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Song des Tages: MakeWar – „Don’t Panic“


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Punk-Rock irgendwo zwischen The Lawrence Arms, PUP, Against Me!, Alkaline Trio, The Menzingers, Taking Back Sunday oder dem frühen 2000er Emo-Pop-Tagen von Brand New: MakeWar machen mächtig Laune.

Dabei schafft es die dreiköpfige Band aus Venezuela, die mittlerweile ihre neue Heimat im New Yorker Stadtteil Brooklyn gefunden hat, den nicht eben ungefährlichen stilistischen Spagat zwischen einer ordentlichen Portion Lederkutten-Rotzigkeit und ein paar frisch geputzten Tanzschuh-Chucks formidabel zu verwalten, ohne dass die Songs ihres zweiten, 2016 erschienenen Albums „Developing A Theory Of Integrity“ großartig an Szene-Credibility einbüßen. Bietet massig Parts, um süffisant-bierselig mitzugröhlen. Geht gut ins Ohr. 🤘

 

61keI6K3sPL.jpg„MakeWar is about a fight. A fight against ignorance. And laziness. A fight against your inner demons. A fight to stay conscious. So you can have one more drink with your friends. A fight to do what you want instead of what you’re supposed to. A fight that isn’t violent. Or full of hate. This fight is about knocking down what’s holding you back. That’s why MakeWar sounds like letting go. It’s fighting depression by embracing aggression. And embracing everyone around you who does the same.“

 

Der feine Song „Don’t Panic“ mag zwar, wie das Album auch, bereits gute zwei Lenze auf dem musikalischen Buckel haben, bekam allerdings von Jose (Gesang, Gitarre), Edwin (Bass) und Greg (Schlagzeug) erst vor wenigen Tagen ein frisches Musikvideo spendiert:

 

„Breaking all the rules to see you disappear
Burning pictures with the help of little pills
Fighting memories that make me wanna puke
Trying to relax by drinking all the booze

But sometimes I see you there…
In the deep trails of my brain

Killer spiders roamed around the room last nite.
They took me hostage and put poison in my mind
It’s a funny feeling when you think you’re gonna die
In the back of a cab

And sometimes I spent my nights
Waiting for the siren sounds

You brought me up, then tore me down
Till I got over it and made it sound
It took some time, to realize
This game was over even before it started

I’m sorry but I have to fix you
The voice in my head repeats itself again
Don’t worry we’re gonna fix this
I guess Im talking to myself again

And sometimes I can’t explain
What is going thru my head

I brought you up, then took you down 
Till you got over it and made it sound
It took some time, to realize
I have to take care of this little heart of mine

Reaching out today
(For some help, please someone)
Help me understand
(Why sometimes I can’t breathe)
ANXIETY
(Don’t panic, Don’t panic)
So take these little pills
They will numb your brain…“

 

Rock and Roll.

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Sunday Listen: Worriers – „Survival Pop“


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Darf’s ein kleiner sonntäglicher Ratschlag fürs Leben sein? Ja? Nun, obwohl es mir freilich fern liegt, mich als „lebensschlau“ oder „altersklug“ bezeichnen zu wollen, so habe ich mir nichtsdestotrotz folgendes Mantra angeeignet (es mag nur eines von so einigen sein, allerdings für mich eines der wichtigsten): Du selbst hast meist zwei Möglichkeiten: Weinen oder lachen. Und weinen? Strengt an, macht faltig und häßlich. Also lache, wenn es denn geht!

Vermutlich geht es Lauren Denitzio ganz ähnlich. Zumindest legen es die Songs von „Survival Pop„, dem im vergangenen September veröffentlichten zweiten Album ihrer Band Worriers, nahe. Obwohl es Gründe zuhauf gäbe, die die Frontfrau und ihre vierköpfige Band aus Brooklyn, New York scheiße drauf bringen könnten: eine wortwörtliche Operation am (eigenen) offenen Herzen etwa. Oder die Schwierigkeiten, die ein queeres Coming-Out auch in der heutigen Zeit noch mit sich bringen kann. Oder Selbstmorde im engen Freundeskreis. Doch anstatt Gevatter Depressivus Trübsal blasen zu lassen, verarbeiten Worriers all das – völlig konträr zum Bandnamen – in flottem Punkrock, der diesseits der Drei-Minuten-Marke flockig zum Punkt kommt, sich allerdings – soviel Abwechslung sei erlaubt – auch den ein oder anderen kurzen melancholischen Zwischenton gönnt. Wenn’s denn Referenzen braucht: Das In-medias-res-Songwriting der Muncie Girls trifft sich mit der Punkrock-Power von Against Me! (deren Frontfrau Laura Jane Grace passenderweise anno 2015 auch das Debütalbum „Imaginary Life“ produzierte), dem Melancholie-Gespür der auf ewig großen Weakerthans, der Melodieseligkeit der Mountain Goats und der sehnsüchtigen Stimmfarbe der kürzlich verstorbenen Cranberries-Sirene Dolores O’Riordan, um mal eben eine flotte Sohle aufs Indierockschuppenparkett zu legen. Seize the day.

