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Song des Tages: Tiger Lou – „Leap Of Love“


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Dass die Vorfreude auf neue Songs der Schweden von Tiger Lou auf ANEWFRIEND entsprechend groß ist, sollte allen regelmäßigen Lesern bekannt sein (alle anderen können hier nachschauen), immerhin erschien das letzte Album „A Partial Print“ bereits vor knapp acht langen Jahren…

Nachdem Frontmann Rasmus Kellerman und seine drei Bandmitstreiter Erik Welén (Bass), Pontus Levahn (Schlagzeug) und Mathias Johansson (Gitarre) mit der „California Hauling EP“ im vergangenen Oktober ein erstes Lebenszeichen nach der (viel zu) langen Bandpause gesendet haben, steht nun mit dem 23. September das Veröffentlichungsdatum für Tiger-Lou-Album Nummer vier, „The Wound Dresser“, fest. Außerdem lassen Kellerman und Co. mit „Leap Of Love“ nun schon einen ersten Eindruck vom neuen Werk hören. Der klingt „typisch Tiger Lou“ und setzt, wenn man dem Dreieinhalbminuten-Vorgeschmack trauen darf, den auf „A Partial Print“ oder „The Loyal“ eingeschlagenen Weg – also Herbstmelancholie-Rockismen mit ein klein wenig Elektro-Experimenten zu mischen, die Sänger Kellerman dann mit seiner unverwechselbaren Stimme füttert – fort. Schön, wenn sich manche Dinge nie ändern.

 

 

Rock and Roll.

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Song des Tages: Tiger Lou – „Homecoming #2“


Foto: Mathias Johansson

Foto: Mathias Johansson

Auch wenn es den Song selbst auf ANEWFRIEND schon einmal zu hören gab (nämlich im vergangenen November hier), so komme ich doch nicht umhin, „Homecoming #2“ zumindest ein Mal den Titel des „Songs des Tages“ zukommen zu lassen. Dafür ist das Musikvideo von Peder Bergstrand, in welchem ein langhaariger Skaterboy in Skelettverkleidung und mit tierischer Begleitung auf vier Rollen sonnenbeschienene Straßen entlangfährt, einfach zu großartig. Dafür setzt sich das erste musikalische Lebenszeichen der schwedischen Indiepoprocker von Tiger Lou seit dem 2008 erschienenen dritten Album „A Partial Print“ einfach zu schön in den Gehörwindungen fest, um es sich wenigstens bis zu den ersten Ausläufern des Sommers dort gemütlich zu machen. Dafür sind Rasmus Kellerman und seine Band einfach zu wichtig für meine eigene (schreiberische) Biografie…

Denn er war es, mit dem ich damals, 2005, als Tiger Lous Debütalbum „Is My Head Still On?“ gerade über die schwedischen Landesgrenzen ins für melancholische, Indie-Klänge eh affine Deutschland geschwappt ist, mein erstes Musik-Interview führen durfte. Klar war ich, anno dazumal Anfang Zwanzig, und vom Schreiberischen genau so viel Ahnung wie vom Leben und der Herausgabe eines Fanzines (was ich mit ein paar Freunden tatsächlich tat – die Geschichte dazu gibt’s hier), tierisch aufgeregt, kontrollierte mein Aufnahmegerät zig Mal, überlegte, was ich denn fragen könnte und sollte… Am Ende war alles halb so schlimm, denn Rasmus Kellerman erwies sich erfreulicherweise als höchst unaufgeregter Gesprächspartner.

Homeconing #2Zehn Jahre später ist meine Fanzine-Zeit längst bittersüße Geschichte, zu den „Freunden“ von damals besteht längst kein Kontakt mehr. Tiger Lou sind geblieben. Besser noch: Alle drei Bandalben – „Is My Head Still On?“ (2004), „The Loyal“ (2005) und „A Partial Print“ (2008) – sind mir Herbst für Herbst, Frühling für Frühling (logischerweise die besten Jahreszeiten für melancholische Rocksongs, die im Grunde – bei mir – aber immer „gehen“) tiefer und tiefer ins Hörerherz gewachsen. Umso länger kommt einem dann freilich die Zeit vor, die es nun schon still war um die Band, die 2001 im beschaulichen schwedischen Nyköping als Kellermans Solo-Ding anfing. Dass der Mittdreißiger vor fünf Jahren mit „The 24th“ sein Solodebüt veröffentlichte, das schon irgendwie „okay“ war, jedoch andererseits die dunkle Energie vermissen ließ, die viele Tiger Lou-Songs bis heute so großartig und zupackend macht, machte das Warten nur wenig erträglicher. Aber so ist es eben, wenn man als (mittlerweile) zweifacher Familienvater seine Brötchen abseits der Musik verdienen muss, und diese daher nur als schönes Hobby durchgeht – es dauert. Und dauert. Und dauert… Dass Rasmus Kellerman, der mittlerweile im Stockholmer Stadtteil Södermalm seine Familienzelte aufgeschlagen hat, die Gitarre nie so ganz beiseite gelegt hat, dürfte sich jedoch von selbst verstehen, immerhin ist seine Frau Andrea keine Geringere als die Stimme und das schöne Gesicht hinter dem Indie-Electro-Act Firefox AK, bei welchem dann auch ihr Mann ab und an mitmischt. Der musikalischen Früherziehung der gemeinsamen Kinder dürfte ein derart kreativer Haushalt freilich nur zuträglich sein…

Aber zurück zu „Homecoming #2„: Das im vergangenen Herbst (klar!) auf die sehnlichst wartende Fangemeinde losgelassene Stück bildet den ersten Vorgeschmack auf das hoffentlich schnellstmöglich fertig werdende vierte Album der Band, die nach einigen Deutschland-Shows im März weiter daran schrauben will – insofern Kinder, Kegel und Job es denn zulassen. Bis dahin werden die bisherigen drei Tiger Lou-Platten sicherlich noch den ein oder anderen akustischen Meter in meinen Gehörwindungen zurücklegen, während ich mir das folgende Versprechen von Kellerman und Co. nah am Herzen halte: „I am home“.

