) verliert, hat ANEWFRIEND hier wieder einige der Videoneuerscheinungen der letzten Tage für euch aufgelesen…

 

Pearl Jam – Mind Your Manners

Mind Your Manners

Blitze, Bomben, Umweltkatastrophen – auch das Musikvideo zur neuen Pearl Jam-Single „Mind Your Manners“ ruft Erinnerungen an den bereits 15 Jahre alten Song „Do The Evolution“ wach. Doch anders als damals hat die Band ihren strikten Medienboykott mittlerweile ad acta gelegt und auf ihre eigene Art Frieden mit Musikindustrie und -journalie geschlossen. Leise und meinungsarm sind Eddie Vedder & Co. deshalb keineswegs. Und falls „Mind Your Manners“ auch nur im Entferntesten die Richtung des kommenden, am 11. Oktober erscheinenden neuen Albums „Lightning Bolt“ vorgeben sollte, dann darf man sich auf einige Rockbretter gefasst machen…

 

 

 

Thees Uhlmann – Am 7. März

Thees Uhlmann

Alle Freunde des ehemaligen Tomte-Frontmanns Thees Uhlmann müssen nicht bis Oktober auf neue Songs warten – das zweite, simple „#2“ betitelte Soloalbum erscheint bereits in der kommenden Woche. Nach „Die Bomben meiner Stadt“ kann man nun mit „Am 7. März“ das nächste Stück des neuen Albums hören, und bekommt in dem dazugehörigen Video Einiges an zeitgeschichtlichen Schnappschüssen, in die sich Thees Uhlmann selbst hinein(ver)setzt, um die Ohren geworfen… Amüsant und höchst sympathisch.

 

 

 

Slut – Next Big Thing

Slut #3

Ob „Alienation„, das siebente Album der Bayern von Slut, das „nächste große Ding“ wird, darf berechtigtermaßen bezweifelt werden, denn bei aller Qualität ist die Band noch immer zu sperrig und fordernd für den Mainstream. Dafür hat „Next Big Thing“, die erste Singleauskopplung des aktuellen Albums, nun ein amtliches Musikvideo bekommen, bei welchem Sönke Held Regie führte, und das man sich mit all seinen zu „Alienation“ passenden Rottönen und nervösen Schnitten schon im Vorfeld so vorgestellt haben dürfte…

 

 

 

Frightened Rabbit – Radio Silence

Frightened Rabbit

Neues von ANEWFRIENDs Lieblingsschotten Frightened Rabbit, bei denen man sich mittlerweile und zu recht fragen darf, ob und wann die Band eigentlich schläft… Album, Tour – und bei all dem kommen Scott Hutchison & Co. immer noch dazu, neue Songs aufzunehmen. Hier gibt’s nun „Radio Silence“ für die Ohren (Studioversion) sowie für’s Auge (die Akustikversion von Frontmann Hutchison höchstselbst). Der Song, welcher denen des aktuellen Albums „Pedestrian Verse“ in Punkto Druck und Hymnus in nichts nachsteht, ist Teil der am 10. September erscheinenden neuen EP, welche unter anderem zwei weitere neue Songs enthalten wird…

 

 

 

The Gaslight Anthem – Every Word Handwritten (Kurzfilm)

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Über den 15-minütigen Kurzfilm von Regisseur Kevin Slack, welches sich thematisch nah am letzten The Gaslight Anthem-Album „Handritten“ hält und eine Vinylplatte von Generation zu Generation begleitet, berichtete ANEWFRIEND bereits im Februar. Während die Band selbst momentan am Nachfolger zu „Handwritten“ arbeitet, kann man sich hier nun den Kurzfilm, zu dem Gitarrist Alex Rosamilia den Score lieferte, in voller Länge anschauen…

 

 

Rock and Roll.

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Die Woche in Bild und Ton…


Damit ihr nicht vollkommen den Überblick über alle hörens- und sehenswerten Neuerscheinungen der letzten Woche(n) verliert, hat ANEWFRIEND hier wieder einige der Videoneuerscheinungen der letzten Tage für euch aufgelesen…

 

Haim – The Wire

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Da hat sich eine der vielversprechendsten Bands des Jahres Zeit gelassen… Bevor am 27. September endlichDays Are Gone„, das langerwartete Debütalbum der drei Haim-Schwestern Este, Danielle und Alana in den Regalen stehen wird, spendiert die kalifornische Band ihrer neusten Single „The Wire“ ein Musikvideo, in welchem sie ihren nah am Wasser gebauten Boyfriends mal eben die Herzen brechen…

 

 

 

Travis – Where You Stand

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Man hatte ja viel befürchten können, als die Schotten von Travis ihre Rückkehr nebst dem neuen Album „Where You Stand“ ankündigten. Schließlich sind seit dem letzten Album „Ode to J. Smith“ bereits fünf Jahre vergangen, seit ihrem bis heute besten Album „The Man Who“ gar ganze 14 Jahre. Kriegen Travis nochmal ein halbwegs gelungenes Album zustande? Stimmt die Chemie zwischen den Jungs noch? Am Ende darf man beruhigt feststellen: „Where You Stand“ macht als Album Nummer sieben eine gute Figur im Travis’schen Backkatalog. Zwar erfinden sich Fran Healy, Dougie Payne, Andy Dunlop und Neil Primrose keinesfalls neu – aber darin waren die Schotten eh nie gut. Dafür: eine Menge toller Melodien, ein paar verspielte Einfälle, Wohlfühlatmosphäre und Altersweisheiten an allen Ecken und Ende.