Dass es den Worriers dabei überhaupt nicht darum geht, Hymnen für die Ewigkeit in die Saiten zu rocken, ist komplett egal. Dafür stehen die zwölf Stücke von „Survival Pop“ mit zu viel DIY-Bodenständigkeit, nach vorn drängender Kraft, Punkrock-Spielwitz und charmanter Klasse im Hier und Jetzt. Vielmehr erzählen Lauren Denitzio und Co. kleine Geschichten aus dem Leben. Aus ihrem. Aus deinem. Aus meinem. Beschissene Geschichten. Schöne Geschichten. Zum Heulen. Aber vor allem: zum Lachen. Denn das macht noch immer weitaus schönere Falten…

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Hier gibt’s das Musikvideo zum Song „The Possibility“…

 

…sowie das Album via Bandcamp im Stream:

 

Rock and Roll.

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Auf dem Radar: Mobina Galore


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Fotos: Sven Hoppmann / Promo

Normalerweise erwartet man bei musikalischen Duos einen Sound, der im weitesten Sinne als bluesbasierter Rock durchgeht – The White Stripes, The Black Keys, Two Gallants oder Royal Blood mach(t)en es vor, und auch andere Zweiergespanne wie The Dresden Dolls, Japandroids, The Kills oder Blood Red Shoes haben bereits unter Beweis gestellt, dass man auch ohne die „klassische“ Kombo aus GitarreSchlagzeugBass ordentlich für (Bühnen)Radau sorgen kann. Dass mit zwei Instrumenten aber aber auch kratzig-druckvoller Punkrock a la The Distillers, L7 oder auch Against Me! und Propagandhi möglich ist, beweisen Mobina Galore aus dem kanadischen Winnipeg.

Winnipeg… Winnipeg… War da nicht mal was? Genau. Zumindest auf lyrischer Ebene ist die 660.000-Einwohner-Stadt unweit der US-Grenze seit dem Weakerthans-Song „One Great City!“ längst unsterblich. Dass der Verfasser dieser wenig schmeichelhaften Zeilen, John K. Samson, seines Zeichens bis 1996 Teil von Winnipegs Vorzeige-Punkern Propagandhi (nicht, dass es da allzu viele gäbe) und später Frontmann der Weakerthans, seine Heimatstadt für einen recht deprimierenden Ort halten dürfte, bleibt kein Geheimnis:

„Late afternoon, another day is nearly done
A darker grey is breaking through a lighter one
A thousand sharpened elbows in the underground
That hollow hurried sound of feet on polished floor
And in the dollar store the clerk is closing up
And counting loonies trying not to say
I hate Winnipeg“

Ganz ähnlich dürfte es auch Gitarristin/Sängerin Jenna Priestner und Schlagzeugerin Marcia Hanson gegangen sein, als sie sich vor sieben Jahren dazu entschlossen, fortan möglich lautstark gegen die kanadische Eintönigkeit anzuspielen. Mobina Galore waren geboren, die bald schon eine erste, mit massig Garagen-Spirit zusammengeschusterte EP (die „Skeletons EP„) sowie 2014 den Debüt-Langspieler „Cities Away“ aufs kopfschüttelhungrige Punkrock-Publikum losließen. Die Musik? Melodisch, wütend, meist schnell, kraftvoll, tritt ordentlich Ärsche. Die Texte? Erzählen vom Älterwerden („You’re Not 23 Anymore“, „2002“) und der tollen, blöden Liebe („Restless Nights“). Typische, mit Spuren von Emo durchzogene Adoleszenz-Lyrik eben, die zwar keine Preis für allzu hoch angesetzte Kreativität erhalten will, dafür aber ihre Topoi aus dem Leben greift. (Und mal ehrlich: besonders schlaue Texte hatten Größen wie die Rolling Stones oder Led Zeppelin ja auch nie.)

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„I didn’t think that it would cut so deep…“ (aus „Ready To Let Go“)

Genau diesen Weg greift das im Februar erschiene zweite Album „Feeling Disconnected“ nun auf – und denkt den Erstling musikalisch weiter. Entstanden sind dabei zehn Stücke, die, jedes für sich, eine in schwarzen Lack getauchte Kerze für die Schutzheilige Brody Dalle anzünden und sich erneut allesamt dem schnellen Punkrock zuschreiben lassen, jedoch auch klare Hardcore-Einflüsse offenlegen. Trotz einiger Rhythmuswechsel klingen hierbei alle Songs nach einer Menge Moshpit-Potential. Klar, einige Grundelemente wiederholen sich in nahezu jedem Lied auf „Feeling Disconnected“ – insbesondere die rotzige „Fuck off!“-Aggressivität in der Stimme von Sängerin Jenna Priestner und auch der Doppelgesang mit Marcia Hanson fallen hier auf. Durch diese Homogenität im Songwriting bleibt das Album – bis auf wenige Ausnahmen – wenig abwechslungsreich, geht aber auf Grund der sehr eingängigen Hooks und simplen Melodien schnell ins Ohr. Gefällt einem dieser Musikstil, der durchaus auch Parallelen zu Against Me! (mit denen Mobina Galore auch bereits auf Tournee waren), No Use For A Name, Lagwagon, Bad Religion oder den Petrol Girls aufweist, kann man an den neuen, trotzig in die Saiten geschreddert und mit mental geballter Faust ins Mikrofon gebrüllten Coming-of-Age-Hardcorepunkrüplern aus dem Hause Mobina Galore schnell Gefallen finden. Feine kurzweilige Punkrock-Songs, die für sich selbst sprechen.