 

 

„The pouring rain, the intersection
I’m baffled by the colors of this town
Call your friends and have ‚em find out
That I am home, I am home

Whatever happened to that Spanish place
The two floors and the cheap plastic crates
Remember all the nights we couldn’t find
Our way home, our way home
Now I’m home, I am home…

I fell in love with a perfect storm
I didn’t wanna be alone anymore
But she spat me out in May

I took a job in a beat up bar
And fooled around with the daughters of
An alumnus from Del Mar

I tried to write just to keep me sane
But the book with the coffee stains
Never grew beyond a page

So when the fire finally broke
It was just another way to choke
And find my way back home

I am home…“

 

Tiger Lou LIVE:

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(Übrigens: Hier, bei den Kollegen von „Nothing But Hope And Passion“, lässt Rasmus Kellerman einige wichtige Songeckdaten seines bisherigen kreativen Schaffens Revue passieren…)

 

Rock and Roll.

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Schwedische Herbstmelodien – Tiger Lou melden sich zurück


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Foto: Mathias Johansson/Facebook

Ein bisschen traurig stimmte einen das schon, was man da 2009 auf der Homepage der schwedischen Indiepoprocker Tiger Lou lesen musste:

„Es wird Zeit, ein bisschen erwachsen zu werden. Voran kommen. Staub abschütteln. Ein bisschen zu tanzen. Einige coole Geschichten schreiben. Eine neue Gitarre kaufen. Die gebrochene Schulter heilen lassen. Wieder mit dem Kickboxen anfangen. Lernen, wie man Auto fährt. Anfangen, Deutsch zu sprechen. Mehr zu kochen. Verreisen. Sich auf die Liebe, das Leben und die Ehefrau zu konzentrieren. Vielleicht einige Kinder zeugen. Vielleicht mehr Hunde anschaffen. Vielleicht ein Haus kaufen“ – um letztendlich mit einem 50 Cent (!)-Zitat abzuschließen (soll mal einer sagen, dass die Schweden bei aller Melancholie nix für Humor übrig haben!): „And maybe…just maybe…get rich or die trying!“.

xRkT9WuZJSMNun haben die vier Bandteile offenbar alle Projekte – ob nun das Geschichtenschreiben, Gitarrenkäufe, den Heilungsverlauf gebrochener Schultern, Kickboxunterricht, Autofahr- und Deutschstunden, das Kochen, Reisen, Lieben, ihre Ehefrauen, das Kinderzeugen, die Anschaffung neuer Familienhunde oder Hauskäufe betreffend – abgeschlossen (Frontmann Rasmus Kellerman etwa, soviel ist hinlänglich bekannt, veröffentlichte 2010 sein erstes, „The 24th“ betiteltes Soloalbum, welches leider außerhalb des Tiger Lou’schen Kosmos zwar hinreichend schwedisch-melancholisch, letztendlich aber nur so okay ausfiel). Im vergangenen Jahr stand man nach vier Jahren wieder gemeinsam als Tiger Lou auf der Bühne, im Anschluss wagten sich die vier Bandmitglieder zum Arbeiten an neuen Songs in den Tiger Lou’schen Proberaum.

Den ersten Beweis geglückter Schreibversuche tritt nun „Homecoming #2“ an, seines Zeichens Tiger Lous erstes musikalisches Lebenszeichen seit dem dritten, 2008 veröffentlichten Album „A Partial Print„. Das neue Album soll bald folgen und laut der Selbstbeschreibung von Frontmann Rasmus Kellerman „so sehr nach Tiger Lou klingen wie nichts davor“. Aber sagen Musiker das nicht beinahe immer über ihr neustes kreatives „Baby“? Und: Wird Album Nummer vier wirklich die großen Fussstapfen auszufüllen wissen, die die drei Vorgänger – „Is My Head Still On?“ (2004), „The Loyal“ (2005) sowie das bereits erwähnte „A Partial Print“ (2008) – hinterlassen haben? Immerhin leistet die komplette Tiger Lou’sche Diskographie mir jeden Herbst gute Dienste und manifestiert Schwedens ausgezeichnete musikalischen Ruf abseits von Abba und den üblichen Verdächtigen… Warten wir’s ab. Vorerst ist es schön, folgende Zeilen schreiben zu können: Willkommen zurück, Tiger Lou!

 

 

(All jenen, die’s ganz genau wissen wollen, gibt Sänger und Frontmann Rasmus Kellerman in einem kurzen Interview mit NOTHING BUT HOPE AND PASSION einige Auskünfte zum Comeback sowie Ausblicke auf die Zukunft von Tiger Lou.)

 

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