Stellvertretend für den aktuellen Bandsound darf gern der Titelsong des neuen Albums genommen werden. Das dazugehörige Video habt das schottische Quartett im heimatlichen Glasgow gedreht. Und wer sich wundert: Ja, um den Rotschopf im Video handelt es sich tatsächlich um die deutsche Schauspielerin Marleen Lohse

 

 

Wer mag, bekommt im Making Of mehr Informationen zum Videdreh von „Where You Stand“:

 

 

Black Rebel Motorcycle Club – Rival (live)

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Es bleibt dabei: Black Rebel Motorcycle Club, die beiden Herren nebst weiblicher Begleitung am Schlagwerk, sind vor allem auf der Bühne großartig. Dieser Mitschnitt des Songs „Rival“, welcher in Zusammenarbeit mit Converse während eines Konzerts der Band im Londoner „100 Club“ am 23. Juli diesen Jahres entstand, dürfte dafür Beleg genug sein… Wer jedoch vorerst nicht die Gelegenheit hat, in den Genuss eines Liveauftritts der Lederjackenträger zu kommen, dem sei an dieser Stelle auch das aktuelle Album „Specter At The Feast“ wärmstens empfohlen…

 

 

 

Rise Against – The Ghost Of Tom Joad (live)

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Am über die Jahre zum Klassiker avancierten Bruce Springsteen-Song „The Ghost Of Tom Joad“ haben sich ja schon viele Interpreten mehr (Junip) oder minder (Nickelback) gelungen versucht und/oder vergriffen. Neuster Kandidat in dieser Reihe sind die US-amerikanischen Hardcore-Punker von Rise Against, die ihre gemeinsam mit Tom Morello (Rage Against The Machine), Brian Fallon (The Gaslight Anthem) und Wayne Kramer (MC5) live dargebotene Version am 6. September im Rahmen der B-Seiten-Sammlung „Long Forgotten Songs: B-Sides & Covers 2000-2013“ veröffentlichen.

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Über diesen Link kann man bereits ein Ohr riskieren…

 

 

Slut – Holy End (Zündfunk Unplugged)

Slut #2

Welch‘ besseren Abschluss hätte diese Wochenrückschau in Bild und Ton finden können als einen letzten Blick zurück auf ANEWFRIENDs aktuelles „Album der Woche“, Sluts neustes Werk „Alienation„? Welch‘ besseren Abschluss daraus hätten man wählen können, wenn nicht die vor wenigen Tagen von Sänger Chris Neuburger für die Radiosendung „BR Zündfunk“ aufgenommene Version des getragenen Piano-Schlusssongs „Holy End“? Keinen? Eben!

 

 

Rock and Roll.

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Auf ein Wort: Rainer Schaller von Slut


Rainer Schaller (2. v.r.) inmitten seiner Band Slut

Rainer Schaller (2. v.r.) inmitten seiner Band Slut

Inmitten der heutigen Veröffentlichungseuphorie ihres neusten „Albumbabies“ namens „Alienation„, welches auch ANEWFRIENDs aktuelles „Album der Woche“ ist, haben wir Slut-Gittarist Rainer Schaller auf digitalem Wege abfangen können, um ihm ein paar Fragen rund um die Band, das Album und seine persönlichen Hintergründe zu stellen…

 

Hallo Rainer. Was hat sich seit eurem letzten regulären Album „StillNo1“ – für dich – am meisten verändert bzw. welches Ereignis beziehungsweise welche Veränderung war die wichtigste und/oder prägendste?

Rainer Schaller: Ereignisse gab es in diesen fünf Jahren gefühlt mehr als genug. Bitte endlich wieder weniger Ereignisse!

Eurer neues Album heißt „Alienation“. Inwiefern macht sich diese „Entfremdung“ aus deiner Sicht am deutlichsten in der heutigen Gesellschaft bemerkbar?