 

Hörproben gefällig? Hier gibt’s die Musikvideos zu „Skeletons“ und „Bad Love Song“ (vom Erstling „Cities Away“)…

 

…sowie zu „Spend My Day“ und „Suffer“ (vom aktuellen Album „Feeling Disconnected“):

 

Via Bandcamp kann man sich alle bisherigen EPs und Alben von Mobina Galore zu Gemüte führen:

 

Rock and Roll.

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Der Jahresrückblick 2014 – Teil 3


Ein zwar nicht durch und durch hochkarätiges, jedoch ebenso wenig an tollen Veröffentlichungen armes Musikjahr 2014 neigt sich unausweichlich seinem Ende zu. Zeit also, ANEWFRIENDs “Alben des Jahres” zu küren und damit, nach der Rückschau aufs Film- und Serienjahr, auch die Königsdisziplin ad acta zu legen! Dem regelmäßigen Leser dieses Blogs werden sich wohl wenige Überraschungen offenbaren, schließlich wurde ein guter Teil der Alben meiner persönlichen Top 15 im Laufe des Jahres bereits besprochen. Bleibt nur zu hoffen, dass auch 2015 ein ähnlich gutes Niveau an neuen Platten und Neuentdeckungen bieten wird… Ich freue mich drauf.

 

 

LaDispute_ROTH1.  La Dispute – The Rooms Of The House

Wildlife„, La Disputes zweites, 2011 erschienenes Album, brauchte wahrlich keine Wiederholung, immerhin lieferte die Post Hardcore-Band aus Grand Rapids, Michigan bereits damals ihr Meisterwerk ab, in welchem sie die instrumental-brachialen Tour-de-Force-Rhythmen der Band mit der stellenweise brillanten und noch viel öfter erschütternden Alltagsbeobachtungslyrik von Sänger und Frontmann Jordan Dreyer zu einem wahnhaft faszinierenden einstündigen Albummonolithen verband. Der Nachfolger „Rooms Of The House“ gibt sich da – sowohl musikalisch als auch textlich – weitaus differenzierter, stellenweise gar zurückgenommener und introspektiver. Dreyers Musik gewordene Geschichten scheinen wie zufällig zu Boden gefallene alte Familienfotografien, die nach langer Zeit wieder in die Hand genommen werden, und dann die ein oder andere biografische Wunde aufreißen. Und doch ist alles auf „Rooms Of The House“ an seinem Platz. La Disputes drittes Album ist zwar anders als noch „Wildlife“, jedoch kaum weniger faszinierend.

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Pianos1-640x6402.  Pianos Become The Teeth – Keep You

Zumindest ich hatte die Band noch vor kürzerer Zeit zwar auf dem Zettel (beziehungsweise kannte ich deren Namen), jedoch so gar nicht in meiner rotierenden Playlist. Eine stilistische Beinahe-Einhundertachtzig-Grad-Wende und deren Ergebnis „Keep You“ haben das endgültig geändert. Kaum ein Album ging mir in den vergangenen Monaten mehr zu Herzen, bei keinem anderen finde ich weniger Worte, zu erklären, woran das nun tatsächlich liegt. Muss man ja aber auch nicht. Die Musik übernimmt für 44 Minuten all das, was nicht auszusprechen ist, bevor der krönende Albumabschluss „Say Nothing“ Note für Note davon getragen wird… Indierock, der von schweren Herzen erzählt, selbige damit nicht selten erst erweicht – und dann mit flinken Stichen flickt.

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noah-gundersen-ledges3.  Noah Gundersen – Ledges

Kein Album der Sparte „Singer/Songwriter“ lief öfter bei mir in diesem Jahr, in keines bin ich lieber und tiefer eingetaucht. Dem Debütalbum des 24-jährigen Noah Gundersen aus Seattle, Washington wohnt als Ganzes etwas Spirituelles, Heilsames und Reinigendes inne, dem der Hörer sich nur schwerlich entziehen kann. Große Vergleiche dürfen bereits jetzt angestellt werden, für die Zukunft sollte man den Herren und seine mitmusizierenden Geschwister auf dem Zettel haben. (M)Ein Geheimtipp? Noch.

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1196f14f-MW_Konfetti_Final4.  Marcus Wiebusch – Konfetti

„Der Tag wird kommen“ ist für Kettcar-Frontmann Marcus Wiebusch wohl Segen und Fluch zugleich. Zum einen ist das monumentale Stück, in welchem Wiebusch Homophobie im Profifussball offen und ganz Frank und frei thematisiert, samt dem dazugehörigen, via Crowdfunding finanzierten Kurzfilm, eine der besten, richtigsten und wichtigsten Sachen, die der deutscher Musik und Kulturgesellschaft in diesem Jahr passieren konnten. Andererseits überschattet der Song jedoch völlig zu unrecht seine zehn Kollegen auf Wiebuschs Solodebüt „Konfetti“, denn vor allem „Nur einmal rächen“, „Haters Gonna Hate“ oder der Abschluss „Schwarzes Konfetti“, bei welchen der gebürtige Heidelberger und Wahlhamburger Musiker mit Sozialisierung im DIY-Punk – stilistisch wie textlich – viele neue Wege geht und dabei so einiges richtig macht. Besser war 2014 wohl kaum ein deutschsprachiger Musiker, wichtiger und relevanter definitiv nicht.

