Wir erinnern uns zwei Jahre zurück, als BRUTUS mit ihrem Debütwerk „Burst“ lautstark von sich hören machten. Am Ende des Musikjahres stand ebenjene Platte in den ANEWFRIEND’schen Top 5, und mir blieb nur festzustellen: „Besser, effektiver, überraschender und ungewöhnlicher durchgerockt als das Trio aus dem belgischen Leuven hat mich 2017 keine Band.“
Seitdem sind einige Monate ins Land gezogen, in denen Stefanie Mannaerts (Schlagzeug, Gesang), Stijn Vanhoegaerden (Gitarre) und Peter Mulders (Bass) keinesfalls auf der faulen belgischen Haut lagen. Nachdem das Trio ihr Debüt ausreichend betourt hatte, setzte man sich zusammen, um an neuen Songs zu werkeln. Als die Soundgerüste fürs neue Album schließlich standen, setzten sich Mannaerts und ihre Jungs in den Flieger ins kanadische Vancouver, um dort – wie schon „Burst“ – gemeinsam mit Produzent Jesse Gander ihre neusten brachialen Songbrocken einzuspielen.
Die beste Nachricht: auch mit und auf den elf neuen Stücken von „Nest“ bleibt das Trio seinem recht einzigartigen Mix aus Elementen aus Postrock, Shoegaze, Indie, Punk bis hin zu Post-Hardcore und sinistren Black-Metal-Einschüben treu. Mehr noch: viele der frischen Songs, deren einmal mehr kryptische Texte sich um Themen wie Intimität und Vertrauen beziehungsweise deren Verlust im Kontext von Familie drehen, kommen weniger verkopft und „freier von der Leber“ eingespielt daher. Man höre nur den knapp vierminütigen Holterdiepolter-Smasher „Cemetery„, oder etwa das unfassbar großartige „War“, welches bedrohlich ruhig einläuft, bevor Mannaerts, Vanhoegaerden und Mulders es mit einem derart derben Trash-Metal-Part windelweich prügeln, dass es kaum verwunderlich scheint, dass ausgerechnet Metallica-Schlagwerker Lars Ulrich zu den prominentesten Fans der Band zählt. Möchte man denn unbedingt neue Nuancen in den elf neusten BRUTUS’schen Klangorkanen aus (oft genug zeitgleicher) Euphorie, Sehnsucht, Trauer, Zorn und Wut ausmachen, so mögen diese wohl darin liegen, dass die Band ihren Sound nun größer auffächert, während anderswo offene Erstlingsversprechen eingelöst werden und vor allem Stefanie Mannaerts sich (nebst ihrem erneut unfassbar tollen Drumming!) nun gesanglich noch mehr nach vorn wagt.
Einmal mehr: großartig-geile Scheiße mit Potential zum Grower bis zum Ende des Musikjahres sowie für den ein oder anderen spontan verrenkten Halswirbel. BRUTUS liefern einen amtlichen Nachfolger, der dem Debütwerk „Burst“ in nichts nachsteht. Nuff said. Hörbefehl 2.0.
Via Bandcamp kann man sich „Nest“ zu Gemüte führen…
…und hier ein ausführliches Interview mit der Band lesen.
Rock and Roll.
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[…] angekündigten Livealbum, welches 13 Songs aus ihren beiden Alben „Burst“ und „Nest“ […]