R.S.: Es ist ja ein Merkmal unserer Zeit, dass es keine Utopien und keinen Konsens mehr gibt. Da erscheint die Retrospektive leicht als einzig verlässliche Orientierungshilfe. Bestes Beispiel ist der „Retrowahn“ in vielen Bereichen. Wenn das Unbehagen wächst, wenn es Angriffe von außen gibt – so wird die Globalisierung ja von vielen empfunden – besinnen sich die Menschen auf ihre Vergangenheit und deren Ikonen.
Entfremdung entsteht in großen Teilen durch Professionalisierung. Die nimmt allgemein zu. Das hat für die Politik den Vorteil, dass sich immer mehr Leute „heraus“ halten. Dann fallen so Ausdrücke wie „Alternativlos“ und es wird so getan, als gäbe es immer nur eine Möglichkeit.

Das Album wurde in verschiedenen Studios und mit unterschiedlichen Produzenten in ganz Deutschland aufgenommen. Trotz dieser Fakten sind keinerlei größere Brüche bemerkbar. Inwiefern zieht sich für dich – abgesehen vom Hauptsujet der Entfremdung, das über Allem prangt – nun ein roter Faden durch’s Album?

R.S.: Der Kitt, der alles zusammenhält, ist der Gesang von Chris. Rhythmus, gepaart mit klareren Aussagen in den Lyrics, kombiniert mit einzelnen Slut-typischen Details sind die Elemente, die Slut in der Gegenwart symbolisieren.

In vielen der ersten Reviews zu „Alienation“ wird bemängelt, dass die Songs nicht mehr, wie früher, den direkten Weg zum Hörer suchen und finden, dass Slut 2013 eher eine „Band für die Feuilletons“ sind. Inwiefern unterscheidet sich die Platte für euch von früheren Werken wie „All We Need Is Silence“, „Nothing Will Go Wrong“ oder „StillNo1“, inwiefern steht sie dem ebenfalls als Konzeptalbum angelegten „Lookbook“ nahe?

R.S.: Den vermeintlich „direkten“ Weg gibt es auch kaum mehr im Alltag – wenn auch versucht wird, jedem einzelnen es so zu verkaufen. Man denke nur an Computer-Hotlines, Call-Center, etc. Den direkten Ansprechpartner gibt es nicht mehr wie früher. Wir stellen aber in „Alienation“ dem Hörer den Gesang zur Seite, er ist sein ständiger Begleiter. Der Rest ist die Reise durch den vielfältigen Alltag, durch verschiedene Länder und Zeiten, angetrieben von einem Beat, der scheinbar nicht aufhören will.

Was sind eure nächsten Pläne?

R.S.: Wir haben schon lange aufgehört, uns konkrete Pläne zu stricken, was unsere Musik angeht. Die interessantesten, prägendsten und besten Projekte sind uns immer zugelaufen wie scheue Rehe. Wir freuen uns wahnsinnig auf die Live-Umestzung von Alienation im Herbst und zur Tour im Januar 2014. Erst auf Konzerten löst sich das, was man sich auf einer Platte ausgedacht hat, richtig ein.

 

Zum Abschluss noch ein paar allgemeinere Fragen…
Was sind deine frühesten musikalischen Erinnerungen?

R.S.:  Kirchenmusik von Schubert und mein erstes Rock´n Roll-Konzert im Leben: Ramones.

Welches sind deine – insofern es die gibt – größten „musikalischen Helden“?

R.S.: Brain Eno, weil er sich sowohl als Produzent wunderbar in Bands einfühlen beziehungsweise Bands unterordnen kann und gleichzeitig als Musiker genial ist und sich vor nichts verschließt.

Wenn du die Möglichkeit hättest, mit einem bestimmten Musiker auf Tour oder ins Studio gehen zu können – welcher wäre das?

R.S.: Mit Tobias Siebert [einer der Produzenten von „Alienation“ sowie ehemaliger Sänger und Gitarrist der deutschen Band Klez.e – Anm. d. Red.]. Wir setzten das auch gleich in die Realität um und er begleitet uns auf unserer Tournee mit seinem großartigen Soloprojekt „The Golden Choir“ und spielt bei uns als sechstes Bandmitglied mit.

Deine 5 Platten als Soundtrack für die Großstadt…

> Cliff Martinez – Drive Soundtrack
> The Cure – Disintegration
> Joasihno – A Lie
> Frank Ocean – Channel Orange
> Bill Withers – Bill Withers – Live At Carnegie Hall

…und deine 5 Platten für die einsame Insel?

> Chilly Gonzales – Solo Piano
> Arvo Pärt – Alina
> Barry White – fast alles
> Roxy Music – Roxy Music
> die gesamte Beatles-Box

 

Vielen Dank, dass du dir die Zeit für dieses Interview mit ANEWFRIEND genommen hast!

(…und „Danke!“ an Janna von „Off The Record“ für die schnelle Vermittlung von Fragen und Antworten!)

 

Aber am Ende geht’s doch immer noch und immer wieder um die Musik, oder? Mit „Next Big Thing“ konnte man auf ANEWFRIEND ja bereits einen Song von „Alienation“ hören… Hier gibt’s mit dem feinen „Remote Controlled“ ein weiteres Stück vom heute erschienenen siebenten Slut-Album:

 

Rock and Roll.

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