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strand of oaks - heal5.  Strand Of Oaks – Heal

Timothy Showalter ist schon ein komischer Kauz. Freilich, das ist der 32-jährige Träger von amtlichem Vollbartes und Headbangermähne nicht eben erst seit „Heal“, dem vierten Album seines Band gewordenen Projektes Strand Of Oaks. Doch ausgerechnet auf Showalters rein textlich bisher persönlichstem und bitterstem Werk stellen sich all der schmerzhaften Lyrik ausgerechnet poppig anmutende Melodien und nicht wenige Fuzz- und Bratz-Gitarren (für ein, zwei Solos konnte er gar Dinosaur Jr.-Legende J. Mascis gewinnen) in den Weg, die dieses Album zu einer wahren Freude mit allerhand Repeat-Garantien machen. Man ist fast versucht, hier von „Hörspaß“ zu sprechen, wären die zehn Songs nicht eine derart tiefe Schlüssellochschau in die Wunden einer auf Kipp stehenden Beziehung.

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against-me-transgener-dsphoria-blues6.  Against Me! – Transgender Dysphoria Blues

Ein Album, dessen Ursprünge wohl – der Biografie von Against Me!-Frontfrau Laura Jane Grace wegen – lange in der Vergangenheit fußen, das – aller Eingängigkeit, allen Hooklines zum Trotz – einen durch- und überaus ernsten Themenanspruch besitzt, und wohl vor allem deshalb so aufrichtig zu Herzen gehen geraten ist. All das ist das so eigenartig wie passend betitelte „Transgender Dysphoria Blues“, da erste seit dem Outing von Ex-Frontmann Tom Gabel als Transgender-Frau, durch welches sie – also Laura Jane Grace, wie sich Gabel jetzt nennt – leider auch einen guten Teil der eigenen Band zum Abgang bewegte. Doch trotz so einiger dunkler Anklänge ist das sechste Studioalbum der Punkrock-Band aus Gainesville, Florida durch und durch kämpferisch, denn weder Gabel, die nach Erscheinen des Albums im Januar in der Webserie „True Trans“ Gleichgesinnte (im Sinne einer Geschlechtsidentitätsstörung) traf und mit ihnen über ihr neues und altes Leben sprach, noch seine Songs geben sich in einer trist-dunklen Ecke zufrieden, sondern kämpfen sich zurück ins Leben.

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we-were-promised-jetpacks-unravelling-album-cover-300-3007.  We Were Promised Jetpacks – Unravelling

Unter all den fantastischen schottischen Gitarrenrockbands waren die fünf Bleichgesichter von We Were Promised Jetpacks bislang auf die Abteilung „Indiediscohit“ abonniert, immerhin boten die beiden Vorgängeralben „These Four Walls“ (2009) und „In The Pit Of The Stomach“ (2011) so einige davon – man nehme nur  „It’s Thunder And It’s Lightning“, „Quiet Little Voices“ oder „Roll Up Your Sleeves“, zu denen sich wohl so einige Indiekids die Röhrenjeans und Chucks schweißnass getanzt haben dürften.  Nur die aus Edinburgh stammende Band selbst hat scheinbar die Lust an Mitgröhlrefrains und allzu repetitiv-zackigen Gitarrenakkorden verloren, denn auf Albumlänge ist – zumindest im Fall von „Unravelling“ – Schluss damit. Eventuell liegt es ja auch an Band-Neuzugang Stuart McGachan, der gleich sein Keyboard mitbringt und den neuen Songs ein vertrackteres, tieferes und ernsthafteres Outfit verpasst. Natürlich verzichten die Schotten weder auf prägnante Melodien (wie im Opener „Safety In Numbers“ oder „Peace Sign“) noch auf den signifikant-sympathischen Schotten-Slang von Sänger Adam Thompson, allerdings sind es 2014 die ungewöhnlichen Stücke, die besonders überzeugen, wie das Abschlussdoppel aus dem instrumentalen Sechseinhalbminüter „Peace Of Mind“ und dem getrommelt ausfadenden „Riccochet“. Dann nämlich steht die Band bereits mit einem Bein wahlweise im Post Punk oder Post Rock – und ist am Ende doch ganz bei sich selbst.

 

 

