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Der erste Freitag im Juni ist in den US of A als „National Gun Violence Awareness Day“ bekannt, und Pearl Jam nutzten den diesjährigen Tag, der auf den 5. Juni fiel, um die unzensierte Version ihres Musikvideos zum bandinternen Setlist-Klassiker „Jeremy“ zu veröffentlichen. Als ebenjenes Video am Freitag publik wurde, war schnell klar: Dass das Original auf Grund von TV-Zensurgesetzen – und obendrein in einer Zeit, als Musikfernsehen noch als relevantestes Medium galt – zuvor verboten worden war, hat(te) durchaus seinen Grund…
Das Musikvideo, bei welchem seinerzeit Mark Pellington Regie führte, wurde erstmals im August 1992, etwa ein Jahr nach dem dazugehörigen Debütalbum „Ten
„, veröffentlicht und basiert auf der wahren Geschichte von Jeremy Wade Delle, welcher 1991 im Alter von 15 Jahren Selbstmord vor seinen Klassenkameraden beging, indem er sich im Klassenzimmer erschoss. (Und wer das nicht schon schockierend genug findet, der beschäftige sich einmal mit der kaum weniger tragischen Lebensgeschichte des „Jeremy“-Darstellers Trevor Wilson…)
In der bisher bekannten Version des Musikvideos, welches eine ebenso radikale wie künstlerisch wertvolle Umsetzung des Songtextes von Frontmann Eddie Vedder darstellt, zoomt die Kamera an den Kopf des Jungen heran, sodass nicht zu sehen war, wie er sich die Waffe in den Mund steckt und abdrückt. In der neu veröffentlichten, unzensierten Variante ist jedoch genau dies zu sehen.
„Die Zunahme der Waffengewalt seit dem Debüt von ‚Jeremy‘ ist erschütternd“, teilten Pearl Jam auf Twitter mit. Die seit eh und je sozial engagierte und auch politisch keineswegs um klare Statements verlegene Band aus Seattle, deren jüngstes Album „Gigaton“ am 27. März erschien, verkündete in einem Folge-Tweet außerdem, dass es darüber hinaus auch eine neue Version des bekannten „Choices“-T-Shirts gibt und dass man alle Einnahmen aus dessen Verkauf an Organisationen spenden werde, die sich für die Verhinderung von Waffengewalt einsetzen.
„Wir können Tod durch Schusswaffen verhindern, ob es sich nun um Massen-Erschießungen, Todesfälle aus Verzweiflung, Strafverfolgung oder Umfälle handelt“, betonen die Grunge-Rock-Veternanen.
Hier kann man sich die unzensierte Version des Clips zu „Jeremy“ anschauen…
…und sich mit der gänsehautwürdigen Variante der legendären „MTV Unplugged“-Show den Rest geben:
With him on top, lemon yellow sun
Arms raised in a ‚V‘
And the dead lay in pools of maroon belowDaddy didn’t give attention
Oh, to the fact that mommy didn’t care
King Jeremy, the wicked
Oh, ruled his world
Jeremy spoke in class today
Jeremy spoke in class today
Clearly, I remember picking on the boy
Seemed a harmless little fuck
Ooh, but we unleashed a lion
Gnashed his teeth and bit the recess lady’s breast
How could I forget? And he hit me with a surprise left
My jaw left hurting, ooh, dropped wide open
Just like the day, oh, like the day I heard
Daddy didn’t give affection, no
And the boy was something that mommy wouldn’t wear
King Jeremy, the wicked
Oh, ruled his world
Jeremy spoke in class today
Jeremy spoke in class todayTry to forget this (Try to forget this)
Try to erase this (Try to erase this)
From the blackboard…
Jeremy spoke in class today
Jeremy spoke in class today
Jeremy spoke in, spoke in
Jeremy spoke in, spoke in
Jeremy spoke in class today
(Spoke in, spoke in)
(Spoke in, Spoke in, spoke in, spoke in…)
(Spoke in, spoke in)
Ooh oh, oh, oh, oh oh oh, oh oh oh, oh oh oh, oh oh oh oh
Ooh oh, oh (Spoke in…)“
Rock and Roll.
Ich sollte mal wieder die Ten rauskramen…
Verdammt gute Idee (ich selbst präferiere da in der Tat den deutlich druckvoller gemixten Re-release der 2009er „Legacy Edition“)! Und wenn du schon mal dabei bist, dann kannst du dich mal eben bis zum neuen „Gigaton“ durchhören… 😉
Das könnte dauern… 😄