„Wow, total schön. Vielleicht irgendwo zwischen Anohnis erstem Album als Antony And The Johnsons und Snow Patrol“ meint plattentests.de via Facebook über „Fortitude“, den wohl bislang besten Album-Vorboten des in Kürze erscheinenden Langspieldebüts von HAEVN. H…wer?
Nun, hinter dem doch etwas kryptischen benannten, marketingtechnisch jedoch durchaus annehmbaren Bandprojekt stecken die beiden Holländer Marijn van der Meer und Jorrit Kleijnen. Der eine (van der Meer) schlug sich bisher mehr schlecht als recht mit kleineren Auftragsarbeiten durch, bis er den anderen (Kleijnen) bei gemeinsamen Arbeiten an einem Reklamefilm kennenlernte. Und da sich scheinbar recht schnell eine gemeinsame Chemie einstellte, beschlossen die beiden, fortan unter dem Titel „HAEVN“ gemeinsame Sache zu machen.
Der Großteil der bisherigen Songs des Amsterdamer Duos – etwa „Finding Out More„, „Bright Lights“ oder „Where The Heart Is“ – klingen denn auch, als hätten van der Meer und Kleijnen vor, diese demnächst gewinnbringend in irgendeinem Werbeclip oder irgendeiner – natürlich besonders wichtigen – Filmszene unterzubringen: an der Oberfläche gefühlvoll und mit der richtigen Prise Drama gewürzt – dass ebenjene Songs bereits für Werbekampagnen von Volvo oder BMW genutzt wurden, mag man wahlweise ironisch, berechnend oder clever finden. Im Grunde liefern HAEVN den selben elektronisch unterfütterten Singer/Songwriter-Pop, der bereits unlängst gefühlige Schmerzensmänner wie Bastille, James Bay oder Milow auf die großen Festivalbühnen getragen hat. In besonders cineastischen Momenten mag man auch an Woodkid (ohne dessen Grandezza) denken. (Ihr Major-Label wiederum sortiert das Ganze wahlweise unter „Mellow/Dark Pop“ und „Dance/Electronic“ ein.)
Dass die bisherigen Stücke von HAEVN im Vergleich zum bereits erwähnten „Fortitude“, bei dem das Duo Unterstützung vom Belgian Session Orchestra bekam, etwas arg austauschbar klingen, mag man bedauern. Oder eben die streng kalkulierte Größe und Ruhe loben, die ebenjene Piano-Ballade und van der Meers warme, weiche Stimme für popdienliche dreieinhalb Minuten ausstrahlen. Und es dann, wie plattentests.de, „total schön“ finden…
Rock and Roll.