damon-albarn-everyday-robots8.  Damon Albarn – Everyday Robots

Kaum zu glauben, dass Damon Albarn, der in seinen 46 Lebensjahren schon so einige relevante Fußabdrücke im popmusikalischen Universum hinterlassen hat (vom Britpop von Blur über den megalomanischen Bastardpop der Gorillaz bis hin zu „Superband“-Geheimtipps wie The Good, The Bad & The Queen oder Ausflügen in die Opernwelt und Weltmusik Peter Gabriel’scher Couleur), erst 2014 sein offizielles Solodebüt „Everyday Robots“ vorlegte. Umso besser, dass Albarn das lange Warten nun auch mit Qualität belohnt. Wer die Karriere des Londoner Weltbürgers aufmerksam verfolgt hat, dem dürfte eh klar gewesen sein, dass Albarn kaum etwas mehr zu wurmen scheint als Wiederholungen. Folglich haben die zwölf neuen Stücke kaum etwas bis gar nichts mit seinen früheren Bands und Projekten gemein. Stattdessen jubelt Damon Albarn dem Hörer 2014 allerhand kleine verträumt-melancholische Kleinode unter, in welchen, wie in „Lonely Press Play“, Klaviernoten einsame Schleifen zieht, während Elektrobeats verschlafen pluckern. Anderswo hoppelt zu Kindergitarrenakkorden und Gospelchor in „Mr. Tembo“ ein kleiner Elefant durchs Steppengras, während sich der Musiker kurz darauf – in „Hollow Ponds“ – zurück zu den Plätzen seiner Kindheit begibt. All das gipfelt im hymnischen, gemeinsam mit Brian Eno und Chören entstandenen „Heavy Seas Of Love“. In „Everyday Robots“ lässt Damon Albarn tief in seine eigene Seele blicken – und die reicht ebenso ins nachdenkliche Gestern wie weit ins futuristisch-befremdliche Morgen.

 

 

damien rice MFFF9.  Damien Rice – My Favourite Faded Fantasy

Fast hatte man ihn vergessen, und längst noch weniger Hoffnungen auf eine Rückkehr von Damien Rice gehegt. Nach zwei ganz und gar bezaubernden Alben („O“ und „9“), die auch heute noch jeden in ihren Bann ziehen, der die Stücke zum ersten oder tausendsten Mal hört, nach der privaten wie künstlerischen Trennung von seiner kongenialen (Duett)Partnerin Lisa Hannigan verschwand Rice acht lange Jahre lang ganz und sonders von der Bildfläche. Die Ankündigung seines dritten Albums im September diesen Jahres muss sich daraufhin angefühlt haben, als würden die USA von heute auf morgen ihre Armee abschaffen und fortan einen Staat nach kommunistischen Maximen führen. Doch am Ende der acht Songs von „My Favourite Faded Fantasy“ ist doch wieder vieles beim Alten. Der irische Singer/Songwriter weidet in den gemeinsam mit Produzentenass Rick Rubin (!) in Studios zwischen Los Angeles und Island (!!) entstandenen Songs in der eigenen Seelenpein, dass auch diesmal nicht wenige männliche wie weibliche Herzen schwer werden, während ihm die Akustische, das Piano und ganze Heerscharen von Streichern aufopferungsvoll zu Hilfe eilen. Vermeintliche „Hits“, wie es sie früher noch mit „Volcano“, „The Blower’s Daughter“, „Cannonball“ oder „9 Crimes“ gab, sucht man indessen auf „My Favourite Faded Fantasy“ vergebens – dafür sind die neuen Stücke, von denen nur einer unterhalb der Fünf-Minuten-Marke liegt, zu elegisch, zu introvertiert. Unverhofft schön ist Damien Rices Rückkehr jedoch allemal.

 

 

SKM21021410. Sun Kil Moon – Benji

Viele Dinge mögen außer Frage stehen. Dass der öffentlich ausgetragene Musikerstreit zwischen Mark Kozelek und The War On Drugs-Frontmann Adam Granduciel (über die Hintergründe weiß Google freilich Antworten zu liefern) einerseits verdammt albern war, andererseits aber auch den – wenigstens für kurze Zeit – amüsanten Kozelek-Songkommentar „War On Drugs: Suck My Cock“ hervor brachte. Dass Mark Kozelek – ob nun mit Jimmy LaValle oder den Kollegen von Desertshore im vergangenen Jahr, unter dem eigenen Namen und solo oder mit seiner aktuellen Hauptband Sun Kill Moon – einer der bewegendsten, produktivsten und brillantesten musikalischen Geschichtenerzähler unserer Zeit ist. Denn genau das macht der grantige US-Amerikaner nun mal: er erzählt, während die jeweilige Instrumentierung stets nur Mittel zum Zweck bleibt. Das Bewegende daran ist, dass all diese Geschichten seinem Leben und Erlebten entspringen, und somit auch 2014 eine erstaunliche thematische Bandbreite aufweisen, die vom tragischen Tod einer Cousine zweiten Grades (der Opener „Carissa“) über Attentate in den eben nicht so glorreichen US of A („Pray For Newtown“) bis hin zu Episoden aus Kozeleks Sexualleben („Dogs“) und die Freundschaft zu Death Cab For Cutie-Frontmann Ben Gibbard (der Abschluss „Ben’s My Friend“) reichen. Klar mögen viele Dinge außer Frage stehen: Dass Mark Kozelek wohl privat ein vom Leben zynisch geformtes Arschloch ist. Dass seine Songs eine immer schönere karge Klarheit ausstrahlen, derer man sich so schnell nicht entziehen kann. Dass man das Arschloch für Stücke wie die auf „Benji“ auch gern weiterhin in Kauf nimmt.

 

 

…und auf den weiteren Plätzen:

Foxing – The Albatross

The Afghan Whigs – Do To The Beast

Foo Fighters – Sonic Highways

Ryan Adams – Ryan Adams

Warpaint – Warpaint

 

 

Rock and Roll.

