Song des Tages: Casper – „Flackern, Flimmern.“


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Obwohl das im vergangenen September – nach mehreren enervierenden Verschiebungen – erschienene vierte Casper-Album „Lang lebe der Tod“ wohl als eine der persönlichen Enttäuschungen meines Musikjahres 2017 bezeichnet werden musste (wie hier zu lesen war), ist es in Gänze natürlich noch längst kein schlechtes – vielmehr waren die beiden Vorgänger „XOXO“ und „Hinterland“ so gut.

Ebenfalls unbestritten ist auch, dass ein guter Teil von „Lang lebe der Tod“ musikalisch an die Großtaten von 2011 beziehungsweiße 2013 anknüpft (es dem Album jedoch als Werk an dem Struktur gebenden rotem Faden fehlt). Man nehme nur das einleitende Titelstück. Oder eben den kaum weniger tollen Abschlusssong „Flackern, Flimmern.“, der  mit seinen Gitarren und seiner Stimmung sehr an Stücke wie „Auf und davon„, „Alaska“ oder „Kontrolle / Schlaf“ vom Erfolgsalbum „XOXO“ erinnert, während auch Casper-Griffey selbst den Song zur eigenen, persönlichen Top 5 zählt (mehr dazu etwa hier).

Zu ebenjenem „Flackern, Flimmern.“ hat Benjamin „Casper“ Griffey kürzlich in der Arscheskälte von Yukon, Kanada ein bildgewaltiges Musikvideo gedreht (oder eben unter seiner Beteiligung drehen lassen, wie man auch auf dem Instagram-Kanal des Wahl-Berliners sehen konnte).

Zu Anfang des gut sechsminütigen Stückes gleitet die Kamera über eine Schneelandschaft und zeigt ein abgestürztes Flugzeug, aus dem Casper als einzig Überlebender klettert. Er schlägt sich durch die eisige Landschaft, halluziniert des öfteren von seiner bei dem Flugzeugabsturz verstorbenen Freundin und stirbt letzten Endes – ebenfalls in Gedanken an sie…

Großes, toll in Szene gesetztes Drama von Deutschlands liebstem „Emo-Rapper“.

 

 

„Die machen Kinder, wir machen Liebe
Die zählen die Niederlagen, wir die Siege
Was, wenn wir fallen? Was, wenn wir fliegen?
Augen zu, zähl bis sieben
Süße, die verbreiten Lügen
Halb fiktiv, leicht übertrieben
Plus Rauch und Spiegel
Höhen ziehen uns runter, miese Augenlider
Sind unbegreiflich müde
Suche nächtelang alles im Nichts
Finde nichts in allem
Spucke Gift und Galle
Bin fix und alle
Vielleicht mein Tunnel, dein Abstellgleis?
Nächste Flasche Wein
Nein, brauchst nicht wachzubleiben
Mein sogenannter Scheiß bedeutet mir noch immer die Welt
Solang die Stimme noch hält und ich dem Herzinfarkt entkomme
Bleibt es Kansas City Shuffle
Schauen alle rechts
Ziehen wir links vorbei, für alle Zeit und ich
Versteh‘ diese Ängste, die du hast
Was dich quält jede Nacht
Hör, was du redest im Schlaf
Weit weg, doch immer nah wo du liegst
Und plötzlich alles so leicht
So leicht, als ging es von selbst
Erst flackern, dann flimmern, Blitz und Gewitter
Die Wölfe kratzen an der Tür
Alles so leicht
So leicht, als ging es von selbst
Erst flackern, dann flimmern, Blitz und Gewitter
Die Wölfe kratzen an der Tür
Immer schlimmer, bevor’s besser wird, greif es nun an
Mit nicht viel zu verlieren, außer Zeit und Verstand
Bin am Rande des Wahnsinns, baumel an einer Hand
Liegt sich seltsam friedlich im Auge des Orkans
Trage schon seit Jahren diese Dunkelheit so tief in mir drin
Doch lass dir sagen: Habe nie geliebt, so wie dich
Wenn ich mal kurz flieh‘, liegt’s nich an dir
Manchmal will ich nicht zu finden sein, doch komm immer wieder zurück
Ganz im ernst, hatte niemals Angst wie jetzt
Selten Schlaf vor sechs, Selbstzweifel A bis Z
Nachts im Bett, Atem weg, wälz‘ mich im Kreis
Weiß, es ist schwer, doch hoffe so sehr, dass du bleibst
Augen überall, Augen überall
Hoff‘ so sehr, dass du nicht gehst, wenn ich fall
Augen überall, Augen überall
Hoff‘ so sehr, dass du nicht gehst, wenn ich fall
Und plötzlich alles so leicht
So leicht, als ging es von selbst
Erst flackern, dann flimmern, Blitz und Gewitter
Die Wölfe kratzen an der Tür
Alles so leicht
So leicht, als ging es von selbst
Erst flackern, dann flimmern, Blitz und Gewitter
Die Wölfe kratzen an der Tür
Und plötzlich alles so leicht
Alles so leicht
Und plötzlich alles so leicht
Alles so leicht…“

 

Rock and Roll.

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