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Die Woche in Bild und Ton…


Damit ihr nicht vollkommen den Überblick über alle hörens- und sehenswerten Neuerscheinungen der letzten Woche(n) verliert, hat ANEWFRIEND hier wieder einige der Video- und Songneuerscheinungen der letzten Tage für euch aufgelesen…

 

Villagers – Occupy Your Mind

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Nur wenige Stunden vor der Eröffnung der 22. Olympischen Winterspiele im russischen Sotschi, die im Vorfeld bereits von allerhand Diskussionen über Menschenrechte und Korruptionsvorwürfe begleitet wurden (was sich bei einem Gastgeberland wie Russland per se ja kaum vermeiden lässt), im Endeffekt jedoch recht traditionell bieder und erwartbar ausfielen, schickten Conor O’Brien und seine Band Villagers ihren Beitrag zum Sportereignis in Form des neuen Songs „Occupy Your Mind“ in die Welt hinaus. Das von Simian Mobile Disco-Mann James Ford, der in der Vergangenheit bereits durch Kollaborationen mit Little Boots oder Gossip-Wuchtbrumme Beth Ditto seine Qualitäten als Reglerzieher unter Beweis stellte, produzierte Stück geht konsequent den Weg weiter, den die Villagers bereits mit Songs wie „The Waves“ vom im vergangenen Jahr veröffentlichten Album “{Awayland}” eingeschlagen hatten: große Melodien, dezente Tanzbarkeit und ein multiples Spiel mit elektronischen Referenzpunkten. Im dazugehörigen, erneut von Alden Volney verantworteten Musikvideo (er war ja bereits für den großartigen Clip zu „Nothing Arrived“ verantwortlich) präsentiert sich O’Brien mit kurzer Raspelhaarfrisur á la Sinead O’Connor und Pantomimenschminke im spärlich bunt ausgeleuchteten Halbdunkel, und auch auch der knappe Kommentar der irischen Band lässt ausreichend eindeutige Vieldeutigkeit zu: „In the advent of the 2014 Olympics in Sochi, please find attached a song written for you, your mother, your father and your gay brothers and sisters in Russia.“. Alles in allem hat „Occupy Your Mind“ jedoch in der Tat das Zeug zum Großereignis-Titelstück.

 

 

 

Dredg – I Left My Heart In SF

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A propos „große Melodien“: Was machen eigentlich Dredg gerade?

Manch einer mag’s bedauern, manch einer begrüßen, dass nun schon fast drei Jahre lang Funkstille herrscht beim kalifornischen Alternative Rock-Quartett, stieß doch „Chuckles And Mr. Squeezy„, das letzte, 2011 veröffentlichte Album der Band, auf – um’s höflich auszudrücken – „höchst geteiltes Echo“. Nun jedoch dürften alle Fans von Albumgroßtaten wie „El Cielo„, das nun auch schon wieder mehr als zehn Jahre auf dem musikalischen Buckel hat, neue Hoffnung schöpfen, denn die Band um Frontmann Gavin Hayes präsentierte mit dem lediglich gut zwei Minuten knappen Song „I Left My Heart In SF“ ihren Beitrag zum „SF Timelapse Project“ und ließ das musikalische Lebenszeichen in allerhand eindrucksvolle Bilder ihrer kalifornischen Wahlheimat einbauen. Wer mag, der darf sich den neuen Song denn auch kostenlos (im *.wav-Format) via Youtube herunterladen…

 

 

 

Frank Turner – Polaroid Picture EP

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Weitaus weniger geizig mit neuen Veröffentlichungen geht bekanntlich Frank Turner zuwerke. Nur wenige Monate nach seinem fünften Album „Tape Deck Heart“ lässt der britische Punkrock-Singer/Songwriter nun, mit der „Polaroid Picture EP„, bereits den nächsten Stoß neuer Songs auf seine Hörerschaft los… Obwohl: So „neu“ dürfte ein Großteil der Stücke für die meisten nicht sein, immerhin bekam man den Titelsong bereits auf dem im vergangenen April erschienenen „Tape Deck Heart“ zu hören. Außerdem enthält das Mini-Album noch Turners Cover-Verneigungen vor Frightened Rabbit (mit „The Modern Leper“), den Weakerthans (mit „Plea From A Cat Named Virtute“) und Biffy Clyro (mit „Who’s Got A Match“), ihres Zeichens allesamt Freunde und/oder Lieblingsbands des 32-Jährigen Vollblutmusikers, sowie das neue Stück „Sweet Albion Blues“. Und da dem weltenbummelnden Energiebündel neben all den Plattenveröffentlichungen, Tourneen oder dem Kreieren eigener Biersorten noch immer schnell langweilig zu werden droht, hat er so ganz nebenbei noch seine eigene Hardcore-Zweitband namens Möngöl Hörde – namenstechnische Ähnlichkeiten zu Motörhead sind hier freilich aus der Umlaut-Luft gegriffen – am Start, von denen in näherer Zukunft wohl auch zu hören sein wird…

 

Hier kann man sich eine betont atemlose Live-Version von „Sweet Albion Blues“ anschauen…

 

…und in alle fünf EP-Songs hinein hören:

 

 

Against Me! – FUCKMYLIFE666

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Viel war in letzter Zeit zu lesen über Against Me!-Frontfrau Laura Jane Grace und ihr Transgender-Outing. Jedoch sollte bei aller Diskussionen, ob und inwiefern und überhaupt es denn bitteschön in der Hinterhand-Prüderie des 21. Jahrhunderts möglich ist, dass sich ein (ehemaliger) Punkrockfrontmann zu seinen weiblichen Reizen, zu Brüsten anstatt von zwei dicken Cockrockeiern bekennt, nicht außer acht gelassen werden, dass Against Me! kürzlich mit ihren neuen Album ”Transgender Dysphoria Blues” ein ganz hervorragendes Stück melodieseligen Punkrocks veröffentlicht haben. Dass die Transgender-Thematik dabei ebenso die kompletten 29 Albumminuten durchzieht wie die drei Minuten des Musikvideos zu „FUCKMYLIFE666“ ist natürlich die logische – da abgrundtief ehrliche – Konsequenz. Im in Schwarz-weiß gehaltenen Clip zum Song tauchen immer wieder Textzeilen auf, in denen Laura Jane Grace von ihrer Zeit vor und nach ihrem Coming-out erzählt…

 

 

Selbiges Stück gab die Band vor wenigen Tagen bei Late Night Talk-Urgestein David Letterman auch vor den Augen der breiten US-amerikanischen TV-Öffentlichkeit zum Besten. Den Auftritt kann man sich hier anschauen:

 

 

The National – I Need My Girl (…und ein Cover Contest)

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Einen netten Einfall hatten auch die sich scheinbar dauerhaft auf Tour oder im Studio befindlichen Herren von The National im Rahmen der Veröffentlichung ihrer neuen Single „I Need My Girl“, welchen Frontmann Matt Berninger kürzlich als einen der „wenigen echten Lovesongs der Band“ beschrieb. So können alle zum (Cover)Musiker berufenen Fans aktuell ihre Version des Stückes digital auf Film bannen und auf der Website der Band online stellen. Den Gewinner werden The National selbst und höchstpersönlich am – aufpassen, wie passend! – Valentinstag (also am 14. Februar) bekannt geben und um einen 500-Dollar-Geschenkgutschein reicher machen…

Und um zu zeigen, wohin die klangliche Reise gehen könnte, haben The National allen ambitionierten Coverkünstlern auch gleich noch ihre Akustikvariante von „I Need My Girl“ mit an die Hand gegeben:

 

Meine favorisierte „I Need My Girl“-Version auf den Gesamtsieg steht übrigens bereits fest: die von Courtney Jaye…

 

 

Rock and Roll.

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Die Woche in Bild und Ton…


Damit ihr nicht vollkommen den Überblick über alle hörens- und sehenswerten Neuerscheinungen der letzten Woche(n) verliert, hat ANEWFRIEND hier wieder einige der Video- und Songneuerscheinungen der letzten Tage für euch aufgelesen…

 

Casper – Alles endet (aber nie die Musik)

casper - alles endet

Unser monatlich Casper gib‘ uns heute… Mit „Alles endet (aber nie die Musik)“ koppelt der gebürtige Bielefelder und jetzige wahl-Berliner Konsensraprockpopper bereits den vierten Song aus seinem im vergangenen September erschienenen Erfolgsalbum „Hinterland“ aus. Wie bereits „Im Ascheregen„, „Hinterland“ und „Jambalaya“ wurde auch das neue Musikvideo in den USA abgedreht und gliedert sich mit seiner Ödland-Optik perfekt ins anvisierte Gesamtbild ein… „Hinterland“ eben. Auch an Dramatik wurde nicht gespart. Und so liefern sich Benjamin „Casper“ Griffey und seine Begleiterin bei einem Tankstellenüberfall zuerst eine Schießerei á la „Bonnie & Clyde“, bevor die Schöne vor den Cops in die Wälder flieht… to be continued? 

 

 

 

Marteria – OMG!

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Auch der nächste Künstler kommt aus Berlin (und das hört man ihm an!). Auch der nächste Künstler hält sein kreatives Fähnchen für Deutsch-Rap, der es sich vorbehält, etwas anders und unkonventioneller zu sein, in den Wind. Dass der 1982 im hanseatischen Rostock geborene Marten „Marteria“ Laciny niemandem nach dem Mund redet, dürfte bekannt sein. Vielmehr schuf er sich mit seinen letzten beiden Alben „Zum Glück in die Zukunft“ (2010) und „Grüner Samt“ (2012, unter seinem zweiten Pseudonym Marsimoto) seine eigene kleine Rap-Nische. Dass Marteria, der in seiner Jugend im ein Haar eine Profifussballerkarriere beim FC Hansa Rostock eingeschlagen hätte, durchaus bereit ist, Pop-Kontroversen einzugehen (so tritt er ebenso als Co-Autor bei mehreren Stücken des letzten Toten Hosen-Albums „Ballast der Republik“ in Erscheinung wie mit dem 2012er Nummer-eins-Hit „Lila Wolken„), beweist auch das Musikvideo zum neuen Song „OMG!“, der vom in einer Woche erscheinenden neuen Album „Zum Glück in die Zukunft II“ stammt. Ein junge Frau weint blutige Tränen, eine andere läuft über einen See, Nonnen entdecken ihre Lust (aufeinander), es wird sich selbst kasteit und an anderer Stelle Wasser in Wein verwandelt – Marteria nimmt innerhalb von vier Minuten so allerhand spirituelle Szenen aufs Korn, düst mit seinem Quad durchs osteuropäische Niemandsland, feiert eine HipHop-Party in einer Kirche und fragt sich im Text: „Oh mein Gott dieser Himmel / Wie komm ich da bloß rein? / Oh mein Gott dieser Himmel / Wo zur Hölle soll das sein?“. Nonchalanter Zeitgeist vom Feinsten…

 

 

 

Spaceman Spiff – Die Nutzlosen

Waldemar Salesski

Ein Frage der Ehre… Nachdem sein Musikkollege ClickClickDecker sich kürzlich den neuen Spaceman Spiff-Song „Der Tag an dem ich nicht verrückt wurde“ vornahm und diesen (s)einer Neuinterpretation unterzog, gibt Hannes „Spaceman Spiff“ Wittmer nun das öffentliche Kompliment zurück, indem er das ebenfalls neue ClickClickDecker-Stück „Die Nutzlosen“ in beschwingte Singer/Songwriter-Gefilde transportiert. Dabei ist dieser Cover-Austausch auch eine offensichtliche Geste der beiden Plattenlabels Audiolith (ClickClickDeckers neues Album „Ich glaub dir gar nichts und irgendwie doch alles“ erschien da vor wenigen Tagen) und Grand Hotel Van Cleef (die Hamburger haben kürzlich Spaceman Spiffs bisher gelungenstes Werk „Endlich Nichts“ in die Regale gestellt), welche bereits in der Vergangenheit die ein oder andere partnerschaftliche Kooperation eingegangen waren (etwa mit dem Kettcar-Frittenbude-Austausch)…

 

 

 

Maxïmo Park – Brain Cells + Fade Into You

Maximo Park

Ich gestehe: Da ist dieser Song, da ist dieses Musikvideo doch seit seinem Release im vergangenen November – bislang – tatsächlich unbemerkt an mir vorbei gegangen! Dabei hat „Brain Cells“ einiges an Catchyness an Bord, und ist mit seinen vertrackten Elektrobeats dazu noch höchst ungewöhnlich für die sonst zumeist auf zackigen Brit-Rockpop abonnierten Maxïmo Park. Hoffen wir also, dass das in wenigen Tagen erscheinende fünfte Album „Too Much Information“ noch einige weitere (positive!) Überraschungen der aus dem englischen Newcastle stammenden Band bereit hält, und dass die Jungs um den stets Melone tragenden Frontmann Paul Smith  damit irgendwie an die Qualitäten, welche vor allem das tolle zweite Album „Our Earthly Pleasures“ (2007) auszeichneten, heranreichen…

 

 

Wer mag, kann sich mit dem Mazzy Star-Cover „Fade Into You“, welches auf der Limited Deluxe Edition von „Too Much Information“ enthalten sein wird, bereits einen weiteren Eindruck vom 2014er Update der Band verschaffen:

 

 

Manchester Orchestra – Top Notch

ManOrch

Kein Aprilscherz: Nach allerlei mysteriösen Andeutungen via Facebook und Twitter hat der aus dem US-amerikanischen Atlanta, Georgia stammende Alternative Rock-Fünfer Manchester Orchestra nun mit „Cope“ für den 1. April offiziell ein Album angekündigt und mit dem breitbeinig rockenden Dreieinhalbminüter „Top Notch“ auch gleich einen ersten Höreindruck online gestellt.

Das Album selbst dürfte jedoch mit 38 Minuten Spieldauer deutlich straffer ausfallen als noch die mehr oder minder epischen Vorgänger „Mean Everything To Nothing“ (2009) und „Simple Math“ (2011). „Für mich bedeutet ‚Cope‘ (deutsch: etwas Schwieriges meistern), klarzukommen. Es bedeutet loszulassen, und sich mit dem Gefühl, okay zu sein, anzufreunden“, wie Andy Hull, der Frontmann der Band, kürzlich über das Album schrieb. „Du kannst auf positive wie auf negative Art und Weise damit klarkommen, dass schlechte Dinge geschehen – diese Verschmelzung war für mich ein großes lyrisches Thema auf diesem Album.“

 

 

 

William Fitzsimmons – Centralia + Sister (live & acoustic)

Fitzsimmons

Auch ANEWFRIENDs Lieblingsbartträgerbarde William Fitzsimmons lässt so langsam mehr und mehr neue Songs vom am 14. Februar erscheinenden fünften Album „Lions“ durchsickern. So kann man sich nach „Centralia“ nun mit „Sister“ ein zweites neues Stück im akustischen Gewand anhören.

 

 

 

Against Me! – FUCKMYLIFE666

against me!

Als kleines Dankeschön für all das positive Feedback zum neuen Against Me!-Album „Transgender Dysphoria Blues“ (ANEWFRIENDs aktuelles „Album der Woche“) verschenken Frontfrau Laura Jane Grace und ihre Jungs den straight durchrockenden Song „FUCKMYLIFE666“ aktuell als Gratisdownload via Twitter.

Des weiteren steht das Stück hier noch immer im Stream bereit:

 

 

Rock and Roll.

Getaggt mit , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , ,
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